(19)
(11) EP 0 119 632 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
06.04.1988  Patentblatt  1988/14

(21) Anmeldenummer: 84103057.0

(22) Anmeldetag:  20.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24D 17/00

(54)

Umlaufendes Schleifwerkzeug

Abrasive belt

Bande abrasive


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 23.03.1983 DE 3310514

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
26.09.1984  Patentblatt  1984/39

(73) Patentinhaber: Braasch, Gerd
D-49751 Sögel (DE)

(72) Erfinder:
  • Braasch, Gerd
    D-49751 Sögel (DE)

(74) Vertreter: Jabbusch, Wolfgang, Dr.Jur. Jabbusch, Wehser & Lauerwald Patentanwälte  
Koppelstrasse 3
26135 Oldenburg
26135 Oldenburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
BE-A- 543 644
US-A- 1 470 740
US-A- 1 999 418
US-A- 2 069 900
US-A- 3 410 032
FR-A- 1 316 082
US-A- 1 937 953
US-A- 2 067 089
US-A- 2 170 643
US-A- 3 699 727
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schleifwerkzeug für eine Schleifmaschine zum Schleifen von Profilen, mit einem Trägerelement, an dessen Arbeitsseite über die Länge des Trägerelements im wesentlichen gleichmäßig verteilt angeordnete schleifende Abschnitte befestigt sind, deren Dicke ein mehrfaches der Dicke des Trägerelementes ist und von denen jeder an seiner dem Trägerelement abgekehrten Oberfläche eine dem zu schleifenden Profil entsprechende Kontur aufweist.

    [0002] Ein Schleifwerkzeug der vorbeschriebenen Art ist nach der BE-A - 54 36 44 bekannt. Als Trägerelement wird dort ein Keilriemen benutzt, der mit Abschnitten aus Schleifmittel beklebt ist. Jeder Abschnitt ist ein blockförmiges Teil und besteht aus durch Bindemittel miteinander verbundenen Schleifmaterialkörnern. Von herkömmlichen Schleifbändern für Bandschleifmaschinen unterscheidet sich das bekannte Schleifband demnach lediglich durch die Anordnung des Schleifmittels in zueinander benachbarten Abschnitten auf dem Trägerelement, während bei einem üblichen Schleifband das Trägerelement gewöhnlich durchgehend mit Schleifmittel beschichtet ist. Da zudem in die Abschnitte aus Schleifmittel auch noch eine Kontur eingearbeitet sein soll, müssen die einzelnen Abschnitte des bekannten Schleifwerkzeugs relativ dick sein, wodurch sie nicht mehr flexibel sind und scharfen Krümmungen des Trägerelements während eines Umlaufes um Umlenkrollen mit geringeren Radien nicht mehr folgen können, ohne zu brechen oder sich von dem Trägerelement zu lösen. Darüberhinaus sind die nachfolgend beschriebenen Nachteile herkömmlicher Bandschleifmaschinen auch für das bekannte Schleifwerkzeug zutreffend.

    [0003] In der FR-A 1 316 082 ist eine Poliermaschine beschrieben, bei der die Poliermittel aus flexiblen Polyurethanblättchen bestehen, in welche abrasiv wirkende Körnchen eingelagert sind. Solche Blättchen sind unter einem Andrückschuh aus Holz befestigt und können zum Zwecke des Polierens gegen einen rotierenden Porzellanteller gedrückt werden. Das in der FR-A 1 316 082 offenbarte Poliermittel ist nichts anderes als übliches Polierleinen, das für einen Einsatz beim Schleifen von Holzprofilen nicht geeignet ist.

    [0004] Holzprofile, z. B. Möbelleisten und andere profilierte Möbeltelle, werden mit Schleifmaschinen geschliffen. Die Schleifmaschinen weisen umlaufende Schleifwerkzeuge auf oder sind als Schwingschleifmaschinen ausgebildet. Schleifmaschinen mit umlaufenden Schleifwerkzeugen arbeiten entweder mit rotierenden Schleifscheiben oder mit umlaufenden Endlosschleifbändern.

