[0001] In elektrischen Transformatoren, Drosseln oder Kondensatoren wurden oft Elektro-Isolierflüssigkeiten
eingesetzt, die aus polychloriertem Biphenyl - PCB - bestanden oder PCB enthielten.
Bekannte Isolierflüssigkeiten, die PCB enthalten, sind allgemein unter dem Namen Askarele
bekanntgeworden. Diese Askarele sind Mischungen aus PCB, Trichlorbenzol und Tetrachlorbenzol.
Die vorgenannten Isolierflüssigkeiten besaßen gute elektrische Eigenschaften und
eine schwere Entflammbarkeit, so daß ein Brand der elektrischen Geräte weitgehend
ausgeschlossen war. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die vorgenannten Isolierflüssigkeiten
infolge ihres PCB-Gehaltes physiologische und Umweltgefahren mit sich bringen, so
daß ein Austausch der Transformatoren, Drosseln und Kondensatoren gegen solche Geräte
erforderlich ist, deren Isolierflüssigkeiten bezüglich der Umwelt keine Schwierigkeiten
mit sich bringen. Mit dem Austausch dieser elektrischen Geräte ergibt sich jedoch
das Problem, wie die mit PCB verunreinigten Geräte auf einfache Weise beseitigt oder
verschrottet werden können.
[0002] Für die Entsorgung von unbrauchbarer PCB-haltiger Isolierflüssigkeit und PCB-getränkten
oder PCB-benetzten Feststoffen bestehen strenge Vorschriften, die nur eine Vernichtung
in einer behördlich genehmigten Verbrennungsanlage oder eine Einlagerung in eine
behördlich genehmigte Sonderdeponie zulassen. Um diese aufwendige Beseitigung auf
ein Minimum zu beschränken ist es wünschenswert, die Bauteile dieser elektrischen
Geräte vom PCB soweit zu säubern, daß diese einem PCB-Gehalt von weniger als 100 ppm
aufweisen und somit nicht mehr unter behördliche Vorschriften fallen. Während die
Reinigung der metallischen Bauteile der elektrischen Geräte kaum Schwierigkeiten bereitet,
ist die Reinigung der festen Isolierteile dieser elektrischen Geräte schwieriger.
Solche Isolierstoffe bestehen aus Isolierpapier, Preßspan, Hartpapier, Hartgewebe,
Isolierholz oder Kunstharz-Preßholz. Da die Isolierteile mit der Isolierflüssigkeit
des elektrischen Gerätes in Berührung standen, sind die Poren dieser Isolierteile
vom PCB-haltigen Isoliermittel durchtränkt. Ein Bespülen dieser Isolierstoffe mit
einem Lösungsmittel für PCB ist kaum in der Lage, die Isolierflüssigkeit aus der Tiefe
der Isolierteile zu entfernen, sondern lediglich deren Oberfläche zu reinigen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfache Möglichkeit zur kostengünstigen
Entfernung von PCB-haltigen Isolierflüssigkeiten aus den Poren solcher Isolierteile
anzugeben. Insbesondere soll die Isolierflüssigkeit nicht nur aus jenen Bereichen
der Isolierteile entfernt werden, die nahe der Oberfläche liegen, es sollen vielmehr
auch die tiefliegenden Bereiche der Isoliermaterialien gereinigt werden.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß in der Anwendung eines für die
Reinigung eines an der Oberfläche verschmutzten Bauteils vorgesehenen Reinigungsverfahrens,
bei dem das Bauteil unter Einwirkung von Ultraschallwellen durch ein die Verschmutzungen
lösendes flüssiges Lösungsmittel beaufschlagt wird, für die Entfernung einer polychloriertes
Biphenyl (PCB) enthaltende Isolierflüssigkeit aus den Poren eines porösen, festen
elektrischen Isolierteiles, das in einem elektrischen Gerät aus der Gruppe der Transformatoren,
Drosseln und Kondensatoren eingesetzt und von der Isolierflüssigkeit des Gerätes
beaufschlagt war und das bei der Verschrottung des elektrischen Gerätes aus dem Gerät
entnommen worden war, wobei das elektrische Isolierteil in einem Bad, das als flüssiges
Lösungsmittel mindestens eine Komponente aus der Gruppe der aliphatischen, aromatischen,
chlorierten und/oder fluorierten Kohlenwasserstoffe enthält, mit einer Relativgeschwindigkeit
zwischen dem elektrischen Isolierteil und dem Lösungsmittel von 0,02 bis 0,05 Meter
pro Sekunde, vorzugsweise 0,05 bis 0,15 Meter pro Sekunde, während der Dauer von 8
bis 60 Minuten, vorzugsweise 10 bis 30 Minuten, bewegt wird, und wobei die Temperatur
des Lösungsmittels, ausgehend von der Umgebungstemperatur, auf eine Endtemperatur
erhitzt wird, die 5 bis 25° Celsius, vorzugsweise 10 bis 20° Celsius, unter der Siedetemperatur
liegt, die das Lösungsmittel bei dem Druck aufweist der im Bad vorhanden ist, und
wobei das Lösungsmittel mit Ultraschallwellen beaufschlagt wird, die eine Frequenz
von 15 bis 40 kHz, vorzugsweise 20 bis 30 kHz, aufweisen.
[0005] Durch die gemeinsame Anwendung der vorgenannten Maßnahmen wird die PCB-haltige Isolierflüssigkeit
aus den gesamten Poren der Isolierteile entfernt, selbst wenn die Isolierteile eine
Dicke von 2 bis 4cm oder darüber aufweisen. Da die PCB-enthaltende Isolierflüssigkeit
aus den Isolierteilen soweit entfernt wird, daß der Gehalt unter 100 ppm absinkt,
unterliegt die weitere Beseitigung oder Verschrottung dieser Isolierteile keinerlei
behördlichen Vorschriften mehr. Die Isolierteile können daher z.B. durch gewöhnliche
Verbrennung beseitigt werden, wobei keinerlei giftige oder schädliche Abgase entstehen.
