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(11) | EP 0 144 817 B1 |
| (12) | EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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| (54) |
Verfahren zur Herstellung verschleissfester Zylinderlaufflächen von Brennkraftmaschinen Process for manufacturing wear-resistant running faces of combustion-engine cylinders Procédé pour la fabrication de surfaces de contact de cylindres de moteurs à combustion interne résistantes à l'usure |
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Fig. 1, 2 und 3 je ein Beispiel einer bekannten Anordnung von Härtespuren, die nach ebenfalls bekannter Art und Weise an Zylinderbohrungswänden durch Laserhärten erzeugt wurden
Fig. 4 ein Beispiel für eine Anordnung und Ausbildung der Härtespuren nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 5 ein Zug-Druck-Diagramm, das den Spannungsverlauf in und zwischen zwei Härtespuren aufzeigt.
a) Jede Zylinderbohrung wird zunächst durch spanabhebende Bearbeitung für das spätere Härten vorbereitet, wobei zumindest die letzte Spanabnahne vorzugsweise durch Honen erfolgt. Anschließend besitzt die Zylinderbohrung im zu härtenden Bereich einen Durchmesser, der vorzugsweise um etwa 2/100 bis 5/100 mm kleiner als der gewünschte Enddurchmesser ist. Die Oberfläche der Zylinderobhrungswand besitzt dann vorzugsweise eine Rauhigkeit RZ 1511 ± 3 µ .
b) Im zweiten Verfahrensschritt wird auf die Wandfläche der Zylinderbohrung ein Absorptionsmittel aufgebracht, das die Reflexion von Laserlicht auf wenige Prozent zu senken vermag.
c) Im dritten Verfahrensschritt erfolgt das Härten der Zylinderbohrungswand im zu
härtenden Bereich der Zylinderbohrung mittels Laserstrahlen, derart, daß sich Härtespuren
mit in der Randzone des Gußeisens martensitischem Gefüge ergeben.
Gehärtet wird beispielsweise mit einem 5 kW-Kohlendioxyd-Laser. Dabei werden die Laserstrahlen
relativ zur Zylinderbohrungswand geführt, derart, daß sich parallel nebeneinander
und schraubenförmig verlaufende Härtespuren ergeben. Um dies zu erreichen, wird beispielsweise
einerseits eine Zylinderbüchse durch eine Vorrichtung in ene kontinuierliche Drehbewegung
versetzt andererseits die Laserapparatur in Richtung der Längsachse der Zylinderbuchse
verschoben, wobei deren Vorschubgeschwindigkeit an die Drehgeschwindigkeit der Zylinderbuchse
für die gewünschte Steigung der Härtespuren angepaßt ist.
Verwendet wird für das Härten vorzugsweise ein mit einem Integrator geformter Laserstrahl
der eine Härtespur mit rechteckigen Querschnitt, und ein gleichmäßiges Strahlintensitäts-Verteilungsprofil
für die Einhärtung erzeugen kann. Die Einhärtetiefe ist regelbar und liegt vorzugsweise
zwischen 0,5 mm und 1,3 mm.
Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen jeweils Härtespuren 1 mit einer Breite a in bekannter
Anordnung und Zuordnung zueinander. Alle diese drei bekannten Anordnungen haben sich
als nachteilig erwiesen, wie eingangs erläutert. Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung
der Härtespuren sind diese zwar voneinander beabstandet, jedoch nicht so weit, daß
sich die Zugeigenspannungen nicht gegenseitig beeinflussen, d.h. überlagern könnten.
Der Randabstand b zwischen zwei benachbarten Härtespuren 1 ist mithin zu klein gewesen.
