[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum wendelförmigen Bewickeln von Rohren kreisförmigen
Querschnitts mit glattem, ungewellten Band, welches durch das sich drehende Rohr von
einer Bandrolle abgezogen und unmittelbar vor dem Aufbringen auf das Rohr durch einen
Walzvorgang verformt wird, der durch einen synchron mit dem Rohr vom Drehantrieb des
Rohres angetriebenen, das Rohr umgebenden Walzring und einen reibschlüssig mitlaufenden
Walzteller bewirkt wird, dessen Umfangsfläche um eine quer zur Rohrlängsachse liegende
Achse anstellbar und gegenüber dem Walzring zustellbar gelagert ist.
[0002] Eine Vorrichtung der voranstehend beschriebenen Art ist aus der DE-PS 31 31 473 bekannt.
Bei dieser Vorrichtung ist die Walzfläche des Walzringes in einer rechtwinklig zur
Rohrlängsachse verlaufenden Ebene angeordnet, weil der Walzring das Rohr konzentrisch
umgibt. Hierdurch ergibt sich zwar eine einfache Ableitung des Walzringantriebes vom
Drehantrieb des Rohres. Das zwischen dem Walzring und dem Walzteller durch einen Walzvorgang
verformte Band wird jedoch unabhängig von der jeweiligen Steigung der auf dem Rohr
anzubringenden Bandwendel rechtwinklig zur Rohrlängsachse aufgebracht, so daß es
anschließend durch entsprechende Führungen in die mit der jeweiligen Steigung übereinstimmende
Lage auf dem Rohr gebracht werden muß.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art zum wendelförmigen Bewickeln von Rohren kreisförmigen Querschnitts mit glattem,
ungewellten Band derart weiterzubilden, daß das auf das Rohr aufzubringende Band
in Übereinstimmung mit dem jeweiligen Steigungswinkel dem Rohr zugeführt und hierbei
einem Walzvor gang zwischen Walzring und Walzteller unterworfen wird, so daß nachträgliche
Verlagerungen oder Verformungen des aufgewickelten Bandes vermieden werden, die nicht
nur eine zusätzliche Verformungsenergie benötigen, sondern auch zusätzliche Belastungen
des Bandes darstellen und zu einer Begrenzung der Wickelgeschwindigkeit führen.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzring und der Walzteller mit seiner Verstelleinrichtung auf einem Drehtisch
angeordnet sind, der entsprechend der jeweiligen Steigung des aufzuwickelnden Bandes
um eine die Rohrlängsachse in Verlängerung des Auflaufpunktes des Bandes auf das Rohr
rechtwinklig schneidende Achse verdrehbar ist.
[0005] Mit dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung wird erreicht, daß das Band bereits unter
demjenigen Winkel auf die Rohroberfläche aufgezogen und zugleich einem Walzvorgang
unterworfen wird, der dem jeweiligen Steigungswinkel entspricht. Hierdurch entfallen
nachträgliche Verformungen bzw. Lageveränderungen des Bandes auf der Rohroberfläche,
die neben einer zusätzlichen Belastung insbesondere zu einer Begrenzung der Wickelgeschwindigkeit
geführt haben. Der Aufwickelvorgang wird somit sowohl hinsichtlich der Belastung der
Führungseinrichtungen für das Band als auch hinsichtlich der Belastungen des Bandes
derart verbessert, daß geringerwertiges Band mit höherer Wickelgeschwindigkeit aufgebracht
werden kann und der Verschleiß der Führungseinrichtungen herabgesetzt wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Weiterbildung der bekannten Vorrichtung schafft darüber hinaus
die Möglichkeit, daß gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung am Drehtisch ein Nutwerkzeug
angeordnet werden kann, dessen Schneide im Bereich von etwa 90° vor dem Auflaufpunkt
des Bandes auf das Rohr am Rohr angreift. Durch diese erfindungsgemäße Ausrichtung
des Nutwerkzeuges entsprechend der jeweiligen Steigung des Bandes und durch das Entstehen
der Nut kurz vor dem Auflaufpunkt des Bandes wird erreicht, daß das Band zuverlässig
in die kurz zuvor hergestellte Nut in der Oberfläche des Rohres einläuft, und zwar
unabhängig von in der Praxis unvermeidbaren Gleichlaufschwankungen sowohl hinsichtlich
des Drehantriebes als auch hinsichtlich des Rohrvorschubes.
[0007] Mit der Erfindung wird schließlich vorgeschlagen, dem Nutwerkzeug einen Nutzudrücker
und eine Rippenrichtführung nachzuschalten, wobei der Nutzudrücker innerhalb einer
halben Umdrehung des Rohres nach dem Auflaufpunkt des Bandes angeordnet ist, so
daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein einwandfreier und fester Sitz des Bandes
im genuteten Rohr garantiert werden kann.
[0008] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine schematische Gesamtdarstellung der Vorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Drehtisch,
Fig. 3 eine Stirnansicht des Drehtisches,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Drehtisches und
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht des Aufwickelbereiches.