[0006] Aus dem Stand der Technik ist es zwar seit langem bekannt, Bauteile zu Reinigungszwecken
in Lösungsmitteln mit Ultraschall zu beaufschlagen. Hierbei wurden bisher gute Ergebnisse
bei Oberflächenverschmutzungen erzielt, überraschenderweise zeigt sich jedoch, daß
eine Entfernung von PCB-haltiger Isolierflüssigkeit aus den Poren von Isolierteilen
der obengenannten Gruppe von Isolierstoffen ohne weiteres möglich ist, wenn die vorgenannten
Bedingungen eingehalten werden. Neben der überraschenden Tiefenwirkung wird auch gleichzeitig
eine Oberflächenreinigung erzielt, so daß der PCB-Gehalt leicht unter 100ppm gesenkt
werden kann.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird das Lösungsmittel in einer
ersten Arbeitsstufe auf der Umgebungstemperatur von 15 bis 25° Celsius gehalten, in
einer sich anschließenden zweiten Arbeitsstufe auf eine mittlere Temperatur erhitzt,
die ungefähr in der Mitte zwischen der Endtemperatur und der Umgebungstemperatur
liegt, und in einer dritten Arbeitsstufe auf die Endtemperatur erhitzt. Hierbei macht
die erste Arbeitsstufe ungefähr 10 bis 30% der Dauer der Erhitzung aus, die zweite
Arbeitsstufe ungefähr 20 bis 35% der Dauer und die dritte Arbeitsstufe ungefähr 70
bis 35% der Dauer. Durch dieses Vorgehen werden zunächst bei niedriger Temperatur
des Lösungsmittels die Oberfläche und jene Poren des Isolierteils gereinigt, die nahe
der Oberfläche des Isolierteils liegen. Hierzu ist nur die Umgebungstemperatur von
ungefähr 15 bis 25° Celsius sowie die angegebene Reinigungszeit erforderlich. In der
zweiten Arbeitsstufe werden die Poren des Isolierteils gereinigt, die tiefer im
Isolierteil angeordnet sind, insbesondere bis ungefähr 1/4 bis 1/3 der Dicke des
Isolierteils. Die dritte Arbeitsstufe erfaßt die restlichen, noch tieferliegenden
Poren des Isolierteils, so daß am Ende des gesamten Reinigungsvorgangs das Isolierteil
frei ist von PCB-haltigem Isoliermittel oder höchstens noch einen Anteil von 100
ppm aufweist.
[0008] Um die Wirksamkeit des Lösungsmittels zu steigern empfielht es sich, daß der Gehalt
an PCB des Lösungsmittels vorzugsweise ständig erfaßt wird, und daß beim Überschreiten
eines vorgegebenen Grenzwertes an PCB das Lösungsmittel gegen PCB-freies Lösungsmittel
ausgetauscht wird. Hierbei sind als Grenzwerte für den Gehalt an PCB in der ersten
Arbeitsstufe 5000 ppm, in der zweiten Arbeitsstufe 500 ppm und in der dritten Arbeitsstufe
70 ppm vorgesehen. Durch diese Maßnahme wird die Aufnahmefähigkeit des Lösungsmittels
für PCB weitgehend ausgenutzt, ohne das Lösungsmittel oft austauschen zu müssen.
[0009] Für eine besonders einfache Aufheizung und Kühlung des Lösungsmittels ist es empfehlenswert,
daß das Lösungsmittel im Kreislauf durch das Bad und mindestens einen Wärmetauscher
zirkuliert. Hierbei wird das Lösungsmittel unterhalb des Flüssigkeitsspiegels durch
mindestens eine Düse in das Bad eingeführt und der Flüssigkeitsstrahl auf das Isolierteil
ausgerichtet. Hierdurch wird die Isolierflüssigkeit, die aus den Poren austritt, sehr
rasch abgeführt, insbesondere dann, wenn das Lösungsmittel mit einer Geschwindigkeit
von 0,5 bis 1m pro Sekunde in das Bad eingeführt wird.
[0010] Besonders empfehlenswert ist es, daß das Isolierteil zusammen mit jenem Bauelement,
an dem das Isolierteil befestigt ist, in das Bad eingebracht wird. Es werden also
die elektrischen Spulen, Kondensatorwickel oder die ganzen elektrisch aktiven Innenteile
der elektrischen Geräte zusammen mit den Isolierteilen, die in diesen Spulen oder
Kondensatorteilen vorhanden sind, in das Bad eingebracht und der Reinigung unterworden.
Hierdurch werden nicht nur die Poren der Isolierteile von PCB-haltiger Isolierflüssigkeit
gereinigt, sondern auch haarfeine Spalte zwischen den Isolierteilen und den angrenzenden
Spulen- oder Kondensatorteilen von der PCB-haltigen Isolierflüssigkeit befreit. Zusätzlich
entfällt die zeitbeanspruchende Entfernung der Isolierteile aus den Spulen oder Kondensatorteilen.
[0011] Weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens gehen aus der folgenden
Beschreibung einer Anlage hervor, die für die Durchführung des Verfahrens geeignet
ist und die in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist.
[0012] Hierbei zeigt:
Fig. 1 das vereinfachte Schaltschema einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens,
Fig. 2 eine elektrische Spule eines Transformators oder einer Drossel als Einzelheit,
Fig. 3 den flachen Wickel eines elektrischen Kondensators als Einzelheit,
Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 3 in Ansicht aus Richtung IV und
Fig. 5 einen Ausschnitt aus Fig. 4 in starker Vergrößerung.
[0013] Gemäß Fig. 1 weist die Anlage einen würfelförmigen Behälter 10 auf, der für die
Aufnahme des Lösungsmittels vorgesehen ist. An sämtlichen vertikalen Seitenwänden
des Behälters 10 ist eine Vielzahl von Ultraschallköpfen 12 angeordnet. Ebenso ist
der ebene Boden 14 des Behälters mit einer Vielzahl von Ultraschallköpfen 16 versehen.
Da in Fig. 1 der Behälter 10 im zentralen Vertikalschnitt dargestellt ist, sind nur
die linke Seitenwand 18, die rechte Seitenwand 20, der Boden 14 sowie die Rückwand
22 zu erkennen. Der besseren Übersicht wegen sind die an der Rückwand 22 angeordneten
Ultraschallköpfe nicht eingezeichnet. Jeder der Ultraschallköpfe 12,16 ist durch
eine elektrische Leitung 27 mit einem Ultraschall-Generator 24 verbunden. Der Übersicht
wegen ist in Fig. 1 nur eine einzige dieser Leitungen 27 eingezeichnet, obwohl jeder
der Ultraschallköpfe an einen Ultraschallgenerator angeschlossen ist. Den oberen Abschluß
des Behälters 10 bildet ein Deckel 26.
