[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine mit pro Zylinder zwei nebeneinanderliegenden
Einlaßventilen und einem gegenüberliegenden Auslaßventil, mit einer Nockenwelle, die
zu den beiden Einlaßventilen und dem Auslaßventil den gleichen Abstand besitzt, wobei
zwei parallel zur Nockenwelle verlaufende Kipphebelwellen zur Aufnahme der die Ventile
betätigenden Kipphebel vorgesehen sind, und wobei die Verbindungslinie zwischen Nockendaumen
und Einstellmechanismus eines Einlaßkipphebels und des Auslaßkipphebels bezüglich
seiner Drehachse um den selben Winkel gleichsinnig gedreht ist.
[0002] Eine Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art, welche einen Ventilbetätigungsmechanismus
zur Steuerung von zwei Ansaug- und einem Auslaßventil aufweist, ist aus der DE-OS
33 42 115 bekannt. Zwischen den beiden Einlaßventilen und dem Auslaßventil liegt eine
einzige Nockenwelle, welche im wesentlichen gleichen Abstand von den Einlaßventilen
und dem Auslaßventil aufweist. Die die Ventile betätigenden Nocken sind auf einer
Nockenwelle angeordnet und stehen mit den Schaftenden der Einlaß- bzw. des Auslaßventiles
durch zwei Einlaßkipphebel und einem Auslaßkipphebel in Verbindung, welche schwenkbar
von Kipphebelwellen getragen werden. Einer der Einlaßkipphebel und der Auslaßkipphebel
sind so geformt, daß sie die gleichen Abmessungen aufweisen, womit diese Kipphebel
untereinander austauschbar sind. Das Einlaßkipphebelpaar besteht dabei aus einem
links- und einem rechtsorientierten Kipphebel, d.h., die Verbindungslinie Mitte Nockendaumen
zur Einstellschraube ist zur Drehachse des Kiphebels nach links oder rechts gedreht.
Der Auslaßkipphebel ist entweder mit dem links- oder rechtsorientierten Einlaßkipphebel
austauschbar. Ein Vierzylindermotor weist beispielsweise sechs rechtsorientierte
und sechs linksorientierte Kipphebel auf, was von der Anzahl der verschiedenen Teile
her einen Nachteil, insbesondere im Bezug auf die Bearbeitung bzw. Lagerhaltung darstellt.
[0003] Zusätzlich ist bein der Brennkraftmaschine die Position der Zündkerze und des Auslaßventiles
von Zylinder zu Zylinder unterschiedlich, nämlich um eine Querebene zwischen Zylinder
2 und 3 gespiegelt, was zusätzlich Schwierigkeiten bei der Herstellung des Zylinderkopfes
verursacht.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einer Brennkraftmaschine, welche drei
Ventile pro Zylinder aufweist, die obengenannten Nachteile zu vermeiden und insbesondere
eine Brennkraftmaschine zu schaffen, deren Ventilbetätigungsmechanismus einfacher
herstellbar ist, wobei auch die Anzahl verschiedener Bauteile verringert werden soll.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verbindungslinie zwischen
Nockendaumen und Einstellmechanismus auch des anderen Einlaßkipphebels und des Auslaßkipphebels
bezüglich seiner Drehachse um den selben Winkel α gleichsinnig gedreht ist, wobei
der das Auslaßventil betätigende Auslaßkipphebel zwischen dem Nockenwellenlager und
jenem Einlaßkipphebel liegt, der das dem Auslaßventil gegenüberliegende Einlaßventil
betätigt. Das den Einlaßventilen gegenüberliegende Auslaßventil wird somit nicht
von einem zwischen dem Einlaßnocken liegenden Auslaßnocken betätigt, sondern von einem
Auslaßnocken, der neben den beiden Einlaßnocken nahe dem Nockenwellenlager liegt.
Damit wird bei optimaler Anordnung der Ventil im Zylinderkopf die Anzahl der verschiedenen
Kipphebelbauarten auf nur eine einzige reduziert, indem beispielsweise für einen
Vierzylindermotor zwölf linksorientierte Kipphebel verwendet werden, die zusätzlich
in allen Längenabmessungen übereinstimmende Werte aufweisen und somit voll austauschbar
sind. Neben einer vereinfachten Produktion - nur eine Ausführungsform muß hergestellt
werden - wird somit auch die Lagerhaltung entsprechend vereinfact und verbilligt.
