[0001] Die Erfindung betrifft einen Kinnriemen für Schutzhelme, insbesondere für Schutzhelme
für Kraftradfahrer mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei Kinnriemen dieser Art (DE-OS 34 33 939) muß die Länge des Riemens der jeweiligen
Kopfgröße des Helmträgers manuell angepaßt werden. Diese Anpassung wird durch eine
Schnalle ermöglicht und erfolgt durch sukzessive Näherung an die vermeintlich optimale
Länge. Diese vermeintlich optimale Länge bleibt dabei jeweils dem persönlichen Empfinden
des Helmträgers überlassen und muß nicht der tatsächlich technisch optimalen Länge
entsprechen. Dies hat zur Folge, daß bei einem etwaigen Unfall der Riemen eventuell
zu locker sitzt und so die Gefahr eines Helmverlustes und damit einer Schädelverletzung
besteht.
[0003] Hinzu kommt, daß die Einstellung des Riemens nur ohne die zum Motorradfahren notwendigen
Schutzhandschuhe vorgenommen werden kann, d.h., daß der Helmträger nach Aufsetzen
des Helmes zunächst einmal die Motorradhandschuhe abstreifen muß, um den Kinngurt
einstellen zu können. Diese Einstellungsarbeit ist zeitraubend und umständlich und
garantiert, wie oben gezeigt, ohnedies nicht den optimalen Sitz des Kinngurtes.
[0004] Bei einem anderen Kinngurt dieser Art muß die Länge des Riemens nicht nur bei einem
Wechsel des Helmträgers neu eingestellt werden, sondern bei jedem Aufsetzen des Helmes,
da hier die Einstellung und Befestigung des Kinnriemens mit ein und derselben Schnalle
vorgenommen wird, wodurch sich die oben aufgezeigten Nachteile noch verstärken.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kinnriemen für Schutzhelme, insbesondere
für Schutzhelme für Kraftradfahrer, zu schaffen, der einfach und schnell an- und abzulegen
ist und dabei einen optimalen Sitz, d.h., eine optimale Längeneinstellung garantiert,
ohne daß hierzu eine zeitraubende manuell vorzunehmende Einstellung des Kinnriemens
notwendig ist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Kinnriemen mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles
des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Dadurch, daß die Enden jedes Riemenabschnittes durch einen elastisch dehnbaren Abschnitt
miteinander verbunden sind, daß die der Helmbefestigung entgegengesetzten, jeweils
eine Schlaufe bildenden Enden der beiden Reimenabschnitte jeweils eines der beiden
Stellelemente der Stellschnalle umschlingen und daß die die Stellelemente umschlingenden
Enden der beiden Riemenabschnitte mit einem unterhalb der Stellelemente eine Schlaufe
bildenden Band verbunden sind, ist der Kinngurt einfach und schnell anzulegen und
dabei eine optimale Längeneinstellung garantiert, ohne daß hierzu eine zeitraubende
manuell vorzunehmende Einstellung des Kinnriemens notwendig wäre. Durch diese optimale
Längeneinstellung bzw. durch den optimalen Sitz des Kinnriemens und dessen Ausgestaltung
wird gewährleistet, daß auch bei Beanspruchung der Helm eine optimalen Sitz erfährt
und die Gefahr des Verlustes und damit der Gefahr von Schädelverletzungen wirksam
begegnet wird.
[0008] Ist die Stellschnalle gekrümmt und befindet sich der Mittlepunkt des Krümmungsradius
auf der der Helmhalterung abgewandten Seite der Stellschnalle, so wird dadurch ein
optimaler Sitz des Kinngurtes auch in extremen Situationen gewährleistet.
[0009] Weisen die elastisch dehnbaren Abschnitte Gummibänder unterschieldicher Länge auf,
so ist dadurch eine entsprechend gute Längeneinstellung des Kinnriemens und damit
ein guter Sitz des Kinnriemens auch bei Helmen verschiedener Größe bzw. den dazugehörigen
Kopfgrößen gewährleistet.
[0010] Ist wenigstens eines der Gummibänder jedes elastisch dehnbaren Abschnittes an wenigstens
einem der Enden der Riemenabschnitte lösbar angebracht, so ist dadurch eine einfache
aber vorteilhafte Anpassung des Kinnriemens an verschiedene Helmgrößen bzw. Kopfgrößen
möglich.
[0011] Ist das jeweils kürzere der Gummibänder jedes elastisch dehnbaren Abschnittes an
wenigstens einem der Enden der Riemenabschnitte lösbar angebracht, so ist dadurch
eine einfache aber wirkungsvolle und besonders vorteilhafte Anpassung des Kinnriemens
an verschiedene Helmgrößen bzw. Kopfgrößen möglich.