    [0005] Zum Schleifen von Holzprofilen vorgesehene rotierende Schleifscheiben bestehen aus einem Scheibenkörper, in dessen Umfangsfläche die Kontur des zu schleifenden Profils eingeformt ist. Auf die derart profilierte Umfangsfläche ist ein Schleifmittel, z. B. Schleifleinen, aufgebracht. Die Standzeit des Schleifmittels ist abhängig vom Schleifscheibenumfang. Je größer der Scheibenumfang ist, desto höhere Standzeiten können erreicht werden. Einem Scheibenumfang und damit der Standzeit sind jedoch Grenzen gesetzt, da bei üblicher Motordrehzahl und größerem Schleifscheibendurchmesser die Schnittgeschwindigkeit zu hoch wird. Kleinere Schleifscheibendurchmesser, wie sie auch beim Schleifen von verhältnismäßig kleinen Radien der Holzprofile notwendig sind, ergeben dagegen zu kurze Standzeiten. Das Schleifen mit Schleifscheiben hat auch den Nachteil, daß durch die verhältnismäßig kleine Anlagefläche der Schleifscheibe am zu schleifenden Holzprofil eine zufriedenstellende Schleifqualität nicht erreicht wird.

    [0006] Demgegenüber ist bei Bandschleifmaschinen, die mit einem endlos umlaufenden Schleifband arbeiten, eine höhere Standzeit des Schleifbandes gegeben. Die Schleifqualität ist gegenüber Schleifscheiben besser und die zu schleifenden Holzprofile können mit verhältnismäßig hoher Vorschubgeschwindigkeit durch die Bandschleifmaschinen laufen. Normalerweise sind Bandschleifmaschinen deshalb mit durchlaufendem Werkstücktransport ausgerüstet. Bandschleifmaschinen zum Schleifen von profilierten geraden Werkstücken weisen einen auswechselbaren, mit der Kontur des zu schleifenden Profils versehenen Andrückschuh auf, wie er ähnlich auch in der FR-A 1 316 082 gezeigt ist, der zwischen zwei Umlenkrollen für das Schleifband auf etwa gleicher Höhe angeordnet ist. Beim Vorbeiführen des zu schleifenden Profils drückt dieses das umlaufende Schleifband in den profilierten Andrückschuh. Um den Schleifandruck zu begrenzen, kann der profilierte Andrückschuh auch mechanisch abgefedert sein. Das endlose Schleifband besteht aus mit Schleifmaterial beschichtetem flexiblen Gewebe und ist aus Herstellungsgründen und da es auch noch in der Schleifmaschine gespannt und geführt werden muß, verhältnismäßig steif.

    [0007] Um auf einer Bandschleifmaschine auch geschweifte Werkstücke schleifen zu können, wird statt des Andrückschuhs eine auswechselbare Umlenkrolle als Andruckrolle ausgebildet und am Umfang mit der Kontur des zu schleifenden Profils versehen. Das zu schleifende Werkstück muß, ebenso wie es beim Andrückschuh der Fall ist, das gespannte und dadurch recht steife Schleifband in die Kontur der Umlenk- und Andrückrolle eindrücken, was nur bei Profilformen mit großen Radien und geringer Profiltiefe möglich ist.

    [0008] Eine Bandschleifmaschine kann Profilkonturen, die in sich sowohl konvex als auch konkav sind deshalb nicht in einem Arbeitsgang schleifen. Durch Führungsprobleme und die Festigkeit der üblichen Schleifbänder können bei komplizierteren Profilformen von einer Schleifmaschine nur Teile bzw. Abschnitte der Profilkontur geschliffen werden. Es ist daher üblich, sehr lange Schleifmaschinen mit mehreren hintereinander angeordneten Schleifaggregaten, die aufwendig bis 135° schwenkbar sind, einzusetzen, um in einem Durchgang die gesamte Profilkontur schleifen zu können. Die Mehrfachschleifmaschinen verursachen hohe Investitionskosten und bedingen hohe Rüstzeiten.

    [0009] Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß der profilierte Andrückschuh seine eingearbeitete Profilkontur durch den Abrieb an der Rückseite des umlaufenden Schleifbandes sehr schnell verliert und deshalb öfter erneutert bzw. ausgewechselt werden muß. Andrückschuhe, die nicht in aufwendiger Weise mechanisch abgefedert sind, verursachen auch ein Brennen des Schleifbandes.

