[0001] Die Erfindung betrifft einen kindergesicherten Trommeldeckel einer als zylindrische
Trommel ausgebildeten Großpackung zur Aufnahme von pulverförmigen oder rieselfähigem
Produkt. Zu den trommelförmigen Großpackungen gehören Rundtrommein, Eimer, Fässer
und dergleichen mit kreisförmigem Querschnitt.
[0002] Kindergesicherte Deckel für kleinere Behälter, z. B. Verpackungen für Arzneimittel
oder Haushaltschemikalien, die eine relativ kleine, abzusichernde Entnahmeöffnung
besitzen, sind im Verschlußbereich wegen der Verwendung mechanisch stabilen Materials,
z. B. Glas, Metall oder Hartkunststoff, und/oder wegen des relativ kleinen Öffnungsquerschnitts
formstabil. Die Kindersicherung kann daher unter Ausnutzung der Formstabilität konstruiert
werden. Das ist im allgemeinen bei Großpackungen für den Haushaltsbedarf, die in
der Regel aus Pappe oder ähnlich biegsamem Material hergestellt werden, nicht ohne
weiteres möglich. Solche Großpackungen können aber stark saure oder alkalische Produkte,
z. B. Geschirrspülmaschinenreiniger, unmittelbar oder zusätzlich verschlossen in
einem Kunststoffsack enthalten, die gegenüber dem Zugriff von Kindern im gefährdeten
Alter gesichert werden müssen.
[0003] Zur Kindersicherung des Verschlusses eines Großgebindes wird in den DE-OS 32 32 535
und 32 06 531 vorgeschlagen, eine Kindersicherung durch einseitiges Spannen eines
Tragegriffbandes über den Behälterdekkel zu schaffen. Das bedeutet aber einen erheblichen
zusätzlichen Verpackungsaufwand. Zu der ohnehin erforderlichen Stabilisierung der
Entnahmeöffnung durch entsprechende Deckelkonstruktion addieren sich nämlich bei den
bekannten Sicherungen hohe Kosten für das beispielsweise gespritze Griffband und
für das zugehörige, das eigentliche Sicherheitselement bildende Verschlußteil sowie
für dessen Montage am Großgebinde mit eventueller Anpassung der Abfüll-Linie.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kindergesicherten Verschluß für den
Deckel einer trommelförmigen Haushaltsgroßpackung zu schaffen, der wirtschaftlich
herstellbar ist, keine Veränderungen in der Abfüll-Linie erfordert, unabhängig vom
Vorhandensein eines Tragegriffs ausgebildet sowie zu betätigen ist und für den Benutzer
eine einfache, keinen wesentlichen Kraftaufwand erfordernde Handhabung ermöglicht.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung besteht für den eingangs genannten Trommeldeckel darin,
daß dieser aus einem unlösbar auf den Rand der zu verschließenden Öffnung der Trommel
aufzusetzenden Deckelring und einer darin lose eingepaßten Deckelscheibe besteht,
daß der Deckelring an seiner inneren Peripherie eine umlaufende Auflagekante besitzt,
daß an die innere Peripherie mit einem der Deckelscheibendicke entsprechenden Abstand
von der Auflagekante auf der dem Trommelinnern abgewandter Seite mindestens zwei Hinterschneidungssegmente
mit Abstand voneinander angesetzt sind und daß die Deckelscheibe an ihrem Umfang mit
den Hinterschneidungssegmenten im wesentlichen deckungsgleiche Ausnehmungen bzw. Segmentvorsprünge
besitzt.
[0006] Durch die Erfindung wird demgemäß ein aus einem Deckelring und einer Deckelscheibe
bestehender Deckel für eine Trommel geschaffen, wobei der Deckelring mit der Trommel,
unlösbar verbunden wird und die Deckelscheibe innerhalb des Deckelrings, gegebenenfalls
unter Betätigung dort vorgesehener Kindersicherungselemente, drehbar ist.
[0007] Als zusätzliche Kindersicherungselemente wird gemäß weiterer Erfindung eine Konstruktion
vorgesehen, bei der die auch als Stirnflächen-Auflageband zu bezeichnende Auflagekante,
vorzugsweise auf einen Bereich von mehr als 90°, eine Teilaussparung besitzt, welche
an ihrem einen Ende in einen Viertelbogen ausläuft und an ihrem anderen Ende ein Federsegment
mit einem Knopf umgibt; außerdem wird die Deckelscheibe in einer Ausnehmung mit einem
Betätigungsloch ausgestattet, das etwa den gleichen Durchmesser wie der Knopf besitzt
und durch Drehen der Scheibe mit dem Knopf zur Deckung zu bringen ist. Die gegenseitige
Zuordnung wird dabei so vorgesehen, daß bei verschlossenem Deckel der mit einem Federsegment
ausgerüstete Knopf in das Betätigungsloch der Deckelscheibe einrastet.
