[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine leitfähige Zwischenlage für Elektroden gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
[0002] Elektroden, insbesondere Reizstromelektroden für die Reizstromtherapie, werden normalerweise
nicht direkt, sondern mittels leitfähiger Zwischenlage am menschlichen oder tierischen
Körper plaziert. Dadurch paßt sich die Elektrode besser an die Körperoberfläche an.
Darüber hinaus ist diese Art Applikation hygienischer, da die Zwischenlage gereinigt
oder ausgewechselt werden kann. Die leitfähige Zwischenlage ist z.B. ein mit Leitungswasser
oder mit 1 %iger Kochsalzlösung getränktes Papier-, Schwamm- oder Stoffteil, das in
Form einer Tasche ausgebildet sein kann (s. z.B. Positionen 62 bis 64 in dem Siemens-Prospekt
E 510, Bestell-Nr. M-E510/2056 "Zubehör für Reizstrom-Diagnostik und -Therapie").
Papier und Stoff haben jedoch eine relativ geringe Saugfähigkeit. Ein Schwamm weist
zwar eine gute Saugfähigkeit auf, verliert aber einen Teil der Flüssigkeit bereits
wieder, insbesondere bei senkrechter Applikation. Schwämme enthalten auch immer einen
bestimmten Restanteil an Salzen, die die Leitfähigkeit in unerwünschter Weise erhöhen.
Häufig schon nach einmaliger Ingebrauchnahme quillt der Schwamm auch leicht auf, er
verformt sich und wird hart und unansehnlich. Auf Papier-, Schwamm- oder Stoffteilen
rutscht die Elektrode aber auch leicht am Applikationsort.
[0003] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine leitfähige Zwischenlage der eingangs
genannten Art anzugeben, die gut saugfähig ist, die insbesondere bei senkrechter Applikation,
wenn überhaupt, wenig Flüssigkeit verliert und die der Elektrode ein gewisses Maß
an Haftung vermittelt.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0005] Das Vliesmaterial gemäß der Erfindung hält Wasser und tropft auch bei senkrechter
Anlage nur wenig ab. Auch bei taschenförmiger Ausbildung und Einlagerung der Elektrode
im Inneren der Tasche vermittelt das flauschige Vliesmaterial der Elektrode eine solche
Haftung, daß sie nicht versehentlich aus der Tasche rutschen kann. Die Praxis zeigt,
daß flächige Elektroden selbst dann nicht aus dem Inneren der Tasche herausrutschen
können, wenn diese frei senkrecht mit der Öffnung nach unten gehalten wird. Der glatte
Teil des Vlieses ist zwar flüssigkeitsdurchlässig, gleichzeitig aber auch schmutzabweisend.
Zur Applikationsfläche am Patienten hin ist also die erfindungsgemäße leitfähige
Zwischenlage immer feucht und damit gut leitend. Schmutz kann aber nicht in umgekehrter
Richtung vom Patienten in die Zwischenlage eindringen.
[0006] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Zwischenlage aus medizinischem
Vlies, so wie es z.B. bei Wundkissen angewendet wird.
[0007] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung und in Verbindung mit
den Unteransprüchen.
[0008] Es zeigen:
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0009] In der Figur 1 liegt zwischen Applikationsort 1 und einer Elektrode 2 ein Stück
Vliesmaterial 3, das zum Applikationsort 1 hin glatt (glatte Fläche 4), zur Elektrode
2 hin jedoch flauschig (flauschiges Material 5) ausgebildet ist. Das Vliesmaterial
3 hat medizinische Qualität. Das flauschige Material 5 ist also sehr saugfähig und
hält Wasser auch sehr gut bei senkrechter Applikation. Die glatte Fläche 4 ist zum
Applikationsort hin für Wasser durchlässig, weist jedoch Schmutz ab, so daß dieser
nicht vom Applikationsort in das flauschige Material 5 eindringen kann. Brauchbares
medizinisches Vliesmaterial dieser Art ist im Handel erhältlich (z.B. Viledon Typ
Nr.T 1555). Es wurde allerdings bisher nur für Wundkissen eingesetzt.
[0010] Vor Applikation wird das Vliesmaterial 3 mit Wasser oder mit einer 1 %igen Kochsalzlösung
getränkt und, z.B. wie in der Figur 1 dargestellt, appliziert. Die z.B. eine dünne
Metallfläche 6 sowie einen Reiter 7 mit Anschlußbuchse 8 für den Stecker eines Reizstromkabels
9 umfassende Elektrode 2 läßt sich mittels eines elastischen Haltebandes (nicht dargestellt),
das an einem Knopf 10 des Reiters 7 einknöpfbar ist, am Applikationsort 1 befestigen.
[0011] Die Figur 2 zeigt eine Elektrodentasche 11, die wiederum aus Vliesmaterial 3ʹ entsprechend
dem Vliesmaterial 3 der Figur 1 gefertigt ist. Dazu wurde das Vliesmaterial 3ʹ an
der Kante 12 umgeschlagen und entlang den Strecken 13, 14 genäht. Die Tasche ist dabei
außen glatt (glatte Fläche 4ʹ) und innen flauschig (flauschiges Material 5ʹ). Durch
die Öffnung 15 kann eine Elektrode eingeschoben werden (nicht dargestellt). Nach
Anfeuchten der Tasche 11 liegt die Elektrode haftend im Inneren der Tasche. Sie kann
selbst bei senkrechter Halterung der Tasche nicht aus dem Inneren herausfallen.
1. Leitfähige Zwischenlage für Elektroden zum Zuführen oder Abnehmen von elektrischen
Signalen am menschlichen oder tierischen Körper, insbesondere für Reizstromelektroden,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Vliesmaterial (3, 3ʹ) besteht, das zum Applikationsort (1) hin
glatt (4, 4ʹ), zur Elektrode (2) hin jedoch flauschig (5, 5ʹ) ausgebildet ist, wobei
die glatte Fläche zwar wasserdurchlässig, gleichzeitig aber schmutzabstoßend ist.
2. Leitfähige Zwischenlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie taschenförmig in dem Sinne ausgebildet ist, daß das Äußere der Tasche (11)
glatt (4ʹ) und das Innere der Tasche flauschig (5ʹ) ausgebildet ist.
3. Leitfähige Zwischenlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesmaterial (3, 3ʹ) medizinische Qualität aufweist.