[0014] Im Behälter 10 ist ein Flüssigkeitsraum 28 für das Lösungsmittel vorgesehen, sowie
ein darüber angeordneter Ausdehnungsraum 30, der frei ist von Lösungsmittel und dessen
Höhe ungefähr 10 bis 20% der Höhe des Behälters 10 ist. Der Flüssigkeitsraum 28 bildet
das Bad für die Isolierteile.
[0015] Im Flüssigkeitsraum 28 ist ein Käfig 32 vorgesehen, der aus einzelnen Metallstäben
34 zusammengesetzt ist. Die Abstände der Metallstäbe sind so gewählt, daß Ultraschallwellen
ungehindert in den Käfig eindringen können. Dieser Käfig 32 ist für die Aufnahme der
Isolierteile vorgesehen, die gereinigt werden sollen. Der Käfig 32 befindet sich ungefähr
im Zentrum des Flüssigkeitsraums 28 und weist zu den seitlichen Ultraschallköpfen
12 und zu den unteren Ultraschallköpfen 16 ungefähr gleichen Abstand auf. Der Käfig
32 weist an seinem offenen oberen Ende einen Henkel 36 auf, der mit einer vertikal
verlaufenden geraden Stange 38 verbunden ist. Die Stange 38 erstreckt sich durch
eine Öffnung 39 des Deckels 26 in den Außenraum 40. Dort ist die Stange 38 in einem
Lagerbock 42 derart geführt, daß sich die Stange in vertikaler Richtung leicht bewegen
läßt und gleichzeitig eine Drehbewegung möglich ist. Der Lagerbock 42 ist z.B. an
einem Gehäuse- oder Gebäudeteil 45 befestigt, das angedeutet ist. Die Stange 38 ist
mit Zähnen 43 versehen, in die die Zähne eines Zahnrades 44 eingreifen, wobei die
Drehachse des Zahnrades 44 horizontal verläuft. Das Zahnrad 44 ist mit einem nicht
dargestellten Antrieb versehen. Dieser Antrieb versetzt das Zahnrad 44 abwechselnd
in eine Linksdrehung und eine Rechtsdrehung, wobei die Drehbewegung ungefähr nur 1/4
bis 1/2 einer vollen Umdrehung ausmacht. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß durch
die hin- und hergehende Drehbewegung des Zahnrades 44 die Stange 38 und somit der
Käfig 32 fortlaufend in eine Auf- und Abbewegung versetzt werden. Hierbei ist die
Drehbewegung des Zahnrades 44 so gewählt, daß der Käfig 32 eine Auf- und Abbewegung
mit einer Geschwindigkeit von 0,02 bis 0,5 Meter pro Sekunde, vorzugsweise 0,05 bis
0,15 Meter pro Sekunde im Flüssigkeitsraum 28 ausführt.
[0016] Am oberen Ende der Stange 38 ist noch ein weiteres Zahnrad 46 auf der Stange 38
angeordnet. Hierbei ist die Stange in der Nabe des Zahnrades 46 in vertikaler Richtung
bewegbar, so daß bei einer Auf- und Abbewegung der Stange 38 die Lage des Zahnrades
46 unbeeinflußt bleibt. Die Verbindung des weiteren Zahnrades 46 mit der Stange 38
ist jedoch so ausgebildet, daß Drehbewegungen des Zahnrades 46 auf die Stange 38 übertragen
werden. Dies wird am besten dadurch erreicht, daß die Stange 38 im Bereich des weiteren
Zahnrades 46 einen quadratischen Querschnitt aufweist, der mit dem entsprechend geformten
Querschnitt der Zahnradnabe zusammenarbeitet.
[0017] Das weitere Zahnrad 46 wird von einem dritten Zahnrad 48 angetrieben, das auf der
Welle eines Elektromotors 50 angeordnet ist. Die Drehzahl des Elektromotors 50 sowie
die Übersetzung der Zahnräder 46,48 ist nun so gewählt, daß die Stange 38 und somit
der Käfig 32 durch den Elektromotor in Drehung versetzt werden, wobei die Umdrehungsgeschwindigkeit
so gewählt ist, daß der Käfig 32 an der Peripherie eine Umfangsgeschwindigkeit von
0,02 bis 0,5 Meter pro Sekunde, vorzugsweise 0,05 bis 0,15 Meter pro Sekunde ausführt.
[0018] Die Ultraschallköpfe 12,16 sind im Behälter 10 an den Wänden so angeordnet, daß der
von den Ultraschallköpfen abgegebene Ultraschall den Käfig 32 trifft. Zwischen den
einzelnen seitlichen Ultraschallköpfen 12 sind horizontal verlaufende Düsen 52 vorgesehen,
zwischen den unteren Ultraschallköpfen 16 sind vertikal verlaufende Düsen 54 angeordnet.
Die Düsen 52,54 sind von außen in den Flüssigkeitsraum 28 eingeführt und münden dort
zwischen den Ultraschallköpfen. Die Ausströmrichtung der Düsen 52,54 ist auf den Käfig
32 ausgerichtet.
[0019] Am Boden 14 des Behälters sind am Rand, an dem keine Ultraschallköpfe vorgesehen
sind, wenigstens zwei Rohr leitungen 56 angeschlossen, die sich im Punkt 60 zur Rohrleitung
62 vereinen. Ausgehend vom Punkt 60 sind in die Rohrleitung 62 eine Pumpe 58, ein
Schmutzfilter 64 sowie ein Wärmetauscher 66 eingeschaltet. Der Wärmetauscher 66 weist
ein Gehäuse 68 auf, in dem eine Heizschlange 70 und eine Kühlschlange 72 angeordnet
ist, so daß das durchströmende Lösungsmittel wahlweise geheizt oder gekühlt werden
kann. Der Heizschlange 70 wird durch die Leitung 74 ein Heizmedium, vorzugsweise Heizwasser,
zugeführt und durch die Leitung 76 abgeführt. Durch die Leitung 78 wird der Kühlschlange
72 ein Kühlmittel, vorzugsweise Kühlsole, zugeführt, das nach Wärmeaufnahme durch
die Leitung 80 abgeführt wird. In vielen Fällen ist es zweckmäßig, eine elektrische
Heizschlange vorzusehen.
