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EP 0 270 775 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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15.06.1988 Patentblatt 1988/24 |
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Anmeldetag: 15.10.1987 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B67B 3/20 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR NL |
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Priorität: |
26.11.1986 DE 3640417
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Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Bethge, Gerhard, Dipl.-Ing.
D-5000 Köln 41 (DE)
- Schmitz, Albert, Ing.-grad.
D-5067 Kürten-Eichhof (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Schraubkopf an Behälterverschliessmaschine |
(57) Ein Schraubkopf an einer Behälterverschließvorrichtung hat an einem Träger (12) verschwenkbare
Backen (20), die eine Verschlußkappe (1) ergreifen und zum Aufschrauben auf einen
Behälter (2) festhalten. Zum Verschwenken der Backen (20) sind diese mit Hebeln (18)
verbunden, die an einem gleichachsig im Träger (12) verschiebbaren Betätigungskonus
(24) anliegen. Dieser Betätigungskonus (24) ist mit dem Kolben (27) einer druckmittelbetätigen
Zylinderkolbeneinheit (26) integral verbunden, die ebenfalls gleichachsig im Träger
(12) angeordnet ist.
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Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Schraubkopf an einer Behälterverschließmaschine
nach der Gattung des Anspruchs 1. Bei einem beispielsweise aus der US-PS 1 797 679
bekannt gewordenen Schraubkopf dieser Art ist der Betätigungskonus an einer Stange
befestigt, die die rohrförmige Spindel durchsetzt. Zum Greifen und Festhalten einer
Verschlußkappe wird die Stange mit dem Betätigungskonus von einer Rolle und einer
Kurve nach unten verschoben, wobei die mit den Bakken verbundenen Hebel im Sinne
eines Schließens verschwenkt werden. Der bekannte Schraubkopf hat in Verbindung mit
der Spindel und der Betätigungsstange eine verhältnismäßig große Masse, so daß infolge
deren Trägheit ein feinfühliges Aufschrauben mit gleichförmigem Anzugsmoment nicht
möglich ist.
[0002] Ferner ist durch die DE-PS 28 46 846 ein Schraubkopf bekannt geworden, in dem die
Haltebacken radial verschiebbar angeordnet sind und von einer mit Druckmittel beaufschlagbaren
Ringmembran betätigt werden. Dieser Schraubkopf hat zwar einen kompakten Aufbau und
ist auch einfach zu steuern, er hat jedoch wegen seines verhältnismäßig großen Durchmessers
ein großes Trägheitsmoment, so daß ein feinfühliges Festziehen von Schraubverschlüssen
nicht gewährleistet ist.
Vorteile der Erfindung
[0003] Der erfindungsgemäße Schraubkopf mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 hat demgegenüber den Vorteil einer geringen Masse und dementsprechend eines kleinen
Trägheitsmoments, so daß Drehverschlüsse gezielt gesteuert ergriffen und festgezogen
werden können. Ferner ist mit ihm ein kräftiges Greifen der Verschlüsse möglich, so
daß er universell einsetzbar ist. Die Haltekraft der Backen ist einfach durch Veränderung
des Druckes für die Zylinderkolbeneinheit einstellbar, die ebenfalls kurze Betätigungszeiten
gewährleistet. Schließlich hat er einen einfachen und übersichtlichen Aufbau.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Schraubkopfs möglich.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Schraubkopf in
Seitenansicht teilweise im Schnitt in geschlossener Stellung und Figur 2 den Schraubkopf
nach Figur 1 im Schnitt in geöffneter Stellung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0006] Ein Schraubkopf 10 ist am unteren Ende einer taktweise drehbaren sowie auf- und
abbewegbaren Spindel 11 auswechselbar befestigt. Er hat einen zweiteiligen Träger
12, der aus einem auf die Spindel 11 aufgeschraubten Kopfteil 13 und aus einer auf
diesen aufgeschraubten Hülse 14 besteht. Am unteren Ende der Hülse 14 ist ein radial
nach innen gerichteter Bund 15 angeordnet, in den eine Büchse 16 einge schraubt ist.
Ferner sind am unteren Ende der Hülse 14 und in derem Bund 15 vier radiale Schlitze
17 kreuzweise angeordnet. In jedem der Schlitze 17 ist ein Hebel 18 auf einem Stift
19 schwenkbar gelagert. Am unteren aus der Hülse 14 nach unten vorragenden Arm 21
jedes Hebels 18 schließt sich ein Haltebacken 20 an. Die vier Haltebacken 20 bilden
eine Zange zum Greifen und Festhalten einer Verschlußkappe 1. Der nach oben sich erstreckende
Arm 22 greift in das Innere der Hülse 14 und liegt mit seiner radial nach innen gerichteten,
ballig ausgebildeten Fläche an einem Betätigungskonus 24 an. Eine auf ihrer Außenseite
anliegende Ringfeder 25 drückt die oberen Arme 22 gegen den Betätigungskonus 24.