    [0010] Da das profilierte zu schleifende Werkstück das umlaufende Schleifband in den Andrückschuh drücken muß, können innenliegende Profilkonturen vom Schleifband nur schlecht erreicht werden, während äußere Rundungen der Profilkontur in verstärktem Maße verschliffen werden. Dies wirkt sich besonders nachteilig bei mit dünnen Furnieren ummantelten Profilen aus. Durch das ständige Verformen des Schleifbandes beim Eindrücken in die Profilkontur des Andrückschuhs wird das Schleifband auch äußerst stark strapaziert, was zum Ausbrechen des Schleifkorns führen kann, wodurch die Standzeit wieder vermindert wird.

    [0011] Im Gegensatz zu mit Andrückschuhen arbeitenden Bandschleifmaschinen, bei denen durch den verhältnismäßig langen Andrückschuh auch eine große Anlagefläche auf dem zu schleifenden Profil gegeben ist, mit dem Vorteil, daß die erreichbare Schleifqualität verbessert wird, bietet eine Bandschleifscheibe mit einer profilierten Umlenk- und Andrückrolle eine wesentlich kleinere Anlagefläche, die etwa der bei einer Schleifscheibe gegebenen Anlagefläche entspricht. Die profilierten Umlenkrollen werden deshalb möglichst groß im Durchmesser gehalten, da bei kleineren Durchmessern der dreidimensionalen Verformung des über die Umlenkrolle laufenden Schleifbandes Grenzen gesetzt sind. Somit ist dem Einsatz aller Bandschleifmaschinen sowohl mit profilierter Umlenkrolle als auch mit profiliertem Andrückschuh gemeinsam, daß kleinere Radien nicht mehr schleifbar sind. Nur größere einfache Radien eines Holzprofiles können geschliffen werden.

    [0012] Außerdem haben Bandschleifmaschinen den Nachteil, daß das Schleifband bei einseitigen Profilkonturen nicht mehr ausreichend genau geführt werden kann.

    [0013] Das Schleifen von Holzprofilen mit rotierenden Schleifscheiben hat somit gegenüber den Bandschleifmaschinen zwar den Vorteil, daß enge Radien auch relativ profiltreu geschliffen werden können. Demgegenüber ist die Standzeit der Schleifscheiben kürzer als die Standzeit der Bandschleifmaschinen und auch die mit Schleifscheiben erreichbare Schleifqualität ist, jedenfalls gegenüber mit profilierten Andrückschuhen arbeitenden Bandschleifmaschinen, schlechter.

    [0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein umlaufendes Schleifwerkzeug, insbesondere für eine Bandschleifmaschine, zu schaffen, welches, bei Vermeidung der bekannten Schleifwerkzeugen gemeinsamen Nachteile die Vorteile einer profilierten Schleifscheibe und eines umlaufenden Schleibandes in sich vereint.

    [0015] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß jeder Abschnitt ein aus elastischem Werkstoff bestehender Stollen ist, der einen mit dem Trägerelement verbindbaren Fußbereich sowie einen darüber angeordneten Kopfblock aufweist, in welchen die Konturform durch Materialabnahme einarbeitbar und mit Schleifmittel beschichtbar ist.

    [0016] In die verhältnismäßig dicken Stollen aus elastischem Werkstoff kann auch eine komplizierte Kontur des zu schleifenden Profils ohne weiteres eingearbeitet werden. Demzufolge können auch Profile mit engen Radien geschliffen werden. Gegenüber der Schleifscheibe, mit welcher ebenfalls enge Radien schleifbar sind, hat das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug jedoch den Vorteil, daß, ebenso wie bei herkömmlichen Bandschleifmaschinen mit Schleifband, hohe Standzeiten und verbesserte Schleifqualität erreichbar sind.

    [0017] Das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug kann auf vorhandenen Bandschleifmaschinen ohne weiteres eingesetzt werden. Ein profilierter Andrückschuh kann entfallen. Es ist lediglich ein gerades Andrückelement, z. B. eine einfache Eisenplatte notwendig, um das profilierte, bandförmige, endlos umlaufende Schleifwerkzeug in Anlage mit dem zu schleifenden Werkstück zu halten. Für das Schleifen von geraden Werkstücken, z. B. Profilleisten, kann das Andrückelement auch beliebig lang sein, so daß die damit gegegebene größere Anlagefläche hohe Schleifqualitäten ermöglicht.

    [0018] Auf die profilierte Lage ist Schleifmittel, z. B. Schleifleinen, fest aufgeklebt, so daß komplizierte Profile in einem Arbeitsgang mit höchster Profiltreue, hoher Standzeit und hoher Schleifqualität geschliffen werden können. Der Einsatz von mehreren, jeweils einen Teil eines Profils schleifenden Bandschleifern mit den dadurch bedingten hohen Rüstzeiten entfällt.