[0020] Nach dem Wärmetauscher 66 teilt sich die Rohrleitung 62 in die Rohrleitungen 82 und
84 auf.Die Rohrleitung 82 führt zu den drei Düsen 52 der linken Seitenwand 18, die
Rohrleitung 84 führt zu den drei Düsen 52 der rechten Seitenwand 20 des Behälters
10. Der Übersicht wegen sind in Fig. 1 jene Leitungen nicht eingezeichnet, die zu
den drei Düsen der Rückwand 22 und Vorderseite des Behälters 10 führen. An die Rohrleitung
82, die zu den Düsen 52 der linken Seitenwand 18 führt, ist noch eine Rohrleitung
86 angeschlossen, die zu den drei Düsen 54 des Bodens 14 führt.
[0021] Anstelle des externen Wärmetauschers 66 kann es in vielen Fällen zweckmäßig sein,
eine Kühlschlange 88 und eine Heizschlange 90 unmittelbar im Bodenbereich des Flüssigkeitsraums
28 vorzusehen und durch angedeutete Leitungen mit einem Heizmittel bzw. Kühlmittel
zu versorgen.
[0022] An die Rohrleitung 62 ist, in Strömungsrichtung gesehen, vor der Pumpe 58 eine Rohrleitung
92 angeschlossen, die über eine Pumpe 94 und ein Schmutzfilter 96 zu einem ersten
Speicherbehälter 98 führt. Der erste Speicherbehälter 98 ist in der Lage, das gesamte
Lösungsmittel des Flüssigkeitsraums 28 aufzunehmen. Der erste Speicherbehälter 98
ist durch eine Rohrleitung 100 mit einer Aufbereitungsanlage 102 verbunden, in der
das im Lösungsmittel enthaltene PCB sowie die Isolierflüssigkeit vom Lösungsmittel
abgetrennt und durch die Leitung 104 abgeführt wird. Vorzugsweise wird die durch die
Leitung 104 abgeführte PCB-haltige Isolierflüssigeit einer Verbrennung zugeführt.
[0023] Für die Abfuhr des PCB-freien Lösungsmittels aus der Aufbereitungsanlage 102 ist
die Rohrleitung 140 vorgesehen, die in einen zweiten Speicherbehälter 106 mündet.
Der zweite Speicherbehälter 106 ist schließlich noch durch eine Rohrleitung 108 mit
dem Ausdehnungsraum 30 des Behälters 10 verbunden. Der Rauminhalt des zweiten Speicherbehälters
106 ist mindestens gleich dem Rauminhalt des Flüssigkeitsraumes 28.
[0024] Von der Rohrleitung 84 führt eine Entnahmeleitung 110 zu einem Analysegerät 112 für
PCB. Vom Analysegerät 112 führt noch eine Leitung 114 zur Leitung 84 zurück und mündet
dort stromabwärts der Anschlußstelle der Entnahmeleitung 110.
[0025] Die ermittelten PCB-Werte werden durch eine elektrische Leitung 116 in ein elektrisches
Regelgerät 118 eingegeben, welches den Prozeßablauf steuert. An einen anderen Eingang
des Regelgerätes 118 ist ein elektrischer Temperaturfühler 120 durch eine elektrische
Leitung 122 angeschlossen. Der Temperaturfühler 120 ist zwischen der Pumpe 58 und
dem Schmutzfilter 64 in der Rohrleitung 62 angeordnet.
[0026] In der Rohrleitung 108 ist ein elektrisch betätigtes Regel- und Absperrorgan 124
angeordnet, das über eine elektrische Leitung 126 mit einem Ausgang des Regelgeräts
118 verbunden ist. Ebenso ist in die Rohrleitung 92 stromaufwärts der Pumpe 94 ein
elektrisches Regel- und Absperrorgan 128 eingefügt und durch eine elektrische Leitung
130 mit einem Ausgang des Regelgeräts 118 verbunden. Auch ist in den Leitungen 74
und 78 jeweils ein elektrisches Regel- und Absperrorgan 132 bzw. 134 angeordnet,
und jeweils durch eine elektrische Leitung 136 bzw. 138 mit einem Ausgang des Regelgeräts
118 verbunden.
[0027] Aus dem elektrischen Gerät, wie Transformator, Drossel oder Kondensator, das außer
Betrieb genommen worden ist und verschrottet werden soll, wird die PCB-enthaltende
Isolierflüssigkeit entfernt und das Gerät mit einem Lösungsmittel für PCB ausgespült,
so daß das Gerät grob gereinigt ist. Dann werden aus dem elektrischen Gerät die elektrischen
Spulen bzw. Kondensatorteile ausgebaut und gegebenenfalls die porösen Isolierteile
entfernt. Für die porentiefe Reiningung dieser Isolierteile wird vom Behälter 10 der
Deckel 26 entfernt und dann der Käfig 32 mit Hilfe des Zahnrades 44 soweit nach oben
bewegt, daß der Käfig 32 sich oberhalb des Flüssigkeitsraums 28 befindet. Dann werden
die Teile, die von der PCB-haltigen Isolierflüssigkeit befreit werden sollen, in den
Käfig 32 eingefüllt. Anschließend wird der Flüssigkeitsraum 28 und der zweite Speicherbehälter
106 mit dem Lösungsmittel für PCB angefüllt, wobei dieses Lösungsmittel Raumtemperatur
aufweist und praktisch frei ist von PCB. Nach dem Absenken des Käfigs 32 in das im
Flüssigkeitsraum 28 enthaltene Lösungsmittel-Bad wird der Deckel 26 geschlossen und
die Zahnräder 44 und 48 in Bewegung gesetzt, so daß der Käfig 23 sich in vertikaler
Richtung hin- und herbewegt und gleichzeitig eine Drehbewegung ausführt.
