(19)
(11) EP 0 271 483 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.06.1988  Patentblatt  1988/24

(21) Anmeldenummer: 87890285.7

(22) Anmeldetag:  11.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F17C 1/10, B65D 51/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 12.12.1986 AT 3315/86

(71) Anmelder: JOS. HEISER VORM. J. WINTER'S SOHN GESELLSCHAFT M.B.H.
A-3291 Kienberg-Gaming (AT)

(72) Erfinder:
  • König, Gerhard
    A-3270 Scheibbs (AT)

(74) Vertreter: Weinzinger, Arnulf, Dipl.-Ing. et al
Riemergasse 14
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung zum Schützen der Innenwandung von Gasflaschen gegen Korrosion


    (57) Zum Korrosionsschutz bzw. zur Trockenhaltung von Gasflaschen (1) während des Transportes und der Lagerung, noch vor dem Befüllen mit Nutzgas, wird vorgeschlagen, an einem Verschlußstopfen (6) im Inneren eines Halsteiles (7) ein Trockenmittel (9) anzubringen und den Verschlußstopfen (6) mit dem Trockenmittel (9) unter Zwischenlage einer Dichtung (8) in die Flaschenöffnung (4) einzusetzen, wobei die Gasflasche (1) dicht verschlossen wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schützen der Innenwandung von Gasflaschen, insbesondere für Reinstgase, gegen Korrosion, während die Gasflaschen transportiert bzw. gelagert werden, bevor sie mit Nutzgas gefüllt werden.

    [0002] Weiters betriift die Erfindung eine Einrichtung zum Korrosionsschutz der Innenwandung von Gasflaschen, insbesondere für Reinstgase, während des Transportes und der Lagerung vor dem Befüllen mit Gas.

    [0003] Typischerweise werden Gasflaschen, die zur Lieferung von Reinstgasen verwendet werden, wie sie etwa in der Elektronikindustrie, insbesondere bei der Chip-Fertigung, eingesetzt werden, einer speziellen Innenbehandlung unterzogen, um innen eine besonders blanke Oberfläche zu erzielen. Beispielsweise werden die Gasflaschen, die z.B. ein Volumen von 50 l haben, zu diesem Zweck elektropoliert oder elektro-chemisch poliert. In der Folge sind diese Gasflaschen vor dem Befüllen mit den Reinstgasen, also währernd des Transports und während der Lagerung, zufolge der Feuchtigkeit in der enthaltenen Luft einer Oxidation ausgesetzt, wobei eine oxidierte bzw. korrodierte Innenwand wiederum schädlich für die einzufüllenden Reinstgase ist.

    [0004] Um hier Abhilfe zu schaffen, werden die Gasflaschen üblicherweise, bevor sie mit dem jeweiligen Nutzgas, z.B. Reinstgas, befüllt werden, nur für die Lagerung bzw. für den Transport zu den Befüllstationen vorübergehend mit einem inerten, trockenen Schutzgas unter erhöhtem Druck (z.B. 2 bar) gefüllt. Diese Schutzgasfüllung macht jedoch ein Ventil als Verschlußeinrichtung für die Gasflaschen erforderlich. Unmittelbar vor dem Befüllen wird das Schutzgas durch öffnen des Ventils abgelassen, und die Flaschen werden nachgetrocknet bzw. nachbehandelt and sodann mit dem gewünschten Gas befüllt. Diese Vorgangsweise ist jedoch ersichtlich außerordentlich aufwendig, und zwar sowohl in vorrichtungsmäßiger Hinsicht, wegen der Notwendigkeit des Einbaus eines Ventils in der Flaschenöffnung, als auch in verfahrensmäßiger Hinsicht, da viele Verfahrensschritte notwendig sind, um den gewünschten Korrosionsschutz zu erreichen, abgesehen von den Kosten für das inerte Schutzgas.

    [0005] Eine mobile Trocknungsvorrichtung für Druckgas in Stahlflaschenbatterien ist aus der DD-PS 227 858 bekannt. Diese Vorrichtung wird dort eingesetzt, wo feuchte Gase in Stahlflaschenbatterien abgefüllt werden, aus den abgefüllten Gasen aber kein Kondensat ausfallen soll. Dabei wird das Druckgas durch einen gesonderten, mit der Stahlflaschenbatterie verbundenen Trockenmittelbehälter geleitet, wo es getrocknet wird, wonach es in die Druckbehälter der Stahlflaschenbatterie gefüllt wird.

