[0001] Die Erfindung betrifft einen radial nachstellbaren Statormantel für Exzenterschneckenpumpen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Statormantel ist beispielsweise aus der DE-OS 34 33 269 bekannt, wobei
Spannvorrichtungen in Form von Zugbolzen über die ganze axiale Länge des Statormantels
verteilt sind. Diese Ausbildung bedingt ein verhältnismäßig hohes Gewicht des Statormantels,
da nicht nur die verschiedenen Spannvorrichtungen, sondern auch die über die ganze
axiale Länge sehr stabil auszuführenden Spannränder des Statormantels zur Gewichtserhöhung
beitragen. Auch der Herstellungspreis ist durch den Aufwand an Material, meist Stahl,
verhältnismäßig hoch. Ferner ist beim Nachspannen des bekannten Statormantels das
Anziehen von mehreren Spannvorrichtungen erforderlich, was einen nicht unerheblichen
Arbeits- und Zeitaufwand bedeutet.
[0003] Durch die Erfindung soll ein nachstellbarer Statormantel für Exzenterschneckenpumpen
geschaffen werden, der gegenüber dem Stand der Technik leichter und billiger herstellbar
ist und der einen geringeren Zeitaufwand beim Nachstellen erfordert.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Statormantel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Erfindung nützt die Tatsache aus, daß der Druck im Innern einer Exzenterschneckenpumpe
von der Einlaßseite oder sogenannten Saugseite zur Auslaßseite oder sogenannten Druckseite
hin stark zunimmt. Es hat sich nun gezeigt, daß das bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform
vorgenommene Spannen und Nachstellen des Statormantels ausschließlich in der der
Druckseite der Exzenterschneckenpumpe entsprechenden axialen Hälfte desselben völlig
ausreicht, um eine hervorragende Förderleistung der Pumpe zu gewährleisten. Dabei
muß im einfachsten Fall die Spannvorrichtung den Längsschlitz des Statormantels nur
mit einem einzigen Zugglied überspannen. Dadurch kann sowohl das Gewicht als auch
der Materialverbrauch bei der Herstellung des Statormantels sowie der Arbeitsaufwand
beim Nachstellen desselben entscheidend verringert werden. Die Förderleistung der
Pumpe wird anscheinend durch eine Art Trichterwirkung vom nicht oder weniger gespannten
Saugbereich zum stark gespannten Druckbereich der Pumpe hin gegenüber bekannten Pumpen
eher vergrößert. Die vorteilhafte Aufgabenlösung gemäß der Erfindung ist also nicht
etwa mit einer Einbuße der Förderleistung erkauft, sondern die Förderleistung kann
sogar gesteigert werden.
[0006] Der erfindungsgemäße Statormantel kann sowohl in Verbindung mit einem fest in denselben
einvulkanisierten oder auf sonstige Weise an ihm befestigten Stator aus Gummi oder
dgl. als auch in Verbindung mit einem lose in den Statormantel eingeschobenen und
formschlüssig darin festgehaltenen Stator verwendet werden.
[0007] Die Spannvorrichtung bzw. das einzige zum Spannen verwendete Zugglied kann sehr nahe
am druckseitigen Ende der Pumpe, vorzugsweise im Bereich zwischen 1/4 und 1/3 der
Axialerstreckung des Statormantels vom druckseitigen Ende aus, angeordnet sein. Das
Zugglied kann zweckmäßigerweise als Zugbolzen oder auch als pneumatisch oder hydraulisch
betätigter Zylinder ausgebildet sein. Zum Spannen kann auch an den Einsatz eines
kleinen Spindelmotors gedacht werden, wobei der Zugbolzen als Spindel wirkt.
[0008] Besonders einfach ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der der Zugbolzen
als Gewindebolzen ausgebildet ist. Er ist in zwei Spanngliedern geführt, die in entsprechenden
Stegen am Statormantel festgehalten sind. Ein Auge am Gewindebolzen kann zum Ansetzen
eines Spannwerkzeugs dienen. Beim Anziehen des Gewindebolzens kann der Druck im Statormantel
erhöht werden, was beim erstmaligen Spannen sowie bei Verschleiß des Stators von Zeit
zu Zeit nötig ist. Diese Ausführungsform ist auch insofern besonders vorteilhaft,
als durch Entspannen bzw. Herausdrehen des Gewindebolzens eine zwangsweise Öffnung
des Statormantels am Längsschlitz stattfindet, so daß aus dem erweiterten Innenraum
des Statormantels ein endgültig verschlissener Stator leichter herausgenommen und
ein neuer stattdessen eingesetzt werden kann. Anschließend ist lediglich wieder der
Gewindebolzen festzuziehen und dadurch der Stator zu spannen. In an sich bekannter
Weise sind ineinandergreifende Formen von Stator und Statormantel vorgesehen, um
die Axial- und Drehsicherung des Stators im Statormantel in gespanntem Zustand zu
gewährleisten.
