(19)
(11) EP 0 294 573 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.12.1988  Patentblatt  1988/50

(21) Anmeldenummer: 88106477.8

(22) Anmeldetag:  22.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F04D 5/00, F02M 37/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 12.06.1987 DE 3719621

(71) Anmelder: PIERBURG GMBH
41460 Neuss (DE)

(72) Erfinder:
  • Radermacher, Bernhard
    D-4060 Viersen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Seitenkanalpumpe zur Brennstofförderung


    (57) Die Seitenkanalpumpe weist einen Saugkanal auf, dessen Einmün­dungsquerschnitt in den Seitenkanal radial nach außen von der Wandung der Seitenkanalmitte begrenzt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Seitenkanalpumpe zur Brennstofförderung in Kraft­fahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

    [0002] Eine derartige Seitenkanalpumpe ist zum Beispiel aus dem Deutschen Gebrauchs­muster 84 19 971 bekannt, in dem bereits das Problem angesprochen wird, daß die nötige Fördermenge nicht erreicht wird, wenn die Pumpe warmen Brennstoff fördert, da dann viel Gas im Brennstoff enthalten ist. Dieses Problem soll durch eine Austrittsöffnung mit zwei Bereichen unterschiedlicher Breiten, wo­von der schmälere äußere Bereich mehr in eine Dichtfläche zwischen Einlaß und Austritt hineinragt als der innere Bereich. Mit dieser Konstruktion soll sich eine größere Fördermenge erzielen lassen.

    [0003] Umfangreiche Versuchsreihen ergaben jedoch keine signifikanten Verbesserungen des Förderverhaltens derartiger Seitenkanalpumpen.

    [0004] Aus der 1977 im Springer Verlag erschienenen 13. Auflage des Buches 'Die Pum­pen', Seite 282, ist allgemein bekannt, daß sich bei einer derartigen Pumpe mit zwei Seitenkanälen senkrecht zur Mittelebene des Flügelrades in jedem Sei­tenkanal eingreifende Wirbel des Fördermediums bilden, die durch die Drehbewe­gung des Pumpenrades in Umlaufrichtung shcraubenförmig entgegengesetzt drehend umlaufen und sich in der Mittelebene des Flügelrades treffen.

    [0005] Überlegungen und bestätigende Versuche ergaben, daß Gas bereits im axial ein­mündenden Saugkanal austritt und sich in diesem sammelt, da Gasblasen durch die im Einlaßbereich bestehenden Wirbel des Fördermediums wieder in den Saug­kanal zurückgeführt werden.

    [0006] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsbil­dende Seitenkanalpumpe derart zu gestalten, daß eine Ansammlung von Gas im Saugkanal vermieden und eine hohe Fördermenge erreicht werden können.

    [0007] Diese Aufgabe ist durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs genannten Merk­male gelöst. Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit einer Zeichnung hervor.

    [0008] Die Zeichnung zeigt eine Figur der erfindungsgemäßen Seitenkanalpumpe 1 be­stehend aus einem Gehäuse 2, einem Pumpenrad 3, das von einer Motorwelle 4 an­getrieben wird, wobei im Gehäuse 2 zwei beiderseits des mit Flügeln 5 ausgestatteten Pumpenrades 3 Seitenkanäle 6, 7 angeordnet sind. In den Seitenkanal 6 mündet axial ein Saugkanal 8 ein, durch den das Förderme­dium in die Seitenkanäle 6, 7 gesaugt wird und durch einen nicht dargestellten Auslaß am Ende des ringförmigen Seitenkanals 7 abfließen kann. Der Einmünde­querschnitt 9 des Saugkanals 8 in den Seitenkanal 6 wird radial von der Außen­wandung 10 einer das Pumpenrad 3 lagernden Nabe 11 und der Wandung 12 des Sei­tenkanals 6 in etwa im Verlauf der Seitenkanalmitte 13 (mittlerer Kanaldurchmesser) begrenzt.

    [0009] Bei Drehung des Pumpenrades 3 wird die bekannte Wirbelbildung des Förderme­diums durch die in den Flügelzellen 14 und den Seitenkanälen 6, 7 herrschenden unterschiedlichen Fliehkräfte bzw. Druckunterschiede erzeugt, wobei die Wirbel durch Pfeile gekennzeichnet sind.

    [0010] Sofern Gas im Saugkanal 8 auftritt, wird dieses mit dem Fördermedium in den Seitenkanal 6 gesaugt und ebenfalls durch die Drehbewegung des Pumpenrades 3 in schraubenförmige Drehbewegung gebracht, wie es durch die Wirbelpfeile ange­deutet ist. Hierbei stößt das Gas gegen den entgegengesetzt verlaufenden Wir­bel des Seitenkanals 7 und wird am äußeren Umfang 15 des Pumpenrades 3 bzw. des Seitenkanals 6 wieder in den Seitenkanal 6 zurückgedrückt. Bisher ent­spricht die Pumpenwirkung dem behandelten Stand der Technik.

    [0011] Durch die radiale Begrenzung des Einmündequerschnitts 9 durch die Wandung 12 des Seitenkanals 6 in etwa im Verlauf der Seitenkanalmitte 13 (mittlerer Kanaldurchmesser) wird das Gas in Richtung auf den Einmündequerschnitt 9 geführt und wird durch das einströmende Fördermedium wieder in den Seitenkanal 6 bzw. die Flügelzellen 14 des Pumpenrades 3 gefördert, wo es dann durch die spiralförmige Bewegung der Wirbel aus dem Einmündebereich abgeführt wird. Eine Einengung des Einmündungsquerschnitts 9 ist durch Herabziehen des Einmünde­querschnittes 9 bis auf die Außenwandung 10 der Nabe 11 vermeidbar.

    [0012] Mit der Erfindung ist eine wesentliche Verbesserung des Förderverhaltens die­ser Seitenkanalpumpen insbesondere beim Einsatz zur Förderung von leichtsie­denden Brennstoffen erreicht worden. Damit ist deren Einsatz auch in Kraftfahrzeuge möglich geworden.


    Ansprüche

    Seitenkanalpumpe zur Brennstofförderung in Kraftfahrzeugen mit zwei beider­seits eines Pumpenrades mit Flügeln angeordneten Seitenkanälen, mit in einen der Seitenkanäle axial einmündenden Saugkanal, dadurch gekennzeichnet, daß der Einmündequerschnitt (9) des Saugkanals (8) in den Seitenkanal (6) radial nach außen von der Wandung (12) des Seitenkanals (6) in etwa im Verlauf der Sei­tenkanalmitte (13) begrenzt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht