[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Zeichengerät mit mindestens einer Linealkante,
an der eine Maßstabskala angeordnet ist, und mit einer Flüssigkristallanzeige.
[0002] Zeichengeräte dieser Art sind allgemein bekannt. In der Nähe ihrer Linealkante ist
die Maßstabskala z. B. als Zentimeterskala angeordnet. Die Ausbildung dieser Skala
erfolgt mit Hilfe strichartiger Vertiefungen oder bloßer graphischer Markierungen.
Die Flüssigkristallanzeige des bekannten Zeichengerätes dient der Zeitanzeige.
[0003] Das bekannte Zeichengerät ist in seiner Verwendbarkeit insofern beschränkt, als es
nur eine einzige Skala aufweist. Bei Zeichenarbeiten kommt es jedoch häufig vor, z.
B. bei Zeichenarbeiten des Architekten, daß Skalen unterschiedlicher Maßstäbe zum
Zeichnen benötigt werden. In einem solchen Fall hilft nur die Verwending eines weiteren
Lineals mit der anderen, gewünschten Skala. Bei Zeichenmaschinen mit zwei im rechten
Winkel zueinander angeordneten Linealen bzw. Maßstäben sind diese Maßstäbe auszutauschen,
was aufhält.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zeichengerät der Eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß sein Austausch bzw. der Maßstabaustausch nicht mehr erforderlich
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Flüssigkristallanzeige mehrere Maßstabskalen
zu erzeugen vermag und an der Linealkante vorhanden ist.
[0006] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß die Flüssigkristallanzeige dazu verwendet
wird, Maßstabskalen zu erzeugen. Dies ist im Prinzip ohne weiteres möglich, da die
Flüssigkristallanzeige mit herkömmlichen Ansteuereinrichtungen entsprechend ansteuerbar
ist. Desweiteren ist von Bedeutung, daß die Flüssigkristallanzeige an der Linealkante
vorhanden ist, so daß die mit der Flüssigkristallanzeige erzeugten Skalenstriche
oder sonstigen Markierungen in üblicher Weise benutzt werden können, um z. B. mit
Hilfe eines Zeichenstifts an der Linealkante einen Strich bestimmter Länge zeichnen
zu können.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung weisen die erzeugbaren Maßstabskalen wählbar anzuordnende
Nullmarkierungen auf. Auch das ist für eine Vereinfachung der Zeichenarbeit von erheblicher
Bedeutung, da damit ein körperliches horizontales Verschieben bzw. Anlegen der Nullmarkierung
an einer bestimmten Stelle auf der zum Zeichnen bestimmten Unterlage entfallen kann.
Vielmehr genügt es, die Nullmarkierung über eine Ansteuereinrichtung der Flüssigkristallanzeige
entsprechend nach rechts oder links zu verschieben, bis sie exakt auf oder dicht neben
der gewünschten Stelle angeordnet ist.
[0008] Vorteilhaft ist es, wenn die Flüssigkristallanzeige weitere, als Zeichenhilfe dienende
Markierungen zu erzeugen vermag. Beispielsweise können als Zeichenwinkel ausgebildete
Linealkörper so konstruiert sein, daß die entsprechend großflächige Flüssigkristallanzeige
Winkellinien oder andere Gitter zu erzeugen vermag. Auch in diesen Fällen sind Null-
bzw. Bezugsmarkierungen im Prinzip willkührlich steuerbar.
[0009] Vorteilhafterweise ist die Flüssigkristallanzeige in einem Linealkörper bzw. in einem
Zeichenmaschinenteil angeordnet. Linealkörper bzw. Zeichenmaschinenteile sind die
am häufigsten verwendeten Zeichengeräte, bei denen die erfindungsgemäße Anordnung
der Flüssigkristallanzeige die größten Vorteile bietet, also Zeitersparnisse und
Gestaltungshilfen. Als Gestaltungshilfen sind beispielsweise Zeichensymbole oder Schablonengestaltungen
einzusetzen, deren Wirkung auf dem Zeichenblatt infolgedessen bereits kontrolliert
werden kann, bevor die Darstellung selbst zu Papier gebracht ist.
[0010] Auch eine Ansteuereinrichtung der Flüssigkristallanzeige ist vorteilhafterweise in
oder an dem Linealkörper bzw. dem Zeichenmaschinenteil angeordnet. Die Ansteuereinrichtung,
die die erforderlichen Befehlsgeber zur Erzeugung der gewünschten Maßstabskalen oder
sonstigen Markierungen aufweist, benötigt üblicherweise nicht viel Platz und stört
bei der eigentlichen Zeichenarbeit nicht. Sie kann insbesondere in den Körper integriert
werden, so daß sie auch nicht beschädigt werden kann. Es bietet auch keine Probleme,
die Flüssigkristallanzeige bzw. ihrer Ansteuereinrichtung mit der erforderlichen Energie
zu versorgen, da der Energiebedarf klein ist und beispielsweise mittels Solarzellengeneratoren
aus dem üblichen Zeichenlicht gedeckt werden kann.