[0009] Der Gewindebolzen kann entweder mit gegenläufigen Gewindeabschnitten in entsprechende
Gewinde der beiden Spannglieder eingreifen oder es kann nur ein Spannglied in Gewindeeingriff
mit dem Gewindebolzen stehen, während das andere Spannglied lose drehbar, jedoch in
axialer Richtung festgehalten auf dem Gewindebolzen sitzt.
[0010] Der erfindungsgemäße Statormantel kann zweckmäßigerweise vollständig aus Stahl oder
aber zur Materialersparnis aus einer Kombination von Stahl und aufgespritzten harten
Kunststoffteilen bestehen. Zweckmäßigerweise wird in vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung die Spannung der Spannvorrichtung durch geeignete, an die Spannvorrichtung
anschließende Verstärkungsrippen wenigstens teilweise bis zu den axialen Enden des
Statormantels übertragen, so daß auch in dem von der Spannvorrichtung fern gelegenen
Saugbereich eine gewisse Nachspannung bei Verschleiß des Stators möglich ist.
[0011] Eine bevorzugte und billige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Statormantels
besteht vollständig aus hartem Kunststoff. Um bei dieser Ausführungsform die Spannung
gut zu verteilen und eine einwandfreie Nachstellung zu ermöglichen, werden gleichmäßig
über die Außenseite des Statormantels verteilte Verstärkungsrippen vorgesehen, die
sowohl in Umfangs richtung als auch in Axialrichtung des Statormantels verlaufen.
In Umfangsrichtung kann eine beliebige Vielzahl von nahezu ringförmigen Verstärkungsrippen
in kurzen Abständen vorgesehen werden, so daß sich eine ausreichende Stabilität über
die ganze Länge des Stators ergibt. Die Übertragung der Spannkräfte von der Spannvorrichtung
her wird durch die in Axialrichtung verlaufenden Rippen bewirkt.
[0012] Bei der Ausführung des Statormantels aus Kunststoff können die Spannglieder durch
axiale Ansätze so verlängert werden, daß sie in mehrere in Axialrichtung aufeinanderfolgende
Stege eingesetzt und dadurch sicherer am Statormantel verankert werden können. Sie
können sich vorzugsweise sogar über die halbe Länge des Statormantels, also über den
gesamten Druckbereich der Pumpe erstrecken und so die Spannung der Spannvorrichtung
gut auf den gesamten Druckbereich verteilen, ohne einzelne der aus Kunststoff bestehenden
Stege übermäßig zu belasten. Die Spannvorrichtung selbst, d.h. das Zugglied bzw. der
Zugbolzen und die Spannglieder bestehen dabei zweckmäßigerweise aus Stahl oder einem
ähnlich harten Werkstoff.
[0013] Anhand der Figuren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten vorzugsweise aus Stahl bestehenden Ausführungsform
des Statormantels,
Fig. 2 eine bezüglich Fig. 1 um 90° um die Längsachse verdrehte Seitenansicht des
in Fig. 1 gezeigten Statormantels,
Fig. 3 eine Stirnansicht des Statormantels, betrachtet in Fig. 1 von links,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer zweiten, mit Ausnahme der Spannvorrichtung aus Kunststoff
bestehenden Ausführungsform des erfindungsgemäßen Statormantels,
Fig. 5 eine bezüglich Fig. 4 um 90° um die Längsachse verdrehte Seitenansicht des
in Fig. 4 dargestellten Statormantels und
Fig. 6 eine in der oberen Hälfte radial geschnittene Stirnansicht des Statormantels,
betrachtet in Fig. 4 von rechts.
