[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einbauspüle für Haushalte mit zumindest einem Becken
und mit einer durch einen Deckel verschließbaren Abfallöffnung, die einen nach oben
ragenden Kragen aufweist und über einen Abwurfschacht in einen darunter angeordneten
Abfallbehälter mündet.
[0002] Eine derartige Spüle ist durch Lieferungen von Konzernunternehmen der Anmelderin
bekannt. Dabei bietet die in die Spüle integrierte Abfallöffnung mit dem sich anschließenden
Abwurfschacht die Möglichkeit, Küchenabfälle bequem von oben in den Abfallbehälter
zu befördern, ohne daß sich die Hausfrau bücken, die Türe des zugeordneten Unterschrankes
öffnen und ggf. noch den Deckel des Abfallbehälters anheben muß.
[0003] Durch den die Abfallöffnung umgebenden, nach oben ragenden Kragen ist sichergestellt,
daß vom Becken überlaufendes oder vom Tropfteil ablaufendes Wasser nicht in die Abfallöffnung
gelangt. Gleichzeitig fungiert dieser Kragen als Halterung für den Deckel der Abfallöffnung
oder für andere Einsätze.
[0004] Weitere Spüllen mit Abfallöffnung sind durch die DE-OS 34 10 103 und 35 01 443 bekannt.
Sie sind aber relativ aufwendig in der Herstellung und dementsprechend kostspielig.
So benötigt die letztgenannte Spüle zusätzlich zu dem an die Spüle angeschweißten
Abwurfschacht einen in diesen einzusetzenden, herausnehmbaren Schutzschacht. Außerdem
bedarf diese Spüle einer stabilen, vielteiligen Unterkonstruktion, um den an ihr hängenden
Abfallbehälter zu halten.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene
Spüle noch stärker an die Bedürfnisse der Hausfrau hinsichtlich der Abfallbeseitigung
anzupassen. Insbesondere soll sich die erfindungsgemäße Spüle dadurch auszeichnen,
daß sie wahlweise unterschiedliche Benutzungsformen gestattet, ohne daß Änderungen
an den Herstellungswerkzeugen der Spüle notwendig sind. Nicht zuletzt soll die Spüle
einen in konstruktiver Hinsicht einfachen und damit leichten und kostengünstigen
Aufbau aufweisen und ohne aufwendige Montagemaßnahmen schnell und leicht einbaubar
sein.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß neben der Abfallöffnung eine
zumindest annähernd gleichförmige Öffnung in der Spüle angeordnet ist und daß in diese
zweite Öffnung wahlweise ein oben offener Behälter für Putzmittel u. dgl. oder ein
zusätzlicher Abwurfschacht einsetzbar ist, wobei der Behälter ebenso wie der Abwurfschacht
bzw. die Abwurfschächte als lösbare, von oben in ihre jeweilige Öffnung einsetzbare
Steckelemente ausgebildet sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß in einem Teil der Haushalte eine
Trennung der Abfälle vorgenommen wird, beispielsweise in kompostierbare Küchenabfälle
einerseits und solche Abfälle, die für den Mülleimer bestimmt sind, andererseits.
In diesem Fall wird die in die Spüle integrierte Abfallöffnung im allgemeinen nur
für die wiederverwertbaren Küüchenabfälle verwendet, während der Müll in einen zweiten
Abfallbehälter geworfen wird, der sich meist im Spülenunterschrank befindet. Für solche
Haushalte wäre also eine Spüle günstig, die zwei Abfallöffnungen für zwei getrennte
Abfallbehälter aufweist.
[0008] Auf der anderen Seite führen zahlreiche Haushalte noch keine Abfalltrennung durch,
so daß hier eine Spüle mit zwei Abfallöffnungen keinen Sinn hätte.
[0009] Diese widerstreitenden Forderungen werden durch die erfindungsgemäße Lösung in geradezu
idealer Weise erfüllt, indem ein und dieselbe Spüle für beide Methoden der Abfallbehandlung
Verwendung findet. Wird kein Wert auf eine zweite Abfallöffnung gelegt, so befindet
sich darin ein Silo für Putzmittel u. dgl. Diese Putzmittel, die täglich zur Säuberung
der Spüle, zum Geschirrspülen, zur Reinigung der Arbeitsplatte und des Kochfeldes
benötigt werden, sind bisher meist im Spülenunterschrank aufbewahrt worden, so daß
die Hausfrau sich jeweils bücken und die entsprechende Türe des Unterschrankes öffnen
und wieder schließen mußte, wenn sie ein Putzmittel entnehmen bzw. wieder aufheben
wollte. Stattdessen sind diese Putzmittel nun griffgünstig und in unmittelbarer Nähe
der zu säubernden Flächen untergebracht, ohne das gefällige Aussehen der Spülle und
ihrer Umgebung zu stören.