[0028] Die Ultraschallgeneratoren 24 werden jetzt eingeschaltet, so daß Ultraschallwellen
von den an den Ultraschallgenerator angeschlossenen Ultraschallköpfen 12,16 ausgehen
und die im Käfig 32 vorhandenen Isolierteile sowie das Lösungsmittel beaufschlagen.
Die Frequenz des Ultraschalles beträgt vorzugsweise 20 bis 30 kHz. Die Ultraschallenergie,
die den Ultraschallköpfen von den Ultraschallgeneratoren insgesamt zugeführt wird,
beträgt 20 bis 80 Watt pro Liter Lösungsmittel des Flüssigkeitsraums 28, vorzugsweise
ungefähr 30 bis 40 Watt pro Liter. Da die Pumpe 58 in Betrieb ist, wird durch die
Rohrleitungen 56 Lösungsmittel vom unteren Bereich des Flüssigkeitsraums 28 abgezogen,
im Filter 84 von Schmutzteilen befreit und durch den Wärmetauscher 66, der zunächst
nicht beheizt oder gekühlt ist, zu den Rohrleitungen 82 und 84 geführt, die das Lösungsmittel
zu den Düsen 52 und 54 leiten. Aus den Düsen strömt das Lösungsmittel mit einer Geschwindigkeit
von 0,2 bis 1m pro Sekunde in den Flüssigkeitsraum 28 und beaufschlagt den Käfig 32
und die darin enthaltenen Isolierteile. Dieser Betriebszustand, der bei Umgebungstemperatur
des Lösungsmittels erfolgt, dauert ungefähr 3 Minuten, wobei infolge der Bewegung
des Käfigs 32 und die durch die Düsen 52,54 ausgelöste starke Strömung in Verbindung
mit der Beaufschlagung durch Ultraschall eine Reinigung der Oberflächen und jener
Poren der Isolierteile erreicht wird, die sich in der Nähe der Oberfläche befinden.
[0029] Während dieses Betriebsvorganges wird ein Teilstrom des zirkulierenden Lösungsmittels
aus der Rohrleitung 84 durch die Entnahmeleitung 110 entnommen und der PCB-Gehalt
des Lösungsmittels im Analysegerät 112 erfaßt. Nach der Messung wird die Probemenge
durch die Leitung 114 in die Rohrleitung 84 zurückgeführt. Überschreitet beim jetzigen
Betriebszustand die Konzentration des Lösungsmittels einen Wert von 5000 ppm, so
wird dieser Wert durch die elektrische Leitung 116 in das Regelgerät 118 eingegeben.
Das Regelgerät 118 öffnet jetzt mit Hilfe der elektrischen Leitung 130 das elektrische
Regel- und Absperrorgan 128, das bislang geschlossen war. Gleichzeitig wird ein Öffnungsbefehl
durch die elektrische Leitung 126 dem bisher geschlossenen Regel- und Absperrorgan
124 zugeleitet. Jetzt strömt PCB-freies Lösungsmittel aus dem zweiten Speicherbehälter
106 durch die Rohrleitung 108 in den Flüssigkeitsraum 28, während gleichzeitig PCB-haltiges
Lösungsmittel durch die Rohrleitungen 56 und 92 aus dem Lösungsmittelkreislauf entfernt
wird. Dieses PCB-haltige Lösungsmittel wird durch die Pumpe 94 und ein Schmutzfilter
96 in den ersten Speicherbehälter 98 geleitet. Von hier aus wird das PCB-haltige Lösungsmittel
durch die Rohrleitung 100 der Aufbereitungsanlage 102 zugeführt. Hier wird das PCB
sowie die vom Lösungsmittel aufgenommene Isolierflüssigkeit vom Lösungsmittel abgetrennt
und durch die Leitung 104 abgeführt, während das PCB-freie Lösungsmittel durch die
Rohrleitung 140 in den zweiten Speicherbehälter 106 transportiert wird. Wird im vorliegenden
Fall der Grenzwert von 5000 ppm PCB im Lösungsmittel mindestens um 30% unterschritten,
so wird dies vom Meßgerät 112 erfaßt und das Regelgerät 118 veranlaßt die Schließung
der Regel- und Absperrorgane 124 und 128, so daß kein Lösungsmittel mehr ausgetauscht
wird. Vorzugsweise wird das gesamte Lösungsmittel ausgetauscht.
[0030] Nach dem Ende der vorstehend beschriebenen ersten Arbeitsstufe wird vom Regelgerät
118 auf die zweite Arbeitsstufe umgeschaltet, die bezüglich der Bewegung des Käfigs
32 und bezüglich des Lösungsmittelkreislaufs genauso verläuft wie die erste Arbeitsstufe.
Zusätzlich wird jedoch durch das Regelgerät 118 das elektrisch betätigte Regel- und
Absperrorgan 132 der Leitung 74 geöffnet, so daß die Heizchlange 70 vom Heizmedium
beaufschlagt wird. Das Heizmedium, vorzugsweise Heizwasser, wird einem geeignetem
Heizkessel entnommen. Die Beheizung des Lösungsmittels im Wärmetauscher 66 erfolgt
hierbei auf einen Temperaturwert, der zwischen der Umgebunstemperatur und der Endtemperatur
liegt. Als Endtemperatur wird ein Wert betrachtet, der vorzugsweise 10 bis 20° Celsius
unter der Siedetemperatur des Lösungsmittels liegt. Die Temperatur des Lösungsmittels
wird durch den Temperaturfühler 120 erfaßt und das Meßsignal wird durch die elektrische
Leitung 122 an das Regelgerät 118 weitergegeben. Dieses Regelgerät stellt nun den
Durchfluß des Heizmediums mit Hilfe des Regel- und Absperrorgans 132 derart ein,
daß die gewünschte Lösungsmitteltemperatur eingehalten wird.
[0031] Der Grenzwert des PCB-Gehaltes des Lösungsmittel beträgt in der zweiten Arbeitsstufe
ungefähr 500 ppm. Überschreitet das Lösungsmittel diesen Gehalt, so wird, wie in
der ersten Arbeitsstufe, PCB-freies Lösungsmittel aus dem zweiten Speicherbehälter
106 in den Flüssigkeitsraum 28 geführt und gleichzeitig PCB-enthaltendes Lösungsmittel
aus dem Lösungsmittelkreislauf abgezogen und in den ersten Speicherbehälter 98 eingeführt.
