[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Vermindern bzw. Aufheben des
Biegemoments in einem oder mehreren Masten eines verfahrbaren Hebezeugs, insbesondere
Regalförderzeugs, dessen Fahrwerk auf ortsfesten Fahrbahnen läuft.
[0002] Maste von beispielsweise Regalförderzeugen werden infolge der außermittig angreifenden
Lastkraft auf Biegung beansprucht. Zu diesem statischen Biegemomentenanteil addiert
sich noch ein dynamischer Biegemomentenanteil,der aus Fahrzeugbeschleunigungen resultiert.
Bei Hebezeugen mit sehr hohen - 20 m und mehr -, starr mit dem Fahrträger verbundenen
Masten treten am Mastanschluß, d. h. im Bereich des Übergangs zum Fahrträger, relativ
hohe Biegemomente auf.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche auf einfache und kostengünstige Weise die durch konstante
bzw. wechselnde Last verursachte Verformung gering hält und den aus Fahrzeugbeschleunigungen
resultierenden Biegemomentenanteil reduziert bzw. aufhebt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens zwei gegenläufig
S-förmig verlaufende biegeelastische Zugglieder wie Seile, Ketten oder dergleichen
vorhanden sind, die über je zwei am Hebezug oben und unten befestigte Umlenkrollen
mit quer zur Fahrtrichtung gerichteten Achsen geführt sind und jeweils an entgegengesetzten
Seiten des Mastes bzw. der Maste befindlichen, ortsfesten, an den Enden des Hebezeugfahrwegs
vorgesehenen, biegesteifen Konstruktionen befestigt sind, und daß zwischen die Enden
der Zugglieder und die biegesteifen Konstruktionen Spannmittel geschaltet sind. -
Durch die vorgeschlagene Einrichtung wird die Mastanordnung beim Verfahren des Hebezugs
parallel zu sich selbst verschoben und eine Bewegung aus der senkrechten Lage verhindert.
Die Lösung ist zudem einfach und billig. Bei entsprechend hoher Vorspannung der Zugglieder
ermöglicht sie es auch, Hebezeuge zu verwenden, bei denen der Mast gelenkig mit dem
Fahrträger verbunden ist oder die auf einem Rad verfahrbar sind.
[0005] In der Zeichnung ist am Ausführungsbeispiel eines Regalföderzeugs die Erfindung schematisch
dargestellt, wobei die Figur eine Seitenansicht auf das Regalförderzeug und die Parallelführungsmittel
zeigt.
[0006] Mit 1 ist der biegesteife, nicht teleskopierbare Mast eines Regalförderzeugs beziffert,
dessen unteres Ende starr mit einem Fahrwerksträger 2 verbunden ist. Am Fahrwerksträger
2 sind in der bekannten Weise Laufräder 3 angeordnet, über die sich das Regalförderzeug
auf Laufschienen 4 am Boden des Lagers abstützt. Am Mast 1 ist ein Lastträger 5 in
bekannter Weise heb- und senkbar geführt, dessen Grundplatte 6 einen Teleskoptisch
oder dergleichen trägt. Das obere Ende des Mastes kann mittels waagrechter Laufrollen
an einer oberen Führungsschiene 14 geführt sein.
[0007] Am oberen Teil des Mastes 1 sind zwei höhengleiche Umlenkrollen 7a, 8a drehbar gelagert,
deren waagrechte Achsen quer zu der oberen Führungsschiene 14, und damit auch quer
zu den Laufschienen 4, gerichtet sind. Des weiteren sind am unteren Ende des Regalförderzeugs
zwei höhengleiche, oder im wesentlichen höhengleiche, drehbare Umlenkrollen 7b, 8b
befestigt, deren Achsen quer zu den Laufschienen 4 liegen. Die Parallelführung des
Mastes 1 erfolgt durch zwei Seile 9, 10, deren jeweils eines Ende bei 11 an einem
entsprechenden Teil der Lagerkonstruktion am Ende des Regalförderzeug-Fahrwegs befestigt
ist. Die Seile 9, 10 verlaufen von den Befestigungspunkten 11 zuerst parallel zu der
oberen Führungsschiene bis zu den oberen Umlenkrollen 7a, 8a, sind sodann, da sie
durch die Umlenkrollen 7a, 8a um im wesentlichen 90° umgelenkt sind, senkrecht nach
unten zu den unteren Umlenkrollen 7b, 8b geführt, um die sie mit entgegengesetzter
Umlenkrichtung wie bei den Umlenkrollen 7a, 8a um im wesentlichen 90° umgelenkt werden.
Schließlich verlaufen die Seile 9, 10 parallel zu den Laufschienen 4 nach links und
rechts bis zu den Regalförderzeug-Fahrwerksenden, wo sie an je einer waagrechten,
der Zugmittel-Vorspannung dienenden Spanneinrichtung wie Feder 12 oder dergleichen
befestigt sind, deren anderes Ende bei 13 an einem ortsfesten, am Lagerboden befestigten
Element befestigt ist. Die Vorspannung der Federn kann so hoch gewählt werden, daß
Schlaffseil bei der größten betriebsmäßig auftretenden Seilkraft vermieden wird.
[0008] Abweichend von dem gezeichneten Ausführungsbeipiel kann der Mast 1 gelenkig mit den
Fahrträger 2 verbunden sein, was nicht weiter gezeichnet ist.
1. Einrichtung zum Vermindern bzw. Aufheben des Biegemomentes in einem oder mehreren
Masten eines verfahrbaren Hebezeugs, insbesondere Regalförderzeugs, dessen Fahrwerk
auf ortsfesten Fahrbahnen läuft, gekennzeichnet durch
- wenigstens zwei, gegenläufig S-förmig verlaufende biegeelastische Zugglieder wie
Seile (9, 10) Ketten oder dergleichen, die über je zwei am Hebezeug oben und unten
befestigte Unlenkrollen (7, 8) mit quer zur Fahrtrichtung gerichteten Achsen geführt
und jeweils an entgegengesetzten Seiten des Mastes (1) bzw. der Maste befindlichen,
ortsfesten, an den Enden des Hebezeugfahrwegs vorgesehenen, biegesteifen Konstruktionen
befestigt sind,
- zwischen die Enden der Zugglieder (9, 10) und die biegesteifen Konstruktionen geschaltete
Spannmittel (12).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugglieder (9, 10)
durch die Spannmittel (12) mindestens so hoch vorgespannt sind, daß Schlaffwerden
bei der größten betriebsmäßig auftretenden Zuggliederkraft vermieden ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung
der Zugglieder (9, 10) gleich ist.