(19)
(11) EP 0 280 284 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1988  Patentblatt  1988/35

(21) Anmeldenummer: 88102762.7

(22) Anmeldetag:  24.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41M 5/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 25.02.1987 JP 42424/87

(71) Anmelder: JUJO PAPER CO., LTD.
Kita-ku Tokyo (JP)

(72) Erfinder:
  • Satake, Toshimi Central Research Laboratory
    Tokyo (JP)
  • Minami, Toshiaki Central Research Laboratory
    Tokyo (JP)
  • Nagai, Tomoaki Central Research Laboratory
    Tokyo (JP)
  • Fujimura, Fumio Central Research Laboratory
    Tokyo (JP)

(74) Vertreter: Kinzebach, Werner, Dr. et al
Patentanwälte Reitstötter, Kinzebach und Partner Postfach 86 06 49
81633 München
81633 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial


    (57) Es wird ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial beschrieben, das in der Farbentwicklungsschicht, in der ein Elektronenakzeptor und ein Elektronendonator verwendet werden, einen besonderen Fluoreszenzfarbstoff und/oder ein Fluoreszenzpigment enthält. Das erfindungs­gemäße Aufzeichnungsmaterial weist eine überlegene loka­le Erfaßbarkeit bei Bestrahlung mit UF-Licht und eine gute optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich auf.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, das fur die optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich geeignet ist und bei Bestrahlung mit UV-Licht lokal erfaßbar ist.

    [0002] Wärmeempfindliche Aufzeichnungsblätter, bei denen durch Wärme- oder Hitzeeinwirkung eine Farbreaktion zwischen einem farblosen oder schwachfarbigen chromogenen Stoff und einer phenolischen Substanz oder einer organischen Säure stattfindet, sind u.a. in den japanischen Patentpublikationen Nr. 4160/1968 und 14039/1970 und in JP-OLS Nr. 27736/1973 beschrieben. Sie finden vielfältige Anwendung in der Praxis.

    [0003] Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt wird im allgemeinen hergestellt, indem man auf die Oberfläche eines Trägers wie Papier, Film usw. eine Beschichtungsmasse aufbringt, die durch Feinvermahlen und Dispergieren eines farblosen chromogenen Stoffes und eines Farbentwicklungs­materials, Vermischen der erhaltenen Dispersionen miteinander und Zugeben eines Bindemittels, Füllstoffs, Sensibilisierungsmittels, Gleitmittels und anderer Hilfsmittel erhalten worden ist. Bei Wärme oder Hitzeeinwirkung erfolgt in der Beschichtung augenblicklich eine chemische Umsetzung unter Farbbildung.

    [0004] Die vielfältige praktische Verwendung dieser wärmeempfindlichen Aufzeichnungsblätter umfaßt die Anwendung bei medizinischen und technischen Aufzeichnungsgeräten, Terminaldruckern von Computern und Informationssystemen, Druckern von Faksimilier- oder Kopiermaschinen und elektronischen Rechenmaschinen, Fahrscheinautomaten und dgl.

    [0005] Die wärmeempfindlichen Aufzeichnungsblätter, die einen Leukofarbstoff und ein Färbungsmittel enthalten, werden auf dem Gebiet der POS-Systeme als thermische Zettel angewandt. Dabei tritt die Farbentwicklung im sichtbaren Bereich auf, so daß die Farbentwicklung bei der Verwendung eines Halbleiter-Laserstrahls im nahen ultraroten Bereich vom Strichcode-Abtaster nicht lesbar ist.

    [0006] Im Gegensatz zum obigen wärmeempfindlichen Farbentwicklungssystem, das farblose Farbstoffe verwendet, ist auch ein wärmeempfindliches Farbentwicklungssystem bekannt, das Metallverbindungen verwendet. Beispielsweise ist in der japanischen Patentpublikation 8787/1957 die kombinierte Verwendung von Eisenstearat als Elektronenakzeptor mit Tanninsäure oder Gallussäure als Elektronendonator beschrieben, und in der japanischen Patentpublikation 6485/1959 ist die kombinierte Verwendung von einem Elektronenakzeptor wie Silberstearat, Eisenstearat, Goldstearat, Kupferstearat oder Quecksilberbehenat mit einem Elektronendonator wie Methylgallat, Äthylgallat, Propylgallat, Butylgallat oder Dodecylgallat beschrieben.