    [0019] Die elastisch federnden Eigenschaften des Werkstoffs für den konturierten Stollen hat außerdem noch den Vorteil, daß mit verhältnismäßig hohem Schleifandruck gearbeitet werden kann, ohne daß der auf dem Stollen befindliche aufgeklebte Schleifmittel brennt.

    [0020] Das gemäß der Neuerung ausgebildete Schleifwerkzeug vereint somit die Vorteile einer rotierenden Schleifscheibe mit den Vorteilen üblicher Schleifbänder in sich, ohne daß gleichzeitig deren Nachteile in Kauf zu nehmen sind.

    [0021] Die Anordnung von Stollen hat den Verteil, daß, z. B. beim Schleifen von geschwe:T!pn Profilen, auch eine scharfe Umlenkung über Umlenkrollen mit geringeren Durchmessern möglich ist, ohne daß der relativ dicke Stollen höheren Beanspruchungen, z. B. durch Reck-oder Dehnungen, bei der Umlenkung ausgesetzt ist, weil sich die Trennfugen zwischen den einzelnen Stollen während der Umlenkung radial zur Umlenkachse ausrichten können.

    [0022] Als Trägerelement für die Stollen kann ein weicher dünner, nicht dehnbarer, endloser Flachriemen, der auf die Umlenk- und Antriebsrollen einer herkömmlichen Bandschleifmaschine spannbar ist, verwendet werden. Die Umlenkrollen können somit glatte Mantelflächen aufweisen. Die Riemenbreite ist beliebig entsprechend der zu schleifenden Profilbreite wählbar. Die rückseitige Antriebsfläche des Flachriemens kann mit einer abriebfesten und gleitfreundlichen Beschichtung, z. B. Leinen, versehen sein, damit nur ein geringer Reibungswiderstand an der den profilierten Andrückschuh einer herkömmlichen Bandschleifmaschine ersetzenden Andrückplatte gegeben ist.

    [0023] Der Flachriemen kann aus jedem geeigneten Werkstoff gefertigt sein, wie z. B. aus Gummi, Kunststoff, Textilmaterial, Leder oder dergleichen.

    [0024] Selbstverständlich ist es auch möglich, ein Kettenband, Gliederband oder dergleichen zu verwenden. So können z. B. die einzelnen Abschnitte der Lage auch durch einzelne Glieder gelenkig miteinander verbunden sein.

    [0025] Vorzugsweise besteht jeder Stollen aus Gummi. Gummi kann problemlos mit unterschiedlichen Elastizitäten hergestellt werden, so daß erfindungsgemäße Schleifwerkzeuge hinsichtlich ihres Einsatzzweckes auch mit unterschiedlichen, den jeweils gewünschten Schleifarbeiten angepaßten Elastizitäten bereitstellbar sind.

    [0026] Einzelne Stollen lassen sich auf einfachste Weise mit den Flachriemen verbinden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist jeder Stollen mit der Arbeitsfläche des Trägerelements, z. B. eines Flachriemens, verklebt. Die Arbeitsfläche des Flachriemens kann eine Gummierung aufweisen, die vor dem Aufkleben der einzelnen Stollen angeschliffen wird, um eine bessere Verklebung zu erreichen.

    [0027] Jeder Stollen hat einen mit dem Flachriemen verbindbaren Fußbereich und einen darüber angeordneten Kopfblock, in welchen die Konturform durch Materialabnahme einarbeitbar ist. Dazu wird z .B. ein fertig bearbeitetes Holzprofil mit einem Stück Schleifleinen, z. B. der Körnung 100, beklebt. Das mit zunächst unprofilierten Stollen ausgerüstete Trägerelement wird angetrieben und z. B. von einer Bandschleifmaschine langsam so lange dem mit Schleifleinen beklebten Profil zugestellt, bis sich die gewünschte Kontur des Profils in die Stollen des Schleifwerkzeugs eingeschliffen hat. Die derart profilierten Stollen können dann mit Schleifleinen ausgeklebt werden, womit das Schleifwerkzeug einsatzbereit ist, um auch komplizierteste Profile in einem Arbeitsgang formtreu und mit höchster Schleifqualität zu schleifen.