[0006] Von Vorteil ist es weiters, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Einlaßventile,
das Auslaßventil und die Zündkerze für alle Zylinder einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine
deckungsgleich angeordnet sind. Neben der vorteilhaften Verwendung nur einer Kipphebelausführung
wird durch diese Ausbildung auch die Herstellung des Zylinderkopfes vereinfacht,
wobei beispielsweise bei V-Motoren die Zylinderköpfe zwar deckungsgleich aber durchaus
um 180° gedreht ausgebildet sein können, sodaß dann die Auslaßkanäle jeweils an der
äußeren Seite des Motorblocks liegen.
[0007] Schließlich ist es erfindungsgemäß möglich, daß insbesondere bei einer Reihenbrennkraftmaschine
die Anordnung der Einlaßventile und des Auslaßventiles, sowie der Zündkerze translationsinvariant
gegenüber der Translation um den Abstand zweier Zylinder ist. Alle Bohrungs- bzw.
Bearbeitungsvorgänge an einem derart ausgebildeten Zylinderkopf einer Reihenbrennkraftmaschine
können somit jeweils nach einem Vorschub um einen Zylinderabstand völlig gleichartig
ausgeführt werden.
[0008] Ein weiterer Vorteil liegt in der Bearbeitung der Kolbenoberfläche, da auch allfällige
Kolbenmulden bzw. Ventiltaschen völlig deckungsgleich ausgebildet werden können, wobei
insbesondere bei Reihenbrennkraftmaschinen alle Kolben räumlich gleich orientiert
in den Zylinderblock eingebaut werden können, was den Bestückungsvorgang entrsprechend
vereinfact.
[0009] Bei 3- bzw. 5-Zylinder-Reihenbrennkraftmaschinen stellt sich nun nich mehr das Problem,
daß die Anzahl der rechts- bzw. linksorientierten Kipphebel differiert, wie bei herkömmlichen
Brennkraftmaschinen, bei welchen dann natürlich auch eine Spiegelung um eine Querebene
unmöglich ist.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Reihenbrennkraftmaschine näher erläutert.
[0011] Fig. 1 zeigt eine Brennkraftmaschine nach der Erfindung teilweise geschnitten nach
der Linie I-I in Fig. 2, und Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil der Brennkraftmaschine
nach Fig. 1.
[0012] Von der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine ist in Fig. 1 im wesentlichen nur der
Zylinderkopf 1 dargestellt, welcher unter Zwischenschaltung einer Dichtung 2 auf dem
Zylinderblock 3 befestigt ist. Für jeden Zylinder 4 der Reihenbrennkraftmaschine
sind zwei jeweils Einlaßöffnungen 5,5ʹ steuernde Einlaßventile 6 und ein einer Auslaßöffnung
7 zugeordnetes Auslaßventil 8 vorgesehen. Die beiden Einlaßöffnungen 5 und 5ʹ, welche
in den im Zylinderkopf 1 angeordneten Brennraum 12 münden, sind dabei auf einer Seite
der die Zylinderachse 9 beinhaltenden, zur Nockenwelle 10 parallel verlaufenden
Ebene 11 angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Seite der Ebene 11 mündet die Auslaßöffnung
7 in den Brennraum 12, daneben liegt die Zündkerze 13.
[0013] Die Nockenwelle 10 liegt zur Ebene 11 exzentrisch, wodurch ein Parameter entfällt,
der die Gestaltung des Brennraumes 12 einschränken würde.
[0014] Parallel zur zwischen den Ein- und Auslaßventilen liegenden Nockenwelle 10 sind zwei
jeweils im gleichen Abstand zur Nockenwelle 10 am Zylinderkopf 1 angeordnete Kipphebelwellen
14 und 15 vorgesehen, wobei auf der einen Kipphebelwelle 14 die beiden Einlaßkipphebel
16 und 16ʹ, jeweils mittels Lager 28 schwenkbar gelagert sind. Auf der anderen Kipphebelwelle
15 befindet sich der völlig gleichartig gelagerte Auslaßkipphebel 17.
[0015] Alle Kipphebel sind identisch aufgebaut und weisen je an ihrem äußeren, dem Schaftende
18 eines Ein- oder Auslaßventiles zugewandten Ende einen mit diesem Schaftende 18
zusammenwirkenden Einstellmechanismus 19, sowie am gegenüberliegenden Ende einen
mit dem entsprechenden Nocken - Einlaßnocken 20, 20ʹ bzw. Auslaßnocken 21 - im Eingriff
stehenden Nockendaumen 22 auf. Der Einstellmechanismus 19 kann sowohl aus einer Einstellschraube
als auch aus einem automatischen, hydraulischen Ventileinstellmechanismus bestehen.