[0010] Diejenigen Haushalte jedoch, die auf zwei getrennte Abwurfmöglichkeiten Wert legen,
können statt des Putzmittelbehälters einen zweiten Abwurfschacht in die Spülenöffnung
einstecken. Da die Spülenöffnungen zweckmäßig formgleich sind, ist hier jederzeit
ein beliebiger Austausch, insbesondere auch ein nachträgliches Umrüsten an der zweiten
Spülenöffnung möglich. Die erfindungsgemäße Spüle läßt sich somit optimal an die unterschiedlichen
Bedürfnisse der ein zelnen Haushalte anpassen.
[0011] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sowohl der Behälter für die Putzmittel wie
auch der Abwurfschacht als lösbare, von oben in ihre jeweilige Öffnung einsetzbare
Steckelemente ausgebildet sind, ohne daß es eines mit der Spüle verschweißten Abwurfschachtes
bedarf, wie dies bei einer vorbekannten Spüle notwendig ist. Die erfindungsgemäße
Spüle wird dadurch vom Materialeinsatz wie auch vom Montageaufwand her kostengünstiger.
[0012] Je nach ihrer Positionierung innerhalb der Spüle können die beiden Öffnungen nebeneinander
oder hintereinander angeordnet sein. Besonders günstig ist es jedoch, die verfügbare
Fläche in Spülenquerrichtung auszunützen, d.h., die beiden Öffnungen hintereinander
anzuordnen.
[0013] Damit die Spüle trotz der beiden Öffnungen reversibel bleibt, d. h., wahlweise um
180° verdreht eingebaut werden kann, so daß ein eventuell vorhandenes Tropfteil, ein
kleineres Zusatzbecken od. dgl. entsprechend den räumlichen Vorgaben im Küchengrundriß
links oder rechts des Spülbeckens zu liegen kommt, empfiehlt es sich, daß die beiden
Öffnungen symmetrisch zur Spülenlängsmitte angeordnet sind. Ihre Zugänglichkeit und
ihr Gebrauchswert werden dann von der Einbauposition der Spüle nicht beeinflußt.
[0014] Damit die Öffnungen auch für relativ voluminöse Abfälle, also beispielsweise für
Büchsen, geeignet sind, empfiehlt es sich, daß sie sich jeweils fast über die halbe
Querlänge der Spüle erstrecken.
[0015] Um den im bekannten Fall aufwendigen Unterbau der Spüle weiter zu verringern, hat
es sich als günstig erwiesen, den Abfallbehälter nicht an der Spüle aufzuhängen,
sondern ohne Fixierung an der Spüle im Unterschrank unterzubringen.
[0016] Es sind bereits Abfallbehälter für den Spülenunterschrank bekannt, die aus zwei
hintereinander in einem nach vorn herausziehbaren Träger angeordneten Einzelbehältern
bestehen und die durch einen gemeinsamen, ortsfest gelagerten, beim Herausziehen des
Trägers automatisch hochschwenkenden Deckel verschlossen sind. Eine zweckmäßige Weiterbildung
der Erfindung besteht darin, diesen bekannten Abfallbehälter an die erfindungsgemäße
Spüle anzupassen.
[0017] Dies geschieht in der Weise, daß der Deckel dieses bekannten Abfallbehälters einen
nach oben ragenden Rahmen aufweist, dessen Kontur für das Umgreifen zweier in die
Spüle eingesetzter Abwurfschächte bemessen ist und daß der Deckel unterhalb der vorgegebenen
Abfallöffnung eine Durchwerföffnung aufweist, wogegen er unterhalb der zweiten Öffnung
in der Spüle Sollbruchstellen für das Herausbrechen einer zusätzlichen Durchwerföffnung
aufweist.
[0018] Die erfindungsgemäße Anpaßbarkeit der Spüle an die unterschiedlichen Handhabungen
der Abfälle in den einzelnen Haushalten wird somit auf den Abfallbehälter übertragen.