    [0028] Die Unterteilung jedes Stollens in einen mit dem Trägerelement verbindbaren Fußbereich unc einen die Kontur des zu schleifenden Profils aufweisenden Kopfblock hat den Vorteil, daß sich Verformungen des Stollens durch Reck- und Dehnungsbeanspruchungen im Umlenkbereich des umlaufenden Schleifwerkzeuges im wesentlichen allein auf den Fußbereich beschränken. Der Kopfblock wird nicht verformt, so daß insbesondere beim Bearbeiten von geschweiften Holzprofilen, bei denen direkt im Umlenkbereich geschliffen wird, auch die Konturform im Kopfblock nicht mit verformt werden kann, so daß Schleifarbeiten mit höchster Profiltreue möglich sind.

    [0029] Diese Maßnahme, welche ermöglicht, daß Verformungen eines Stollens sich alleine auf den mit dem Flachriemen verbundenen Fußbereich erstrecken, wird noch dadurch weitergebildet, daß, bezogen auf eine Gesamthöhe des Stollens, die Höhe des Fußbereichs geringer als die Höhe des Kopfblockes ist. Eine solche Ausbildung erlaubt es, verhältnismäßig tiefe Konturen in den Kopfblock einzuformen. Die Begrenzung einer Stollenverformung auf den Fußbereich kann dann z. B. dadurch erreicht werden, daß der Fußbereich aus weicherem und damit elastischerem Gummi ausgebildet wird, während der Kopfblock aus verhältnismäßig hartem, schwer verformbaren Gummi besteht. Bauteile mit Bereichen unterschiedlicher Elastizität zu fertigen, ist ohne weiteres möglich.

    [0030] An jedem Stollen einen Bereich auszubilden, der allein die auftretenden Verformungen abfängt, ist auch durch eine besondere Formgebung des Fußbereichs möglich. So kann der Fußbereich des Stollens beispielsweise durch quer zu seiner umlaufenden Arbeitsbewegung verlaufende Stollenausnehmungen gegenüber dem Kopfblock abgesetzt sein. Durch solche Ausnehmungen wird der Materialquerschnitt im Fußbereich jedes Stollens vermindert, demzufolge sich solche Bereiche dünner Materialstärke im Fußbereich leichter verformen könnnen als dickere Materialbereiche des die Kontur aufweisenden Kopfblocks.

    [0031] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist in jede Seitenflanke eines Stollens eine als eingeformte Nut ausgebildete Ausnehmung eingebracht, deren dem Fußbereich zugekehrte Flanke abgeschrägt ist und bis zur äußeren unteren Kante des Fußbereichs verläuft. Neben der leichten Verformbarkeit des Fußbereiches hat die besondere Formgebung unter anderem noch den Vorteil, daß die Verklebung dauerhafter ist, da die eigentliche Klebefuge aufgrund des höheren Reckvermögens des durch die Abschrägung dünner verlaufenden Fußbereichs weniger beansprucht wird.

    [0032] Weiterhin zeichnet sich das Schleifwerkzeug noch dadurch aus, daß die mit dem Trägerelement, z. B. dem Flachriemen, verbindbare Anlagefläche des Fußbereichs des Stollens eine Ausnehmung aufweist. Auch diese Ausnehmung trägt dazu bei, daß sich durch die Umlenkung verursachte Verformungen des Stollens allein auf den Fußbereich beschränken. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, daß die Ausnehmung kreisbogenförmige Querschnittsform aufweist, wobei der Radius des Kreisbogens etwa gleich dem Radius einer dem Trägerelement im Arbeitsbereich zugeordneten Umlenk- und Andrückrolle ist. Dadurch kann auch mit Umlenkrollen bzw. Andrückrollen, die verhältnismäßig kleine Durchmesser aufweisen, gearbeitet werden. Selbstverständlich können die Ausnehmungen auch andere Formgebung aufweisen. So ist es z. B. auch möglich, eine keilförmige Form vorzusehen.

    [0033] Die durch die besondere Formgebung des Fußbereichs gegebene weiche Elastizität hat auch noch den Vorteil, daß ein Brennen des Schleifmittels während des Schleifens verhindert wird.