[0016] Aus der Fig. 2, welche nur den Bereich eines Zylinders umfaßt, ist ersichtlich, daß
die Verbindungslinie 23 zwischen Nockendaumen 22 und Einstellmechanismus 19 jedes
Kipphebels gleichsinning um den selben Winkel α zur Drehachse 24 bzw. 25 der Kipphebelwelle
14 bzw. 15 verschwenkt ist. Der Nockendaumen 22 des Einlaßkipphebels 16ʹ greift dabei
auf den in Fig. 2 oben dargestellten Einlaßnocken 20ʹ neben dem Nockenwellenlager
26 zu. Der in dieser Reihenfolge nächste Nocken 20 steuert den zweiten Einlaßkipphebel
16, wobei zwischen dem Einlaßnokken 20 und einem weiteren Nockenwellenlager 26 der
mit dem Auslaßkipphebel 17 zusammenwirkende Auslaßnocken 21 auf der Nockenwelle 10
angeordnet ist. Alle Nockenwellenlager 26 sind mit Schrauben 27 am Zylinderkopf 1
befestigt.
[0017] Die beiden Einlaßkipphebel 16, 16ʹ werden durch eine zwischen den Kipphebeln auf
der Kipphebelwelle 14 angeordnete Druckfeder 29 in der gewünschten Position gehalten.
Die gleiche Aufgabe übernimmt für den Auslaßkipphebel eine auf der Kipphebelwelle
15 angeordnete Druckfeder 30.
[0018] Es ist natürlich im Sinne der Erfindung auch möglich, die Position des Auslaßventiles
8 und der Zündkerze 13 zu vertauschen, sodaß dann der Auslaßnocken 21 zwischen den
Einlaßnokken 20 und 20ʹ liegt. Es muß dafür gesorgt werden, daß alle Längenabmessungen
der Kipphebel, sowie der Winkel α zwischen der Verbindungslinie 23 und der Drehachse
24 bzw. 25 gleich groß sind, um zu gewährleisten, daß alle Kipphebel untereinander
austauschbar sind.
[0019] Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß die beiden Einlaßkanäle mit 31 und
der Auslaßkanal mit 32 bezeichnet ist. Die beiden Einlaßventile 6, weisen Ventilfedern
33 und das Auslaßventil eine Ventilfeder 34 auf, welche sich jeweils an am Schaftende
18 der Ventile angeordneten Federteller 35 abstützen.
1. Brennkaftmaschine mit pro Zylinder zwei nebeneinanderliegenden Einlaßventilen
und einem gegenüberliegenden Auslaßventil, mit einer Nockenwelle, die zu den beiden
Einlaßventilen und dem Auslaßventil den gleichen Abstand besitzt, wobei zwei parallel
zur Nockenwelle verlaufende Kipphebelwellen zur Aufnahme der die Ventile betätigenden
Kipphebel vorgesehen sind, und wobei die Verbindungslinie zwischen Nockendaumen und
Einstellmechanismus eines Einlaßkipphebels und des Auslaßkipphebels bezüglich seiner
Drehachse um den selben Winkel gleichsinnig gedreht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslinie (23) zwischen Nockendaumen (22) und Einstellmechanismus
(19) auch des anderen Einlaßkipphebels (16 bzw. 16ʹ) und des Auslaßkipphebels (17)
bezüglich seiner Drehachse (24,25) um den selben Winkel α gleichsinnig gedreht ist,
wobei der das Auslaßventil (8) betätigende Auslaßkipphebel (17) zwischen dem Nockenwellenlager
(26) und jenem Einlaßkipphebel (16) liegt, der das dem Auslaßventil (8) gegenüberliegende
Einlaßventil (6) betätigt.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßventile
(6), das Auslaßventil (8) und die Zündkerze (13) für alle Zylinder (4) einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine deckunsgleich angeordnet sind.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei
einer Reihenbrennkraftmaschine die Anordnung der Einlaßventile (6) und des Auslaßventiles
(8), sowie der Zündkerze (13) translationsinvariant gegenüber der Translation um den
Abstand zweier Zylinder (4) ist.