[0008] Die erfindungsgemäße Deckelscheibe ist also nur von dem Deckelring bzw. der verschlossenen
Trommel abzunehmen, wenn zunächst der Knopf eingedrückt und dann die Scheibe so lange
gedreht wird, bis ihre am Umfang vorgsehenen Ausnehmungen mit den Hinterschneidungssegmenten
des Deckelrings zur Deckung kommen. Die Kindersicherung ist demgemäß in der einfachsten
Ausbildung des Tromeldeckels dadurch gegeben, daß vor einem Abheben der Deckelscheibe
von ihrer Auflage im Deckelring um einen ganz bestimmten Winkel relativ zum Ring gedreht
werden muß. In einer zweiten Stufe wird die Kindersicherung gemäß weiterer Erfindung
noch dadurch verbessert, daß die Drehung nur möglich ist, wenn zuvor der die Drehung
normalerweise ausschliessende Betätigungsknopf niedergedrückt wird.
[0009] Um ein Abheben der Deckelscheibe vom Deckelring ohne vorheriges Drehen der Deckelscheibe
in die Offenstellung auszuschließen, sind mindestens je zwei diametral gegenüberliegende
Hinterschneidungsseg mente des Deckelrings und diesem entsprechende Segmentvorsprünge
zwischen je zwei Ausnehmungen am Rand der Deckelscheibe erforderlich. Die Hinterschneidungssegmente
und die Ausnehmungen würden dann um etwa 90° gegeneinander versetzt angeordnet werden
und sich jeweils ebenfalls über etwa 90° erstrecken.
[0010] Für die Praxis und Stabilität kann es aber noch günstiger sein, wenn der Deckelring
drei um etwa 120° versetzt angeordnete Hinterschneidungssegmente besitzt und wenn
sich die Hinterschneidungssegmente überjeweils 60° erstrecken. Die Deckelscheibe soll
dann drei ebenfalls um 120° veretzt angeordnete Ausnehmungen und diesen entsprechende
Segmentvorsprünge besitzen, wobei sich dann die Segmentvorsprünge über etwas weniger
als 60° des Deckelscheibenumfangs erstrecken sollen.
[0011] Zum Erreichen einer ausreichenden Stabilität und Dichtheit des erfindungsgemäßen
Trommeldeckels ist es im allgemeinen günstig, wenn die Auflagekanten in radialer Richtung
deutlich breiter, z. B. um den Faktor 5, als die Hinterschneidungssegmente gemacht
werden.
[0012] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Deckelring;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III von Fig. 1;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Deckelscheibe; und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V von Fig. 4.
[0013] In den Fig. 1 bis 3 wird ein insgesamt mit 1 bezeichneter Deckelring mit drei an
dessen innere Peripherie angeformten Hinterschneidungssegmenten 2 schematisch dargestellt.
Die Hinterschneidungssegmente 2 sind um 120° versetzt angeordnet und erstrecken sich
jeweils über 60°. Zwei der Hinterschneidungssegemente besitzen jeweils an einem Längsend
je einen einseitigen Anschlag 3. Zum Deckelring 1 gehört außerdem eine an der inneren
Ring-Peripherie umlaufende Auflagekante 4, die auf einem Bereich von etwas mehr als
90° eine Teilaussparung 5 aufweist. Die Teilaussparung 5 läuft am einen Ende in einen
Viertelkreisbogen 6 aus und umgibt im Bereich des anderen Endes ein Federsegment
mit einem Knopf 8.
[0014] In den Fig. 4 und 5 wird eine Deckelscheibe 9 dargestellt, die drei unter 120° versetzt
angeordnete Segmentvorsprünge 10 zwischen jeweils zwei Ausnehmungen 11 ihres Umfangs
besitzt. Im Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Segmentvorsprünge 10 jeweils über
etwas weniger als 60°, Etwa mittig zwischen zwei Segmentvorsprüngen 10 wird auf dem
gleichen Deckeldurchmesser wie der Knopf 8 von Fig. 1 ein Betätigungsloch 12 vorgesehen,
dessen Durchmesser etwa demjenigen des Knopfes 8 entspricht.