    [0034] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Teilbereichs eines umlaufenden Schleifwerkzeugs mit einer Ausführungsform der Stollen,

    Fig. 2 eine schematische Seitenansicht auf eine Umlenk- und Andrückrolle im Arbeitsbereich einer Bandschleifmaschine mit einem umlaufenden Flachriemen, der einfache klotzförmige Stollen aufweist,

    Fig. 3 eine Ansicht einer Bandschleifmaschine gemäß Fig. 2, mit einem Schleifwerkzeug, das erfindungsgemäß ausgebildete Stollen aufweist,

    Fig. 4 eine schematische Seitenansicht auf den Arbeitsbereich einer Bandschleifmaschine mit erfindungsgemäßem Schleifwerkzeug zum Schleifen gerader Profilleisten,

    Fig. 5 - 7 verschiedene Ausführungsformen einzelner Stollen im Schnitt,

    Fig. 8 eine Seitenansicht einer Ausführung des Schleifwerkzeugs als mit erfindungsgemäß ausgebildeten Stollen versehenes Gliederband und

    Fig. 9 eine Seitenansicht einer Ausführungsform des Schleifwerkzeugs als Kettenband.



    [0035] In Fig. 1 ist ein Teilbereich eines Schleifwerkzeuges perspektivisch dargestellt. Das Schleifwerkzeug besteht aus einem weichen, dünnen, jedoch nicht dehnbaren Flachriemen 1, der, in beliebiger Länge, endlos geschlossen ist. Die der Antriebsfläche 2 des Flachriemens gegenüberliegende Oberseite ist mit einer Gummierung 3 beschichtet. Auf die Gummierung sind, fortlaufend nebeneinandergesetzt, Stollen 4 aus Gummi geklebt, die so ausgeformt sind, daß sie einen klotzförmigen Kopfblock 5 aufweisen und einen Fußbereich 6. Der Fußbereich 6 ist durch in jede Seitenflanke jedes Stollens eingeformte Nuten 7 und 8 gegenüber dem Kopfblock abgesetzt. Die den Fußbereichen zugekehrten Flanken 9 und 10 jeder Nut sind, wie dargesteRt, abgeschrägt und bis zur äußeren unteren Kante des Fußbereichs geführt. Die mit dem Flachriemen 1 verbindbare Anlagefläche des Stollens weist eine Ausnehmung 11 auf, die hier kreisbogenförmige Querschnittsform hat.

    [0036] Durch diese besondere Formgebung des Fußbereichs ist die mit dem Flachriemen verklebbare Anlagefläche des Stollens verhältnismäßig klein, so daß durch Umlenkung des Flacbriemens im Bereich einer Umlenk- und Andrückrofle entstehende Reckverformungen allein auf den Fußbereich beschränkt bleiben.

    [0037] In die obere Arbeitsseite jedes Kopfblockes 5 eines Stollens 4 kann eine zu schleifende Kontur eingeschliffen oder eineschnitten werden, wie es in Fig. 1 dargestellt ist. Die fertige Kontur wird mit Schleifmittel, hier z. B. einem Schleifleinen 22, beklebt, womit das Schleifwerkzeug nach Aufspannen auf die Umlenk- und Antriebsrollen einer Bandschleifmaschine einsatzbereit ist.

    In Fig. 2 ist ein Umlenk- und Andrücksbereich einer Bandschleifmaschine schematisch dargesteJlt. Der Flachriemen 1 läuft über die Umlenk-und Andrückrolle 12. Der Flachriemen ist hier mit Stollen besetzt, welche nicht die in Fig. 1 dargestegte besondere Formgebung aufweisen. Demzufolge wird sich eine in den Kopfblock 5 eines Stollens 4 eingeformte Kontur sehr stark verformen, so daß ein zu schleifendes Werkstück 13, welches in Pfeilrichtung nach links durchgeschoben wird, nicht mit der geforderten Profiltreue zu schleifen ist. Außerdem kann sich die Klebeverbindung im Anlagebereich zwischen Flachriemen 1 und Stollen 4 durch die Dehnungsbeanspruchung lösen, wie es durch den Pfeil 14 angedeutet ist.

    Fig. 3 zeigt den gleichen, in Fig. 2 dargestellten, Arbeitsbereich einer Bandschleifmaschine. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Im Gegensatz zum in Fig. 2 dargesteltten Schleifwerkzeug, weisen die Stollen die erfindungsgemäße Formgebung im Fußbereich auf, so daß sich durch die Umlenkung des mit Stollen 4 besetzten Flachriemens 1 an der Umlenk- und Andrückrolle 12 Reck- und Dehnverformungen der Stollen allein auf deren hier schraffiert gekennzeichnete Fußbereiche beschränken. Dadurch kann das Werkstück 13 mit höchster Profiltreue und hoher Schleifqualität geschliffen werden.