    [0006] Auch bei dieser Technik liegt eine aufwendige Vorrichtung vor, um zu erreichen, daß trockenes Gas in die Stahlflaschen gefüllt wird, wobei offen bleibt, wie die Flaschen vor dem Befüllen mit dem Gas gegen Korrosion geschützt werden.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen ausreichenden Korrosionsschutz der Innenwandung von Gasflschen vor deren Befüllen mit dem Nutzgas auf einfache Weise sicherzustellen.

    [0008] Hierzu ist das erfindungsgemäße Verfahren der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß ein Verschlußstopfen vorgesehen wird, an bzw. in dem ein Trockenmittel angebracht wird, wonach der Verschlußstopfen mit dem Trockenmittel unter Zwischenlage einer Dichtung in die Flaschenöffnung eingesetzt und die Gasflasche so dicht verschlossen wird.

    [0009] Die erfindungsgemäße Einrichtung der eingangs erwähnten Art ist gekennzeichnet durch einen Verschlußstopfen mit einem in die Flaschenöffnung einzusetzenden Halsteil, in dessen Innerem ein Trockenmittel angebracht ist und der außen eine Dichtung trägt.

    [0010] Durch Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen können für den Korrosionsschutz der Innenwandung von Gasflaschen bzw. die Trockenhaltung im Inneren der Gasflaschen auf einfache Weise ausreichend lange Schutzzeiten erreicht werden, wobei sich eine Schutzgasfüllung - und damit auch eine Apparatur hiefür sowie die Anbringung einer Ventileinrichtung an der Flasche - erübrigt.

    [0011] Es sei erwähnt, daß Trockenmittel, z.B. abgefüllt in Beutel aus sehr gut wasserdampfdurchlässigen und genügend starken Materialien, wie Natronkreppapieren, Papieren mit wasserdampfdurchlässigen heißsiegelfähigen Beschichtungen, Faservliesen und Langfaserpapieren, beispielsweise beim Verpacken von Maschinen, Elektroausrüstungen, optischen Geräten u.dgl. in abgeschlossenen Behältern verwendet werden. Dabei werden die Trockenmittel jedoch üblicherweise an den zu verpackenden und zu versendenden Gütern, in der Regel außen, angebracht, und diese Güter werden danach in einem Behälter, etwa in Kisten usw., untergebracht. In ähnlicher Weise ist es bekannt, pharmazeutische Produkte od. dgl. in Verpackungsbehältern mit Hilfe von Trockenmittel-Einsätzen, insbesondere in Verschlußstopfen für die Behälter, trocken zu halten, vgl. z.B. die US-PS 4 545 492, FR-­PS 2 523 082 oder DE-OS 3 339 888. In allen diesen Fällen steht dabei im Vordergrund, das jeweilige verpackte Gut trocken zu halten. Dies trifft auch auf die in der DE-OS 2 323 013 beschriebene Technik zu, gemäß der ein für Druckgasflaschen für Atemschutzgeräte bestimmtes Gasflaschenventil mit einem Wasserschutzrohr aus Sintermetall sowie gegebenenfalls zusätzlich mit einer angeschraubten Gastrockenpatrone versehen wird, um ein sicheres Entfernen des Wassers aus der Druckgasflasche zu ermöglichen, sodaß auch bei starker Gasentnahme eine Bildung von Eisnebeln oder Eiskristallen vermieden wird. Auch hier geht es in erster Linie um die Trockenhaltung des eingefüllten - gasförmigen - Produktes.

    [0012] Demgegenüber soll erfindungsgemäß die Innenwand der Behalters bzw. der Gasflasche selbst, lange vor dem Einfüllen des Nutzgases, mit möglichst einfachen Mitteln gegen Korrosion geschützt werden, und zwar unmittelbar nach der Herstellung der Gasflasche, während der Lagerung und des Transportes derselben, wobei auch zu diesem Zeitpunkt ein Anbringen eines Ventils aufwendig und unerwünscht wäre.

    [0013] Dadurch, daß gemäß der Erfindung das Trockenmittel unmittelbar am oder im Verschlußstopfen angebracht wird, wird nicht nur der Vorteil erzielt, daß das Trockenmittel problemlos wieder aus der Gasflasche entfernt werden kann, nämlich einfach bei Abnahme des Verschlußstopfens vor dem Befüllen der Flasche mit dem Reinstgas, im Gegensatz zu einem bloßen Hineinschütten des Trockenmittels in die Flasche (was überdies auch zu einer unerwünschten Kontamination führen kann), sondern darüberhinaus auch eine besonders hohe Wirksamkeit des Trockenmittels sichergestellt, da in der Gasflasche die feuchte Luft aufsteigt, während trockene Luft nach unten sinkt, sodaß durch die Anbringung des Trockenmittels am Verschlußstopfen und damit am oberen Ende der Gasflaschen die optimale Trockenwirkung sichergestellt ist.