[0007] Der Betätigungskonus 24 ist mit einer druckmittelbetätigen Zylinderkolbeneinheit
26 verbunden. Er ist integraler Teil des Kolbens 27 der Zylinderkolbeneinheit 26 und
schließt sich als Übergang vom Kolben 27 zu dessen nach unten vorstehenden Kolbenstange
28 an. Die Kolbenstange 28 hat eine Sackbohrung 29, in der eine sich am Boden der
Büchse 16 abstützende Schraubenfeder 30 angeordnet ist, die den Kolben 27 nach oben
drückt. Der Kolben 27 ist in einem vom Kopfteil 13 nach unten vorstehendem Ansatz
verschiebbar geführt, der als Zylinderbüchse 31 ausgebildet ist. Der von der Zylinderbüchse
31 umgebene Arbeitsraum 32 der Zylinderkolbeneinheit 26 ist über eine Bohrung 33
im Kopfteil 13, eine Längsbohrung 34 in der Spindel 11, eine Leitung 35 und über ein
elektromagnetisch betätiges Schaltventil 36 sowie ein einstellbares Druckminderventil
37 mit einer Druckmittel-, vorzugsweise einer Druckluftquelle 38 verbunden. Die Haltekraft
der Haltebacken 20 läßt sich in einfacher Weise durch Einstellen des Druckes an dem
Druckminderventil 37 verändern.
[0008] Der oben beschriebene Schraubkopf arbeitet wie folgt:
Bei drucklosem Arbeitsraum 32 der Zylinderkolbeneinheit 26 schiebt die Schraubenfeder
30 den Kolben 27 nach oben, so daß die oberen Ar me 22 der Hebel 18 unter der Wirkung
der Ringfeder 25 an der Kolbenstange 28 anliegen (Figur 2). Dabei sind die Haltebacken
20 von den Hebeln 18 nach außen in eine geöffnete Stellung verschwenkt. In dieser
Stellung wird von unten her eine Schraubkappe 1 zwischen die Haltebacken 20 bis zur
Analge an der Büchse 16 geschoben. Darauf wird durch Umschalten des Schaltventils
36 Druckluft aus der Druckluftquelle 38 in den Arbeitsraum 32 eingelassen, so daß
durch den Druckaufbau im Arbeitsraum 32 der Kolben 27 nach unten verschoben wird.
Dabei schiebt sich der Betätigungskonus 24 mehr und mehr zwischen die oberen Arme
22 der Hebel 18, so daß diese verschwenkt werden und dabei die Haltebacken 20 am
Umfang der Kappe 1 zur Anlage kommen. Je nach dem durch das Druckminderventil 37 eingestellten
Druck im Arbeitsraum 32 ist der von den Haltebacken 20 auf die Schraubkappe 1 ausgeübte
Druck einstellbar von leicht bis fest. Nach Verbringen eines zu verschließenden Behälters
2 in Ausrichtung mit dem Schraubkopf 10 und absenken der Spindel 11 wird durch Drehen
der Spindel und damit des Schraubkopfs 10 die erfaßte Verschlußkappe 1 auf den Behälter
2 aufgeschraubt. Das Festziehmoment der Verschlußkappe 1 wird am Antrieb der Spindel
11 eingestellt. Da die Spindel 11 und der Schraubkopf 10 eine geringe Trägheit haben,
ist ein gleichförmiges Festschrauben von Verschlußkappen 1 auf Behältern möglich.
Ferner sind durch die geringen Massen der Zylinderkolbeneinheit und des Betätigungskonus
kurze Öffnungs- und Schließzeiten der Haltebacken möglich.
1. Schraubkopf an einer Behälterverschließmaschine mit einem an einer drehbaren Spindel
(11) befestigten Träger (12), mit mehreren am Träger mit Hebeln schwenkbar angeordneten,
zentrisch gegeneinander bewegbaren Backen (20), die in einer ersten Stellung einen
Schraubverschluß (1) erfassen und in einer zweiten Stellung diesen zum Aufschrauben
auf einen Behälter (2) festhalten, und mit einem gleichachsig zur Spindel bewegbaren
Betätigungskonus (24), an dem die freien Enden (22) der Hebel unter Federwirkung (25)
anliegen, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungskonus (24) mit einer druckmittelbetätigten
Zylinderkolbeneinheit (26) verbunden ist, und daß die Zylinderkolbeneinheit im Träger
(12) gleichachsig zum Betätigungskonus angeordnet ist.
2. Schraubkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungskonus
(24) am Kolben (27) der Zylinderkolbeneinheit (26) angeordnet ist.
3. Schraubkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungskonus
(24) integral mit dem Kolben (27) verbunden ist, und daß sich eine Kolbenstange (28)
an den Betätigungskonus anschließt, die in einer Büchse (16) im Träger (12) geführt
ist.
4. Schraubkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger (12) aus einem an der Spindel (11) befestigten Kopfteil (13) und aus einer
Hülse (14) besteht, die die Zylinderkolbeneinheit (26) umgibt und in der die Hebel
(18) der Backen (20) gelagert sind.