[0014] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Statormantels besteht vorzugsweise aus Stahl und weist eine Mantelhülse 10 auf,
die längs eines im wesentlichen axial verlaufenden Schlitzes 12 gespalten ist. Beide
Seiten des Schlitzes weisen jeweils eine Reihe von Zähnen 14 auf, die durch ihr gegenseitiges
Ineinandergreifen das Spannen der Mantelhülse 10 entlang des Längsschlitzes 12 nicht
behindern. Im Innern der Mantelhülse 10 ist in an sich bekannter Weise der nicht gezeigte
Stator aus Gummi oder dgl. befestigt. Bei der Darstellung der Fig. 1 und 2 ist davon
auszugehen, daß jeweils am rechten Ende des Statormantels der Saugbereich und am
linken Ende der Druckbereich angeordnet sind. Die Förderung der im übrigen nicht
gezeigten Exzenterschneckenpumpe erfolgt also von rechts nach links. In der linken
axialen Hälfte der Mantelhülse, also im Druckbereich des darge stellten Statormantels,
ist eine allgemein mit 16 bezeichnete Spannvorrichtung vorgesehen, die den Längsschlitz
12 mit einem einzigen Gewindebolzen 18 überspannt. Der Gewindebolzen 18 weist an einem
Ende einen Betätigungskopf 20 mit einem Auge 22 zum Ansetzen eines Spannwerkzeugs
auf. Er weist ferner zwei gegenläufige Gewindeabschnitte 24 und 26 auf, die jeweils
durch ein ein entsprechendes Innengewinde aufweisendes Spannglied 28 bzw. 30 geführt
sind. Jedes Spannglied 28 bzw. 30 weist zwei axiale Ansätze 32 bzw. 34 auf, die jeweils
in einer nach außen offenen Einsenkung 36 bzw. 38 je eines radial von der Außenseite
der Mantelhülse 10 abstehenden Steges 40 bzw. 42 festgehalten sind.
[0015] Beim Verdrehen des Gewindebolzens 18 in einer Richtung werden die Spannglieder 28
und 30 einander angenähert, so daß sich der Längsschlitz 12 verengt und bei Drehung
des Gewindebolzens 18 in entgegengesetzter Richtung wird der Längsschlitz 12 erweitert.
[0016] In beiden axialen Richtungen schließen sich an die Stege 40 und 42 jeweils von der
Außenseite der Mantelhülse 10 etwa tangential abstehende flache Verstärkungsrippen
44 bzw. 46 an, die sich im wesentlichen über die ganze Länge der Mantelhülse 10 erstrecken.
Durch diese Verstärkungsrippen 44 und 46 wird die Spannung der Spannvorrichtung 16
wenigstens zum Teil auch auf die nicht unmittelbar dem Gewindebolzen 18 benachbarten
Bereiche des Druckbereichs und auch den Saugbereich des Statormantels übertragen.
[0017] Für die in den Fig. 4 bis 6 dargestellte zweite Ausführungsform, die mit Ausnahme
der Spannvorrichtung vollständig aus Kunststoff besteht, sind für gleiche oder entsprechende
Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet, jedoch jeweils mit einem Strich versehen.
[0018] Ein wesentlicher Unterschied in Bezug auf die erste Ausführungsform gemäß Fig. 1
bis 3 ist darin zu sehen, daß auf der Außenseite der Mantelhülse 10ʹ nahezu ringförmig
um den Umfang derselben verlaufende Verstärkungsrippen 48 einstückig mit der Mantelhülse
10ʹ vorgesehen sind, die sich in kurzen Abständen nahezu über die ganze Länge der
Mantelhülse 10ʹ verteilen. Sie sind nur durch den Längsschlitz 12ʹ unterbrochen.
Außer den in ähnlicher Weise wie bei der ersten Ausführungsform zu beiden Seiten des
Schlitzes 12ʹ etwa tangential und parallel zueinander vorgesehenen Verstärkungsrippen
44ʹ und 46ʹ ist bei dieser Ausführungsform noch eine weitere axial über die ganze
Länge des Statormantels verlaufende, gegenüberliegende Verstärkungsrippe 50 vorgesehen.
Die Längsrippen 44ʹ, 46' und 50 verbinden die um den Umfang verlaufenden Rippen 48
miteinander. So ergibt sich eine ausgezeichnete Versteifung und infolgedessen auch
gleichmäßige Nachspannmöglichkeit des aus Kunststoff bestehenden Statormantels.