    [0007] In zunehmendem Maß werden zur Kennzeichnung von abgepackten Produkten wärmeempfindliche Aufzeich­nungsblätter als Strichcode-Zettel verwendet. Die so markierten Produkte durchlaufen viele schnelle automatische Sortierungsvorgänge, in welche Strichcode-Leser eingeschaltet sind. Im Prinzip funktionieren solche schnellen automa­tischen Sortierungssysteme wie folgt:

    [0008] Eine mit einem Strichcode-Zettel beklebte Packung wird von einem Förderer in eine Dunkelkammer eingeführt, in dem sie mit einem UV-Strahl einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt wird. Dabei wird das aus dem Fluoreszenzfarbstoff in dem Strich­code-Zettel entstehende Fluoreszenzlicht von einem Fluoreszenzdetektor erfaßt und die Stelle des Strichcode-Zettels auf der Packung wird beobachtet. Dann erfolgt das Sortieren automatisch durch das Lesen der Information des Strichcodes mittels eines Halbleiter-Laser-Abtasters bei einer Transmissions­wellenlänge im nahen ultraroten Bereich.

    [0009] Das obige System ist eines der denkbaren Beispiele. Bei solchen Sortierungssystemen sind die bisherigen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsblätter nicht brauchbar.

    [0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial zu schaffen, das eine überlegene lokale Erfaßbarkeit bei Bestrah­lung mit UV-Licht und eine gute optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich hat.

    [0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem wärmeempfindlichen Aufzeichnungs­material, das auf einem Träger eine wärmeempfindliche Aufzeichnungsschicht vom Typ Chelatbildner hat, die einen Fluoreszenzfarbstoff und/oder ein Fluoreszenz­pigment enthält, dessen Fluoreszenzmaximum bei Be­strahlung mit UV-Licht, im sichtbaren Wellenlängen­bereich von 450-700 nm liegt.
    Man spricht hier vom Typ "Chelatbildner" weil die in der Aufzeichnungsschicht enthaltenen Elektronen­donator- und Elektronenakzeptor-Komponenten unter Chelatbildung miteinander reagieren.

    [0012] Die Wahl des erfindungsgemäß verwendeten Elektronen­akzeptors unterliegt keinen besonderen Einschränkun­gen, man kann die bekannten Elektronenakzeptoren, vorzugsweise die Metalldoppelsalze der höheren Fettsäuren, verwenden.

    [0013] Die erfindungsgemäßen Metalldoppelsalze höherer Fettsäuren sind Doppelsalze, die pro Molekül mindestens zwei Arten von Metallatomen haben. Sie unterscheiden sich daher deutlich in ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften von den bisherigen Metallsalzen der höheren Fettsäuren, die nur eine Metallatomart in ihrem Molekül enthalten.

    [0014] Diese Metalldoppelsalze der höheren Fettsäuren werden hergestellt, indem man mindestens zwei anorganische Metallsalze mit einem Alkalimetallsalz oder Ammoniumsalz der gewählten höheren Fettsäure umsetzt. Die Art und das Mischungsverhältnis der Metallatome der mindestens zwei anorganischen Metallsalze kann auf diese Weise leicht eingestellt und kontrolliert werden. Beispielsweise kann das Zink-Eisen-Doppelsalz der Behensäure mit Eisen und Zink im Verhältnis 2:1 hergestellt werden, indem man Natriumbehenat mit einer wäßrigen Lösung von Ferrichlorid und Zinkchlorid in einem Molverhältnis von 2:1 umsetzt.

    [0015] Geeignete Metalle für die Doppelsalzbildung der höheren Fettsäuren sind mehrwertige Metalle, beispielsweise Eisen, Zink, Calcium, Magnesium, Aluminium, Barium, Blei, Mangan, Zinn, Nickel, Kobalt, Kupfer, Silber, Quecksilber usw.; vorzugsweise Eisen, Zink, Calcium, Aluminium, Magnesium und Silber.

    [0016] Geeignete Fettsäuren für die Doppelsalzbildung sind gesättigte und/oder ungesättigte aliphatische Fettsäuren mit 16 bis 35 Kohlenstoffatomen.

    [0017] Die Wahl des erfindungsgemäßen Metalldoppelsalzes einer höheren Fettsäure unterliegt keinen besonderen Einschränkungen, man kann beispielsweise folgende verwenden.

    1) Eisen-Zink-Doppelsalz der Stearinsäure

    2) Eisen-Zink-Doppelsalz einer Montansäure

    3) Eisen-Zink-Doppelsalz einer Wachssäure

    4) Eisen-Zink-Doppelsalz der Behensäure

    5) Eisen-Calcium-Doppelsalz der Behensäure

    6) Eisen-Aluminium-Doppelsalz der Behensäure

    7) Eisen-Magnesium-Doppelsalz der Behensäure

    8) Silber-Calcium-Doppelsalz der Behensäure

    9) Silber-Aluminium-Doppelsalz der Behensäure

    10) Silber-Magnesium-Doppelsalz der Behensäure

    11) Calcium-Aluminium-Dopelsalz der Behensäure



    [0018] Solche Metalldoppelsalze höherer Fettsäuren können als Elektronenakzeptor allein oder im Gemisch verwendet werden.

    [0019] Die erfindungsgemäßen Elektronendonatoren, die mit dem Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure verwendet werden, sind vorzugsweise mehrwertige aromatische Hydroxiverbindungen, Diphenylcarbazid, Diphenylcarbazon, Hexamethylentetramin, Spirobenzopyran und 1-Formyl-4-phenylsemicarbazid; am bevorzugtesten sind die mehrwertigen aromatischen Hydroxiverbindungen der allgemeinen Formel (I):

    in der R eine Alkylgruppe mit 18 bis 35 Kohlenstoffatomen,

    bedeutet (worin R₁ eine Alkylgruppe mit 18 bis 35 Kohlenstoffatomen bedeutet); n eine ganze Zahl von 2 bis 3 bedeutet; und "-X-" für - CH₂ -, - CO₂ -, - CO -, - O -,
    - COHN -, -C

    -

    (worin Rʹ eine Alkyl­gruppe mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet), - SO₂ -, - SO₃ - oder - SO₂NH - steht.

    [0020] Bei der Herstellung der Beschichtungsmasse durch Dispergieren dieses mehrwertigen Phenolderivats in einem wäßrigen oder lösungsmittellöslichen Bindemittel ist es nötig, eine Reaktion dieses Phenolderivats mit einem Elektronendonator zu vermeiden und die Lösungsmittel- und Dispersionsstabilität dieses Phenols zu erhöhen. Dabei ist es wünschenswert, daß der von der Farbentwicklungsgruppe verschiedene Substituent eine große Zahl von Kohlenstoffatomen, nämlich 18 bis 35, hat, 2 bis 3 OH-Gruppen vorhanden sind, und diese OH-Gruppen nahe beieinander liegen.

    [0021] Die erfindungsgemäße wärmeempfindliche Farb­entwicklungsschicht mit dem obigen Elektronen­akzeptor und dem obigen Elektronendonator ent­hält einen Fluoreszenzfarbstoff und/oder ein Fluoreszenzpigment, dessen Fluoreszenzmaximum bei Bestrahlung mit UV-Licht, im sichtbaren Bereich von 450-700 nm Wellenlänge liegt.

    [0022] Wärmeempfindliche Farbentwicklungsschichten, die einen Fluoreszenzaufheller enthalten, sind bekannt. Bei ihnen wird UV-Licht im unsicht­baren Bereich von 300-400 nm Wellenlänge im Sonnenlicht in ein sichtbares blaues Licht von etwa 420 nm Wellenlänge umgewandelt.

    [0023] Die erfindungsgemäßen Fluoreszenzfarbstoffe unterscheiden sich in ihren Strukturen und Funktionen von den bisherigen Fluoreszenz­aufhellern. Die erfindungsgemäßen Fluoreszenz­farbstoffe und/oder -pigmente sind Anthrachinon-, Indigo-, Azin-, Xanthen-, Acridin-, Diphenylmethan-, Triphenylmethan-, Thiazin-, Thiazolfluoreszenz­farbstoffe bzw. -pigmente.