    [0014] Gebräuchliche Trockenmittel oder Adsorbtionsmittel sind beispielsweise Trockenton, Kieselgel oder Molekularsiebe (d.s. synthetisch hergestellte Zeolyte mit kristallinem Aufbau und einheitlichem Porendurchmesser). Als besonders vorteilhaft hat sich, wie Versuche ergeben haben, Silikagel bzw. "Blaugel" erwiesen, das sich bei entsprechender Feuchtigkeitsaufnahme rosa verfärbt und so zusätzlich selbst einen Indikator für die erfolgte Feuchtigkeitsaufnahme darstellt.

    [0015] In der Regel weisen Gasflaschen der hier in Rede stehenden Art eine sich konisch nach innen verjüngende Flaschenöffnung auf, wobei überdies häufig auch ein Innengewinde in der Flaschenöffnung angebracht ist. Demgemäß ist es von Vorteil, wenn sich der Halsteil des Verschlußstopfens zumindest außen konisch verjüngt und/oder wenn der Halsteil ein Außengewinde hat. Auf diese Weise kann in herkömmlicher Art der Verschlußstopfen an der Flasche angebracht werden, wobei die Dichtung am Verschlußstopfen für einen dichten Abschluß sorgt. (Der Verschlußstopfen selbst ist selbstverständlich ebenfalls dicht.) Im Hinblick auf diese Dichtung ist es im übringen nicht erforderlich, den Verschlußstopfen als präzisionsgefertigten Stahlstopfen auszuführen, und der Verschlußstopfen kann vorteilhafterweise einfach aus Kunststoff bestehen.

    [0016] Eine vorteilhafte Möglichkeit zur Anbringung des Trockenmittels im Verschlußstopfen besteht darin, daß das Trockenmittel in der vom Halsteil des Verschlußstopfens umschlossenen Kammer enthalten ist, die an der Unterseite mit einer Wand aus wasserdampfdurchlässigem Material abgeschlossen ist.

    [0017] Zur Anbringung eines das Trockenmittel enthaltenden Beutels kann aber auch einfach ein Metallstift, insbesondere Stahlstift, vorgesehen sein, der sich durch den oberen Randbereich des Trockenmittelbeutels erstreckt und im Inneren des Halsteiles des Verschlußstopfens an dessen Innenwand lösbar festgeklemmt verspreizt ist. Ein derartiges Festklemmen oder Verspreizen des Metallstiftes an der Innenwand des Halsteiles ist infolge der Ausführung des Verschlußstopfens aus Kunststoff problemlos möglich, wobei der Metallstift mit seinen Enden, die überdies zugespitzt sein können, geringfügig in das Kunststoffmaterial eindringen kann. Nichtsdestoweniger ist ein Entfernen des Metallstiftes und damit des Trockenmittelbeutels möglich, wobei der aus Kunststoff bestehende Verschlußstopfen bzw. dessen Halsteil durch Zusammendrücken geringfügig elastisch verformt werden kann, um so den Metallstift frei zu bekommen.

    [0018] Eine andere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Anbringung eines das Trockenmittel enthaltenden Beutels innerhalb des Halsteiles des Verschlußstopfens ein Paar Federarme vorgesehen ist, die sich von der Unterseite der oberen Abschlußwand des Verschlußstopfens abwärts erstrecken und an ihren freien Enden zueinander komplementäre Eingriffsteile aufweisen, zwischen denen der Trockenmittelbeutel mit seinem oberen Randbereich festklemmbar bzw. festgeklemmt ist.

    [0019] Die am Verschlußstopfen angebrachte Dichtung kann vorteilhafterweise einfach durch einen O-Ring, insbesondere aus synthetischem Gummi, gebildet sein.

    [0020] Schließlich ist es auch von Vorteil, wenn zu Kontrollzwecken am Verschlußstopfen innen ein den aktiven oder erschöpften Zustand des Trockenmittels anzeigender Feuchtigkeitsindikator angebracht ist. Derartige Indikatoren sind an sich bekannt und z.B. in Streifenform im Handel erhältlich. Sie arbeiten insbesondere auf einer reversiblen Basis, d.h. die für bestimmte Werte der relativen Feuchtigkeit vorgesehenen Indikatorflächen verfärben sich je nach der vorhandenen relativen Feuchtigkeit, und sie wechseln dabei ihre Farbe mit zunehmender ebenso wie mit abnehmender relativer Feuchtigkeit in ihrer Umgebung.