[0019] An der Innenfläche der Statorhülse 10ʹ sind in Längsrichtung verlaufende Rippen
52 vorgesehen, die sich in entsprechende Vertiefungen des einzulegenden Stators einbetten
und dadurch eine Verdrehsicherung für den Stator bilden. Die beiden axialen Enden
54 und 56 der Statorhülse 10ʹ sind so geformt, daß sie in zweckmäßiger Weise an entsprechenden
Saug- und Druckflanschen der Pumpe festlegbar sind.
[0020] Die axialen Ansätze 32ʹ, 34ʹ der Spannglieder 28ʹ, 30ʹ sind bei dieser Kunststoffausführung
wesentlich länger als bei der Stahlausführung gemäß Fig. 1 bis 3 und werden in je
drei axial nebeneinander angeordneten Stegen 40ʹ bzw. 42ʹ gehalten. Durch diese Verlängerung
der axialen Ansätze 32ʹ, 34ʹ erstreckt sich die Spannvorrichtung 16ʹ im wesentlichen
über eine ganze axiale Hälfte der Mantelhülse 10ʹ, und zwar die dem Druckbereich der
im übrigen nicht gezeigten Exzenterschneckenpumpe entsprechende Hälfte. Der Gewindebolzen
18ʹ ist bei dieser Ausführungsform etwa in 1/4 der Längserstreckung der Mantelhülse
10ʹ, ausgehend vom druckseitigen Ende 54, angeordnet.
1. Radial nachstellbarer Statormantel für Exzenterschneckenpumpen, mit einer Mantelhülse,
die einen im wesentlichen parallel zu ihrer Längsachse verlaufenden durchgehenden
Schlitz und eine den Schlitz übergreifende Spannvorrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung (16, 16ʹ) den Schlitz (12, 12ʹ) ausschließlich in der dem
Druckbereich der Exzenterschneckenpumpe entsprechenden axialen Hälfte des Statormantels
(10, 10ʹ) überspannt.
2. Statormantel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung
(16, 16ʹ) den Schlitz (12, 12ʹ) mit einem einzigen Zugglied (18, 18ʹ) überspannt.
3. Statormantel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (18, 18ʹ)
im Bereich zwischen 1/4 und 1/3 der Axialerstreckung des Statormantels (10, 10ʹ),
gerechnet vom druckseitigen Ende desselben aus, angeordnet ist.
4. Statormantel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied
(18) als Zugbolzen ausgebildet ist.
5. Statormantel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied
als Pneumatik- oder Hydraulikzylinder ausgebildet ist.
6. Statormantel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugbolzen (18, 18ʹ)
als Gewindebolzen ausgebildet und durch zwei Spannglieder (28, 30; 28ʹ, 30ʹ) geführt
ist, die auf gegenüberliegenden Seiten des Schlitzes (12, 12ʹ) in radial aus der
Außenseite des Statormantels (10, 10ʹ) vorstehenden Stegen (40, 42; 40ʹ, 42ʹ) gehalten
sind.
7. Statormantel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugbolzen (18, 18ʹ)
ein Auge (22, 22ʹ) zum Ansetzen eines Spannwerkzeuges aufweist.
8. Statormantel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Statormantel (10) einschließlich der Spannvorrichtung (16) aus Stahl oder einer
Kombination aus Stahl und hartem Kunststoff besteht.
9. Statormantel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Spannvorrichtung
(16) in beiden Axialrichtungen vom Statormantel (10) nach außen stehende Verstärkungsrippen
(44, 46) anschließen.
10. Statormantel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Statormantel (10ʹ) mit Ausnahme der Spannvorrichtung (16ʹ) vollständig aus hartem
Kunststoff besteht und aus seiner Außenseite vorstehende Verstärkungsrippen (44ʹ,
46ʹ, 48, 50) trägt, die in Umfangsrichtung bzw. Axialrichtung verlaufen und im wesentlichen
über seine ganze Außenseite verteilt sind.
11. Statormantel nach Anspruch 6 oder 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannglieder
(28ʹ, 30ʹ) zu beiden Seiten mit axialen Ansätzen (32ʹ, 34ʹ) starr verbunden sind,
die jeweils in mehreren parallelen, radial aus der Außenseite des Statormantels (10ʹ)
vorstehenden Stegen (40ʹ, 42ʹ) gehalten sind.
12. Statormantel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Spannvorrichtung
(16ʹ) einschließlich der axialen Ansätze (40ʹ, 42ʹ) etwa über die halbe axiale Länge
des Statormantels (10ʹ) erstreckt.