[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines metallischen Endlospreßbandes
mit einer Prägegravur, das zur Herstellung von Schichtstoffen, Spanplatten, duroplastischen
und thermoplastischen Folien und Filmen mit strukturierten Oberflächen in Doppelbandpressen
dient, bei dem gewalzte oder galvanisch abgeschiedene streifenförmige Metallbleche
durch Längs- und/oder Querschweissen zu einem Endlosband verbunden werden und das
Material des Endlosbandes aus einer ausscheidungshärtbaren oder durch Wärmebehandlung
in ihrem Kristallstrukturgefüge veränderlichen Metall-Legierung besteht.
[0002] Bei der Herstellung von Duroplastpreßlaminaten sowie kunststoffbeschichteten Hartfaserplatten,
Holzfaserplatten, Holzspanplatten, Glasfaserplatten und dergleichen werden in zunehmendem
Maße Oberflächen mit einer eingeprägten Struktur gewünscht. Das Einprägen des Musters
geschieht dabei mit Hilfe von Prägewerkzeugen.
[0003] In Einetagenpressen finden dazu Preßbleche Verwendung, die mit einer Prägegravur
versehen sind, die hauptsächlich durch eine Ätzbehandlung der Preßbleche erzeugt werden.
Bei kontinuierlich arbeitenden Laminiermaschinen werden die Laminate zwischen zwei
kontinuierlich laufenden Endlosbändern gepreßt. Zur Strukturierung der Plattenoberfläche
muß die Preßbandoberfläche dementsprechend negativ strukturiert sein. Für die Herstellung
eines solchen strukturierten Preßbandes ist es naheliegend, ebenfalls die Ätzmethode
wie bei den diskontinuierlich arbeitenden Maschinen zu verwenden. Da die Endlosbänder
quer oder diagonal zur Laufrichtung verschweißt sind, tritt an der Schweißnaht im
allgemeinen ein gegenüber dem restlichen Band verändertes Gefüge auf, das die Schweißnaht
nach der Ätzung deutlich hervortreten läßt und damit als sichtbare Naht in das Preßlaminat
eingeprägt wird.
[0004] Es ist bekannt, diese Schwierigkeiten zu umgehen, indem man auf das Endlosband eine
Metallschicht aufgalvanisiert und danach die gewünschte Struktur einätzt, wobei die
Tiefe der Ätzgravur kleiner als die Dicke dieser Metallschicht ist (Patentschrift
DE-29 50 795 C2). Nachteilig ist dabei der erhöhte verfahrenstechnische und damit
kostenverursachende Aufwand durch Aufgalvanisieren der Metallschicht. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß eine verschlissene Oberfläche nicht mehr nachgearbeitet
werden kann, da dann die Gefahr besteht, daß die aufgalvanisierte Metallschicht durchdrungen
wird, womit die Schweißnaht freigelegt und sich auf dem Laminat abzeichnen würde.
[0005] Aus der DE-A-2 541 211 ist ein Verfahren zum Einbau eines nicht strukturierten Endlosbandes
in Pressen bekannt geworden, das aus einem Stahl besteht, dessen Kristallstrukturgefüge
durch eine Wärmebehandlung veränderbar ist. Dieses Endlosband wird an Pressen eingesetzt,
bei denen das Endlosband um den Umfang einer Trommel gelegt ist, so daß das Preßgut
von dem unter Zugspannung stehenden Endlosband gegen die Oberfläche der Trommel gedrückt
wird. Das Bandmaterial wird in die Maschine eingefädelt und die zwei Enden werden
mit einem Schweißdraht mit denselben Eigenschaften wie das Bandmaterial verschweißt.
Anschließend erfolgt eine Wärmebehandlung der Schweißverbindung, so daß eine Vergütung
bis etwa auf die Dehnfestigkeit des übrigen Bandes erreicht wird.
[0006] Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß es sich bei dem durch eine Wärmebehandlung
vergütbarem Bandmaterial um rostfreie Chromstähle mit hohem Kobaltgehalt oder um martensitaushärtende
Nickelstähle handelt. Solche Stähle sind jedoch bei den in kontinuierlichen Pressen
benötigten hohen Oberflächenhärten sehr spröde und rißempfindlich. Zudem besitzen
sie keine genügende Dauerfestigkeit gegenüber den in kontinuierlichen Pressen auftretenden
Biegewechselspannungen, so daß sie bereits innerhalb kürzester Betriebszeit zerstört
sind. Zur Herstellung von Endlosbändern, die in Doppelbandpressen eingesetzt werden,
sind diese Stähle nicht geeignet.
