(19)
(11) EP 0 276 652 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.08.1988  Patentblatt  1988/31

(21) Anmeldenummer: 88100048.3

(22) Anmeldetag:  05.01.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24H 1/18, F24H 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 27.01.1987 DE 8701246 U

(71) Anmelder: Viessmann, Hans, Dr.
D-95030 Hof/Saale (DE)

(72) Erfinder:
  • Viessmann, Hans, Dr.
    D-95030 Hof/Saale (DE)

(74) Vertreter: Wolf, Günter, Dipl.Ing. 
Patentanwälte, Dipl.-Ing. Amthor, Dipl.-Ing. Wolf, Postfach 70 02 45
63427 Hanau
63427 Hanau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wärmetechnisches Gerät zur Erzeugung von Heizungs- und/oder Brauchwasser


    (57) Das wärmetechnische Gerät dient zur Erzeugung von Heizungs- und/oder Brauchwasser und besteht aus einem Gehäusemantel (6), in dessen Innenraum mindestens ein zylindrischer, metallischer Behälter, allseitig von wärmeisolierendem Kunststoff (1) um­schäumt, angeordnet ist.
    Im verschäumten, zwischen Gehäusemantel (6) und Behälter (2) befindlichen Kunststoff (1) ist mindestens ein sich längs zum zylindrischen Behälter (2) und über dessen ganze Länge er­streckender Kanal (3) angeordnet, dessen Wandungen (4) sich zur Ausmündung (5) des Kanals (3) hin divergierend erstrecken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erdindung betrifft ein wärmetechnisches Gerät zur Erzeugung von heißem Heizungs- und/oder Brauchwasser, bestehend aus einem Gehäusemantel, in dessen Innenraum mindestens ein wasserführen­der Behälter, allseitig von wärmeisolierendem Kunststoff um­schäumt, angeordnet ist.

    [0002] Wärmetechnische Geräte zur Erzeugung von heißem Heizungs- und/oder Brauchwasser der genannten Art sind bspw. nach dem DE-­GM 84 37 566 bekannt, bei dessen Gegenstand es sich allerdings ausschließlich um einen Wasserspeicher handelt. Sofern beson­dere Maßnahmen in äußeren Bereichen getroffen werden, die ther­misch hoch belastet, d.h. ungekühlt sind, kann eine solche Aus­schäumung auch für Heizkessel in Betracht gezogen werden. Abge­sehen von der zweckmäßigen Herstellung der verschäumten und op­timalen Wärmeisolation derartiger Geräte, hat diese den Nach­teil, daß die Kabelführungen, die zwangsläufig zu solchen Gerä­ten gehören, nicht bzw. nicht ohne weiteres in der Isolation mit unterzubringen sind, da eine Einbindung der Kabel in die Verschäumung zwar möglich, aber letztlich unzweckmäßig wäre.

    [0003] Der Erdindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein wärmetechnisches Gerät der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß die Kabelführungen nach Fertigstellung der Geräte, d.h. einschl. ihrer Ausschäumung problemlos verkabelt werden können, und zwar mit der Maßgabe, daß sich die Verkabe­lung ebenfalls im Inneren des Gehäusemantels befinden soll.

    [0004] Diese Aufgabe ist mit einem wärmetechnischen gerät der eingangs genannten Art nach der Erdindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angeführten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich nach den Unteransprüchen.

    [0005] Bei dieser erfundungsgemäßen Ausbildung derartiger Geräte steht also im Inneren der Gehäuseummantelung mindestens ein Kanal zur Verfügung, der die Verkabelung aufnehmen kann. Vorteilhaft wird dafür der Gehäusemantel im Querschnitt viereckig und der darin befindliche Behälter im Quersschnitt kreisförmig ausgebildet, wodurch im Innenraum entsprechende Eckzwickel entstehen, die ausreichend Raum bieten, um geeignete querschnittsgroße Kanäle unterbringen zu können. Außerdem wird durch die Anordnung der­artiger Kanäle ein zu schäumender Kunststoff eingespart.

    [0006] Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Kanäle wird einfach wäh­rend der Ausschäumung mit bewirkt, indem vor dem Ausschäumen des aus dem Gehäusemantel und dem Innenbehälter bestehenden Ge­bildes lediglich entsprechende Kerne einzubringen sind, die nach Abschluß der Ausschäumung und Aushärtung des Kunststoffes einfach gezogen werden, um die Kanäle freizustellen. Dabei ist die mindestens eine Kanalöffnung im Boden eines Hohlraumes im Bereich eines Endes des Behälters angeordnet und der Formhohl­raum innerhalb des Gehäusemantels angeordnet ist.