In der zweiten Arbeitsstufe werden die im Käfig 32 vorhandenen Isolierteile bis in
mittlere Tiefen von PCB-haltiger Isolierflüssigkeit befreit.
[0032] Nach dem Ende der zweiten Arbeitsstufe, die ungefähr 6 Minuten dauert, schaltet das
Regelgerät 118 in die dritte Arbeitsstufe um. Hierbei verläuft der Betrieb der Anlage
wie in den Arbeitsstufen 1 oder 2, der Unterschied gegenüber den vorangegangenen
Arbeitsstufen besteht jedoch darin, daß die dritte Arbeitsstufe ungefähr21 Minuten
dauert und das Lösungsmittel auf eine Endtemperatur erhitzt wird, die ungefähr 5°
Celsius unter der Siedetemperatur liegt. Als Grenzwert für den Gehalt an PCB des Lösungsmittels
dient jetzt ein Wert von 70 ppm. Wird dieser Wert überschritten, so wird dies vom
Meßgerät 112 erfaßt und das Lösungsmittel im Flüssigkeitsraum 28 wird wie in der
weiter oben beschriebenen ersten Arbeitsstufe selbsttätig ausgetauscht.
[0033] Durch die stufenweise Erhitzung des Lösungsmittels sowie durch die stufenweise Verringerung
des höchstzulässigen Grenzwertes für den Gehalt an PCB des Lösungsmittels in Verbindung
mit der Beaufschlagung durch Ultraschallwellen und der Lösungsmittelströmung im Flüssigkeitsraum
28 und der Bewegung der Isolierteile mit Hilfe des Käfigs 32 wird eine Entfernung
des PCB-haltigen Isoliermittels aus sämtlichen Poren der Isolierteile erzielt. Die
Isolierteile gelten daher als PCB-frei und können beliebig weiterverwertet werden,
z.B. als Brennmaterial für Feuerungen.
[0034] Hierbei bewirkt die Beaufschlagung mit Ultraschallwellen im angegebenen Frequenzbereich
eine Steigerung der Reinigungswirkung des Lösungsmittels, so daß die PCB-haltige
Isolierflüssigkeit auch aus sämtlichen Poren und aus sämtlichen haarfeinen Spalten
entfernt wird. Unterstützt wird die Reinigungswirkung durch die stufenweise Erhit
zung des Lösungsmittels sowie den Austausch des Lösungsmittels beim Erreichen eines
maximalen Wertes. Die Bewegung der Isolierteile im Lösungsmittel mit Hilfe des Käfigs
hat zur Folge, daß tote Winkel vermieden sind und sämtliche Bereiche von den Ultraschallwellen
getroffen werden. Die kräftige Umströmung der Isolierteile mit Hilfe der Düsen bewirkt,
daß die aus den Poren gelöste PCB-haltige Isolierflüssigkeit rasch vom Isolierteil
entfernt wird. Das Ende des Reinigungsvorganges ist dann, wenn im Lösungsmittel der
Gehalt an PCB nicht mehr über 70 ppm ansteigt. Zu bemerken ist noch, daß das Lösungsmittel
im Flüssigkeitsraum 28 unter Umgebungsdruck steht. Hierzu ist der Ausdehnungsraum
30 an jener Stelle mit dem Außenraum 40 verbunden, an der die Stange 38 durch den
Deckel 26 geführt ist.
[0035] Als bevorzugtes Lösungsmittel wird eine der folgenden Flüssigkeiten benutzt:
1. n-Hexan, CH₃-(CH₂)4-CH₃, Siedepunkt 68° Celsius,
2. Xylol, C₆H₄ (CH₃)₂, Siedepunkt 135 bis 145° Celsius,
3. Tetrachlorethylen, Cl₂C=CCl₂, Siedepunkt 121°Celsius,
4. Trichlortrifluorethan Cl₂FC-CClF₂, Siedepunkt 48° C Celsius.
In ganz bevorzugter Weise besteht das Lösungsmittel aus einer unter dem Vorgennanten
laufenden Nummern 1,2 und 4 genannten Flüssigkeiten. In manchen Fällen ist es zweckmäßig,
Gemische der Lösungsmittel zu benutzen. Die angegebenen Siedepunkte beziehen sich
auf Umgebungsdruck.
[0036] Liegt die Siedetemperatur des flüssigen Lösungsmittels über 90° Celcius, so wird
das Lösungsmittel auf eine Endtemperatur erhitzt, die ungefähr 10 bis 25° Celsius
unterhalb der Siedetemperatur liegt. Ist die Siedetemperatur des Lösungsmittels unter
90° Celsius, so wird als Endtemperatur für die Erhitzung des Lösungsmittels ein Wert
benutzt, der ungefähr 5 bis 10° Celsius unter der Siedetemperatur liegt.
[0037] In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde das unter der Nummer 4 genannte Lösungsmittel
benutzt. In der ersten Arbeitsstufe war die Lösungsmitteltemperatur ungefähr 20°
Cesius, in der zweiten Arbeitsstufe ungefähr 32° Cesius und in der dritten Arbeitsstufe
ungefähr 43° Celsius. Oft ist es zweckmäßig, den Reinigungsvorgang oder auch die Dauer
einer Arbeitsstufe auf 60 Minuten auszudehnen. Dies ist insbesondere dann erforderlich,
wenn Isolierteile porentief gereinigt werden sollen, die dicker sind als 1cm.
[0038] Durch die Zahnräder 44 und 48 kann dem Käfig 32 gleichzeitig eine Hub- und Drehbewegung
vermittelt werden. Jedoch ist es auch möglich, nur eines der Zahnräder 44, 48 anzutreiben
so daß der Käfig nur eine Hub- oder Drehbewegung ausführt.
[0039] Falls die Bewegung des Lösungsmittels im Flüssigkeitsraum zu stark ist, können einige
der Düsen 52 oder 54 durch in der Zeichnung nicht dargestellte Absperrorgane abgesperrt
werden. Die neben den Düsen angeordneten Ultraschallköpfe 12,16 weisen jeweils einen
kreisförmigen Umriß auf.