Wird eine Spüle mit hintereinanderliegenden Öffnungen verwendet, so hat der Deckel
des Abfallbehälters hinten seine Öffnung für den Durchwurf des von der Spüle kommenden
Abfalles, während er vorn wahlweise durch Anheben des Deckels von außen beschickt
werden kann (wenn in der vorderen Spülenöffnung das Putzmittelsilo eingesetzt ist)
oder er kann bei geöffneten Sollbruchstellen zusätzlich über die zweite Abfallöffnung
der Spüle von oben beschickt werden.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung; dabei zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Spülle;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Spüle nach Fig. 1;
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Spüle im Bereich der Abfallöffnungen mit eingesetzten
Steckelementen und mit den im Unterschrank aufgestellten Abfallbehältern und
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 3.
[0020] Gemäß den Fig. 1 und 2 weist die Spüle 1 ein großes Becken 2 und in Längsrichtung
daneben ein kleineres, vor allem flacheres Becken 3 auf. Zur anderen Seite des Beckens
2 benachbart sind zwei Öffnungen 4 und 5 in der Spüle angeordnet. Diese Öffnungen
sind formgleich und in Spülenquerrichtung hintereinander angeordnet. Sie erstrecken
sich nahezu über die halbe Spülentiefe, wobei sie symmetrisch zur Mittellängsachse
der Spüle angeordnet sind.
[0021] Die beiden Becken 2 und 3 wie auch die Öffnungen 4 und 5 sind von einem üblichen
erhöhten Schwallrand 6 umgeben. Zwischen diesem und dem kleineren Becken 3 sind noch
zwei sog. Armaturenkonsolen 7 und 8 angeordnet, die zur Montage einer Hahnarmatur
oder eines Verschlußknopfes für den Ablauf des Beckens 2 dienen.
[0022] Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, sind die beiden Öffnungen 4 und 5 jeweils von einem
nach oben ragenden Kragen 4a bzw. 5a umgeben, d. h., daß die Kontur der Öffnungen
durch einen aus dem Spülenfeld nach oben abgebogenen Rand gebildet werden. Dadurch
wird verhindert, daß Wasser von der Spüle in eine der Öffnungen 4 oder 5 hineinläuft.
[0023] Die Fig. 3 und 4 zeigen die Spüle in komplettiertem Zustand in Verbindung mit speziell
angepaßten Abfallbehältern 9 und 10. Man erkennt, daß in die Öffnungen 4 und 5 wahlweise
ein Abwurfschacht 11 oder ein Putzmittel-Behälter 12 eingesetzt werden kann. Beide
sind als von oben in ihre jeweilige Spülenöffnung einsetzbare Steckelemente ausgebildet
und weisen an ihrem oberen Rand einen horizontal vorstehenden Rund auf, durch den
sie auf dem Rand der Öffnung aufliegen. Sie bestehen aus Kunststoff oder anderen pflegeleichten
Werkstoffen.
[0024] Während der Putzmittel-Behälter 12 unten geschlossen ist und sich nur bis knapp oberhalb
eines den beiden Abfallbehältern 9 und 10 gemeinsamen Deckels 13 erstreckt, ist der
Abwurfschacht 11 etwas weiter nach unten gezogen und ragt in eine Öffnung des Deckels
13 hinein. Zu diesem Zweck weist der Deckel 13 einen aufsteckbaren, ggf. einrastbaren,
nach oben ragenden Rahmen 14 auf, der in seiner hinteren Hälfte die genannte Öffnung
14a für den Abwurfschacht 11, an seiner vorderen Hälfte Sollbruchstellen 14b für eine
herauszubrechende, etwa formgleiche Öffnung trägt für den Fall, daß anstelle des Putzmittel-Behälters
12 ein zweiter Abwurfschacht eingesetzt werden soll.
[0025] Auf diese Weise wird der Abfallbehälter 9 über die Abfallöffnung 4 in der Spüle beschickt,
er fungiert also als Sammelbehälter für Gemüse- und andere biologische Abfälle, wohingegen
der vordere Abfallbehälter 10 über die Türe 15 des Unterschrankes zugänglich ist
und für Müll verwendet wird.
[0026] Des weiteren zeigen die Fig. 3 und 4, daß die Halterung für die Abfallbehälter nicht
an der Spüle montiert ist, sondern auf dem Boden des Unterschrankes steht. Dadurch
wird er Herstellungs- und Montageaufwand der Spüle vereinfacht.