    [0021] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen noch weiter erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in einer auseinandergezogenen Darstellung, teilweise im Schnitt, eine herkömmliche Gasflasche sowie einen in deren Flaschenöffnung einzusetzenden Verschlußstopfen mit einem daran befestigten Trockenmittelbeutel ; Fig. 2 eine Ansicht eines streifenförmigen Feuchtigkeitsindikators; Fig. 3, 4 und 5 eine bevorzugte Ausführungsform eines Verschlußstopfens in einer Aufrißdarstellung; teilweise im Schnitt; in einer Draufsicht; und in einer Seitenrißdarstellung, teilweise im Schnitt; Fig. 6 einen derartigen Verschlußstopfen im Schnitt, mit einem im Inneren des Halsteiles dieses Verschlußstopfens mittels eines Metallstiftes befestigten Trockenmittelbeutel; und Fig. 7 einen ähnlichen Verschlußstopfen im Schnitt, mit einem daran befestigten Trockenmittelbeutel.

    [0022] In Fig. 1 ist eine herkömmliche Gasflasche 1 veranschaulicht, wie sie zur Speicherung von unter Druck stehenden Gasen verwendet wird. Diese Gasflaschen werden beispielsweise aus Stahl oder Aluminium hergestellt und können z.B. einen integrierten Standfuß 2 besitzen. Weiters besitzen sie einen Flaschenhals 3 mit einer Flaschenöffnung 4, die sich im vorliegenden Beispiel nach innen konisch vejüngt und ein Innengewinde 5 aufweist. Im übrigen ist der Flaschenkörper der Gasflasche 1 im wesentlichen zylindrisch-langgestreckt.

    [0023] In die Flaschenöffnung 4 kann ein Verschlußstopfen 6 eingesetzt werden, der einen entsprechenden konischen Halsteil 7 mit einem Außengewinde 5a besitzt. Ferner ist eine ringförmige Dichtung 8 am Verschlußstopfen 6 angebracht.

    [0024] Der Halsteil 7 ist ungefähr ringförmig, mit einer Wandstärke von beispielsweise 2 bis 3 mm, ausgebildet. Im Inneren des Halsteiles 7 ist auf eine in Fig. 1 nicht näher veranschaulichte Weise ein länglicher, flacher Trockenmittelbeutel 9 lösbar befestigt. Dieser Trockenmittelbeutel 9 paßt durch die Flaschenöffnung 4 und befindet sich bei in die Flaschenöffnung 4 eingesetztem Verschlußstopfen 6 im Oberteil der Gasflasche 1, wo sich eine etwaige feuchtere Luft im Flascheninneren sammelt, aus der die Feuchtigkeit aufgenommen oder absorbiert wird. Auf diese Weise wird ein außerordentlich einfacher und dabei wirkungsvoller, zuverlässiger Korrosionsschutz für die Innenwandung der Gasflasche 1 und durch die natürliche Konvektion ein Trockenhaltungseffekt der Gaslfasche 1 erzielt. Dies ist von besonderer Bedeutung bei Gasflaschen, die zur Speicherung und Auslieferung von Reinstgasen, insbesondere den sogenannten Elektronikgasen, dienen, wie sie etwa in der Halbleiterfertigung eingesetzt werden. Bei für diesen Zweck vorgesehenen Gasflaschen wird üblicherweise die Innenwandung einer speziellen Innenbehandlung durch Elektropolieren oder elektro-chemisches Polieren unterzogen, um eine besonders blanke Oberfläche zu erzielen; diese Oberfläche wäre in der Folge in besonders starkem Ausmaß einer Oxidation ausgesetzt. Letzteres wäre aber selbstverständlich besonders nachteilig für die erwähnten Reinstgase.