    [0024] Bevorzugte erfindungsgemäße Fluoreszenzfarb­stoffe und/oder -pigmente sind:











    [0025] Die erfindungsgemäßen Fluoreszenzpigmente umfassen Harzpulver, die mit Rhodamine B, Rhodamine 6G, Azosol-­brilliant Yellow 6G oder basischem Fluoreszenzfarb­stoff gefärbt sind. Beispiele für dieses Harz sind Melamin-, Toluolsulfoamid-, Triazon-, Acryl- und Poly­vinylchloridharz usw.
    Der Fluoreszenzfarbstoff kann für sich in der wärme­empfindlichen Farbentwicklungsschicht und er kann als gepulvertes Pigment darin enthalten sein. Letzteres wird aus einer Festlösung hergestellt, die durch Auf­lösen des Fluoreszenzfarbstoffs in einem synthetischen Harz, z.B. Toluolsulfonamid-Melaminharz, Melaminharz, Benzoguanaminharz, Polyvinylchloridharz, Polyamidharz, Polyesterharz, Polyurethanharz usw. erhalten wurde. Der bevorzugte Fluoreszenzfarbstoff wird durch das folgende Oberflächenbehandlungsverfahren hergestellt:

    [0026] Der Fluoreszenzfarbstoff wird mit einem Polymerisations­initiator, einer auf den Fluoreszenzfarbstoff auftrag­baren Menge von Vinylmonomer, und einem Lösungsmittel, in welchem das Vinylmonomer auflösbar ist und das einen niedrigeren Siedepunkt als das Vinylmonomer hat, gleich­mäßig vermischt. Dann wird das Lösungsmittel entfernt und das Vinylmonomer auf der Oberfläche der Fluoreszenz­farbstoffteilchen unter Einwirkung des auf dem Fluoreszenz­farbstoff vorhandenen Polymerisationsinitiators polymerisiert, wobei man einen mit Polymerisatfilm beschichteten Fluoreszenz­ farbstoff erhält. Der erhaltene Fluoreszenzfarbstoff ist leicht und gleichmäßig dispergierbar.

    [0027] Erfindungsgemäß kann ein Leukofarbstoff, der Strahlung im nahen ultraroten Bereich absorbiert, in solchem Umfang ver­wendet werden, daß der Effekt dieser Erfindung nicht beein­trächtigt wird. Der im nahen Ultrarot absorbtionsfähige Leu­kofarbstoff absorbiert bei der Farbentwicklung nach der Hitzeschmelzreaktion mit einem sauren Stoff wirksam die Strahlung im nahen ultraroten Bereich (besonders im Bereich von 700 - 1500 nm).

    [0028] Beispiele für solche Fluoreszenzfarbstoffe sind Fluoren-Leu­kofarbstoffe, Monovinyl-phthalidderivate, Divinyl-phthalid­derivate, Fluoran-Leukofarbstoffe und so weiter.

    [0029] Von den Leukofarbstoffen der Fluorenreihe sind die im nahen Ultrarot absorbierenden Leukofarbstoffe der folgenden Formeln (II) oder (III) bevorzugt.

    worin die Reste
    R₁, R₂, R₃, R₄, R₅, und R₆ gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1-18 C-­Atomen, einen Cycloalkylrest mit 3-7 C-Atomen, eine niedere Alkoxygruppe, halogenierte Alkylgruppe mit 1-18 C-Atomen, Phenylgruppe, substituierte Phenylgruppe oder Benzylgruppe bedeuten;
    R₇, R₈ und R₉ gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine niedere Alkylgruppe oder niedere Alkoxygruppe bedeuten,
    X ein Kohlenstoffatom, Stickstoffatom oder Schwefelatom bedeutet, und wobei
    R₁ und R₂, oder R₃ und R₄ gegebenenfalls mit dem Stickstoff­atom (der Aminogruppe) einen heterocyclischen Ring mit 4-6 Kohlenstoffatomen (der ein Sauerstoff-, Schwefel- oder ein zweites Stickstoffatom enthalten kann) bilden konnen.

    [0030] Erfindungsgemäße Bindemittel sind z. B. völlig verseifter Polyvinylalkohol, Polymerisationsgrad: 200-1900, teilweise verseifter Polyvinylalkohol, karboxylierter Polyvinylalko­hol, amidmodifizierter Polyvinylalkohol, sulfonsauremodi­fizerter Polyvinylalkohol, butyralmodifizierter Polyvinyl­alkohol, andere modifizierte Polyvinylalkohole, Hydroxy­ äthylzellulose, Methylzellulose, Carboxymethylzellulose, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere, Styrol-Butadien-­Copolymere, Zellulosederivate wie Äthylzellulose und Acetylzellulose, Polyvinylchlorid, Polyvinylazetat, Poly­acrylamid, Polyacrylsäureester, Polyvinylbutyral, Poly­styrol, Copolymere von obigen Verbindungen, Polyamidharz, Siliconharz, Petroleumkunstharz, Terpenharz, Ketonharz und Cumaronharz. Diese hochmolekularen Bindemittel können verwendet werden, nachdem sie in einem Lösungsmittel wie Wasser, Alkohol, Keton, Ester, Kohlenwasserstoff usw. gelöst oder in Wasser oder Lösungsmittel emulgiert oder dispergiert worden sind.

