[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratze mit einem Kern, einer Polsterauflage und einem
Drell.
[0002] Aufbau und Qualität einer Matratze sind ausschlaggebend für einen gesunden, entspannenden
Schlaf. Sie muß die im Schlaf abgegebene Körperfeuchtigkeit aufnehmen und abführen.
Sie muß ferner den Körper des Schlafenden stützen, wobei in allen Schlafpositionen
eine möglichst entspannte Körperhaltung erreicht werden muß. Dabei müssen unterschiedliche
Körperformen und -gewichte ausgeglichen werden. Alle diese Aufgaben muß die Matratze
im Zusammenwirken mit dem Bettunterbau erfüllen.
[0003] Nachdem die früher weit verbreiteten, nur unter Verwendung von Roßhaar oder Seegras
hergestellten Matratzen heute weitgehend verschwunden sind, beherrschen heute Matratzen
mit Federkern oder Schaumstoffkern den Markt. Der Kern der Matratze hat die Aufgabe,
eine ausreichende Elastizität bei gleichzeitiger Formhaltigkeit und Feuchtigkeitsabführung
zu gewährleisten. Diesen Forderungen kommen Federkerne, insbesondere Taschenfederkerne,
optimal entgegen.
[0004] Während alle marktgängigen, qualitätsmäßig guten Matratzen heute einem in Rücklage
Schlafenden einen ausreichenden bis sehr guten Liegekomfort gewähren, entstehen Probleme,
sobald sich der Schlafende in die Seitenlage dreht. Hierbei macht die Wirbelsäule
von der Lendengegend ausgehend einen seitlichen Bogen nach oben, erfährt dann im Bereich
der Schulter einen Knick und macht im Bereich des Halses einen Bogen nach unten. Es
wurde schon versucht, diesen Knick im Bereich der Halswirbelsäule durch die Verwendung
von speziellen Kopfkissen zu vermindern. Damit wird jedoch das Problem der seitlich
gebogenen Wirbelsäule zwischen Lenden und Schulter nicht beseitigt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Matratze anzugeben, mit
deren Hilfe die Wirbelsäule eines Schlafenden auch in Seitenlage gerade gestreckt
bleiben kann.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1.
[0007] Dank der reduzierten Rückstellkraft des Matratzenkerns können Schulter und Oberarm
tiefer in die Matratze einsinken, so daß bei richtiger Abstimmung der Rückstellkraft
die Wirbelsäule die optimale gestreckte Haltung auch in Seitenlage beibehalten kann,
was dem Schlafenden einen gesunden Schlaf und optimalen Schlafkomfort gewährleistet.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung besteht der Drell im Schulteraufnahmebereich
aus einem Stretch-Material. Die Verwendung von Stretch-Material optimiert die Nachgiebigkeit
der Matratze im Schulteraufnahmebereich. Kräfte, insbesondere Zugkräfte, aus dem meist
stramm gespannten Drell werden nicht übertragen.
[0009] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind zwei Schulteraufnahmebereiche mit reduzierter
Rückstellkraft vorgesehen, wobei vorzugsweise die Schulteraufnahmebereiche jeweils
nur einseitig, abwechselnd auf der Oberseite bzw. der Unterseite der Matratze, mit
dem Stretch-Drell überdeckt sind. Auf diese Weise ist es möglich, die Matratze regelmäßig
zu wenden, entweder um dem Polstermaterial Gelegenheit zu geben, sich zu regenerieren,
oder um zwischen einer Winterseite und einer Sommerseite der Matratze abwechseln zu
können.
[0010] Um ein Verschieben des Drells auf der Polsterauflage bzw. auf dem Matratzenkern zu
verhindern, wird der Drell üblicherweise mit Heftpunkten fixiert. Gemäß einer besonderen
Ausgestaltung der Erfindung sind diese Heftpunkte im Bereich der Naht zwischen festem
Drell und Stretch-Drell angeordnet, jedoch immer außerhalb des Stretch-Drells, um
die Nachgiebigkeit und Sensibilität des Schulteraufnahmebereiches nicht negativ zu
beeinflussen.
[0011] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist der Kern der Matratze ein Schaumstoffkern
und besitzt im Schulteraufnahmebereich ein verringertes Raumgewicht.
[0012] Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist der Kern der Matratze ein Federkern
und ist im Schulteraufnahmebereich mit Federn von reduzierter Federkraft ausgerüstet.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Matratze sieht vor, daß der Kern ein Taschenfederkern
ist. Gerade bei Taschenfederkernen sind die einzelnen Federn gegeneinander maximal
entkoppelt, so daß das tiefere Einsinken im Schulterbereich praktisch keine Auswirkungen
auf die Nachbarbereiche hat, wo Kopf bzw. Rumpf aufliegen.