[0007] Die in dieser Offenlegungsschrift beschriebenen Stähle eignen sich auch nur wenig
zur nachträglichen Strukturierung der Oberfläche des Endlosbandes. Aufgrund ihres
hohen Chrom- oder Nickelgehaltes sind sie mit den üblichen Ätzmitteln nur schlecht
zu ätzen, so daß insbesondere feine Strukturierungen nicht mit der gewünschten Genauigkeit
reproduziert werden können.
[0008] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, bei dem die
Herstellung der Oberflächenstruktur von Prägebändern, die sich zum Einsatz in Doppelbandpressen
eignen, so vereinfacht wird, daß auf eine aufgalvanisierte Metallschicht verzichtet
werden kann.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch gegeben, daß als Metall-Legierung eine Beryllium-Kupfer-Legierung,
Kupfer-Kobalt-Beryllium-Legierung oder Kupfer-Nickel-Beryllium-Legierung verwendet
wird und die Strukturierung der Oberfläche nach dem Aushärten oder Nachbehandeln erfolgt,
sobald das Kristallstrukturgefüge der Schweißnaht mit dem des ungeschweißten Grundmaterials
identisch ist. Beim Strukturieren der Oberfläche des Endlospreßbandes, das durch Molettieren,
Ätzen oder mechanisches Gravieren erfolgen kann, treten dann keine die Strukturtiefe
beeinträchtigenden Härte- und Kristallgefügeunterschiede auf.
[0010] Als Material beim Herstellungsverfahren für das Prägeband wird eine ausscheidungshärtbare
[0011] Metall-Legierung, nämlich eine Beryllium-Kupfer-Legierung, eine Kupfer-Kobalt-Beryllium-Legierung
oder eine Kupfer-Nickel-Beryllium-Legierung verwendet, die nach dem Verschweissen
zu einem Endlosband mit einem üblichen Verfahren wie WIG-, Plasma-, Elektronenstrahl
oder Laser-Schweißverfahren, durch Wärmebehandlung zu ihrer Endhärte ausgehärtet wird,
wobei sich die Struktur über der Schweißnaht derjenigen des übrigen Metalls angleicht,
worauf danach erst die Ätzgravur eingebracht wird.
[0012] Die erfindungsgemäße Verfahrensweise hat den Vorteil, daß die Schweißmasse und die
durch das Schweissen wärmebeeinflußte Zone keine vom restlichen Metall abweichende
Struktur besitzt und somit bei der Ätzung kein unterschiedliches Ätzverhalten gegenüber
dem Prägebandmaterial aufweist. Damit kann sich die Schweißnaht nicht mehr auf dem
Preßlaminat abbilden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß eine durch
den Betrieb verschlissene Oberfläche des Prägebandes durch Ätzen erneut nachgearbeitet
werden kann, ohne daß danach ein Abzeichnen der Schweißnaht auf dem Laminat befürchtet
werden muß.
[0013] Als Bandmaterial wird eine mit Hilfe einer Wärmebehandlung ausscheidungshärtbare
Legierung gewählt und zwar Beryllium-Kupfer-Knet-Legierungen und Kupfer-Nickel-Beryllium-Legierungen,
die zum Beispiel von der Firma VAC in Hanau unter den Handelsbezeichnungen BERYVAC
und DURATHERM vertrieben werden und die aufgrund ihrer nach der Aushärtung hohen Zugfestigkeit
in Frage kommen. Vorteilhafterweise wird man ein bereits kaltverfestigtes Material
wählen, um so ein Maximum an Zugfestigkeit nach dem Aushärten und eine schnellere
Aushärtung zu erhalten.