    [0031] Die Art und Menge des Elektronenakzeptors, z.B. des Metallsalzes der höheren Fettsäure, des Elektronen­donators, z.B. des mehrwertigen Phenolderivats, des Fluoreszenzfarbstoffs und/oder -pigmentes, des Binde­mittels, der anderen Additive, die je nach dem ge­wünschten Effekt und der Eignung fur Aufzeichnungs­zwecke bestimmt werden, sind nicht besonders be­schränkt. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, 1 bis 6 Gew.-Teile des Elektronendonators, 1 bis 10 Gew.-Teile Fluoreszenzfarbstoff und/oder -pigment 2 bis 15 Gew.-­Teile Füllstoff und 0,5 bis 4 Gew.-Teile Bindemittel, bezogen auf 1 bis 9 Gew.-Teile des Elektronenakzeptors zu verwenden.

    [0032] Das erfindungsgemäße wärmeempfindliche Material wird herge­stellt, indem man die Beschichtungsmasse auf ein Basis­material wie Papier, synthetisches Papier, Film usw. auf­trägt.

    [0033] Der oben erwähnte Elektronenakzeptor, der obige Elektro­nendonator, gegebenenfalls der basische, farblose chromo­gene Farbstoff werden mittels einer Mahlvorrichtung, wie Kugelmühle, Reibungsmühle, Sandschleifmaschine usw., oder mittels einer geeigneten Emulgiermaschine bis zu einer Teilchengröße von mehreren Mikron oder kleiner zermahlen. Hierzu gibt man verschiedene Additive. Die Additive, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind z. B. folgende:
    Anorganische oder organische Füllstoffe, wie Siliziumdioxyd, Calciumcarbonat, Kaolin, gebrannter Kaolin, Diatomeenerde, Talk, Titaniumdioxid,, Aluminiumhydroxid usw.; Trennmittel wie Metallsalze von Fettsäuren; Gleitmittel wie Wachse; UV-Absorptions­mittel der Bezophenon- und Triazolreihe; wasserfest machende Mittel wie Glyoxal usw., Dispergiermittel; Antischaummittel und so weiter.

    [0034] Die überlegene optische Lesbarkeit des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsblattes im nahen ultraroten Bereich hat vielleicht folgende Ursache. Bei der Farbbildung durch die Hitzeschmelzreaktion zwischen dem Metalldoppelsalz höherer Fettsäure als Elektronenakzeptor und dem Elektronen­donator, z. B. dem mehrwertigen Phenolderivat usw., ergibt der Farbentwicklungsbereich ein im sichtbaren Bereich und im nahen ultraroten Bereich (Wellenlängebereich 700 bis 1000 nm) lesbares Aufzeichnungsbild.

    [0035] Die überlegene lokale Erfaßbarkeit bei Bestrahlung mit UV-Licht läßt sich darauf zurückführen, daß die wärme­empfindliche Farbentwicklungsschicht einen Fluoreszenz­farbstoff und/oder -pigment enthält, dessen Fluores­zenzmaximum bei UV-Bestrahlung im sichtbaren Wellenlänge­bereich von 450-700 nm liegt. Zum Beispiel wird eine mit einem Strichcode beklebte Packung von einem Förderer in eine Dunkelkammer eingeführt, in der sie mit UV-Strahlung einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt wird. Dabei wird die Fluoreszenz des Fluoreszenzfarbstoffs und/oder -pigments in dem Strichcode-Zettel durch einen Fluoreszenzdetektor erfaßt, und die Stelle des Strichcode-Zettels auf der Packung läßt sich leicht beobachten und verfolgen.

    (Beispiele)



    [0036] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
    Als Abkürzung für Gewichtsteile wird "Teile" verwendet.