    [0025] Wenn die Gasflasche 1 mit den gewünschten Reinstgasen gefüllt werden soll, braucht die zuvor durch den am Verschlußstopfen 6 befestigten Trockenmittelbeutel 9 innen gegen Korrosion geschützte Flasche 1 nur durch Abnehmen des Verschlußstopfens 6 samt Trockenmittelbeutel 9 geöffnet werden, wobei gegebenenfalls ein direkt am Trockenmittelbeutel 9 - z.B. durch Aufkleben - angebrachter (Fig. 1) oder gesondert von diesem im Inneren des Halsteiles 7 des Verschlußstopfens befestigter (s.Fig. 6), an sich bekannter Feuchtigkeitsanzeiger oder -indikator 10 zu Kontrollzwecken verwendet werden kann, um zu überprüfen, ob das im Beutel 9 enthaltene Trockenmittel nach wie vor aktiv oder unter Umständen bereits erschöpft ist. Ein Beispiel für einen solchen Trockenmittelindikator 10 in Form eines Streifens mit darauf aufgebrachten, feuchtigkeitsempfindlichen Kreisflächen 11 ist schematisch in Fig. 2 veranschaulicht. Dabei wechseln, wie dies an sich bekannt ist, diese Kreisflächen bei Erreichen der jeweiligen Werte für die relative Feuchtigkeit ihre Farbe, z.B. von blau auf rosa, und umgekehrt, wenn die Feuchtigkeit wieder sinkt.

    [0026] Das Trockenmittel im Trockenmittelbeutel kann, wie dies an sich bekannt ist, ein Kieselgel sein, d.i. eine synthetisch hergestellte, hochporöse und amorphe Kieselsäure in Form harter Körner. Auch Blaugel, ein mit Kobalt-II-Chlorid imprägniertes Kieselgel, oder Trockenton (Bentonit) kann verwendet werden. Dieses Adsorptions- oder Trockenmittel ist in einem Beutel aus sehr gut wasserdampfdurchlässigen, ausreichend starkem Material enthalten, wie etwa aus einem Papier, Langfaserpapier, Faservlies usw., wie dies an sich bekannt ist.

    [0027] In den Fig. 3, 4 und 5 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines Verschlußstopfens 6 veranschaulicht, die aus Kunststoff besteht und einen konischen Halsteil 7 mit Außengewinde 5a besitzt. Eine obere Abschlußwand 12 ist mit einem Rändelrand 13 versehen, und ferner sind Versteifungsleisten 14 vorgesehen, die gleichzeitig zum Ein- und Anschrauben des Verschlußstopfens 6 dienen.

    [0028] In Fig. 6 ist veranschaulicht, wie in einem derartigen Verschlußstopfen 6 innerhalb des Halsteiles 7 ein Trockenmittelbeutel 9 mit Hilfe eines Metallstiftes 16, insbesondere aus Stahl, befestigt wird. Dabei wird der Metallstift 16 durch den oberen Randbereich 15 des Trockenmittelbeutels 9 durchgestochen bzw. durchgesteckt und sodann im Inneren des Halsteiles 7 des Verschlußstopfens 6 verspreizt, wobei bei diesem Verklemmen oder Verspreizen des Metallstiftes 16 die Ausführung des Verschlußstopfens 6 aus Kunststoff von Nutzen ist, sodaß bei einem Zusammendrücken des Halsteiles 7 in einer Richtung quer zum Metallstift 16 eine elastische Verformung des Halsteiles 7 erzielt wird, die das problemlose Einsetzen des Metallstiftes 16 innerhalb des Halsteiles 7 ermöglicht. Nach Freigabe des Halsteiles 7 kehrt dieser wieder in seine ursprüngliche runde Form zurück, wobei der Metallstift 16, der beispielsweise zugespitzte Enden haben kann, sicher an der Innenwand des Halsteiles fixiert wird, wobei er gegebenenfalls auch geringfügig in die Wand des Halsteiles 7 mit den Spitzen eindringt.

    [0029] In Fig. 6 ist weiters veranschaulicht, wie mit dem Metallstift 16 ein vorstehend bereits anhand der Fig. 2 erläuterter streifenförmiger Feuchtigkeitsindikator 10 gesondert vom Trockenmittelbeutel 9 befestigt werden kann.

    [0030] In Fig. 7 ist schließlich ein modifizierter Verschlußstopfen 6 gezeigt, bei dem im Inneren des Halsteiles 7 zwei federnde Arme 17, 18 vorgesehen sind, die an der Unterseite der oberen Abschlußwand 12 des Verschlußstopfens 16 einstückig angeformt sind und an ihren freien Enden miteinander zusammenwirkende, zueinander komplementäre Eingriffsteile 19, 20, beispielsweise in Form eines Vorsprunges 19 und einer öffnung 20, aufweisen. Zwischen diesen Eingriffsteilen 19, 20 kann, wie in Fig. 7 schematisch veranschaulicht ist, der obere, flache Randbereich des Trockenmittelbeutels 9 eingeklemmt werden, wobei die beiden Eingriffsteile 19, 20 druckknopfartig zusammenwirken.