[0012] Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Kinnriemens für Schutzhelme, insbesondere
für Schutzhelme für Kraftradfahrer, wird ein optimaler Sitz, d.h. eine optimale Längeneinstellung
unabhängig von der den Helm tragenden Person garantiert, ohne daß jeweils eine manuelle
Einstellung des Kinngurtes erfolgen müßte und dies unabhängig von der Helmgröße. Dadurch
entfällt zum einen das zeitraubende umständliche Einstellen der Länge des Kinngurtes,
zum anderen die Gefahr einer Fehleinstellung und die damit einhergehende Gefahr eines
nicht richtigen bzw. festen Sitzes des Helmes bei einem eventuellen Unfall. Desweiteren
ist es möglich, ein und denselben Kinngurt für verschiedene Helmgrößen zu verwenden,
da auf eine einfache aber umso wirkungsvollere Weise der Kinngurt den verschiedenen
Helmgrößen bzw. Kopfgrößen auch bei extremen Größenunterschieden angepaßt werden kann.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Kinngurtes für Schutzhelme, insbesondere
für Schutzhelme für Kraftradfahrer dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine schaubildliche Vorderansicht eines Kinngurtes ohne den dazugehörigen Helm
und
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Feststellschnalle in Vorderansicht und Draufsicht.
[0014] Der Kinnriemen (1) weist, wie in Fig. 1 gezeigt, zwei Riemenabschnitte (2, 3) auf.
Jeder der beiden Riemenabschnitte (2, 3) weist an seinem oberen Teil eine Schlaufe
(4, 5) auf, mit deren Hilfe eine Helmhalterung (6, 7) festgelegt ist. Die oberen
Enden (8, 9) der beiden Riemenabschnitte (2, 3) befinden sich dabei auf der der Symmetrieachse
(10) abgewandten Seite der Riemenabschnitte (2, 3) und sind fest mit diesen verbunden.
Der untere Teil der beiden Riemenabschnitte (2, 3) wiest ebenfalls eine Schlaufe (11,
12) auf, wobei jede dieser Schlaufen (11, 12) ein bolzenartiges Stellelement (13,
14) umschlingt und sich die unteren Enden (15, 16) der Riemenabschnitte (2, 3) ebenfalls
auf der der Symmetrieachse (10) abgewandten Seite der Riemenabschnitte (2, 3) befinden.
Mit den oberen Enden (8, 9) der Riemenabschnitte (2, 3) bzw. mit deren Schlaufen (4,
5) sind jeweils zwei Gummizüge (17, 18; 19, 20) fest verbunden, wobei das obere Ende
des jeweils längeren (18, 20) der beiden Gummizüge (17, 18; 19, 20) sich zwischen
dem oberen Ende (8, 9) des Riemenabschnittes (2, 3) und dem Riemenabschnitt (2, 3)
selbst befindet und das obere Ende der jeweils kürzeren Gummizüge (17, 19) sich auf
der Außenseite des oberen Endes (8, 9) der Riemenabschnitte (2, 3) befindet. Das untere
Ende des jeweils längeren Gummizuges (18, 20) ist fest mit dem unteren Ende (15, 16)
der Riemenabschnitte (2, 3) verbunden. An diesem unteren Ende (15, 16) des Riemenabschnittes
(2, 3) ist ein Band (21) aus Leinen befestigt, wobei das eine Ende des Bandes (21)
am unteren Ende (16) des rechten Rienemabschnittes (3) und das andere Ende des Bandes
(21) am unteren Ende (15) des linken Riemenabschnittes (2) befestigt ist. Das Band
(21) wird dabei durch die Stellschnalle (22) geführt, und zwar dergestalt, daß das
Band (21) an jeweils der der Symmetrieachse (10) abgewandten Seite der Stellelemente
(13, 14) vorbeigeführt wird.
[0015] Das untere Ende der jeweils kürzeren Gummizüge (17, 19) ist mittels eines Druckknopfes
(26, 27) am unteren Ende (15, 16) der jeweiligen Riemenabschnitte (2, 3) festgelegt.
[0016] Wie in Fig. 2 gezeigt, besteht die Stellschnalle (22) aus einem rahmenartigen Bügel
(23) und zwei bolzenartigen Stellelementen (13, 14).
[0017] Die Seitenstege (28) des rahmenartigen Bügels (23) führen durch dafür vorgesehene
Bohrungen in den Stellelementen (13, 14), wodurch die Stellelemente (13, 14) auf dem
rahmenartigen Bügel (23) frei verschiebbar gelagert sind. Sowohl die Stellelemente
(13, 14) als auch die endständigen Verbindungsstege (29) des rahmenartigen Bügels
(23) weisen jeweils eine rundumlaufende Riffelung (24) auf. Der rahmenartige Bügel
(23) weist eine Krümmung auf, wobei der Mittelpunkt des Krümmungsradius auf der der
Helmhalterung (6, 7) abgewandten Seite des Kinnriemens (1) liegt.