[0009] Die Draufsicht in Fig.1 zeigt ein Maschinenbett 1, auf dem ein Dreh- und Vorschubantrieb
2 mit einer Mitnahmevorrichtung 3 für das Rohr 4 angeordnet ist. Das zu bewickelnde
Rohr 4 wird somit drehend und mit einem der Steigung des aufzuwickelnden Bandes entsprechenden
Vortrieb angetrieben. Auf einer Lagerplatte 5 ist weiterhin eine Lünette 6 zur Abstützung
des bewickelten Rohres 4 angeordnet. Außerdem zeigt die Fig.1 eine Bandrolle 7, von
der das aufzuwickelnde Band 8 durch das sich drehende Rohr 4 abgezogen wird.
[0010] Dieses Band 8 wird über eine Umlenkrolle 9 einer Aufwickelvorrichtung zugeführt,
die in Fig.1 nur in einer schematischen Draufsicht und in den Figuren 2 bis 5 anhand
eines Ausführungsbeispiels dargestellt ist. Diese Aufwickelvorrichtung umfaßt einen
Drehtisch 10, der um eine senkrechte Achse gegenüber dem Maschinenbett 1 verdrehbar
ist, wie dies übertrieben in Fig.1 gezeichnet wurde. Dieser Drehtisch 10 trägt einen
Lagerbock 11 für einen Walzring 12, der das zu bewickelnde Rohr 4 umgibt und mit
dem ein Walzteller 13 zusammenwirkt. Während der Walzring 12 synchron mit dem Rohr
4 vom Dreh- und Vorschubantrieb 2 angetrieben ist, wird der Walzteller 13 kraftschlüssig
vom Walzring 12 mitgenommen. Um den zwischen Walzring und Walzteller stattfindenden
Walzvorgang für das aufzuwickelnde Band 8 einstellen zu können, ist der Walzteller
13 um eine waagerechte Achse anstellbar und gegenüber dem Walzring zustellbar auf
dem Drehtisch 10 gelagert. Der jeweilige Anstellwinkel des Drehtisches 10 gegenüber
der Längsachse des Rohres 4, der der jeweiligen Steigung des auf das Rohr 4 aufzuwickelnden
Bandes 8 entspricht, ist an einem Skalenring 14 am Drehtisch 10 ablesbar.
[0011] Der Drehtisch 10 und die auf ihm angeordneten Bauteile sind in den Figuren 2 bis
5 im einzelnen dargestellt. Diese detaillierteren Darstellungen zeigen eine Bandführung
15 für das dem drehenden Rohr 4 zuzuführende Band 8, die ent sprechend dem eingestellten
Winkel des Drehtisches 10 zur Längsachse des Rohres 4 ausgerichtet ist. Mit Hilfe
dieser Bandführung 15 wird das Band 8 beim dargestellten Ausführungsbeispiel der
Unterseite des Rohres 4 zugeführt, und zwar entsprechend dem jeweiligen Steigungswinkel
des Bandes 8 auf der Oberfläche des Rohres 4. Der Auflaufpunkt 16 des Bandes 8 auf
das Rohr 4 ist in den Figuren 2 bis 5 eingezeichnet. Durch diesen Auflaufpunkt 16
verläuft die Achse 17 des Drehtisches 10 gegenüber dem Maschinenbett 1, die beim
Ausführungsbeispiel durch einen Lagerbolzen 18 gebildet wird und die senkrecht verlaufend
die Längsachse des Rohres 4 in Verlängerung des Auflaufpunktes 16 schneidet. Hierdurch
wird sichergestellt, daß der vom Walzring 12 und Walzteller 13 auf das Band ausgeübte
Walzvorgang exakt im Auflaufpunkt 16 stattfindet, und zwar unabhängig vom jeweils
eingestellten Winkel des Drehtisches 10 gegenüber dem Maschinenbett 1 und unabhängig
vom Anstellwinkel des Walztellers 13 gegenüber dem Walzring 12, der durch Verschwenken
des Walztellers 13 um die in Fig.4 eingezeichnete Schwenkachse 19 stattfindet.
[0012] Aufgrund der voranstehend beschriebenen Einstellmöglichkeit wird sichergestellt,
daß das Band 8 mittels der Bandführung 15 stets unter demjenigen Winkel der Oberfläche
des Rohres 4 zugeführt wird, der dem jeweiligen Steigungswinkel des Bandes 8 auf dem
Rohr 4 entspricht. Außerdem ermöglicht diese Einstellmöglichkeit ein Nuten der Rohroberfläche
und ein zuverlässiges Einführen des aufzuwickelnden Bandes 8 in diese Nut, um einerseits
einen zuverlässigen Sitz des aufgewickelten Bandes 8 auf dem Rohr 4 zu garantieren
und andererseits einen guten Wärmeübergang zwischen aufgewickeltem Band 8 und Rohr
4 zu erzeugen.
[0013] Das Nuten des Rohres 4 erfolgt mit Hilfe eines Nutwerkzeuges 20, das ausricht- und
zustellbar am Lagerbock 11 des Walzringes 12 angeordnet ist und dessen Schneide 20a
im Bereich von etwa 90° vor dem Auflaufpunkt 16 am Rohr 4 angreift. Das sich in Fig.3
entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn drehende Rohr 4 wird demzufolge etwa 1/4 Umdrehung
vor dem Auflaufpunkt 16 durch die Schneide 20a des Nutwerkzeugs 20 mit der wendelförmig
verlaufenden Nut versehen, so daß auch bei Gleichlaufschwankungen hinsichtlich des
Drehantriebes und des Vorschubes des Rohres 4 gewährleistet ist, daß das Band 8 stets
zuverlässig in die zuvor hergestellte Nut einläuft.
[0014] Zusätzlich zum Nutwerkzeug 20 ist am Lagerbock 11 ein Nutzudrücker 21 angeordnet,
der auf die ungenutete Oberfläche des Rohres 4 wirkt und eine Art Verstemmung des
in die Nut eingezogenen Bandfußes bewirkt. Außerdem zeigen die Figuren 4 bis 5 eine
Rippenrichtführung 22, die evenuell auftretende Verformungen der auf dem Rohr 4 befindlichen
Rippen korrigiert. Der besseren Übersichtlichkeit wegen sind Nutwerkzeug 20, Nutzudrücker
21 und Rippenrichtführung 22 in der Draufsicht in Fig.2 weggelassen worden.
[0015] Die perspektivische Darstellung in Fig.5 zeigt nochmals das Zusammenwirken der einzelnen
Teile beim Nuten und Aufwickeln des Bandes 8 auf dem Rohr 4. Das im Auflaufpunkt 16
dem Rohr 5 an der Unterseite durch die Bandführung 15 zugeführte Band 8 läuft an diesem
Auflaufpunkt 16 in die Nut ein, die etwa eine halbe Umdrehung vor dem Auflaufpunkt
16 durch die Schneide 20a des Nutwerkzeugs 20 erzeugt worden ist. Der besseren Übersichtlichkeit
wegen sind die bereits aufgewickelten Windungen des Bandes 8 auf der Zeichnung in
Fig.5 nicht dargestellt. Hierdurch ist der auf die ungenutete Oberfläche des Rohres
4 wirkende Nutzudrücker 21 zu erkennen, desgleichen die Rippenrichtführung 22, die
vorzugsweise an der oberen Hälfte der aufgewickelten Rippe angreift. Außerdem zeigt
die Perspektive das Zusammenwirken zwischen Walzring 12 und Umfangsfläche des Walztellers
13 sowie den Winkel 23 zwischen der Längsachse 4a des Rohres 4 und der Längsachse
10a des gegenüber dem Maschinenbett 1 verdrehten Drehtellers 10.
Bezugsziffernliste:
[0016]
1 Maschinenbett
2 Dreh- und Vorschubantrieb
3 Mitnahmevorrichtung
4 Rohr
4a Rohrlängsachse
5 Lagerplatte
6 Lünette
7 Bandrolle
8 Band
9 Umlenkrolle
10 Drehtisch
10a Längsachse
11 Lagerbock
12 Walzring
13 Walzteller
14 Skalenring
15 Bandführung
16 Auflaufpunkt
17 Achse
18 Lagerbolzen
19 Schwenkachse
20 Nutwerkzeug
20a Schneide
21 Nutzudrücker
22 Rippenrichtführung
23 Winkel
1. Vorrichtung zum wendelförmigen Bewickeln von Rohren kreisförmigen Querschnitts
mit glattem, ungewellten Band, welches durch das sich drehende Rohr von einer Bandrolle
abgezogen und unmittelbar vor dem Aufbringen auf das Rohr durch einen Walzvorgang
verformt wird, der durch einen synchron mit dem Rohr vom Drehantrieb des Rohres angetriebenen,
das Rohr umgebenden Walzring und einen reibschlüssig mitlaufenden Walzteller bewirkt
wird, dessen Umfangsfläche um eine quer zur Rohrlängsachse liegende Achse anstellbar
und gegenüber dem Walzring zustellbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzring (12) und der Walzteller (13) mit seiner Verstelleinrichtung auf einem
Drehtisch (10) angeordnet sind, der entsprechend der jeweiligen Steigung des aufzuwickelnden
Bandes (8) um eine die Rohrlängsachse (4a) in Verlängerung des Auflaufpunktes (16)
des Bandes (8) auf das Rohr (4) rechtwinklig schneidende Achse (17) verdrehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Drehtisch (10) ein
Nutwerkzeug (20) angeordnet ist, dessen Schneide (20a) im Bereich von etwa 90° vor
dem Auflaufpunkt (16) des Bandes (8) auf das Rohr (4) am Rohr (4) angreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Nutwerkzeug
(20) ein Nutzudrücker (21) und eine Rippenrichtführung (22) nachgeschaltet sind.