[0001] Die Erfindung betrifft eine Anzeigetafel, Großanzeigedisplay, Leuchtlaufschriftenanzeige
oder dergleichen mit Glühlampen als aktive Displays, welche im Wechselspannungsbetrieb
eingesetzt sind, wobei zwischen der vorzugsweise zentralen Gleichspannungssteuerung
und dem Wechselspannungsbetrieb für die Glühlampen eine galvanische Trennung vorgesehen
ist.
[0002] Die auch heute noch zur Großanzeige von Publikumsinformationen auf Flughäfen, in
Börsen, auf Bahnhöfen oder dergleichen verwendeten Technologien sind im wesentlichen
das direkt anzeigende Fallblattmodul und vereinzelt auch die von hinten durchleuchtete
Punktmatrix. Hinzu kommen vermehrt die Display-Technologien, die sich im wesentlichen
in die hohen technischen und hohen Kostenaufwand bedeutet.
[0003] Bei einer freien Ansteuerung bzw. Adressierung von Daten wird die Steuer-Elektronik
als Zentrale im Regelfall in die mechanische Mitte eines Leuchtlaufschriftgerätes
gebracht und von dort symmetrischnach links und echts eingespeist. Wenn der Gefahrenpunkt
entsprechend der oben behandelten Schieberegistertechnik bei etwa 5 Meter angenommen
wird, so können nun Anzeigetafeln oder Leuchtlaufschriftgeräte mit einer Länge bis
zu 10 Meten gebaut werden.
[0004] Bei der seriellen Schnittstelle mit der Dekodierung an einzelnen Lampenfeldern geht
man in der Praxis so vor, daß z.B. in Großanlagen von Stadien etwa 35 bis 48 im Rechteck
angeordnete Glühlampen mit einer kompletten Dekodier-Logikschaltung ausgerüstet werden.
Hier wird sodann über eine serielle Schnittstelle die Dateninformation dekodiert und
daraus das gewünschte Element, beispielsweise eine Zahl oder ein Buchstabe oder ein
sonstiges Zeichen, geformt. Der technische Aufwand wegen der notwendigen Anzahl von
Schriftgeneratoren ist jedoch sehr hoch, nämlich so oft, wie Zeichen pro Anzeigeanlage
vorhanden sind. Deshalb reicht nicht ein Schriftgenerator, sondern es müssen bei Tafeln
sinnvollerweise mindestens vier Schriftgeneratoren und die Möglichkeit gegeben sein,
durch einen einzigen Befehl ein Zeichen oder ein Wort doppelt breit zu gestalten.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Anzeigetafel der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei welcher die Gefahr der Masseprobleme ausgeschaltet und die Lampenlebensdauer wesentlich
erhöht wird und bei insgesamt einfacher Technik die beschriebenen Nachteile aus dem
Stand der Technik vermieden werden.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die zur individuellen Informationsgabe
der Glühlampen an diese anstehenden Daten von der zentralen Steuerung durch entsprechende
Synchronisation zum immer gleichen Zeitpunkt des Verlaufs der Sinuskurve der Speisewechselspannung
durchgeschaltet werden, daß ferner die Glühlampen zu Glühlampengruppen zusammengefaßt
sind, für welche jeweils Dekodierplatinen vorgesehen sind, die alle mit der zentralen
Steuerung durch eine Ringleitung verbunden sind, und daß die Helligkeit der Glühlampen
durch eine an sich bekannte Phasenanschnittssteuerung geregelt ist. Der Zeitpunkt
für die Durchschaltung von Daten im Verlauf der Sinuskurve kann durch ein geeignetes
Stellglied verschiebbar sein. Der Verlauf der Sinuskurve der Speisewechselspannung
pro Halbwelle kann in bis zu 256 Teilschritte unterteilt sein, die einzeln digital
abzählbar sind, wobei in der ansteigenden Phase der Sinuskurve die Glühlampen zum
vorbestimmten, in der Lage verschiebbaren Zeitpunkt entsprechend einem Teilschritt
zur Informationsabgabe eingeschaltet und beim Nulldurchgang der Sinuskurve ausgeschaltet
werden.
[0007] In Ausbildung der Erfindung kann die galvanische Trennung durch einen Optokoppler
erfolgen. Ferner kann als Phasenanschnittssteuerung eine digitale Phasenanschnittssteuerung
vorgesehen sein.