[0011] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 Eine Aufsicht auf ein Zeichenlineal,
Fig. 2 den Schnitt II-II des Lineals der Fig. 1 und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Zeichenwinkels.
[0012] Das in Fig. 1 dargestellte Zeichengerät 10 ist im wesentlichen als üblicher Maßstab
für Zeichenmaschinen bzw. Zeicheneinlagen ausgebildet, wie sie in Konstruktionsbüros
verwendet werden. Dieses Zeichengerät 10 hat eine Linealkante 11, in deren unmittelbarer
Nähe eine Maßstabskala zu erzeugen ist. Dies erfolgt mit einer Flüssigkristallanzeige
12, welche beispielsweise eine Maßstabskala 13 erzeugt, deren Nullmarkierung 14
mit einem Pfeil dargestellt ist, wobei die Maßstabsangabe M 1:1 beträgt.
[0013] In der rechten Hälfte der Darstellung der Fig. 1 ist eine weitere Maßstabskala 13ʹ
dargestellt, die ebenfalls eine als Pfeil ausgebildete Nullmarkierung 14 aufweist
und nach links orientiert ist.
[0014] Die Flüssigkristallanzeige 12 erlaubt es, die Maßstabskalen so zu erzeugen, daß
die Nullmarkierungen 14 an beliebiger Stelle der Linealkante 11 anzuordnen sind.
Es kann also von dort aus mit dem Ziehen eines Striches bestimmter Länge begonnen
werden, die in üblicher Weise an den Skalenstrichen 15 abgelesen wird.
[0015] Das Zeichengerät 10 weist zur Erzeugung der Maßstabskala 13 bzw. zur Anordnung oder
Verstellung der Nullmarkierung 14 einen Rechner 16 auf, der mit einem Befehlsgeber
17 versehen ist, der lediglich schematisch als Kreis abgebildet ist. Tatsächlich
handelt es sich um einen Steuerschalter, der die erforderlichen Steuerfunktionen
ermöglicht, beispielsweise einen Schiebeschalter, um die Nullmarkierung 14 nach rechts
oder links verschieben zu können. Der Steuerschalter kann auch als Wahlschalter ausgebildet
sein, um die gewünschten Maßstabskalen 13, 13ʹ auszuwählen bzw. um die gewünschten
sonstigen Markierungen auszuwählen. Hierzu kann übliche Technik verwendet werden,
die infolgedessen nicht weiter dargestellt ist.
[0016] Das Zeichengerät hat einen Linealkörper 18, der in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt
ist. Es ist ersichtlich, daß er in der Nähe der Linealkante 11 unter Einschluß der
Flüssigkristallanzeige 12 genügend flach ist, um an der Linealkante 11 mit üblichen
Geräten oder Stiften zeichnen zu können. Im Bereich der der Linealkante 11 gegenüberliegenden
Kante des Zeichengerätes 10 ist der Linealkörper 18 stärker, so daß in ihm beispielsweise
die Ansteuereinrichtung 19 der Flüssigkristallanzeige 12 untergebracht werden kann.
Der Befehlsge ber 17 des Rechners 19 und dessen Befehlsschalter 17 sind ebenfalls
aus Fig. 2 ersichtlich.
[0017] Auf dem Linealkörper sind oben Einsteckhalterungen 23 angebracht, wie sie bei Maßstäben
10 üblich sind, um sie in entsprechender Halterungen einer Zeichenanlage einstecken
zu können.
[0018] Fig. 3 zeigt einen Zeichenwinkel in Gestalt eines rechtwinkligen Dreiecks mit einer
Linealkante 11 und einer der Form des Zeichenwinkels angepaßten Flüssigkristallanzeige
12ʹ. Mit dieser sind beispielsweise die Winkelstriche 20 zu erzeugen, aber auch die
diese bezeichnenden Winkelgrad-Angeben 21 oder andere Darstellungshilfen, beispielsweise
ein Rasternetz 22.
1. Zeichengerät mit mindestens einer Linealkante, an der eine Maßstabskala angeordnet
ist, und mit einer Flüssigkristallanzeige, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkristallanzeige (12, 12ʹ) mehrere Maßstabskalen (13, 13ʹ) zu erzeugen
vermag und an der Linealkante (11) vorhanden ist.
2. Zeichengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erzeugbaren Maßstabskalen (13, 13ʹ) wählbar anzuordnende Nullmarkierungen
(14) aufweisen.
3. Zeichengerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkristallanzeige (12, 12ʹ) weitere, als Zeichenhilfe dienende Markierungen
(20 bis 22) zu erzeugen vermag.
4. Zeichengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkristallanzeige (12, 12ʹ) in einem Linealkörper (18) bzw. in einem
Zeichenmaschinenteil angeordnet ist.
5. Zeichengerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auch eine Ansteuereinrichtung (19) der Flüssigkristallanzeige (12,12ʹ) in oder
an dem Linealkörper (18) bzw. dem Zeichenmaschinenteil angeordnet ist.