    [0007] Die Anordnung derartiger Kanäle wird insbesondere bei einer Ausbildung dahingehend in Betracht gezogen, bei der der im Gehäusemantel angeordnete Behälter aus einem horizontal ange­ordneten Heizkesselteil und aus einem vertikal angeordneten Speicherteil gebildet ist und mindestens der eine Kanal sich längs des Speicherteiles erstreckt, wobei im Verlaufsbereich des mindestens einen Kanales im Gehäusemantel mindestens eine verschließbare Öffnung und von dieser in Kunststoff ein Durch­griffskanal zum Kanal geführt angeordnet ist. Bei dieser Aus­führungsform des Gerätes ist die Anordnung derartiger Kanäle von besonderem Interesse, da sich in der Regel das Steuer- und Regelgehäuse am oberen Bereich des Gehäuses befindet und zu diesem Kabelverbindungen zu den Zusatzaggregaten des Heizkes­selteiles herzustellen sind. Zweckmäßig und in Rücksicht auf die problemlose und vollständige Ausschäumung des Innenraumes wird dabei die Gehäuseummantelung ebenfalls im Querschnitt viereckig ausgebildet, und zwar mit der zusätzlichen Maßgabe, daß sämtliche Gehäusequerschnitte gleich sind.

    [0008] Insbesondere bei viereckiger Querschnittsausbildung des Gehäusemantels werden die Kanäle in allen vier Eckzwickeln vor­gesehen, wodurch sich vorteilhaft auch eine beträchtliche Er­sparnis bezüglich der Menge des zu verarbeitenden und zu ver­schäumenden Kunststoffes ergibt. Selbstverständlich wäre das Prinzip der Anordnung mindestens eines Kanales in verschäumtem Kunststoff auch dann anwendbar, wenn auch der Gehäusemantel wie der darin befindliche Behälter zylindrisch wäre, wobei aller­dings der Zwischenraum zwischen Innenbehälter und Gehäusemantel entsprechend groß gehalten werden müßte, um den bzw. die Kanäle unterbringen zu können. Abgesehen davon, daß der Gehäusemantel derartiger Geräte in der Regel sowieso kastenförmig, also mit viereckigem Querschnitt ausgebildet wird, wird diese Ausfüh­rungsform bevorzugt, da sich dadurch, wie bereits erläutert, im Innenraum ausreichend große Eckzwickel ergeben, in denen die Kanäle untergebracht werden können.

    [0009] Das erfindungsgemäße wärmetechnische Gerät wird nachfolgend an­hand der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0010] Es zeigt schematisch

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Gerät;

    Fig. 2 einen Längsquerschnitt durch das Gerät Längslinie III-­III in Fig. 1 und

    Fig. 3 einen Querschnitt durch das Gerät Längslinie III-III in Fig. 1.



    [0011] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich, wie er­sichtlich, um ein wärmetechnisches Gerät, bei dem der im Gehäusemantel untergebrachte wasserführende Behälter 2 aus zwei Teilen besteht und zwar aus einem sich horizontal erstrecken­den, im unteren Bereich angeordneten Heizkesselteil 2ʹ und aus einem unmittelbar auf diesem aufgesetzten, sich mit seiner Längsachse vertikal erstreckenden Speicherteil 2ʺ. Die nachfol­gende Beschreibung gilt aber letztlich auch für Ausführungsfor­men des wärmetechnischen Gerätes, wenn es sich dabei aus­schließlich um einen Heizkessel oder um einen Brauchwasserspei­cher handelt.

    [0012] Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, ist der Gehäusemantel 6 im Querschnitt viereckig und der Behälter 7, und zwar bezüglich seines Heizkesselteiles 2ʹ und seines Spei­cherteiles 2ʺ zylindrisch ausgebildet, wobei in jedem Eck­zwickel 8 zwischen Gehäusemantel 6 und den Behälterteilen ein Kanal 3 vorgesehen ist, wobei sich die Wandungen der Kanäle 3 zur Kanalöffnung 5 hin divergierend erstrecken, wodurch sicher­gestellt ist, daß nach der Ausschäumung die Kerne problemlos gezogen werden können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel en­den die Kanäle 3 kurz oberhalb des Keizkesselteiles 2ʹ, d.h. die Kanäle 3 bilden praktisch tief in die Ausschäumung eingrei­fende Sacklöcher. Sollte es sich beim wärmetechnischen Gerät allein um einen horizontal angeordneten Heizkessel handeln, so ist es selbstverständlich auch möglich, die Kanäle sich durch­gehend von einer Stirnseite des Heizkesselgehäuses zur anderen Stirnseite erstrecken zu lassen, dies allerdings mit den Maß­gabe, daß sich die Kanalwandungen von der Mitte her aus zu den Ausmündungen 5 der Kanäle 3 ebenfalls divergierend erstrecken. Für einen vertikal aufgestellten Heizkessel (bspw. Heizkessel mit Struzbrenner) genügt eine sacklochartige Ausbildung der Kanäle 3, wie dargestellt.

