(19)
(11) EP 0 262 306 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.1988  Patentblatt  1988/14

(21) Anmeldenummer: 87108856.3

(22) Anmeldetag:  20.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61H 11/00, A61H 23/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 22.08.1986 DE 8622571 U

(71) Anmelder: Seca GmbH
D-22089 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Vogel, Sönke
    D-2000 Hamburg 20 (DE)

(74) Vertreter: Kretzschmar, Otto Robert (DE) 
Neuer Wall 41
D-2000 Hamburg 36
D-2000 Hamburg 36 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Die Bezeichnung der Erfindung wurde geändert (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-III, 7.3).
     


    (54) Massagegerät mit einem vom Massagekopf abstehenden Handgriff


    (57) Ein Massagegerät mit einem Massageteile aufweisenden Massagekopf hat einen einseitig vom Massagekopf abstehenden Handgriff. Gegenüber dem Handgriff (2) ist am Massagekopf (1) eine Verbindungseinrichtung für einen langgestreckten Führungsgriff (10) angeordnet. Dieser langgestreckte Führungsgriff ist flexibel auslenkbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Massagegerät mit einem Massageteile aufweisenden Massagekopf mit einem einseitig vom Massagekopf abstehenden Handgriff.

    [0002] Dabei sind verschiedene Ausführungsformen durch Auswechselung von Massageteilen möglich. Diese Montageteile können durch einen Vibrationsantrieb im Massagekopf in Schwingungen versetzt werden.

    [0003] Solche Massagegeräte werden in bekannten Ausführungen mittels des Handgriffs über Körperteile geführt, um an ihnen Vibrationsmassagen durchzuführen.

    [0004] Auch ist bekannt, an solchen Massagegeräten bezüglich des Massagekopfes diametral zum Handgriff einen vorspringenden Ansatz anzuordnen. Das wird in einer zweckmäßigen Ausführung einbezogen.

    [0005] Dieser hat den Zweck, die Führung des Gerätes am Handgriff in bestimmten Bereichen dann zu unterstützen, wenn die andere Hand einer das Gerät benutzenden Person den vorspringenden Ansatz erreichen kann. Das ist vielfach nicht der Fall, wenn beispielsweise Rückenpartien massiert werden sollen.

    [0006] Bekannt ist für solche Massagegeräte daher der Einsatz eines besonderen Stativs, welches beispielsweise an einem Tisch, einem Fensterbrett oder einem anderen Wandteil befestigt werden kann und an denen dann der Handgriff des Massagegerätes befestigt wird. Ein solches Stativ kann als federbelastetes Parallelogramm ausgeführt sein.

    [0007] Es dient insbesondere zur Erleichterung der Massage des Rückens einer Person oder auch anderen Körperteilen, die dann unter Andruck an das Massagegerät gedrückt oder gelehnt werden. Diese Art der Massage ist problematisch einerseits hinsichtlich der Führung des Massagekopfes an bestimmten Stellen und andererseits hinsichtlich des Andruckes im Zusammenhang mit einer Massagebewegung auch quer zum Massagekopf.

    [0008] Bei Befestigung an einem Stativ ergibt sich ein verhältnismäßig starker Andruck, der sich aber bei einer Bewegung des anlehnenden Körpers stark ändert, wobei auch Verkantungserscheinungen im Stativ aufzunehmen sind. Eine gleichmäßige Massage ist daher in dieser Weise nicht möglich.

    [0009] Ein Stativ stellt im übrigen einen großen Aufwand dar, der darüber hinaus aber auch, abgesehen von der Stativvorrichtung, einer Abstützung für das Stativ bedarf.

    [0010] Die zugrunde liegenden Massagegeräte sind aber an sich sehr vorteilhaft.

    [0011] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Massagegerät der eingangs angegebenen Art so zu verbessern, daß es auch an schlecht zugänglichen Körperstellen in einem günstigen Bewegungsablauf mit einem zweckmäßigen Andruck geführt werden kann, ohne daß dazu erhebliche Zusatzeinrichtungen notwendig sind.

    [0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Massagekopf eine Verbindungseinrichtung für einen langgestreckten Führungsgriff für das Gerät gegenüber dem Handgriff angeordnet ist. Damit wird wahlweise der Einsatz eines zusätzlichen Führungsgriffes ermöglicht, der ein Stativ entbehrlich macht.

    [0013] Mit besonderem Vorteil ist der langgestreckte Führungsgriff flexibel auslenkbar. Dieses bezieht ein Federungsvermögen ein, so daß, weil dieses an einem Führungsgriff wirksam wird, auch eine besondere Lenkung und Einstellung der Massage möglich wird.

    [0014] Der Führungsgriff kann insoweit in einer zweckmäßigen Anordnung beispielsweise zentrisch am Massagekopf vorgesehen sein. Besonders bevorzugt wird aber, daß die Verbindungseinrichtung am Massagekopf diametral zum Handgriff angeordnet ist. Hierdurch ist das Massagegerät in eine quasi riemenartige Anordnung einsetzbar, wenn auch die Teile nicht als Riemen ausgeführt zu sein brauchen, weil zunächst der eine Handgriff starr ist und auch der Führungsgriff in verschiedener Weise selbst bei flexibler Lagerung ausgeführt sein kann.

    [0015] Unter diesem Gesichtspunkt hat der Führungsgriff vorteilhaft einen gelenkig be festigten Arm. Der Arm ist in einer zweckmäßigen Ausgestaltung elastisch ausgeführt und zwischen der Verbindungseinrichtung und einem Führungshandgriff federnd auslenkbar. Die gelenkige Befestigung des Arms schließt dabei ein, daß hier eine frei verdrehbare Anlenkung nach Art eines Universalgelenks vorliegt, wobei die Elastizität zur Begründung der flexiblen Lagerung im Arm selbst vorliegt oder aber innerhalb der Verbindungseinrichtung oder eines von ihr gebildeten Gelenkfederelements angeordnet ist, das im Sinne einer bestimmten Ausrichtung des Arms oder Führungsgriffs vorgespannt ist.

    [0016] Dieses dient zur Herstellung eines entsprechenden Andrucks, wenn der Führungsgriff zusätzlich zum Handgriff zur Führung des Massagegerätes benutzt wird.

    [0017] In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist der Führungsgriff von wenigstens einem Riemen gebildet, der durch die als Öffnung ausgeführte Verbindungseinrichtung am Massagekopf gezogen ist. Diese Ausführung ist deshalb besonders vorteilhaft, weil sie als Zusatzelement auf geringstem Raum aufbewahrt werden kann und sich im Einsatz optimal anpaßt.

    [0018] Unter diesem Gesichtspunkt ist die Verbindungseinrichtung vorteilhaft als Öffnung ausgeführt, in die mit Klemmitteln ein Führungsgriff gelenkig einsetzbar ist. Solche Klemmmittel können druckknopfartig ausgeführt und in eine konkave Auswölbung der Öffnung einsetzbar sein. Insofern beziehen die Klemmittel federnde Vorspannungen ein, aber diese Ausführung mit der Öffnung enthält auch das vorteilhafte Merkmal der Ausgestaltung als Durchgangs-Öffnung für ein Band als Führungsgriff.

    [0019] Der Ausdruck "Band" bezieht auch eine Schnur oder eine Kette ein, wobei aber das Band als Riemen besonders vorteilhaft ist. In deisem Zusammenhang ist die Öffnung zweckmäßig schlitzartig ausgeführt.

    [0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Führungsgriff mit einer gelenkig gelagerten Kupplung ausgeführt, deren einer Kupplungsteil an der Verbindungseinrichtung angeordnet ist. Hier ergibt sich die Möglichkeit einer die Massagewirkung unterstützenden Ausgestaltung mit Kupplungs- und Gegenkupplungsteil an der Verbindungseinrichtung derart, daß bei Bewegungen in bestimmte Richtungen aufgrund der Betätigung mit dem Handgriff und mit dem Führungsgriff zusätzlich oszillierende Bewegungsimpulse eingeführt werden.

    [0021] Dabei wird ferner auch bevorzugt, daß die Kupplung als Überlastkupplung ausgeführt ist. Dadurch können Überlastungen vermieden werden.

    [0022] Bei dem mit dem bereits erwähnten diametral zu dem Handgriff vorspringenden Ansatz ausgeführten Massagegerät wird bevorzugt, daß an diesem Ansatz die Verbindungseinrichtung insbesondere als Öffnung für den langgestreckten Führungsgriff angeordnet ist. Dadurch ist eine günstige Kraftübertragung möglich, und in dieser Ausgestaltung greift dann der Führungsgriff auch an einem bemessenen Hebelarm zum Massagekopf an. Wenn beispielsweise in einer Kupplung oder auch in einem Arm Druckfedern oder Bewegungsimpulse einführende Exzenter angeordnet sind, werden besonders günstige Massagewirkungen mit kleinstmöglichem Krafteintrag erreicht.

    [0023] Zweckmäßig ist der vorspringende Ansatz kürzer ausgeführt als der aus dem Gehäuse vorragende erweiterte Kopfteil. Dabei wird bevorzugt, daß der unter dem vorspringenden Ansatz befindliche Rand des Kopfteils als Abstandsführung für einen durch die Öffnung geführten und als Band ausgeführten Handgriff vorgesehen ist.

    [0024] Besonders bevorzugt wird bei diesem Massagegerät, daß an einer Fläche des Massagekopfes der Handgriff und gegebenenfalls der vorspringende Ansatz und an der davon entfernt liegenden Fläche der erweiterte Kopfteil angeordnet sind.

    [0025] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels beschrieben, das in der Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine Setenansicht eines erfindungsgemäßen Massagegerätes;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1;

    Fig. 3 eine schematische Seitenansicht für einen Einsatz des Massagegerätes mit einem besonderen Führungsgriff;

    Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Teilansicht einer anderen Ausführungsform der Erfindung im Teilschnitt;

    Fig. 5 eine Draufsicht auf Fig. 4 ohne Führungsgriff.



    [0026] Das Massagegerät hat einen Massagekopf 1, von dem einerseits ein Handgriff 2 ausgeht und andererseits diametral dazu angesetzt ein vorspringender Ansatz 3. Das Massagegerät bildet zum fest angeordneten Handgriff ein hammerartig angesetztes Gehäuse 4 mit einem erweiterten Kopfteil 5, in welchem zur Durchführung der Massagewirkung eine Massageplatte 6 angeordnet ist, die vibrationsfähig und auslenkbar gelagert ist. Die dazu erforderlichen Mittel sind bekannt.

    [0027] In Fig. 2 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

    [0028] Wie aus den Fig. 1 und 2 erkennbar ist, ist der vorspringende Ansatz 3 diametral zum Handgriff 2 bezüglich des Massagekopfes 1 angeordnet. Wesentlich ist aber an diesem Ansatz 3 eine schlitzartige Durchgangs-Öffnung 7, durch welche ein Band als Führungsgriff hindurchführbar ist. Dazu wird auf Fig. 3 verwiesen, in welcher das Gerät schematisch im Einsatz gezeigt ist.

    [0029] Die Massageplatte 6 des Massagekopfes 1 ist mittels des Handgriffes 2, der von einer Hand 8 gehalten wird, am Rücken 9 dieser Person geführt. Diese kann natürlich nicht alle Stellen am Rücken erreichen. Durch die schlitzartige Durchgangs-Öffnung 7 in den Fig. 1 und 2 beispielsweise durchgeführtes Band 10 des Führungsgriffes kann aber von der anderen Hand 11 des über Kopf zurückgewinkelten Arms der Person ergriffen werden, so daß dadurch das Massagegerät gut geführt sein kann. Das Band, das grundsätzlich als Gestänge in elastischer Form oder in anderer Weise ausgeführt sein könnte, ist vorteilhaft elastisch, so daß mit der Hand 11 der Andruck in Anpassung an Bewegungen der Rückenkontur einstellbar ist. Bei einer starken Abwinklung des Führungsgriffes wird das Band 10 beispielsweise am Rand 20 des erweiterten Kopfteils 5 abgelenkt oder geführt. Dieser Rand kann als entsprechend reibungsloser Arm ausgebildet sein.