[0014] Um den Körper des Schlafenden optimal unterstützen zu können, insbesondere im Bereich
der Lendenwirbelsäule, wie es insbesondere bei den sogenannten Bandscheibenmatratzen
gewünscht wird, kann der Federkern im Lendenbereich mit Federn von verstärkter Federkraft
ausgerüstet werden. Hierdurch wird der Körper im Lendenbereich besonders gestützt,
so daß die Wirbelsäule in der Rückenlage ihre natürliche S-Wölbung, in der Seitenlage
ihre gerade Streckung beibehält.
[0015] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Man erkennt in perspektivischer, teilweise aufgeschnittener Darstellung
eine Matratze, bestehend aus einem Federkern 1, einer Polsterauflage 2 auf Ober- und
Unterseite des Kerns 1 und einem Drell 3.
[0016] In einem Bereich 4, dort wo Schulter und Oberarm eines Schlafenden liegen, sind Federn
8 mit reduzierter Rückstellkraft in den Kern 1 eingesetzt. Der üblicherweise aus einem
festen Textilmaterial bestehende Drell 3 ist in diesem Schulteraufnahmebereich 4 durch
ein Stretchmaterial 5 ersetzt. Heftpunkte 7 zur Fixierung des Drells 3 gegen Verrutschen
befinden sich außerhalb des Stretchmaterials 5, jedoch in unmittelbarer Nähe der Nähte
6 zwischen festem Drell 3 und Stretchmaterial 5. Auf diese Weise werden insbesondere
Zugspannungen aus dem Bereich des festen Drells 3 auf die Schulteraufnahme 4 mit Sicherheit
verhindert.
[0017] Vorzugsweise sind in einer Matratze zwei Schulteraufnahmebereiche 4, 4′ vorgesehen,
damit die Matratze jederzeit gewendet werden kann, was ihre Lebensdauer bekanntlich
verdoppelt. Dabei wird der Stretchdrell 5 nur so angebracht, daß jeweils nur ein Schulteraufnahmebereich
entsteht. Im Bereich der Beine ist der Kernbereich mit verringerter Rückstellkraft
dagegen von dem üblichen festen Matratzendrell 3 überspannt, so daß die verringerte
Rückstellkraft der Federn praktisch nicht wirksam werden kann. Die Beine oder Füße
sinken also nicht ein.
[0018] Um im Lendenbereich eine verstärkte Unterstützung des Körpers des Schlafenden bewirken
zu können, sind in diesem Bereich Federn 9 mit verstärkter Rückstellkraft in den Kern
1 eingesetzt. Dadurch wird in der Rückenlage des Schlafenden die Wirbelsäule im Lendenbereich
in ihrer natürlichen S-Wölbung gestützt. In der Seitenlage des Schlafenden wird dagegen
die Taille unterstützt, so daß die Wirbelsäule hier ihre gerade Streckung beibehält.
Zusammen mit der geraden Streckung auch im Bereich des Oberkörpers und insbesondere
der Schulter ergibt sich eine optimal entspannte Haltung für den Schlafenden und damit
ein gesunder, entspannender Schlaf.
1. Matratze mit einem Kern (1), einer Polsterauflage (2) und einem Drell (3), dadurch
gekennzeichnet, daß der Kern (1) in dem Längenbereich (4), der die Schultern bzw.
Oberarme eines in Seitenlage Schlafenden aufnimmt, eine reduzierte Rückstellkraft
aufweist.
2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drell (3) im Schulteraufnahmebereich
(4) aus einem Stretch-Material (5) besteht.
3. Matratze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schulteraufnahmebereiche
(4,4′) mit reduzierter Rückstellkraft vorgesehen sind.
4. Matratze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schulteraufnahmebereiche
(4,4′) jeweils nur einseitig, abwechselnd auf der Oberseite bzw. der Unterseite der
Matratze, mit dem Stretch-Drell (5) überdeckt sind.
5. Matratze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Naht (6) zwischen festem Drell (3) und Stretch-Drell (5) Heftpunkte
(7) angeordnet sind.
6. Matratze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kern (1) ein Schaumstoffkern ist und im Schulteraufnahmebereich ein verringertes
Raumgewicht besitzt.
7. Matratze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kern (1) ein Federkern ist und im Schulteraufnahmebereich (4, 4') mit Federn (8)
von reduzierter Federkraft ausgerüstet ist.
8. Matratze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern ein Taschenfederkern
ist.
9. Matratze nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Federkern (1)
im Lendenbereich mit Federn (9) von verstärkter Federkraft ausgerüstet ist.