    [0031] Zum öffnen dieser Befestigungseinrichtung 17 bis 20 können an den Enden der Federarme 17, 18 in der Zeichnung nicht näher dargestellte Grifflaschen od.dgl. angeformt sein.

    [0032] In Fig. 6 und 7 ist schließlich jeweils ein am Verschlußstopfen 6 aufgeschobener O-Ring als Dichtung 8 veranschaulicht.

    [0033] Wenn die Erfindung vorstehend anhand von besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert worden ist, so sind doch weitere Abwandlungen und Modifikationen möglich, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird. So ist es insbesondere denkbar, den Verschlußstopfen 6 mit einem zylindrischen Halsteil anstatt des gezeigten konischen Halsteiles 7 zu versehen. Als Dichtung könnte auch eine am Verschlußstopfen 6 direkt angeformte Lippendichtung oder dergl. vorgesehen werden. Auch könnte der Verschlußstopfen 6 beispielsweise im Fall einer Herstellung aus Stahl, im Inneren des Halsteiles 7 einen hakenförmigen Vorsprung zum Befestigen des Trockenmittelbeutels besitzen. Schließlich ist es auch möglich, das Trockenmittel direkt im Verschlußstopfen, etwa gemäß Fig. 3 bis 5, in der vom Halsteil 7 umschlossenen Kammer unterzubringen und diese Kammer an der Unterseite des Verschlußstopfens 6, an der Stirnseite des Halsteiles 7, mit einer Bodenwand aus wasserdampfdurchlässigem Material abzuschließen. Der Verschlußstopfen kann dabei auch aus durchsichtigem Kunststoff bestehen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Schützen der Innenwandung von Gasflaschen (1), insbesondere für Reinstgase, gegen Korrosion, während die Gasflaschen transportiert bzw. gelagert werden, bevor sie mit Nutzgas gefüllt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verschlußstopfen (6) für die Gasflasche (1) vorgesehen wird, and bzw. in dem ein Trockenmittel (9) angebracht wird, wonach der Verschlußstopfen mit dem Trockenmittel unter Zwischenlage einer Dichtung in die Flaschenöffnung eingesetzt und die Flasche so bis vor dem Befüllen dicht verschlossen gehalten wird.
     
    2. Einrichtung zum Korrosionsschutz der Innenwandung von Gasflaschen (1), insbesondere für Reinstgase, während des Transportes und der Lagerung vor dem Befüllen mit Gas, gekennzeichnet durch einen Verschlußstopfen (6) mit einem in die Flaschenöffnung (4) einzusetzenden Halsteil (7), in dessen Innerem ein Trockenmittel (9) angebracht ist und der außen eine Dichtung (8) trägt.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Halsteil (7) zumindest außen konisch verjüngt.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halsteil (7) ein Außengewinde (5a) hat.
     
    5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußstopfen (6) aus Kunststoff besteht.
     
    6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Trockenmittel in der vom Halsteil des Verschlußstopfens umschlossenen Kammer enthalten ist, die an der Unterseite mit einer Wand aus waaserdampfdurchlässigem Material abgeschlossen ist.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anbringung eines das Trockenmittel enthaltenden Beutels (9) ein Metallstift (16) vorgesehen ist, der sich durch den oberen Randbereich (15) des Trockenmittelbeutels (9) erstreckt und im Inneren des Halsteiles (7) des Verschlußstopfens (6) an dessen Innenwand lösbar festgeklemmt bzw. verspreizt ist.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anbringung eines das Trockenmittel enthaltenden Beutels (9) innerhalb des Halsteiles (7) des Verschlußstopfens (6) ein Paar Federarme (17, 18) vorgesehen ist, die sich von der Unterseite der oberen Abschlußwand (12) des Verschlußstopfens (6) abwärts erstrecken und an ihren freien Enden zueinander komplementäre Eingriffsteile (19, 20) aufweisen, zwischen denen der Trockenmittelbeutel (9) mit seinem oberen Randbereich festklemmbar bzw. festgeklemmt ist.
     
    9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (8) durch einen O-Ring gebildet ist.
     
    10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zu Kontrollzwecken am Verschlußstopfen (6) innen ein den aktiven oder erschöpften Zustand des Trockenmittels anzeigender Feuchtigkeitsindikator (10) angebracht ist.
     




    Zeichnung