    In Fig.4 ist eine Bandschleifmaschine schematisch in der Seitenansicht gezeigt. Die Bandschleifmaschine besteht aus zwei Umlenkrollen 15 und 16, sowie einer oberen Umlenk- und Antriebsrolle 17. Das, wie vorbeschrieben, mit Stollen besetzte Trägerband wird in Dreiecksform um die Rollen 15, 16 und 17 geführt und von den Rollen gespannt gehalten. Mit 18 ist ein als einfache Platte ausgebildetes Andrückelement bezeichnet, welches den Andruck einer zu schleifenden geraden Profilleiste 19 abfängt.

    In Fig. 5 ist eine Ausführungsform eines Stollens im Querschnitt dargestellt, bei dem der Kopfblock 5 aus hartem, verhältnismäßig unelastischem Gummi bestetht, dagegen der Fußbereich 6 aus damit verbundenem Weichgummi. Bei einer solchen Ausführung eines Stollens aus Bereiche unterschiedlicher Elastizität aufweisendem Werkstoff kann auf eine besondere Formgebung des Fußbereichs verzichtet werden.

    Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsmöglichkeit für die Formgebung eines Fußbereiches. Die Ausnehmung zur Anpassung an enge Radien einer Umlenk- und Andrückrolle ist hier als relativ breite rechteckige Nut ausgebildet. In Fig. 7 ist eine gleichartige Ausnehmung nicht als Kreisbogen, sondern als flache Spitzkerbe ausgebildet.

    Fig. 8 zeigt einen Teil eines Schleifwerkzeugs, bei dem der endlos umlaufende Flachriemen durch gelenkig miteinander verbundene Glieder 20 ersetzt ist. Auf jedes Glied ist ein Stollen 4 gesetzt.

    In Fig. 9 ist ein Teil eines umlaufenden Schleifwerkzeugs schematisch in der Seitenansicht dargestellt, bei dem das Trägerelement vollständig dadurch ersetzt ist, daß die einzelnen Stollen 4 durch verbindende Gelenkkettenglieder 21 miteinander verbunden sind.




    Ansprüche

    1. Schleifwerkzeug für eine Schleifmaschine . zum Schleifen von Profilen, mit einem Trägerelement, an dessen Arbeitsseite über die Länge des Trägerelementes im wesentlichen gleichmäßig verteilt angeordnete schleifende Abschnitte befestigt sind, deren Dicke ein mehrfaches der Dicke des Trägerelementes ist und von denen jeder an seiner dem Trägerelement abgekehrten Oberfläche eine dem zu schleifenden Profil entsprechende Kontur aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder Abschnitt ein aus elastischem Werkstoff bestehender Stollen (4) ist, der einen mit dem Trägerelement verbindbaren Fußbereich (6) sowie einen darüber angeordneten Kopfblock (5) aufweist, in welchen die Konturform durch Materialabnahme einarbeitbar und mit Schleifmittel beschichtbar ist.
     
    2. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf eine Gesamthöhe des Stollens (4), die Höhe des Fußbereichs (6) geringer als die Höhe des Kopfblockes (5) ist.
     
    3. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußbereich (6) des Stollens (4) durch quer zu seiner umlaufenden Arbeitsbewegung verlaufende Stollenausnehmungen gegenüber dem Kopfblock (5) abgesetzt ist.
     
    4. Schleifwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ausnehmung eine in die Seitenflanken des Stollens (4) eingeformte Nut (8, 9) ist, deren dem Fußbereich (6) zugekehrte Flanke (9, 10) abgeschrägt ist und bis zur äußeren unteren Kante des Fußbereiches verläuft.
     
    5. Schleifwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Trägerelement verbindbare Anlagefläche des Fußbereiches (6) des Stollens (4) eine Ausnehmung (11) aufweist.
     
    6. Schleifwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (11) kreisbogenförmige Querschnittsformen aufweist, wobei der Radius des Kreisbogens etwa gleich dem Radius einer dem Trägerelement im Arbeitsbereich zugeordneten Umlenk- und Andruckrolle (12) ist.
     
    7. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement ein weicher, dünner, nicht dehnbarer endloser Flachriemen (1) ist.
     
    8. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Werkstoff Gummi ist.
     
