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EP 0 293 359 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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30.11.1988 Patentblatt 1988/48 |
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Anmeldetag: 25.04.1988 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR IT LI SE |
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Priorität: |
14.05.1987 AT 1224/87
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Anmelder: Austria Metall Aktiengesellschaft |
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A-5282 Braunau am Inn (AT) |
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Erfinder: |
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- Falk, Friedrich
A-5280 Braunau (AT)
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Vertreter: Hain, Leonhard (DE) |
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Eduard-Schmid-Strasse 2 D-81541 München D-81541 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Höhenverstellbarer Tiefladewaggon für Huckepackverkehr |
(57) Tiefladewaggon für Huckepackverkehr, der zum Zweck der Beladung der Länge nach befahren
wird, wobei die Tiefladebrücke heb- und senkbar und im gehobenen Niveau befahrbar
ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Tiefladewaggon für Huckepackverkehr, der zum Zweck
der Beladung befahren wird.
[0002] Im Rahmen des Huckepackverkehrs werden zur Zeit fast ausschließlich Niederflurwaggons
verwendet, auf welchen die LKW's an den Ausgangs- und Endbahnhöfen der Länge nach
auf- bzw. abfahren. Da der Regelquerschnitt der Bahn dabei eingehalten werden muß,
müssen die Waggons sehr niedrig gebaut werden, da sonst die Drehgestelle zu hoch
werden und der Waggon der Länge nach nicht mehr befahrbar ist. Das bedeutet, daß
die Räder der Drehgestelle mit einem sehr geringen Durchmesser ausgeführt werden müssen.
Durch diese kleinen Raddurchmesser besteht relativ hohe Entgleisungsgefahr, wodurch
keine hohen Geschwindigkeiten gefahren werden können.
[0003] Dieser Nachteil wird dadurch beseitigt, daß die Tiefladebrücke heb- und senkbar
und im gehobenen Niveau befahrbar ist. Somit werden die Nachteile der Bauweise mit
sehr kleinen Raddurchmessern beseitigt, es kann mit hohen Geschwindigkeiten gefahren
werden, da keine Entgleisungsgefahr besteht, da Drehgestelle mit Rädern mit den üblichen
Durchmessern von 400 bis 500 mm verwendet werden. Das Auffahren auf die Waggons erfolgt
in der Art, daß die Tiefladebrücken auf die Höhe der Drehgestelloberkante angehoben
werden, die Fahrzeuge den Zug befahren und danach die Tiefladebrücken wieder abgesenkt
werden. Der LKW-Zug befindet sich dann innerhalb des Lichtraumprofils der Bahn und
der Zug kann abfahren.
[0004] In weiterer erfindungsgemäßer Ausführung kann der Tiefladewaggon so gestaltet werden,
daß die Tiefladebrücke in der Mitte schmäler ist als an den Enden. Durch die schmälere
Bauweise in der Mitte der Tiefladebrücke wird bei Kurvenfahrten die Einschränkung
durch das Bahnprofil geringer, während am Ende die Brücke breit ist, damit die Hydraulikzylinder
und die Verriegelung untergebracht werden können. Um die Festigkeit der Tiefladebrücke
zu erhöhen, kann der Querschnitt trogförmig gestaltet werden.
[0005] Der Druck zum Heben der Tiefladebrücke kann entweder durch ein Pumpenaggregat, das
am Waggon mitgeführt wird, oder durch ein stationäres oder mobiles Gerät am Bahnhof
erzeugt werden. Es ist auch möglich, daß der Hebe- bzw. Senkvorgang pneumatisch durch
bahneigene Druckluft erfolgt.
[0006] Die Erfindung wird in den nachstehenden Zeichnungen dargestellt.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 die Ansicht des Waggons in Transportstellung mit abgesenkter Tiefladebrücke.
Fig. 2 die Ansicht des Waggons mit hochgehobenen Tiefladebrücken niveaugleich mit
den Drehgestellen.
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Tiefladewaggon in Draufsicht.
Fig. 4 die Zylinder- und Hydraulikanlage am Waggon.
Fig. 5 eine Alternative der Ölversorgung stationär vom Bahnhof aus mit Schnellkupplung
am Waggon.
Fig. 6 eine hydraulische Versorgung vom Bahnhof mit einem Mobilgerät mit Andockseile
am Waggon.
[0008] Der Tiefladewaggon besteht aus einer Tiefladebrücke 1, die auf zwei Drehgestellen
ruht. Zwischen der Tiefladebrücke und den Drehgestellen sind Zylinder 2 angebracht.
Um den Tiefladewaggon befahrbar zu machen, wird die Tiefladebrücke 1 so weit angehoben,
daß das Niveau der Fahrspur der Tief ladebrücke ungefähr gleich der Oberkante des
Drehgestelles 3 ist. So können die LKW's 4 in Längsrichtung auf die Zuggarnitur über
die einzelnen Tiefladewaggons in ungefähr einem Niveau auffahren. Wenn alle LKW's
in Position sind, werden die Tiefladebrücken 1 wieder abgesenkt und rasten dabei in
einer zentrierbaren Verriegelung 5 ein. Der LKW 4 befindet sich innerhalb des Bahnprofiles.
Bei der Entladung erfolgt der Vorgang in umgekehrter Weise.
[0009] Die Tiefladebrücke ist so gestaltet, daß sie in der Mitte 6 schmäler gebaut ist als
an den Enden 7 und die Seitenwangen 8 im mittleren Bereich höher gezogen sind. Der
Druck zum Heben und Senken kann durch ein mitgeführtes Pumpaggregat 9 erzeugt werden,
wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Die Zylinder werden über fest verlegte Rohrleitungen
12 am Waggon angespeist. Andere Alternativen sind eine zentrale Druckanspeisung 10,
wie in Fig. 5 dargestellt oder durch ein mobiles Kleingerät 11 für jeden Tiefladewaggon,
wie Fig. 6 zeigt.
[0010] Im Falle der Andockung des Systems am Bahnhof ist an jedem Tiefladewaggon eine Hochdruckschnellkupplung
13 vorgesehen. Es ist auch möglich, anstelle Zylindern Spindelantriebe zu verwenden.
1. Tiefladewaggon für Huckepackverkehr, der zum Zweck der Beladung befahren wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefladebrücke (1) heb- und senkbar und im gehobenen
Niveau befahrbar ist.
2. Tiefladewaggon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefladebrücke
(1) so gestaltet ist, daß sie in der Mitte (6) schmäler als an den Enden (7) gebaut
ist.
3. Tiefladewaggon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefladebrücke
(1) einen trogförmigen Querschnitt mit hochgezogenen Seitenwangen besitzt.
4. Tiefladewaggon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den breiter gezogenen
Enden (7) der Tiefladebrücke (1) eine entsprechende Anzahl von Hydraulikoder Pneumatikzylindern
und eine Zentrierung untergebracht sind.
5. Tiefladewaggon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische Versorgung
zum Heben und Senken der Tiefladebrücke (1) durch ein am Waggon mitgeführtes Pumpaggregat
(9) bewerkstelligt wird.
6. Tiefladewaggon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die hydraulische
Versorgung am Bahnhof befindet und am Niederflurwaggon Hochdruckschnellkupplungen
(13) angebracht sind.
7. Tiefladewaggon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Heben und Senken
der Tiefladebrücke (1) pneumatisch mit bahneigener Druckluft erfolgt.