[0027] Im Ausführungsbeispiel besteht die Halterung aus einem an sich bekannten Rahmengestell
16, dessen Beine mit dem Unterschrank verschraubt sind, und in diesem Rahmengestell
ist ein die beiden Abfallbehälter 9 und 10 tragender Auszug 17 horizontal verschiebbar
geführt, und zwar in Fig. 3 nach rechts verschiebbar. Gleichzeitig trägt das Rahmengestell
16 eine Schwenklagerung 16a für den Deckel 13. Der Auszug 17 steht derart mit dem
Deckel 13 in Wirkverbindung, daß er sich beim Herausziehen des Auszuges automatisch
anhebt. Dabei besteht die Möglichkeit, den Auszug 17 mit der Türe 15 des Unterschrankes
zu koppeln, so daß beim Öffnen dieser Türe automatisch der vordere Abfallbehälter
10 zugänglich wird.
[0028] Selbstverständlich sind sowohl der Abfallschacht 4 wie auch der Putzmittel-Behälter
5 jeweils durch einen Deckel verschließbar.
[0029] Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht also darin, daß sowohl die Spüle als
auch die Abfallbehälter optimal an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Hausfrau
hinsichtlich der Abfallbeseitigung angepaßt werden können, ohne daß dazu Änderungen
der Spüle selbst notwendig sind. Die Variabilität der Spüle wird praktisch ohne aufwendige
Zusatzmaßnahmen erreicht, denn es bedarf weder eines mit der Spüle verschweißten Abwurfschachtes
noch einer an der Spüle montierten Halterung für die Abfallbehälter. Bei Letzterem
kann vielmehr ein Serienbauteil verwendet werden, das lediglich durch die genannten
Maßnahmen im Deckelbereich an die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten der Spüle
angepaßt zu werden braucht.
1. Einbauspüle für Haushalte mit zumindest einem Becken und mit einer durch einen
Deckel verschließbaren Abfallöffnung, die einen nach oben ragenden Kragen aufweist
und über einen Abwurfschacht in einen darunter angeordneten Abfallbehälter mündet,
dadurch gekennzeichnet,
daß neben der Abfallöffnung (4) eine zumindest annähernd gleichförmige Öffnung (5)
in der Spüle (1) angeordnet ist und daß in diese zweite Öffnung (5) wahlweise ein
oben offener Behälter (12) für Putzmittel u. dgl. oder ein zusätzlicher Abwurfschacht
(11) einsetzbar ist, wobei der Behälter (12) ebenso wie der Abwurfschacht bzw. die
Abwurfschächte (11) als lösbare, von oben in ihre jeweilige öffnung einsetzbare
Steckelemente ausgebildet sind.
2. Einbauspüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Öffnungen (4,
5) in Spülenquerrichtung hintereinander angeordnet sind.
3. Einbauspüle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Öffnungen
(4, 5) symmetrisch zur Spülenlängsmitte angeordnet sind.
4. Einbauspüle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Öffnungen
(4, 5) sich jeweils fast über die halbe Querlänge der Spüle (1) erstrecken.
5. Einbauspüle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abfallbehälter (9, 10) ohne Fixierung an der Spüle (1) im Spülenunterschrank
angeordnet ist.
6. Einbauspüle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Abfallbehälter
aus zwei hintereinander oder nebeneinander in einem nach vorn herausziehbaren Träger
angeordneten Fächern oder Einzelbehältern besteht, die durch einen gemeinsamen, ortsfest
gelagerten, beim Herausziehen des Trägers oder beim Öffnen der zugeordneten Unterschranktüre
automatisch hochschwenkenden Deckel verschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckel (13) einen nach oben ragenden Rahmen (14) aufweist, dessen Kontur für das
Umgreifen zweier in die Spüle (1) eingesetzter Abwurfschächte (11) bemessen ist und
daß der Deckel (13) unterhalb der Abfallöffnung (4) eine Durchwerföffnung (14a) aufweist,
wogegen er unterhalb der zweiten Öffnung (5) in der Spüle (1) Sollbruchstellen (14b)
für das Herausbrechen einer zusätzlichen Durchwerföffnung aufweist.
7. Einbauspüle nach Anspruch 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchwerföffnung
(14a) in der hinteren Deckelhälfte, die Sollbruchstellen (14b) für die zusätzliche
Durchwerföffnung in der vorderen Deckelhälfte angeordnet sind.
8. Einbauspüle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (14) mit der
Durchwerföffnung (14a) und den Sollbruchstellen (14b) ein separates, mit dem Deckel
(13) verbindbares Bauteil ist.