[0018] Durch eine, von der Feststellschnalle (22) wegführende Zugbewegung, an der durch
das Band (21) unterhalb der Feststellschnalle (22) gebildeten Schlaufe (25) kommt
es zu einer, auf die Feststellelemente (13, 14) hingerichteten Bewegung der Enden
(15, 16) der Riemenabschnitte (2, 3),wobei zunächst die kürzeren (17, 19) der verschieden
langen Gummibänder (17, 18; 19, 20) gespannt werden, wodurch es zu einer Verlängerung
des Kinnriemens kommt und ein An- bzw. Ablegen desselben ermöglicht wird. Bei einem
eventuellen Fortsetzen der Zugbewegung bewegen sich die Enden (15, 16) der Riemenabschnitte
(2, 3) weiter auf die Feststellelemente (13, 14) zu, wodurch es dann auch zu einer
Anspannung der längeren (18, 20) der verschieden langen Gummibänder (17, 18; 19, 20)
kommen würde und dies eine weitere Verlängerung des Kinnriemens zur Folge hätte.
[0019] Wird vor der vorzunehmenden Zugbewegung der das jeweils kürzere Gummi (17, 19) mit
dem unteren Ende (15, 16) des jeweiligen Riemenabschnittes (2, 3) verbindende Druckknopf
(26, 27) gelöst, so erfährt der Kinnriemen bereits vor einer vorzunehmenden Zugbewegung
eine Verlängerung und somit eine Anpassung an größere Helme bzw. Kopfgrößen. Durch
eine anschließende von der Feststellschnalle (22) wegführenden Zugbewegung, an der
durch das Band (21) unterhalb der Feststellschnalle (22) gebildeten Schlaufe (25)
kommt es zu einer, auf die Feststellelemente (13, 14) zugerichteten Bewegung der
Enden (15, 16) der Riemenabschnitte (2, 3), wobei lediglich die längeren (18, 20)
der verschieden langen Gummibänder (17, 18;19, 20) gespannt werden.
[0020] Nach Wegfall der Zugbewegung, sowohl im ersten als auch im zweiten Fall, kommt es,
hervorgerufen durch die Gummibänder (17, 18; 19 20) zu einer rückläufigen Bewegung,
d.h. zu einer Verkürzung der Kinnriemenlänge auf die ursprüngliche Ausgangsposition.
[0021] Durch Anlegen des Kinnriemens (1) wird diese rückläufige Bewegung hervorgerufen,
z.B. durch den Kontakt von Feststellschnalle (22) und Kinnpartie gestoppt, wobei durch
die Gummibänder (17, 18; 19, 20) die Feststellschnalle (22) bzw. der untere Teil des
Kinnriemens (2, 3) mit Druck gegen die Kinnpartie gepreßt wird.
[0022] Durch die auf der Feststellschnalle (22) bzw. deren Seitenstege (28) frei verschiebbar
gelagerten Feststellelemente (13, 14) werden dabei die Riemenabschnitte (2, 3) bzw.
ein Teil dieser Riemenabschnitte (2, 3) gegen die endständig sitzenden Verbindungsstege
(29) der Feststellschnalle (22) gedrückt und verkeilt, und dies umso mehr, je stärker
der Kinnriemen (1) belastet wird.
[0023] Durch eine erneute Zugbewegung an der durch das Band (21) gebildeten Schlaufe (25)
kann, wie oben beschrieben, der Kinnriemen erneut gelockert und damit der Helm entfernt
werden.
1. Kinnriemen für Schutzhelme, insbesondere für Schutzhelme für Kraftradfahrer, mit
zwei am Helm zu befestigenden Riemenabschnitten (2, 3) und mit einer Stellschnalle
(22), dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (8, 15; 9, 16) jedes Riemenabschnittes (2, 3) durch einen elastisch
dehnbaren Abschnitt (26, 27) miteinander verbunden sind, daß die der Helmbefestigung
(6, 7) entgegengesetzten jeweils eine Schlaufe (11, 12) bildenden Enden (15, 16) der
beiden Riemenabschnitte (2, 3) jeweils eines der beiden Stellelemente (13, 14) der
Stellschnalle (22) umschlingen, und daß die die Stellelemente (13,14) umschlingenden
Enden (15, 16) der beiden Riemenabschnitte (2, 3) mit einem unterhalb der Stellelemente
(13, 14) eine Schlaufe (25) bildenden Band (21) verbunden sind.
2. Kinnriemen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschnalle (22)
gekrümmt ist und daß der Mittlepunkt des Krümmungsradius sich auf der der Helmhalterung
(6, 7) abgewandten Seite der Stellschnalle (22) befindet.
3. Kinnriemen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch dehnbaren
Abschnitte (26, 27) Gummibänder (17, 18; 19, 20) unterschiedlicher Länge aufweisen.
4. Kinnriemen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eines der Gummibänder (17, 18; 19, 20) jedes elastisch dehnbaren Abschnittes (26,
27) an wenigstens einem der Enden (8, 15; 9, 16) der Reimenabschnitte (2, 3) lösbar
angebracht ist.
5. Kinnriemen nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweils kürzere
(17, 19) der Gummibänder (17, 18; 19, 20) jedes elastisch dehnbaren Abschnittes (26,
27) an wenigstens einem der Enden (8, 15; 9, 16) der Riemenabschnitte (2, 3) lösbar
angebracht ist.