[0008] In noch weiterer Ausbildung der Erfindung können als Lampentreiber Triacs eingesetzt
sein, welche ihre Schaltbefehle aus den Dekodierplatinen-Schaltungen
erhalten. Schließlich kann in den Regelkreis ein Sensor für die Helligkeitsregelung
vor die Phasenanschnittssteuerung eingesetzt sein.
[0009] Eine Computeranlage als zentale Steuerung für eine Anzeigetafel arbeitet mit Gleichspannung
und es liegt auf der Hand, daß die ausgehenden Gleichspannungsimpulse direkt auf die
Anzeigenanlage gegeben werden. Die sich hier anbietende Schieberegistertechnik hat
jedoch die eingangs geschilderten Nachteile der relativ langsamen Übertragung der
Daten, der Masseprobleme und der kurzen Lebensdauer der Glühlampen. Mit der Erfindung
wird hier dadurch Abhilfe geschaffen, daß die Glühlampen in Wechselspannung betrieben
werden. Für diesen Wechselspannungsbetrieb wird die notwendige galvanische Trennung
zwischen dem Leistungskreis und dem Steuerkreis durch Optokoppler vorgenommen. Entscheidend
sind nun jedoch die drei wesentlichen Merkmale der Erfindung, nämlich der Einsatz
einer Synchronisation, um das sogenannte Bilderflimmern zu vermeiden, dann die Schaffung
einer Ringleitung zu den Dekodierplatinen, um eine drastische Reduzierung von Arbeitszeit
und Material zu erreichen und schließlich die Helligkeitssteuerung über eine digitale
Phasenanschnittssteuerung. Die von der zentralen Steuerung ausgehenden Daten werden
immer zum gleichen, genau definierten Zeitpunkt des Verlaufes der Sinuskurve der Speisewechselspsannung
zu den Glühlampen durchgeschaltet. Dies gilt natürlich auch dann, wenn eine Anzeigetafel
beispielsweise mit zwei oder drei Phasen betrieben wird. Die Zuführung der Leitungen
zu den einzelnen Glühlampen würde nach der bisher bekannten Technik unter Wechselspannung
mehrere, teils armdicke Leitungen erfordern. Dieser Materialaufwand wird durch den
erfinderischen Gedanken um ein Vielfaches verkleinert, daß nämlich für einzelne Lampengruppen
jeweils eine Dekodierplatine vorgesehen ist und alle Dekodierplatinen mit der zentralen
Steuerung durch eine Ringleitung verbunden sind. Jede Dekodierplatine holt sich aus
den gesamten, durchlaufenden Daten die für sie adressierten Daten heraus und gibt
diese als Schaltbefehle an die Schaltelemente, beispielsweise Triacs, weiter. Die
Helligkeitsregelung mit der Phasenanschnittssteuerung ermöglicht es, bei Dunkelheit
nicht die volle Tageslichtleistung fahren zu müssen, wodurch Energie eingespart und
die Lebenserwartung der Glühlampen erhöht wird. Der Triac, der die Lampe ein- und
ausschaltet, bewirkt hier auch gleichzeitig die Phasenanschnittssteuerung für die
Helligkeit.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Beispiel erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der digitalen Phasenanschnittssteuerung
Fig 2 eine vereinfachte schematische Darstellung der an eine Ringleitung geschalteten
Dekodierplatinen mit Glühlampengruppen
[0011] Bei der Synchronisation und dem digitalen Phasenanschnitt ist es die Idee der Erfindung,
den Verlauf der Sinuskurve 1 der Wechselspannung in 256 kleine Schritte pro Halbwelle
2 zu unterteilen. Diese 256 Schritte pro Halbwelle 2 werden digital abgezählt. Durch
einen verschiebbaren Synchronschalter 3 ist die Lage des Phasenanschnittes pro Halbwelle
verschiebbar. Der Helligkeitsfühler bzw. Sensor kann theoretisch eine Halbwelle in
bis zu 256 Schritte zerlegen. Es wird nun in der ansteigenden Phase der Sinuskurve
beispielsweise nach einem Einviertel-Weg jeweils durchgeschaltet, wie dies aus Figur
1 erkennbar ist. Die Glühlampe bekommt die Energie in dem ersten Teil der Sinuskurve
1 solange, bis die Kurve durch ihren Scheitelpunkt 4 geht, woraufhin anschliessend
die Glühlampe wieder ausgeschaltet wird. Dieser Vorgang wiederholt sich natürlich
spiegelbildlich in der unteren Hälfte der Sinuskurve 1. Der jeweilige Schaltpunkt
für die Glühlampe 5 kann sowohl nach rechts wie nach links durch den Synchronschalter
3 verschoben werden. Die ankommende Frequenz wird in ein Vielfaches von 256 geteilt
(Frequenzteiler, Zerhacker) und digital abgezählt.