    9. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stollen (4) mit der Arbeitsfläche des Flachriemens (1) verklebt ist.
     


    Claims

    1. A grinding tool for a grinding machine for grinding profiles, having a support element, on the operative side of which are secured grinding portions which are arranged distributed substantially uniformly over the length of the support element and the thickness of which is a multiple of the thickness of the support element and each portion of which is provided on its surface remote from the support element with a contour corresponding to the profile to be ground, characterized in that each portion is a block (4) which consists of resilient material and which comprises a foot region (6) capable of being joined to the support element and a head portion (5) which is disposed above the said foot region (6) and in which the shape of the contour can be cut by the removal of material and is coated with abrasive.
     
    2. A grinding tool according to Claim 1, characterized in that, relative to the overall height of the block (4), the height of the foot region (6) is less than the height of the head portion (5).
     
    3. A grinding tool according to Claim 1 or 2, characterized in that the foot region (6) of the block (4) is offset relative to the head portion (5) by recesses in the block which extend transversely to the circulating operating movement of the block.
     
    4. A grinding tool according to Claim 3, characterized in that each recess is a groove (8, 9) which is cut into the lateral flanks of the block (4) and whose flank (9, 10) facing the foot region (6) is bevelled and extends as far as the outer lower edge of the foot region.
     
    5. A grinding tool according to any one of the preceding Claims, characterized in that the contact surface of the foot region (6) of the block (4) capable of being joined to the support element has a recess (11).
     
    6. A grinding tool according to Claim 5, characterized in that the recess (11) has arcuate cross-sectional shapes, the radius of the arc being approximately equal to the radius of a deflexion and pressure roller (12) associated with the support element in the operating area.
     
    7. A grinding tool according to Claim 1, characterized in that the support element is a soft, thin, non-extensible endless flat belt (1).
     
    8. A grinding tool according to Claim 1, characterized in that the resilient material is rubber.
     
    9. A grinding tool according to Claims 1, 7 and 8, characterized in that each block (4) is glued to the operating surface of the flat belt (1).
     


    Revendications

    1. Bande abrasive pour une machine à polir des profilés avec un élément porteur sur la face de travail duquel sont fixés des éléments pour polir qui sont disposés et répartis pratiquement uniformément sur la longueur de l'élément porteur et dont l'épaisseur est multiple de l'épaisseur de l'élément porteur, chacun de ces éléments pour polir présentant sur sa face opposée à l'élément porteur un contour correspondant au profil à polir, caractérisée en ce que chaque élément pour polir est un patin (4) constitué en matière élastique qui présente une partie de base (6) pouvant être fixée à l'élément pour polir ainsi qu'un bloc de tête (5) disposé au-dessus dans lequel la forme profilée peut être établie par enlèvement de matière et peut recevoir une matière de polissage.
     
    2. Bande abrasive selon la revendiction 1, caractérisée en ce que, sur la hauteur totale du patin (4), la hauteur de la partie de base (6) est plus faible que la hauteur du bloc de tête (5).
     
    3. Bande abrasive selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que la partie de base (6) du patin (4) est diminuée par des enlèvements de matière du bloc de tête du patin qui s'étendent transversalement à son déplacement d'usinage en bande sans fin.
     
    4. Bande abrasive selon la revendication 1, caractérisée en ce que chaque évidement est une gorge (8, 9) formée dans les flancs latéraux du patin (4) et le flanc (9, 10) de cette gorge situé du côté de la partie de base est incliné en s'étendant jusqu'au bord inférieur extérieur de la partie de base.
     
    5. Bande abrasive selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la face d'application de la partie de base (6) du patin (4) qui peut être fixée à l'élément porteur présente un évidement (11).
     
    6. Bande abrasive selon la revendication 5, caractérisée en ce que l'évidement (11) présente des formes de coupes transversales en arcs de cercle dont le rayon est à peu près égal au rayon d'un rouleau de renvoi et d'appui (12) associé à l'élément porteur dans la zone de travail.
     
    7. Bande abrasive selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'élément porteur est une courroie plate (1) sans fin souple, mince, non extensible.
     
    8. Bande abrasive selon la revendication 1, caractérisée en ce que la matière élastique est de caoutchouc.
     
    9. Bande abrasive selon les revendications 1, 7 et 8, caractérisée en ce que chaque patin (4) est collé à la surface de travail de la courroie plate (1).
     




    Zeichnung