Bei der anderen bekannten, aus Fig. 2 ersichtlichen Anordnung mit unmittelbar aneinander
angrenzenden Härtespuren 1 ist die Beeinflussung derselben untereinander noch größer
als im Falle der Ausführung gemäß Fig.1 weil sich deren Zugeigenspannungen jeweils
in den angelassenen gestrichelt dargestellten und mit c bezeichneten Randzonen noch
stärker überlagert hatten. Als besonders nachteilig erwies sich jedoch jene Anordnung
der Härtespuren 1, wie in Fig. 3 gezeigt. In diesem Fall überlappten sich die Härtespuren
1 in ihren Randzonen wobei die jeweiligen Überdeckungsbereiche mit d und die angelassenen
Bereiche mit e bezeichnet sind. Durch diese Überlappung zweier benachbarter Härtespuren
ergeben sich die stärksten Beeinflussungen der auftretenden Zugeigenspannungen, weil
dann meist deren Maxima zusammenfallen und diese sich addieren.
Um solche gegenseitige Einflußnahmen der Zugeigenspannungen der Härtespuren zu vermeiden,
werden nun erfindungsgemäß durch entsprechende Führung der Laserstrahlen relativ zur
Zylinderbohrungswand 2 Härtespuren 4 erzeugt, die wie aus Fig.4 ersichtlich - parallel
zueinander und schräg zur Zylinderachse 3 verlaufen sowie mit dieser einen spitzen
Winkel a einschließen. Dieser Winkel a wird in der Regel in einem Bereich von etwa
10° bis 60° liegen.
Entsprechend einem weiteren Kriterium der Erfindung sind die Härtespuren 4 so weit
voneinander beabstandet, daß jeweils zwischen zwei benachbarten derselben ein Randabstand
X gegeben ist, der so groß ist, daß die dazwischen und in einem Abstand K vom Härtespur-Rand
liegenden Maxima der im Maschinenbetrieb auftretenden Zugspannungen nicht zusammenfallen
können, und damit der Bedingung X ist grösser als 2 - K gehorchen. Die Breite f der
erfindungsgemäß schräg zur Zylinderachse 3 verlaufenden Härtespuren 4 ist frei wählbar
und je nach Anwendungsfall den Erfordernissen anzupassen.
d) Nach dem Härten erfolgt ein Honen der Zylinderbohrungswände 2 auf Enddurchmesser
zum Erhalt der Zylinderlaufflächen, wobei jene Materialerhebungen abgetragen werden,
die sich beim Härten bei der Gefügeumwandlung in martensitische Struktur ergeben hatten.
Die Zylinderbohrungswände besitzen anschließend Härtespuren vorzugsweise mit einer
Oberflächenrauhigkeit RZ 6 µ + 3 µ und R3Z 2 µ bis 4 11. Je nach Anwendungsfall kann es zweckmäßig sein, die gehärteten Zylinderbohrungswände
2 anzulassen, um eine Vergleichmäßigung des Eigenspannungsniveaus zu erreichen und
eine Restaustenitbildung teilweise vorwegzunehmen. Dieses Anlassen kann beispielsweise
bei einer Temperatur von 200° C über eine Zeit von größer / gleich 5 Stunden erfolgen.
Dabei werden Spannungsspitzen abgebaut auf ein insgesamt niedrigeres Eigenspannungsniveau.