    [0013] Insbesondere in Rücksicht auf die Herstellung der Kanäle bei der Ausschäumung, die ein entsprechendes Formwerkzeug zur Auf­nahme des gesamten Gerätes verlangt, ist das Gerät derart aus­gebildet, daß die Ausmündungen 5 im Boden 9 eines Hohlraumes 10 im Bereich des oberen Endes 11 des Speicherteiles 2ʺ angeordnet sind und der Hohlraum 10 innerhalb des Gehäusemantels 6 ange­ordnet ist. Zur Ausbildung dieses Hohlraumes ist das Formwerk­zeug mit einem entsprechenden Formkörper versehen, der gleich­zeitig als Träger für vier entsprechend ausgebildete Kerne dient, die ggf. in bezug auf diesen Formkörper separat ziehbar ausgebildet sind, so daß bei Öffnung des Formwerkzeuges nach Abschluß der Ausschäumung nicht das Formwerkzeug zusammen mit den Kernen gezogen werden muß, sondern die Kerne einzeln gezo­gen werden können.

    [0014] In Rücksicht auf die vorzunehmende Verkabelung, mit der bspw. eine Verbindung zwischen Brenner und Steuer- und Regelgerät herzustellen ist und/oder entsprechende Verbindung zwischen Sensoren und Regelgerät, sind im Verlaufsbereich der Kanäle 3 im Gehäusemantel 6 verschließbare Öffnungen 12 vorgesehen, von denen aus im Kunststoff Durchgriffskanäle 13 zu den Kanälen 3 geführt sind. Diese Öffnungen können aber auch im Bereich des Hohlraumes 10 vorgesehen werden.

    [0015] Der Bodenbereich der Ummantelung im gezeigten Ausführungsbei­spiel ist insbesondere aus Gründen der Kunststoffersparnis, wie in Fig. 1 dargestellt, aus der auch ersichtlich ist, daß zur Stabilisierung der Gehäuseummantelung, die ja aus relativ dün­nem Blech besteht, ein stabiler Winkeleisenrahmen 14 angeordnet ist.

    [0016] Da der obere Boden 15 des Speicherteiles 2ʺ ebenfalls weitge­hend durch die Verschäumung mit abgedeckt ist, genügt es, die Gehäuseummantelung und den Hohlraum 10 einfach abzudeckeln, wo­bei jedoch nichts entgegensteht, in diesem Hohlraum 10 entweder ein genau angepaßtes Isolationsformstück oder ein entsprechend zugeschnittenes Stück einer Wärmeisolationsmatte einzulegen.


    Ansprüche

    1. Wärmetechnisches Gerät zur Erzeugung von Heizungs- und/oder Brauchwasser, bestehend aus einem Gehäusemantel (6) in dessen Innenraum mindestens ein zylindrischer, metallischer Behälter (2), allseitig von wärmeisolieren­dem Kunststoff (1) umschäumt, angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im verschäumten, zwischen Gehäusemantel (6) und Be­hälter (2) befindlichen Kunststoff (1) mindestens ein sich längs zum zylindrischen Behälter (2) und über des­sen ganze Länge erstreckender Kanal (3) angeordnet ist, dessen Wandungen (4) sich zur Ausmündung (5) des Kanales (3) hin divergierend erstrecken.
     
    2. Gerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Gehäusemantel (6) im Querschnitt viereckig aus­gebildet und in jedem Eckzwickel (8) zwischen Gehäuse­mantel (6) und zylindrischem Behälter (7) ein Kanal (3) angeordnet ist.
     
    3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausmündung (5) des Kanales (3) im Boden (9) ei­nes Formhohlraumes (10) im Bereich eines Endes (11) des Behälters (2) und der Hohlraum (10) innerhalb des Gehäu­semantels (6) angeordnet ist.
     
    4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der im Gehäusemantel (6) angeordnete Behälter (2) aus einem horizontal angeordneten Heizkessel (2ʹ) und aus einem vertikal angeordneten Speicherteil (2ʺ) gebil­det ist und die vier Kanäle (3) sich längs des Speicher­teiles (2ʺ) erstrecken.
     
    5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Verlaufsbereich des mindestens einen Kanales (3) oder des Hohlraumes (10) im Gehäusemantel (6) mindestens eine verschließbare Öffnung (12) und von dieser im Kunststoff ein Durchgriffskanal (13) zum Kanal (3) oder zum Hohlraum (10) geführt angeordnet ist.
     
    6. Gerät nach Anspruch 4 oder 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der im Querschnitt viereckige Gehäusemantel durchge­hend von unten nach oben den gleichen Querschnitt auf­weist.
     




    Zeichnung