(19)
(11) EP 0 259 645 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.1988  Patentblatt  1988/11

(21) Anmeldenummer: 87111811.3

(22) Anmeldetag:  14.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B43L 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 20.08.1986 DE 3628266

(71) Anmelder: Schreiber, Lothar, Dipl.-Ing.,
D-5650 Solingen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Schreiber, Lothar, Dipl.-Ing.,
    D-5650 Solingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Sturies, Herbert (DE) et al
Brahmsstrasse 29
D-42289 Wuppertal
D-42289 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zeichengerät


    (57) Das Zeichengerät hat mindestens eine Linealkante (11), an der eine Maßstabskala (13) angeordnet ist, und es ist mit einer Flüssigkristallanzeige (12) versehen.
    Um das Zeichengerät so zu verbessern, daß sein Austausch zum Maßstabwechsel bzw. ein Maßstabaustausch nicht mehr er­forderlich ist, vermag die Flüssigkristallanzeige (12) mehrere Maßstabskalen (13, 13ʹ) zu erzeugen und ist an der Lineal­kante (11) vorhanden. Die erzeugbaren Maßstabskalen weisen wählbar anzuordnende Nullmarkierungen (14) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Zeichengerät mit mindestens einer Linealkante, an der eine Maßstabskala an­geordnet ist, und mit einer Flüssigkristallanzeige.

    [0002] Zeichengeräte dieser Art sind allgemein bekannt. In der Nähe ihrer Linealkante ist die Maßstabskala z. B. als Zentimeterskala angeordnet. Die Ausbildung dieser Skala er­folgt mit Hilfe strichartiger Vertiefungen oder bloßer gra­phischer Markierungen. Die Flüssigkristallanzeige des be­kannten Zeichengerätes dient der Zeitanzeige.

    [0003] Das bekannte Zeichengerät ist in seiner Verwendbarkeit insofern beschränkt, als es nur eine einzige Skala aufweist. Bei Zeichenarbeiten kommt es jedoch häufig vor, z. B. bei Zeichenarbeiten des Architekten, daß Skalen unterschiedlicher Maßstäbe zum Zeichnen benötigt werden. In einem solchen Fall hilft nur die Verwending eines weiteren Lineals mit der an­deren, gewünschten Skala. Bei Zeichenmaschinen mit zwei im rechten Winkel zueinander angeordneten Linealen bzw. Maß­stäben sind diese Maßstäbe auszutauschen, was aufhält.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zeichen­gerät der Eingangs genannten Art so zu verbessern, daß sein Austausch bzw. der Maßstabaustausch nicht mehr erforderlich ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Flüssigkristall­anzeige mehrere Maßstabskalen zu erzeugen vermag und an der Linealkante vorhanden ist.

    [0006] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß die Flüssig­kristallanzeige dazu verwendet wird, Maßstabskalen zu erzeugen. Dies ist im Prinzip ohne weiteres möglich, da die Flüssig­kristallanzeige mit herkömmlichen Ansteuereinrichtungen ent­sprechend ansteuerbar ist. Desweiteren ist von Bedeutung, daß die Flüssigkristallanzeige an der Linealkante vorhanden ist, so daß die mit der Flüssigkristallanzeige erzeugten Skalen­striche oder sonstigen Markierungen in üblicher Weise benutzt werden können, um z. B. mit Hilfe eines Zeichenstifts an der Linealkante einen Strich bestimmter Länge zeichnen zu können.

    [0007] In Ausgestaltung der Erfindung weisen die erzeugbaren Maß­stabskalen wählbar anzuordnende Nullmarkierungen auf. Auch das ist für eine Vereinfachung der Zeichenarbeit von erheblicher Bedeutung, da damit ein körperliches horizontales Verschieben bzw. Anlegen der Nullmarkierung an einer bestimmten Stelle auf der zum Zeichnen bestimmten Unterlage entfallen kann. Vielmehr genügt es, die Nullmarkierung über eine Ansteuereinrichtung der Flüssigkristallanzeige entsprechend nach rechts oder links zu verschieben, bis sie exakt auf oder dicht neben der ge­wünschten Stelle angeordnet ist.

    [0008] Vorteilhaft ist es, wenn die Flüssigkristallanzeige wei­tere, als Zeichenhilfe dienende Markierungen zu erzeugen ver­mag. Beispielsweise können als Zeichenwinkel ausgebildete Linealkörper so konstruiert sein, daß die entsprechend groß­flächige Flüssigkristallanzeige Winkellinien oder andere Gitter zu erzeugen vermag. Auch in diesen Fällen sind Null- bzw. Bezugs­markierungen im Prinzip willkührlich steuerbar.

    [0009] Vorteilhafterweise ist die Flüssigkristallanzeige in einem Linealkörper bzw. in einem Zeichenmaschinenteil angeord­net. Linealkörper bzw. Zeichenmaschinenteile sind die am häu­figsten verwendeten Zeichengeräte, bei denen die erfindungs­gemäße Anordnung der Flüssigkristallanzeige die größten Vor­teile bietet, also Zeitersparnisse und Gestaltungshilfen. Als Gestaltungshilfen sind beispielsweise Zeichensymbole oder Schablonengestaltungen einzusetzen, deren Wirkung auf dem Zeichenblatt infolgedessen bereits kontrolliert werden kann, bevor die Darstellung selbst zu Papier gebracht ist.