Durch den erfindungsgemäßen Schrägverlauf der Härtespuren 4 zur Zylinderachse 3 und
den Randabstand X zwischen zwei benachbarten Härtespuren 4, so wie weiter vorn bereits
angegeben, ergeben sich im Betrieb der Brennkraftmaschine in der Zylinderbohrungswand
2 Spannungsverläufe wie aus Fig. 5 ersichtlich. Im dort dargestellten Zug-Druck-Diagramm
sind senkrecht zur Abszisse die nach der Erfindung angeordneten und beabstandeten
Härtespuren 4 aufgetragen. Auf der Ordinate sind in der mit einem Fluszeichen versehenen
Richtung die sich in der Zylinderbohrungswand 2 ausbildenden Zugspannungen aufgetragen,
während in der mit einem Minuszeichen versehenen Richtung die in der Zylinderbohrungswand
2 wirkenden Druckspannungen aufgetragen sind. Die Spannungsverläufe selbst, die sich
während des Betriebes der Brennkraftmaschine mit ständig wechselndem Vorzeichen in
einer Zylinderbohrungswand 2 ergeben, sind in Fig. 5 durch Spannungsverlaufslinien
5 und 6 aufgetragen. Dabei wird ersichtlich, daß die Druckmaxima 7 bzw. 8 der Spannungsverläufe
5 bzw. 6 innerhalb der jeweiligen Härtespur 4 liegen; die Zugspannungen wirken jedoch
nicht nur innerhalb der Härtespuren 4, sondern auch außerhalb zwischen zwei derselben
im ungeharteten Bereich der Zylinderbohrungswand 2 in welchem Bereich auch die Zugspannungsmaxima
9 bzw. 10 der beiden Spannungsverläufe 5 bzw. 6 jeweils im Abstand K vom Rand einer
Härtespur 4 entfernt liegen. Diese Zugspannungsmaxima 9 bzw. 10 liegen wie umfangreiche
Forschungen erweisen haben, je nach Zylinderbuchsenwerkstoff und Einhärtetiefe unterschiedlich
aber immer in einem gewissen Abstand K kleiner / gleich 2 mm vom Rand einer Härtespur
4 entfernt. Durch die erfindungsgemäße Festlegung nämlich daß der Randabstand zweier
benachbarter Härtespuren 4 nicht kleiner als 2 - K ist, wird sichergestellt daß sich
die Spannungsverläufe 5 und 6 niemals so überlagern können daß deren Maxima 9 und
10 zusammenfallen und sie sich dann in schädlicher Weise addieren könnten. Der Randabstand
X zweier benachbarter Härtespuren 4 muß daher immer großer als 2 - K sein. Hierdurch
ist gewährleistet, daß sich im Betrieb der Brennkraftmaschine in einer Zylinderbohrungswand
2 weder Mikrorisse noch Makrorisse ausbilden können.
a) Spanabhebende Bearbeitung der Zylinderbohrung, im zu härtenden Bereich auf einen Durchmesser, der kleiner als der gewünschte Enddurchmesser ist,
b) Aufbringung eines Absorptionsmittels auf die Zylinderbohrungswand (2), mit der Eigenschaft, die Reflexion von Laserlicht auf wenige Prozent zu senken,
c) Härten der Zylinderbohrungswand (2) im zu härtenden Bereich mittels Laserstrahlen, derart, daß sich parallel zueinander und schräg zur Zylinderachse verlaufende und mit letzterer einen spitzen Winkel einschließende Härtespur (4) mit in der Randzone des Gußeisens martensitischem Gefüge ergeben,
d) Honen der Zylinderbohrungswand (2) auf Enddurchmesser zum Erhalt der Zylinderlauffläche,
a) machining of the cylinder bore in the region to be hardened, to a diameter which is smaller than the desired final diameter,
b) application to the cylinder bore wall (2) of an absorption agent with the feature of lowering the reflection of laser light to a few percent,
c) hardening of the cylinder bore wall (2) in the area to be hardened by means of laser beams, so that hardening tracks (4) extending parallel to each other and inclined to the cylinder axis and forming an acute angle with the latter are produced with a martensitic structure in the edge area of the cast iron,
d) honing of the cylinder bore wall (2) to a final diameter to produce the cylinder contact surface, characterised in that:
a) usinage par enlèvement de copeaux de l'alésage de cylindre, dans la zone à durcir, jusqu'à un diamètre qui est inférieur au diamètre final désiré,
b) dépôt d'un agent d'absorption sur la paroi (2) de l'alésage de cylindre, cet agent ayant la propriété de réduire la réflexion d'une lumière laser à quelques pourcent,
c) durcissement de la paroi (2) de l'alésage de cylindre dans la zone à durcir au moyen de rayons laser de manière à produire des voies de durcissement (4) orientées parallèlement entre elles et en oblique par rapport à l'axe du cylindre, faisant avec ce dernier un angle aigu, et avec une structure martensitique dans la zone marginale de la fonte,
d) rodage de la paroi (2) de l'alésage de cylindre jusqu'au diamètre final pour obtenir la surface de glissement du cylindre,