[0040] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 werden die Isolierteile von den elektrischen
Spulen oder Kondensator-Bauteilen getrennt, dann in den Käfig 32 eingebracht und
der Reinigung unterworden. In vielen Fällen ist es jedoch einfacher, die Isolierteile
von den elektrischen Spulen oder Kondensatorteilen nicht zu entfernen, son dern die
Spulen und Kondensatorteile zusammen mit den Isolierteilen in den Flüssigkeitsraum
28 des Behälters 10 einzubringen und insgesamt zu reinigen.
[0041] In Fig. 2 ist eine elektrische Spule 142 als Einzelheit gezeigt. Solche Spulen finden
in elektrischen Transformatoren und elektrischen Drosseln Verwendung und sind der
flüssigen, PCB-haltigen Isolierflüssigkeit ausgesetzt, die zusammen mit den Spulen
in einem Transformatorgehäuse bzw. Drosselgehäuse untergebracht ist. Die elektrische
Spule 142 weist eine Vielzahl von angedeuteten Windungen 144, z.B. aus Kupferdraht
auf. Zwischen die Windungen 144 sind in Fig. 2 nicht dargestellte Isolierteile wie
Isolierpapier, Hartpapier, Hartgewebe eingefügt, zusätzlich sind die elektrischen
Anschlußleiter 146 der Spule mit Isolierpapier 148 umwickelt. Um der elektrischen
Spule 142 einen guten Zusammenhalt zu geben, sind kopf- und fußseitig der Windungen
144 Isolierteile in Form von Ringen, Balken oder Rollen aus Isolierholz vorgesehen,
mit deren Hilfe die Windungen 144 gepreßt werden. In Fig. 2 sind Balken 150 vorgesehen,
die durch mindestens zwei Gewindestangen 153 mit Muttern 155 die Spule 142 zusammenpressen.
Die Anschlußleiter 146 sind hierbei durch Öffnungen der Balker 150 nach außen geführt.
[0042] Um den Demontageaufwand bei der Entfernung der PCB-haltigen Isolierflüssigkeit aus
den Poren der Isolierteile, das heißt aus den Poren des Isolierpapiers 148 und der
Balken 150 zu vermeiden, wird die elektrische Spule 142 zusammen mit den Teilen 148,150
in den Flüssigkeitsraum 28 des Behälters 10 zur Reinigung eingebracht.
[0043] Hierzu wird an einem axialen oberen Ende der elektrischen Spule 142 oder der Gewindestangen
153 mit Hilfe einer Halterung 151 eine Stange 238 befestigt, die identisch ausgebildet
ist mit der Stange 38 der Fig. 1. Die Stange 238 verläuft hierbei in axialer Richtung
der Spule, wie dies aus Fig. 2 eindeutig zu erkennen ist. Jetzt wird in der Anlage
gemäß Fig. 1 der Käfig 32 und die Stange 38 entfernt und stattdessen die mit der Stange
238 versehene elektrische Spule 142 der Fig. 2 in den Flüssigkeitsraum 28 eingebracht.
Hierbei wird die Stange 238, genau wie die Stange 38 im Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1, durch die Zahnräder 44 und 46 angetrieben.
[0044] Der Reinigungsvorgang verläuft jetzt wie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben.
Hierbei besteht der große Vorteil, daß außer einer Reinigung der Poren der Isolierteile
auch eine Reinigung von haarfeinen Spalten erzielt wird, die zwischen einzelnen Windungen
der Spule oder zwischen den Isolierteilen 146, 150 und den Windungen 144 oder den
Anschlußleitern 146 vorhanden sind.
[0045] Handelt es sich bei dem elektrischen Gerät um einen elektrischen Kondensator, so
wird der aktive Teil des Kondensators nach der Entfernung aus dem Kondensatorgehäuse,
das die Isolierflüssigkeit enthält, auf die gleiche Weise wie im Zusammenhang mit
Fig. 2 beschrieben, der Reinigung unterworfen. In Fig. 3 ist der aktive Teil eines
elektrischen Kondensators als Einzelheit dargestellt. Der aktive Teil unfaßt mindestens
eine oder mehrere zu einem Rollenpaket 152 aufgewickelte dünne Kondensatorbünder,
zwischen die nicht eingezeichnetes Isolierpapier eingefügt ist. Hierzu wird auf Fig.
4 verwiesen. Das Rollenpaket 152 weist axial verlaufende elektrische Anschlußleiter
154 auf, die bereichsweise mit Isolierpapier 156 umgeben und isoliert sind. Zusätzlich
sind am Umfang des Kondensator-Rollenpaketes 152 mehrere Bandagen 158 vorgesehen.
In Fig. 4, die eine Ansicht des Kondensator-Rollenpaketes aus Richtung IV der Fig.
3 zeigt, erkennt man, daß das Rollenpaket ungefähr elliptischen Querschnitt aufweist.
Auch sind die einzelnen Lagen der aufgerollten Kondensatorbänder 160 mit eingefügtem
Isolierpapier angedeutet.
[0046] Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 4 in sehr starker Vergrößerung. Man erkennt
die metallischen Kondensatorbänder 160,162, die durch Isolierpapier 164 gegeneinander
isoliert sind. Da die Kondensatorbänder dünn und daher biegsam sind, sind sie samt
Isolierpapier zu einem flachen Kondensator-Rollenpaket 152 aufgewickelt. Dies ist
in Fig. 4 angedeutet.
[0047] Um das Kondensator-Rollenpaket samt Isolierpapier 156, 164 im zusammengebauten Zustand
von der PCB-haltigen Isolierflüssigkeit reinigen zu können, wird das Rollenpaket
152 genauso wie die elektrische Spule 142 der Fig. 2 mit einer axial verlaufenden
Stange 338 versehen, die genauso ausgebildet ist wie die Stange 38 gemäß Fig. 1. Dann
wird in der Anlage gemäß Fig. 1 die Stange 38 entfernt und dafür das Kondensator-Rollenpaket
152 samt Stange 338 in den Behälter 10 eingebracht, wobei vorteilhaft mehrere Rollenpakete
gleichzeitig eingebracht werden können. Danach übernehmen die Zahnräder 44 und 46
die Bewegung und den Antrieb der Stange 338, so daß das Rollenpaket 152 im Flüssigkeitsraum
28 bewegt wird. Die Reinigung und die Beaufschlagung des Rollenpaketes 152 im Flüssigkeitsraum
28 des Behälters 10 erfolgt nun genauso, wie es im Zusammenhang mit Fig. 1 erläutert
wurde. Auch hierbei werden nicht nur die Poren der Isolierteile 156, 164 von PCB-haltiger
Isolierflüssigkeit befreit, es werden vielmehr zusätzlich noch jene haar feine Spalten
gereinigt, die zwischen dem Isolierpapier und den Kondensatorplatten oder den elektrischen
Anschlüssen vorhanden sind. Das gleiche gilt für die haarfeinen Spalte zwischen
den Bandagen 158 und dem Außenumfang des Rollenpaketes 152.