    [0010] Auch eine Ansteuereinrichtung der Flüssigkristallanzeige ist vorteilhafterweise in oder an dem Linealkörper bzw. dem Zeichenmaschinenteil angeordnet. Die Ansteuereinrichtung, die die erforderlichen Befehlsgeber zur Erzeugung der gewünschten Maßstabskalen oder sonstigen Markierungen aufweist, benötigt üblicherweise nicht viel Platz und stört bei der eigentlichen Zeichenarbeit nicht. Sie kann insbesondere in den Körper inte­griert werden, so daß sie auch nicht beschädigt werden kann. Es bietet auch keine Probleme, die Flüssigkristallanzeige bzw. ihrer Ansteuereinrichtung mit der erforderlichen Energie zu versorgen, da der Energiebedarf klein ist und beispielsweise mittels Solarzellengeneratoren aus dem üblichen Zeichenlicht gedeckt werden kann.

    [0011] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestell­ten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 Eine Aufsicht auf ein Zeichenlineal,

    Fig. 2 den Schnitt II-II des Lineals der Fig. 1 und

    Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Zeichenwinkels.



    [0012] Das in Fig. 1 dargestellte Zeichengerät 10 ist im wesent­lichen als üblicher Maßstab für Zeichenmaschinen bzw. Zeichen­einlagen ausgebildet, wie sie in Konstruktionsbüros verwendet werden. Dieses Zeichengerät 10 hat eine Linealkante 11, in deren unmittelbarer Nähe eine Maßstabskala zu erzeugen ist. Dies erfolgt mit einer Flüssigkristallanzeige 12, welche bei­spielsweise eine Maßstabskala 13 erzeugt, deren Nullmarkie­rung 14 mit einem Pfeil dargestellt ist, wobei die Maßstabs­angabe M 1:1 beträgt.

    [0013] In der rechten Hälfte der Darstellung der Fig. 1 ist eine weitere Maßstabskala 13ʹ dargestellt, die ebenfalls eine als Pfeil ausgebildete Nullmarkierung 14 aufweist und nach links orientiert ist.

    [0014] Die Flüssigkristallanzeige 12 erlaubt es, die Maßstab­skalen so zu erzeugen, daß die Nullmarkierungen 14 an belie­biger Stelle der Linealkante 11 anzuordnen sind. Es kann also von dort aus mit dem Ziehen eines Striches bestimmter Länge begonnen werden, die in üblicher Weise an den Skalen­strichen 15 abgelesen wird.

    [0015] Das Zeichengerät 10 weist zur Erzeugung der Maßstabskala 13 bzw. zur Anordnung oder Verstellung der Nullmarkierung 14 einen Rechner 16 auf, der mit einem Befehlsgeber 17 versehen ist, der lediglich schematisch als Kreis abgebildet ist. Tat­sächlich handelt es sich um einen Steuerschalter, der die er­forderlichen Steuerfunktionen ermöglicht, beispielsweise einen Schiebeschalter, um die Nullmarkierung 14 nach rechts oder links verschieben zu können. Der Steuerschalter kann auch als Wahlschalter ausgebildet sein, um die gewünschten Maßstabska­len 13, 13ʹ auszuwählen bzw. um die gewünschten sonstigen Markierungen auszuwählen. Hierzu kann übliche Technik verwen­det werden, die infolgedessen nicht weiter dargestellt ist.

    [0016] Das Zeichengerät hat einen Linealkörper 18, der in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt ist. Es ist ersichtlich, daß er in der Nähe der Linealkante 11 unter Einschluß der Flüssig­kristallanzeige 12 genügend flach ist, um an der Linealkante 11 mit üblichen Geräten oder Stiften zeichnen zu können. Im Bereich der der Linealkante 11 gegenüberliegenden Kante des Zeichengerätes 10 ist der Linealkörper 18 stärker, so daß in ihm beispielsweise die Ansteuereinrichtung 19 der Flüssig­kristallanzeige 12 untergebracht werden kann. Der Befehlsge­ ber 17 des Rechners 19 und dessen Befehlsschalter 17 sind ebenfalls aus Fig. 2 ersichtlich.

    [0017] Auf dem Linealkörper sind oben Einsteckhalterungen 23 angebracht, wie sie bei Maßstäben 10 üblich sind, um sie in entsprechender Halterungen einer Zeichenanlage ein­stecken zu können.

    [0018] Fig. 3 zeigt einen Zeichenwinkel in Gestalt eines recht­winkligen Dreiecks mit einer Linealkante 11 und einer der Form des Zeichenwinkels angepaßten Flüssigkristallanzeige 12ʹ. Mit dieser sind beispielsweise die Winkelstriche 20 zu er­zeugen, aber auch die diese bezeichnenden Winkelgrad-Angeben 21 oder andere Darstellungshilfen, beispielsweise ein Raster­netz 22.


    Ansprüche

    1. Zeichengerät mit mindestens einer Linealkante, an der eine Maßstabskala angeordnet ist, und mit einer Flüs­sigkristallanzeige, dadurch gekennzeich­net, daß die Flüssigkristallanzeige (12, 12ʹ) mehrere Maßstabskalen (13, 13ʹ) zu erzeugen vermag und an der Line­alkante (11) vorhanden ist.
     
    2. Zeichengerät nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die erzeugbaren Maßstab­skalen (13, 13ʹ) wählbar anzuordnende Nullmarkierungen (14) aufweisen.
     
    3. Zeichengerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Flüssigkristallanzeige (12, 12ʹ) weitere, als Zeichenhilfe dienende Markierungen (20 bis 22) zu erzeugen vermag.
     
    4. Zeichengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die Flüssigkristallanzeige (12, 12ʹ) in einem Linealkörper (18) bzw. in einem Zeichenmaschinenteil angeordnet ist.
     
    5. Zeichengerät nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß auch eine Ansteuereinrichtung (19) der Flüssigkristallanzeige (12,12ʹ) in oder an dem Linealkörper (18) bzw. dem Zeichenmaschinenteil angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht