[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschinenbespannung, insbesondere Papiermaschinenfilz
oder -sieb, mit einem als Flachgewebe hergestellten, zumindest zweilagigen Gewebe,
dessen Längsfäden die aus Querfäden bestehenden Lagen unter Bildung von Kröpfungen
einbinden und an den vorderen und hinteren Gewebekanten unter Bildung von Schlaufen
in das Gewebe zurückgewebt sind, wobei ein Teil der Schlaufen als über die Gewebekanten
vorstehende Nahtschlaufen für eine Steckdrahtnahtverbindung ausgebildet sind.
[0002] Für Papiermaschinenbespannungen werden vielfach als Flachgewebe hergestellte, zwei-
oder mehrlagige Gewebe eingesetzt Solche Flachgewebe zeichnen sich dadurch aus, daß
die einzelnen Lagen im wesentlichen von den Querfäden gebildet werden und jeder Längsfaden
Querfäden aus allen Lagen unter Bildung von Kröpfungen einbindet. Ein solches Flachgewebe
ist in der DE-PS 28 06 742 als Trägergewebe für ein Trockenfilztuch dargestellt.
[0003] Bei diesen Flachgeweben werden die beiden quer zu den Längsfäden verlaufenden Gewebekanten
dadurch gebildet, daß die Längsfäden unter Bildung von Schlaufen in den Gewebekörper
zurückgewebt werden, und zwar in die Ebene eines benachbarten Längsfadens, der so
weit gekürzt ist, daß er mit seinem Ende auf die Stirnseite des zurückgewebten Längsfadenabschnittes
trifft. Der zurückgewebte Längsfadenabschnitt wird dabei so eingebunden, daß er die
Gewebebindung des verkürzten Längsfadens bis zur Gewebekante hin fortsetzt Ein Teil
der Schlaufen wird so gebildet, daß sie ein gutes Stück über die Gewebekanten vorstehen.
Sie bilden dann Nahtschlaufen für eine Steckdrahtnahtverbindung. Hierzu sind die Nahtschlaufen
der einen Gewebekante im Verhältnis zu denen der anderen Gewebekante so angeordnet,
daß sie beim Zusammenführen der Gewebekanten miteinander kämmend überlappen, so daß
von ihnen ein Kanal zum Durchführen eines Steckdrahtes entsteht. Der Steckdraht bildet
dann die Kupplung der beiderseitigen Gewebekanten, so daß eine endlose Maschinenbespannung
entsteht.
[0004] Bei den bisher bekannten, flachgewebten Geweben sind die Nahtschlaufen zur Gewebekante
hin geschlossen, weil sich die die Nahtschlaufen bildenden Längsfäden im Bereich der
Gewebekante nochmals kreuzen. Diese Kreuzung ist die konsequente Fortsetzung des Gewebeschemas
bis zur Gewebekante hin.
[0005] Bei dieser Ausbildung schließen sich die Nahtschlaufen unter Zugbelastung sehr stark
um den Steckdraht, wodurch die Krafteinleitung in den Gewebekörper ungünstig ist Außerdem
ist die Einführung des Steckdrahtes bei einer Montage unter Zugbelastung außerordentlich
schwierig.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nahtschlaufen bei einer Maschinenbespannung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Krafteinleitung in den Gewebekörper
günstiger ist und die Montage bei Zugbelastung erleichtert wird.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sämtliche Nahtschlaufen U-förmig
und zur Gewebekante hin offen ausgebildet sind.
[0008] Erfindungsgemäß werden die Längsfäden, die Nahtschlaufen bilden sollen, im Bereich
der Gewebekante so geführt, daß sie sich nicht mehr überkreuzen, sondern im wesentlichen
gerade aus dem Gewebe heraus bzw. in dieses hineinlaufen. Hierdurch entsteht eine
zur Gewebekante hin offene Nahtschlaufe, die sich auch unter starkem Zug nicht schließen
kann. Entsprechend werden die auftretenden Kräfte besser in den Gewebekörper eingeleitet
und verteilt. Das Einführen eines Steckdrahtes ist selbst unter Zugbelastung relativ
einfach, da die Schlaufe auch bei dieser Belastung offen bleibt.
[0009] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die die Nahtschlaufen bildenden Längsfäden
an den Innenseiten von Querfäden aus der Gewebekante aus- und in diese wieder eintreten.
Diese an sich bekannte Führung der Längsfäden ist für die erfindungsgemäße Ausbildung
der Nahtschlaufen besonders vorteilhaft, weil die jeweils letzte Kreuzung der Längsfäden
besonders weit von der Gewebekante wegliegt, so daß sehr offene Nahtschlaufen entstehen.
Dabei leisten die an der Gewebekante liegenden Querfäden nur geringen Widerstand,
wenn sie unter Zugbelastung der Nahtschlaufen auseinandergedrückt werden.
[0010] Die erfindungsgemäße Nahtschlaufenform eröffnet zudem die Möglichkeit, zusätzliche
Füllfäden darin einzusetzen. Hierdurch kann die Durchlässigkeit im Nahtbereich derjenigen
in den übrigen Bereichen der Maschinenbespannung angepaßt werden. Damit diese Füllfäden
einen guten Halt haben, sollten sie von einem Teil der die Gewebekanten bildenden
Schlaufen eingebunden sein, während der andere Teil die Füllfäden nicht einbindet
und sie deshalb in die Nahtschlaufe drückt.
[0011] Die Erfindung sieht schließlich vor, daß die Enden der Längsfäden derart zurückgewebt
sind, daß sie die Bindung des benachbarten Längsfadens fortsetzen. Durch diese an
sich bekannte Führung der Längsfäden wird eine besonders gute Krafteinleitung der
die Nahtschlaufen bildenden Längsfäden in den Gewebekörper erreicht.
[0012] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht
Sie zeigt einen Längsschnitt durch den Nahtbereich eines doppellagigen Papiermaschinengewebes
(1), das insbesondere als Trägergewebe für einen Pressenfilz mit Naht geeignet ist.
Für diesen Verwendungszweck wird auf die Oberseite des Papiermaschinengewebes (1)
ein Vlies aufgelegt und dieses anschließend mit dem Papiermaschinengewebe (1) vernadelt.
[0013] Das Papiermaschinengewebe (1) besteht aus zwei Lagen monofilen Querfäden - beispielhaft
mit (2) bezeichnet -sowie aus Längsfäden, von denen hier auf jeder Seite nur zwei
Längsfäden (3, 4) bzw. (5, 6) eingezeichnet sind Alle Längsfäden (3, 4, 5, 6) binden
die Querfäden (2) in Kröpfungen - beispielshaft mit (7) bezeichnet - ein, wobei jeder
Längsfaden (3, 4, 5, 6) nach dem Einbinden eines Querfadens (2) in der unteren Lage
einen Querfaden (2) in der oberen Lage einbindet. Das Papiermaschinengewebe (1) ist
damit als Flachgewebe hergestellt.
[0014] Die Mehrzahl der Längsfäden (4, 6) bilden im Bereich der Gewebekanten (8, 9) enge
Schlaufen (10, 11) und werden dann in das Papiermaschinengewebe (1) wieder zurückgewebt.
Die zurückgewebten Abschnitte (12, 13) verlaufen dann spiegelbildlich zur Bindung
der zugehörigen Längsfäden (4, 6). In den hier nicht mehr dargeste
en Bereichen enden die zurückgewebten Abschnitte (12, 13). Dort treffen sie auf das
verkürzte Ende eines benachbarten Längsfadens.
[0015] Ein Teil der Längsfäden (3, 5) bilden über die Gewebekanten (8, 9) vorstehende Nahtschlaufen
(14, 15). Sie passieren mit ihrem vorlaufenden Teil und mit ihren zurückgewebten Abschnitten
(16, 17) jeweils das letzte Paar Querfäden (2) an den Innenseiten und laufen danach
ohne Kreuzung wieder auseinander. In der gezeigten Darstellung sind die Nahtschlaufen
(14, 15) beider Gewebekanten (8, 9) in kämmende Überlappung gebracht, so daß ein Kanal
(18) parallel zu den Gewebekanten (8, 9) entsteht, durch den ein Steckdraht (19) als
Kupplung gesteckt ist. Die Naht ist durch den Steckdraht (19) geschlossen.
[0016] Durch die besondere Führung sind die Nahtschlaufen (14, 15) zu den Gewebekanten (8,
9) hin offen. Bei Zugbeanspruchung werden die beiden Paare von Querfäden (2) an den
Gewebekanten (8, 9) auseinandergedrückt, so daß die Schenkel der Nahtschlaufen (14,
15) gerade in das Gewebe ein- bzw aus dem Gewebe herauslaufen. Da die Längsfäden (3,
5) das jeweils nachfolgende Paar Querfäden (2) an der Außenseite einbindet, bleiben
die Nahtschlaufen (14, 15) auch unter starker Zugbeanspruchung zu den jeweiligen Gewebekanten
(8, 9) hin offen Im übrigen werden die zurückgewebten Abschnitte (16, 17) der die
Nahtschlaufen (14, 15) bildenden Längsfäden (3, 5) entsprechend wie die zurückgewebten
Abschnitte (12, 13) der Längsfäden (4, 6) geführt.
[0017] In die Nahtschlaufen (14, 15) ist zudem jeweils ein Füllfaden (20, 21) eingesetzt.
Die Füllfäden (20, 21) sind von den Schlaufen (10, 11) der Längsfäden (4, 6) eingebunden
Weitere, hier nicht dargestellte Längsfäden verlaufen bei der Schlaufenbildung zwischen
dem jeweils letzten Paar Querfäden (2) und den Füllfäden (20, 21), wodurch diese in
Richtung auf den Steckdraht (19) gedrückt werden Auf diese Weise werden sie in ihrer
Lage fixiert.
1. Maschinenbespannung, insbesondere Papiermaschinenfilz oder -sieb, mit einem als
Flachgewebe hergestellten, zumindest zweilagigen Gewebe, dessen Längsfäden die aus
Querfäden bestehenden Lagen unter Bildung von Kröpfungen einbinden und an den beiden
quer verlaufenden Gewebekanten unter Bildung von Schlaufen in das Gewebe zurückgewebt
sind, wobei ein Teil der Schlaufen als über die Gewebekanten vorstehende Nahtschlaufen
für eine Steckdrahtverbindung ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Nahtschlaufen (14, 15) U-förmig und zur Gewebekante
hin offen ausgebildet sind.
2. Maschinenbespannung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Nahtschlaufen (14, 15) bildenden Längsfäden (3,
5) an den Innenseiten von Querfäden (2) aus der Gewebekante (8, 9) aus- und in diese
wieder eintreten.
3. Maschinenbespannung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Nahtschlaufen (14, 15) zusätzliche Füllfäden (20,
21) eingesetzt sind.
4. Maschinenbespannung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Füllfäden (20, 21) nur von einem Teil der die Gewebekanten
(8, 9) bildenden Schlaufen (10, 11) eingebunden sind
5. Maschinenbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (12, 13; 16, 17) der Längsfäden (3, 4, 5, 6)
derart zurückgewebt sind, daß sie die Bindung des benachbarten Längsfaden fortsetzen.