[0014] Nach dem Verschweissen das Bandes zu einem Endlosband, Schleifen und Polieren der
Schweißnaht erfolgt die Ausscheidungshärtung des gesamten Bandes, falls das Band von
dem Schweissen noch nicht vollständig ausgehärtet war, bzw. des Bereiches der Schweißnaht,
falls das Bandmaterial bereits vor dem Schweissen ausgehärtet war, mit Hilfe einer
Wärmebehandlung, deren Temperatur und Dauer von der verwendeten Metall-Legierung bestimmt
ist. Danach wird erst die Ätzgravur hergestellt. Dafür sind praktisch alle bekannten
Verfahren geeignet, wie beispielsweise fotographische Reproduktionsverfahren, wobei
eine fotoempfindliche Schicht auf die Bandoberfläche aufgetragen wird, die anschließend
über ein das Muster darstellendes Negativ belichtet und entwickelt wird. Die dabei
stehenbleibenden Flächen schützen das Band vor dem Ätzangriff; während die freien
Flächen vom Ätzmedium bis zur gewünschten Tiefe abgetragen werden. Weitere mögliche
Verfahren sind beispielsweise das Aufdrucken von Ätzresistflächen mit Druckwalzen,
das lückenhafte Aufspritzen oder Aufschlämmen solcher Lacke oder ähnliche Verfahren,
die eine mustergerechte Abdeckung gegen den Ätzmittelangriff erlauben oder eine Prägeätzgravur,
wobei die Bandoberfläche mit einer Wachsschicht oder einer in den Eigenschaften ähnlichen
Schicht überzogen wird, in die eine profilierte Walze ein Muster eindrückt. Die dadurch
vom Wachs freigelegten Stellen in der Bandoberfläche werden von einem Ätzmedium angegriffen
und bis zur gewünschten Tiefe abgetragen. Um einen sichtbaren Ansatz des Musters zu
vermeiden, sollte der Umfang des Prägebandes gleich oder ein ganzzahliges Vielfaches
des Walzenumfanges betragen. Durch mehrfachen Bandumlauf bei diesem Profilierungsverfahren
kann eine Mehrfachätzung zur Erzielung stufenförmiger Ätzvertiefungen, die zur Verwischung
des Musteransatzes dienen können, erzielt werden.
[0015] Die Zeichnung erläutert eine Ausführungsform der Erfindung, in der Fig. 1 eine aus
zwei Endlosbändern bestehende kontinuierlich arbeitende Doppelbandpresse und Fig.
2 eines der in Fig. 1 gezeigten Endlosbänder im Schrägbild zeigt.
[0016] Die in Fig. 1 in Längsschnitt gezeigte Doppelbandpresse 1 besitzt zwei durch Motoren
synchron angetriebene Endlosbänder 2, 3, die von jeweils zwei Rollen 4, 5 gespannt
werden und über Heizplatten 6 laufen. Zwischen den Heizplatten 6 und den Endlosbändern
2, 3 befinden sich durch Dichtungen 7 seitlich begrenzte Druckkissen, über die der
Reaktionsdruck eingestellt wird. Anstelle der Druckkissen können auch Stützrollen
vorgesehen sein. Das dem Einlauf der Maschine zugeführte Vorprodukt 8, beispielsweise
ein mit Kunstharz getränkter Holzspänekuchen, wird zwischen den gegensinnig umlaufenden
Endlosbändern zu einem Laminat 9 gepreßt. Das obere Endlosband 2 oder das untere Endlosband
3 oder beide Bänder sind mit einer negativen Ätzgravur versehen, die beim Ablauf des
Fertigungsverfahrens in die Oberfläche des Laminats geprägt wird und so die gewünschte
positive Oberflächenstruktur erzeugt.
[0017] . Die Endlosbänder 2, 3 haben Bandbreiten zwischen 700 und 2800 mm und Dicken von
0,5 bis 2 mm. Die beiden Enden des Bandes sind, wie Fig. 2 zeigt, miteinander quer
oder diagonal verschweißt. Die Schweißnaht 10 ist geschliffen und poliert.
[0018] Das Prägeband 2 besteht aus einer zugfesten Beryllium-Kupfer-Legierung, die eine
ausscheidungshärtende Metall-Legierung darstellt. Die Schweißnaht 10 hat aufgrund
der Eigenschaften der ausscheidungshärtenden Metall-Legierung dieselbe Struktur wie
der übrige Teil des Bandes. In die Oberfläche des Prägebandes 2 wird das negative
Prägemuster 11 eingearbeitet. Dazu eignen sich alle bekannten und weiter oben beschriebenen
Verfahren. Nach Fertigstellung der Ätzgravur und Verchromen ist das Endlosband 2 fertig
zum Gebrauch in der Doppelbandpresse 1.
1. Verfahren zur Herstellung eines metallischen Endlospreßbandes mit einer Prägegravur,
das zur Herstellung von Schichtstoffen, Spanplatten, duroplastischen und thermoplastischen
Folien und Filmen mit strukturierten Oberflächen in Doppelbandpressen dient, bei dem
gewalzte oder galvanisch abgeschiedene streifenförmige Metallbleche durch Längs- und/oder
Querschweissen zu einem Endlosband verbunden werden und das Material des Endlosbandes
aus einer ausscheidungshärtbaren oder durch Wärmebehandlung in ihrem Kristallstrukturgefüge
veränderlichen Metall-Legierung besteht, dadurch gekennzeichnet, daß als Metall-Legierung
eine Beryllium-Kupfer-Legierung, Kupfer-Kobalt-Beryllium-Legierung oder Kupfer-Nickel-Beryllium-Legierung
verwendet wird und die Strukturierung der Oberfläche nach dem Aushärten oder Nachbehandeln
erfolgt, sobald das Kristallstrukturgefüge der Schweißnaht mit dem des ungeschweißten
Grundmaterials identisch ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aushärten oder Nachbehandeln
des gesamten Endlosbandes nach dem Schweissen erfolgt, falls das Bandmaterial vor
dem Schweissen noch nicht vollständig ausgehärtet war.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aushärten oder Nachbehandeln
nur im Bereich der Schweißnaht erfolgt, falls das Bandmaterial bereits vor dem Schweissen
ausgehärtet war.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenstruktur
durch Molettieren; Ätzen oder mechanisches Gravieren hergestellt wird.
1. Process for the manufacture of an endless metallic press band with an embossing
structure, which serves for the production of laminates, chipboards, thermosetting
and thermoplastic foils and films with structured surfaces in double- band presses,
in which rolled or galvanically precipitated strip-shaped metal sheets are connected
by longitudinal and/or transverse welding into an endless band and the material of
the endless band consists of a metal alloy which is hardenable by precipitation or
variable in its crystal lattice structure through heat treatment, characterised thereby,
that a beryllium-copper alloy, a copper-cobalt-beryllium alloy or a copper-nickel-beryllium
alloy is used as metal alloy and the structuring of the surface takes place after
the hardening or finishing treatment as soon as the crystal lattice structure of the
welded seam is identical with that of the unwelded base material. 2. Process according
to claim 1, characterised thereby, that the hardening or finishing treatment of the
entire endless band takes place after the welding in case the band material had not
been hardened fully before the welding.
3. Process according to claim 1, characterised thereby, that the hardening or finishing
treatment takes place only in the region of the welded seam in case the band material
had been hardened already before the welding.
4. Process according to one of the claims 1 to 3, characterised thereby, that the
surface structure is produced by knurling, etching or mechanical engraving.
1. Procédé pour la fabrication d'une bande sans fin métallique avec une gravure estampée,
qui sert à la fabrication de lamifiés, panneaux de particules, de feuilles et de films
duroplastiques et thermoplastiques avec des surfaces structurées, dans des presses
à double bande, dans lesquelles des tôles métalliques en forme de languettes, laminées
ou bien appliquées galvaniquement, sont reliées en une bande sans fin par soudure
longitudinale et/ou transversale et le matériau de la bande sans fin se composant
d'un alliage métallique trempable par durcissement structural ou bien modifiable dans
sa structure cristalline, par traitement thermique, caractérisé en ce qu'est employé,
pour l'alliage métallique, un alliage beryllium-cuivre, un alliage cuivre-cobalt-beryllium
ou bien un alliage cuivre- nickel-beryllium et que la structuration de la surface
s'effectue après trempe ou traitement secondaire, dès que la structure cristalline
du cordon de soudure est identique avec celle du matériau de base non soudé.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la trempe ou bien le traitement
secondaire de l'ensemble de la bande sans fin s'effectue après le soudage, pour le
cas où le matériau de la bande n'aurait pas été complètement trempé avant le soudage.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la trempe ou bien le traitement
secondaire ne s'effectue qu'au voisinage du cordon de soudure, pour le cas où le matériau
de la bande était déjà trempé avant soudage.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la structure
de surface est fabriquée par passage à la molette, gravure à l'eau forte ou bien gravure
mécanique.