[0048] Auch im vorliegenden Falle ist eine Entfernung der PCB-haltigen Isolierflüssigkeit
aus dem Kondensator-Rollenpaket und den Isolierteilen möglich, ohne daß eine Demontage
erforderlich ist. Hierdurch wird der Aufwand wesentlich verringert.
[0049] Bei den Transformatoren, Drosseln und Kondensatoren, von denen in vorliegender Erfindung
die Rede ist, handelt es sich um Geräte, die in elektrischen Stromerzeugungsanlagen
und Stromverteilungsanlagen Verwendung finden.
[0050] Die im Wärmetauscher 66 der Fig. 1 angeordnete Kühlschlange 72 oder die Kühlschlange
88 wird dann in Betrieb genommen, wenn die Temperatur des Lösungsmittels über die
jeweils vorgesehene Arbeitstemperatur ansteigen sollte. Ein solcher Temperaturanstieg
kann durch die den Ultraschallköpfen zugeführte Ultraschallenergie ausgelöst werden.
Darüber hinaus dient die Kühlschlange zur Abkühlung des Lösungsmittels auf Umgebungstemperatur
nach der Beendigung des Reinigungsvorganges.
1. Anwendung eines für die Reinigung eines an der Oberfläche verschmutzten Bauteils
vorgesehenen Reinigungsverfahrens, bei dem das Bauteil unter Einwirkung von Ultraschallwellen
durch ein die Verschmutzungen lösendes, flüssiges Lösungsmittel beaufschlagt wird,
für die Entfernung einer polychloriertes Biphenyl (PCB) enthaltenden Isolierflüssigkeit
aus den Poren eines porösen, festen elektrischen Isolierteils, das in einem elektrischen
Gerät aus der Gruppe der Transformatoren, Kondensatoren und Drosseln eingesetzt und
von der Isolierflüssigkeit des Geräts beaufschlagt war und das bei der Verschrottung
des elektrischen Geräts aus dem Gerät entnommen worden war, wobei das elektrische
Isolierteil in einem Bad, das als flüssiges Lösungsmittel mindestens eine Komponente
aus der Gruppe der aliphatischen, aromatischen, chlorierten und/oder fluorierten
Kohlenwasserstoffe, enthält, mit einer Relativgeschwindigkeit zwischen dem elektrischen
Isolierteil und dem Lösungsmittel von 0.02 bis 0,5 Meter pro Sekunde, vorzugsweise
0,05 bis 0,15 Meter pro Sekunde, während einer Dauer von 8 bis 60 Minuten, vorzugsweise
10 bis 30 Minuten, bewegt wird, wobei die Temperatur des Lösungsmittels, ausgehend
von der Umgebungstemperatur, auf eine Endtemperatur erhitzt wird, die 5 bis 25° Celsius,
vorzugsweise 10 bis 20° Celsius, unter der Siedetemperatur liegt, die das Lösungsmittel
bei dem Druck aufweist, der im Bad vorhanden ist, und wobei das Lösungsmittel mit
Ultraschallwellen beaufschlagt wird, die eine Frequenz von 15 bis 40 kHz, vorzugsweise
20 bis 30 kHz, aufweisen.
2. Reinigungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel
stufenweise erhitzt wird.
3. Reinigungsverfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel
in einer ersten Arbeitsstufe auf Umgebungstemperatur gehalten wird, in einer sich
anschließenden zweiten Arbeitsstufe auf eine mittlere Temperatur erhitzt wird, die
ungefähr in der Mitte zwischen der Endtemperatur und der Umgebungstemperatur liegt,
und in einer dritten Arbeitsstufe auf die Endtemperatur gebracht wird.
4. Reinigungsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Arbeitsstufe
ungefähr 10 bis 30% der Dauer der Erhitzung ausmacht, die zweite Arbeitsstufe ungefähr
20 bis 35% der Dauer und die dritte Arbeitsstufe ungefähr 35 bis 70% der Dauer beträgt.
5. Reinigungsverfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt
an PCB des Lösungsmittels vorzugsweise ständig erfaßt wird, und daß beim Überschreiten
eines vorgegebenen Grenzwertes an PCB das Lösungsmittel gegen PCB-freies Lösungsmittel
ausgetauscht wird.
6. Reinigungsverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten
Arbeitsstufe als oberer Grenzwert für den Gehalt an PCB ein Wert von 5000 ppm, in
der zweiten Arbeitsstufe 500 ppm und in der dritten Arbeitsstufe 70 ppm benutzt wird.
7. Reinigungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lösungsmittel durch das Bad und mindestens einen Wärmetauscher im Kreislauf geführt
wird.
8. Reinigungsverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels durch mindestens eine Düse in das Bad eingeführt
und der Flüssigkeitsstrahl auf das Isolierteil ausgerichtet wird.
9. Reinigungsverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel
mit einer Geschwindigkeit von 0,2 bis 1 Meter pro Sekunde, vorzugsweise 0,2 bis 0,4
Meter pro Sekunde, in das Bad eingeführt wird.
10. Reinigungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Isolierteil im Bad bewegt wird.
11. Reinigungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Isolierteil zusammen mit dem elektrischen Bauelement, das mit dem Isolierteil
versehen ist, in das Bad eingebracht wird.
12. Reinigungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein flüssiges Lösungsmittel aus der Gruppe n-Hexan CH₃-(CH₂)4-CH₃,
Xylol C₆H₄(CH₃)₂, Tetrachlorethylen Cl₂C=CCl₂, 1.1.2-Trichlortrifluorethan Cl₂FC-CClF₂
benutzt wird.