[0012] Wenn nun entspre chend der Figur 2 über eine Acht-Bit-Leitung
6 an die verschiedenen Dekodierplatinen 7 die entsprechenden Daten von der zentralen
Steuerung 8 ankommen, dann werden diese Daten, nämlich der Befehl "Gluhlampe-ein"
bzw. "Glühlampe-aus", zunächst nicht weitergemeldet, obwohl sie bereits anstehen.
Nur in den Phasen, in denen von der digitalen Phasenanschnittssteuerung der Befehl
gesendet wird, macht ein Durchschalten der Daten möglich. Die Daten stehen nun weiterhin
an, um beim Sinusdurchgang durch die Nullinie 9 durch den Lampentreiber 10 wieder
ausgeschaltet zu werden. Ein solcher Vorgang wiederholt sich nun bei jedem Nulldurchgang
der Sinuskurve 1. An die Dekodierplatinen 7 in der Figur 2 sind nun die Glühlampentreiber
10, welche in dem gezeigten Beispiel Triacs sind, angeschlossen. Diese Glühlampentreiber
bzw. Triacs 10 schalten die Glühlampen 5 ein und aus, je nach dem Durchgang der digitalen
Phasenanschnittssteuerung. Jede der Dekodierplatinen 7 in dem gezeigten Beispiel der
Figur 2 ist für 256 Lampen eingesetzt und besitzt einen Dateninhalt 11 von Acht-Bit.
Dazu sind an jede Dekodierplatine 16 Glühlampentreiber bzw. Triacs angeschlossen,
die wiederum jeweils für 16 Glühlampen 5 vorgesehen sind.
[0013] Der AC-Dekoder schaltet dann durch, wenn einmal Daten anliegen und zum anderen der
Synchronschalter 3 schließt.
1. Anzeigetafel, Großanzeigedisplay, Leuchtlaufschriftanzeige oder dergleichen mit
Glühlampen als aktive Displays, welche im Wechselspannungsbetrieb eingesetzt sind,
wobei zwischen der vorzugsweise zentralen Gleichspannungssteuerung und dem Wechselstrombetrieb
für die Glühlampen eine galvanische Trennung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur individuellen Informationsgabe der Glühlampen an diese anstehenden Daten
von der zentralen Steuerung durch entsprechende Synchronisation zum immer gleichen
Zeitpunkt des Verlaufes der Sinuskurve der Speisewechselspannung durchgeschaltet werden,
daß ferner die Glühlampen zu Glühlampengruppen zusammengefaßt sind, für welche jeweils
Dekodierplatinen vorgesehen sind, die alle mit der zentralen Steuerung durch eine
Ringleitung verbunden sind, und daß die Helligkeit der Glühlampen durch eine an sich
bekannte Phasenanschnittssteuerung geregelt ist.
2. Anzeigetafel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeitpunkt für die Durchschaltung von Daten im Verlauf der Sinuskurve durch
ein geeignetes Stellglied verschiebbar ist.
3. Anzeigetafel nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der Sinuskurve der Speisewechselspannung pro Halbwelle in bis zu 256
Teilschritte unterteilt ist, die einzeln digital abzählbar sind, wobei in der ansteigenden
Phase der Sinuskurve die Glühlampen zum vorbestimmten, in der Lage verschiebbaren
Zeitpunkt entsprechend einem Teilschritt zur Informationsabgabe eingeschaltet und
beim Nulldurchgang der Sinuskurve ausgeschaltet werden.
4. Anzeigetafel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die galvanische Trennung durch einen Optokoppler erfolgt.
5. Anzeigetafel nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Phasenanschnittssteuerung eine digitale Phasenanschnittssteuerung vorgesehen
ist.
6. Anzeigetafel nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Lampentreiber Triacs eingesetzt sind, welche ihre Schaltbefehle aus den Dekodierplatinen-Schaltungen
erhalten.
7. Anzeigetafel nach den Ansprüchen 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Regelkreis ein Sensor für die Helligkeitsregelung vor die Phasenanschnittssteuerung
eingesetzt ist.