[0015] Bei Anwendung zum Verschließen einer (nicht gezeichneten) Trommel wird die Deckelscheibe
9 derart in den Deckelring eingelegt, daß der in Fig. 4 dargestellte Pfeil 13 mit
dem in Fig. 1 die Bezeichnung "AUF" tragenden Pfeil 14 gegenübersteht. Der Deckelring
1 liegt dann auf der Auflagekante 4 auf. Durch Rechtsdrehung der Deckelscheibe 9 um
60° gegenüber dem Deckelring 1 gleiten die Segmentvorsprünge 9 in die Hinterschneidungssegmente
2 bis sie an die Anschläge 3 anstoßen und bis der Knopf 8 in das Betätigungsloch
12 einrastet. Das Eintreten des Knopfes 8 in das Betätigungsloch 12 kann durch eine
Feder-Vorspannung hörbar gemacht werden. Nach diesem Einrasten des Knopfes 8 in dem
Betätigungsloch 12 sitzt die Deckelscheibe 9 gegen jede weitere Verdrehung gesichert,
allseits schließend auf der Auflagekante 4 des Deckelrings 1 auf.
[0016] Die Packung läßt sich trotzdem problemlos mit nur einem Finger öffnen. Dazu wird
der Knopf 8 durch das Betätigungsloch 12 niedergedrückt, gleichzeitig wird die Deckelscheibe
9 nach links bis zur Markierung "AUF" entriegelt. Sie kann dann mit der Fingerkuppe
angehoben werden.
[0017] Kinder im gefährdeten Alter können jedoch die Deckelscheibe nicht bewußt in die Öffnungsposition
im Deckelring bringen. Eine doppelte Kindersicherung wird demgemäß erzielt, wenn zwei
überlagerte Bewegungen, nämlich das Eindrücken des Knopfes 8 und das Drehen der Deckelscheibe
9, gleichzeitig auszuführen sind.
Bezugszeichenliste
[0018]
1 = Deckelring
2 = Hinterschneidungssegment
3 = Anschlag
4 = Auflagekante
5 = Teilaussparung
6 = Viertelkreisbogen
7 = Federsegment
8 = Knopf
9 = Deckelscheibe
10 = Segmentvorsprung
11 = Aussparung
12 = Betätigungsloch
13 = Pfeil (9)
14 = Pfeil "AUF"
1. Kindergesicherter Deckel einer als zylindrische Trommel ausgebildeten Großpackung
zur Aufnahme von pulverförmigem oder rieselfähigem Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel aus einem unlösbar auf den Rand der zu verschließenden Öffnung der
Trommel aufzusetzenden Deckelring (1) und einer darin lose eingepaßten Deckelscheibe
(9) besteht, daß der Deckelring (1) an seiner inneren Peripherie eine umlaufende Auflagekante
(4) besitzt, daß an die innere Peripherie mit einem der Deckelscheibendicke entsprechenden
Abstand von der Auflagekante (4) auf deren dem Trommelinnern abgewandter Seite mindestens
zwei Hinterschneidungssegmente (2) mit Abstand voneinander angesetzt sind und daß
die Deckelscheibe (9) an ihrem Umfang mit den Hinterschneidungssegmenten (2) im wesentlichen
deckungsgleiche Ausnehmungen (11) bzw. Segmentvorsprünge (10) besitzt.
2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelring (1) drei um etwa 120° versetzt angeordnete Hinterschneidungssegmente
(2) besitzt.
3. Deckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Hinterschneidungssegmente (2) über jeweils etwa 60° erstrecken.
4. Deckel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Hinterschneidungssegment (2) an einem Längsende einen eine Drehung
der Deckelscheibe (9) begrenzenden Anschlag (3) besitzt.
5. Deckel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckelscheibe (9) drei unter 120° versetzt angeordnete Ausnehmungen (11)
und diesen entsprechende Segmentvorsprünge (10) besitzt.
6. Deckel nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Segmentvorsprünge (10) über weniger als 60° des Deckelscheibenumfangs
erstrecken.
7. Deckel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagekante (4), vorzugsweise auf einen Bereich von mehr als 90°, eine
Teilaussparung (5) besitzt und daß die Teilaussparung (5) an ihrem einen Ende in einen
Viertelkreisbogen (6) ausläuft sowie im Bereich des anderen Endes ein Federsegment
(7) mit einem Druckknopf (8) umgibt.
8. Deckel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckelscheibe (9) zwischen zwei Segmentvorsprüngen (10) ein Betätigungsloch
(12) auf dem Scheibendurchmesser des Knopfes (8) besitzt.