    (Synthesebeispiel)



    [0037] 1000 Teile Thioflavin als Fluoreszenzfarbstoff (Farbstoffbe­zeichnung C), 350 Teile Äthyläther, 70 Teile Styrolmonomer, 2 Teile von 2,2ʹ-Azobis-(2,4-dimethylvaleronitril), 5 Teile von Dialkylsulfobernsteinsäureestersalz wurden mittels der Kugelmühle 2 Stunden geknetet, um eine gleich­mäßige Dispersion zu erhalten. Die resultierende Dispersion wurde im Thermostat bei 65 °C gehalten und 1 Stunde polymeri­siert. Danach wurde die Dispersion bis auf 90 °C erhitzt, und das restliche Monomer beseitigt. In dieser Weise erhielt man feine Teilchen von mit Thioflavin gefärbtem Styrolharz.

    [0038] Die Fluoreszenzfarbstoffe, die in den folgenden Beispielen verwendet wurden, sind solche, bei denen die Oberfläche mit hochmolekularen Polymeren gemäß obigem Synthesebeispiel be­schichtet wurde.

    (Beispiel 1 (Test-Nr. 1-4))


    Losung A (Elektronenakzeptordispersion):



    [0039] Metalldoppelsalz einer höheren Fettsaure (Siehe Tabelle 1.)      4,0 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol      10,0 Teile
    Wasser      6,0 Teile

    Lösung B (Elektronendonatordispersion)



    [0040] Mehrwertiges Phenolderivat (Siehe Tabelle 1.)      6,0 Teile
    Zinkstearat      1,5 Teile
    10%ige waßrige Losung von Polyvinylalkohol      13,75 Teile
    Wasser      8,25 Teile

    Lösung C (Fluoreszenzfarbstoffdispersion)



    [0041] Fluoreszenzfarbstoff (Siehe Tabelle 1.)      5,0 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol      10,0 Teile
    Wasser      6,0 Teile

    [0042] Die Lösungen der obigen Zusammensetzungen wurden in einer Reibungsmühle einzeln bis zu einer Teilchengröße von 3 Mikron vermahlen.

    [0043] Die Lösungen wurden dann im folgenden Verhältnis miteinander vermischt, um eine wärmeempfindliche Beschichtungsmasse zu erhalten.
    Lösung A      25,0 Teile
    Lösung B      29,5 Teile
    Lösung C      21,0 Teile
    Kaolinton (5%ige wäßrige Dispersion)      12,0 Teile

    [0044] Die obige Beschichtungsmasse wurde in einer Beschichtungs­menge von 6,0 g/m² auf ein Basispapier mit einem Gewicht von 50 g/m² aufgetragen, getrocknet und superkalandriert, um eine Glätte von 200-600 Sekunden einzustellen. Man erhielt ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt.

    Beispiel 2 (Test-Nr. 5-12)



    [0045] Man erhielt in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt, wobei aber die Lösung D anstatt der Lösung C verwendet wurde.

    Lösung D



    [0046] Calciumcarbonat      2 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol      30 Teile
    Zinkstearat      0,5 Teile
    Fluoreszenzfarbstoff (40%ige Dispersion von Sinloihi Co. hergestellt, Sinloihi Color Base SP-X Series, X=13 bis 17, 27, 37 und 47)      12,5 Teile

    (Vergleichsbeispiele (Test-Nr. 13-16))


    Lösung A (Elektronenakzeptordispersion)



    [0047] Metallsalz einer höheren Fettsäure (Siehe Tabelle 2.)      9,0 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol      10,0 Teile
    Wasser      6,0 Teile

    Lösung B



    [0048] Mehrwertiges Phenolderivat (Siehe Tabelle 2.)      6,0 Teile
    Zinkstearat      1,5 Teile
    10%ige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol      13,75 Teile
    Wasser      8,25 Teile

    [0049] Die Lösungen der obigen Zusammensetzungen wurden in einer Reibungsmühle einzeln bis zur Teilchengröße von 3 Mikron vermahlen.

    [0050] Die Lösungen wurden dann im folgenden Verhältnis miteinander vermischt, um eine wärmeempfindliche Beschichtungsmasse zu erhalten.
    Lösung A      25,0 Teile
    Lösung B      29,5 Teile
    Kaolinton (50%ige wäßrige Dispersion)      12,0 Teile

    [0051] Man erhielt in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt.

    [0052] Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen erhaltenen Aufzeichnungsblätter wurden hinsichtlich ihrer Qualität geprüft, die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und 2 zusammen­gefaßt.




    Anmerkungen



    [0053] 

    (1) Bilddichte: Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsblatt wird bei einer angelegten Spannung von 18,03 V und einer Pulsbreite von 3,2 Millisekunden unter Verwendung einer Faksimiliermaschine (von TOSHIBA CORPORATION) mit einer Aufzeichnung versehen. Die Bilddichte wird mit einem Macbeth-Dichtemesser (RD-514, Verwendung des Amber-Filters; die unten beschriebenen Messungen erfolgen unter gleichen Bedingungen) bestimmt.

    (2) Reflexionsgrad für ultrarotes Licht:
    Der Reflexionsgrad der in obiger Anmerkung (1) erwähnten Aufzeichnung wird mit einem Spektrometer bei einer Wellenlänge von 800 nm gemessen.

    (3) Fluoreszenzlicht:
    In der Dunkelkammer wird ein UV-Strahl (von der langen Hauptwellenlänge von 365 nm) auf ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gerichtet. Das dabei entstandene Fluoreszenzlicht wird mit den Augen beobachtet.


    (Effekte der Erfindung)



    [0054] Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial weist folgende Vorteile auf:

    (1) überlegene lokale optische Erfaßbarkeit bei Bestrahlung mit UV-Licht.

    (2) Gute optische Lesbarkeit im nahen ultraroten Bereich.




    Ansprüche

    (1) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einer wärmeempfindlichen Farbentwicklungsschicht auf einem Trä­ger, die einen Elektronenakzeptor und einen Elektronen­donator, die unter Chelatbildung miteinander reagie­ren und gegebenenfalls übliche Additive enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmeempfindliche Farbentwicklungsschicht einen Fluoreszenzfarbstoff und/oder ein Fluoreszenzpigment enthält, dessen Fluoreszenzmaximum bei Bestrahlung mit UV-Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich von 450-700 nm liegt.
     
    (2) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronenakzeptor ein Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure mit 16 bis 35 Kohlenstoff­atomen ist.
     
    (3) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metalldoppelsalz einer höheren Fettsäure mindestens zwei Metalle aus der Gruppe Eisen, Zink, Calcium, Magnesium, Aluminium, Barium, Blei, Mangan, Zinn, Nickel, Kobalt, Kupfer, Silber und Quecksilber enthält.
     
    (4) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronendonator mindestens eine Substanz ausgewählt aus mehrwertigen aromatischen Hydroxiverbindungen, Diphenylcarbazid, Diphenylcarbazon, Hexamethylentetramin, Spirobenzopyran und 1-Formyl-4-phenylsemicarbazid ist.
     
    (5) Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektronendonator mindestens eine mehrwertige aromatische Hydroxiverbindung der allgemeinen Formel (I) ist:

    in der R eine Alkylgruppe mit 18 bis 35 Kohlenstoffatomen,

    bedeutet (worin R₁ eine Alkylgruppe mit 18 bis 35 Kohlenstoffatomen bedeutet); n eine ganze Zahl von 2 bis 3 bedeutet; und "-X-" für - CH₂ -, - CO₂ -, - CO -, - O -, - CONH -, - C

    -, (worin Rʹ eine Alkyl­gruppe mit 5 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet), - SO₂ -, - SO₃ - oder - SO₂NH - steht.
     
    6. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluoreszenzfarbstoff per se oder in einem Pigment mindestens ein Farbstoff ausgewählt aus der Reihe der Antrachinon-, Indigo-, Azin-, Xanthen-, Acridin-, Diphenylmethan-, Triphenylmethan-, Thiazin- und Thiazol-fluoreszenzfarbstoffe ist.
     
    7. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbentwicklungsschicht 1 bis 6 Gewichtsteile Elektronendonator, 1 bis 10 Gewichtsteile Fluoreszenz­farbstoff und/oder -pigment, 2 bis 15 Gewichtsteile Füllstoff und 0,5 bis 4 Gewichtsteile Bindemittel, bezogen auf 1 bis 9 Gewichtsteile des Elektronenak­zeptors, enthält.
     
    8. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbentwicklungsschicht auf einem Basismaterial liegt.
     
    9. Wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial gemäß einem der vorhergehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, daß das Basismateral ein Papier, synthetisches Papier oder ein Film ist.