    [0030] In Fig. 4 ist der Massagekopf 1 dargestellt, und zwar ohne den Ansatz 3. Gegebenenfalls exzentrisch, wie es in den Fig. 4 und 5 gezeigt ist und was vorteilhaft ist, enthält der Massagekopf eine Ausnehmung 12 mit einem Eingangsloch 13, in welche druckknopfartig ein Ansatz 14 eines abgewinkelten Führungsgriffes 15 einsetzbar ist. Hierbei kann der Führungsgriff verbreitert Eingriffsmittel 16 in Aufnahmeausnehmungen 17 des Massagekopfes 1 aufweisen oder aber auch eine andere Befestigung insofern vorgesehen sein, daß bei 18 ein Kugelgelenk angeordnet ist, in welchem aber in bekannter Weise Federelemente vorgesehen sind, die einer Auslenkung in bestimmte Richtungen einen federnden Widerstand entgegensetzen.

    [0031] Der Teil 18 kann zugleich als Überlastkupplung ausgeführt sein, so daß erhebliche Kräfte an einem Führungshandgriff 21 aufgenommen werden können. Bei Anordnung einer Kupplung oder eines Kugelgelenkes 18 wird der Einbau eines Motors an dieser Stelle als zusätzliche Vibrationseinrichtung nicht ausgeschlossen, so daß dadurch eine zusätzliche Wirkung erzielt wird.

    [0032] Im übrigen ist im Massagekopf 1 ein Vibrationsantrieb, so daß der durch einen Schalter 19 am Ansatz des Handgriffes 2 einschaltbar ist.

    [0033] Bei Anordnung eines Riemens als Führungsarm dient der Rand 20 des erweiterten Kopfteils 5 als zusätzliche Führung, wenn dieser Riemen stark in Massagerichtung angezogen wird. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß der vorspringende Ansatz 3 kürzer als der untere im vorragenden erweiterten Kopfteil 5 ausgebildet ist.

    [0034] Die besonders bevorzugte Ausführungsform liegt in der Anordnung eines Bandes oder eines Riemens als Führungsgriff, und zwar aufgrund der Flexibilität desselben. Diese läßt nicht nur eine Führung an schwer zugänglichen Körperpartien zu, sondern ermögli auch eine günstige Anpassung der Massageschwingungen.


    Ansprüche

    1. Massagegerät mit einem Massageteile aufweisenden Massagekopf mit einem einseitig vom Massagekopf abstehenden Handgriff, dadurch gekennzeichnet, daß am Massagekopf (1) eine Verbindungseinrichtung für einen langgestreckten Führungsgriff (10, 15) für das Gerät gegenüber dem Handgriff (2) angeordnet ist.
     
    2. Massagegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der langgestreckte Führungsgriff flexibel auslenkbar ist.
     
    3. Massagegerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsgriff zentrisch am Massagekopf (1) vorgesehen ist.
     
    4. Massagegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtung am Massagekopf (1) diametral zum Handgriff (2) angeordnet ist.
     
    5. Massagegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsgriff (15) einen gelenkig befestigten Arm hat.
     
    6. Massagegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm elastisch ausgeführt ist und zwischen der Verbindungseinrichtung und einem Führungshandgriff federnd auslenkbar ist.
     
    7. Massagegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsgriff von wenigstens einem Band (10) gebildet ist.
     
    8. Massagegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtung als Öffnung (13) ausgeführt ist, in die mit Klemmitteln ein Führungsgriff (15) gelenkig einsetzbar ist.
     
    9. Massagegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtung als Durchgangs-Öffnung (7) für ein Band (10) als Führungsgriff ausgeführt ist.
     
    10. Massagegerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (7) schlitzartig ausgeführt ist.
     
    11. Massagegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsgriff mit einer gelenkig gelagerten Kupplung (18) ausgeführt ist, deren einer Kupllungsteil an der Verbindungseinrichtung angeordnet ist.
     
    12. Massagegerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (18) als Überlastkupplung ausgeführt ist.
     
    13. Massagegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei welchem diametral zu dem Handgriff ein weiterer vorspringender Ansatz angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an diesem Ansatz (3) die Verbindungseinrichtung insbesondere als Öffnung (7, 13) für den langgestreckten Führungsgriff (10) angeordnet ist.
     
    14. Massagegerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der vorspringende Ansatz (3) kürzer ausgeführt ist als ein aus dem Gehäuse (4) vorragender erweiterter Kopfteil (5).
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht