[0001] In Industrieöfen, insbesondere in Schutzgas- und Vakuumöfen, dienen Heizstäbe aus
Graphit als Heizelemente. Vorzugsweise sind die Heizstäbe als Graphitrohre ausgebildet,
die äquidistant über den Ofenumfang verteilt axial in Richtung der Ofenachse angeordnet
sind. Zur Befestigung und zur Stromzuführung werden die Heizstäbe jeweils in ihrem
mittleren Bereich in einem verschraubbaren Graphitklotz gehalten. Diese Befestigungsart
hat den Vorteil, daß sich während der Erwärmung die Heizstäbe frei nach den Stirnseiten
des Ofens ausdehnen können. Der Stromfluß von Heizstab zu Heizstab erfolgt über Verbindungsstücke,
die entweder aus U-förmig gebogenen Graphitrohren oder aus massiven Graphitkörpern
bestehen.
[0002] Bei bestimmten Industrie-Ofentypen müssen aufgrund konstruktiver und themischer Gegebenheiten
die Graphitheizstäbe jeweils an ihren Enden, also nahe den Stirnflächen der Ofenkammer,
befestigt werden. Als Befestigungselemente können wiederum Graphitklötze verwendet
werden. Es kommen auch Graphitringe bzw. in mehrere Sektoren geteilte Graphitringe
(bei Parallelschaltung von Graphitheizstäben) zum Einsatz. Klötze und Ringe bewirken
sowohl die mechanische Befestigung als auch die elektrische Zuleitung. Dadurch sind
jedoch die Heizstäbe beidseitig fest eingespannt. Die thermische Längenausdehnung
der Heizrohre führt daher oft zum Bruch der Graphitringe.
[0003] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Halterungselemente aus Graphit für
Heizstäbe in Industrieöfen zu entwickeln, die die thermische Ausdehnung der Heizstäbe
im Ofenbetrieb ohne Bruch aufzunehmen vermögen und gleichzeitig eine gute elektrische
Leitfähigkeit aufweisen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sie aus mit entsprechenden
Bohrungen versehenen Kreisringen oder Kreisringsektoren aus einer flexiblen Graphitlaminatplatte
bestehen, wobei der Schichtenaufbau des Laminats senkrecht zur Heizstabachse verlaufen
muß.
[0005] Die Abmessungen der Kreisringsektoren werden derart gewählt, daß die Höhe H der Kreisringsektoren
größer ist als die Breite B, gemessen in Richtung der Heizstäbe. Vorzugsweise gilt
2 ≦ H/B ≦ 8.
[0006] Diese Halterungselemente aus Graphitlaminat widerstehen den Bedingungen des Ofenbetriebs,
sind flexibel genug, um die thermische Ausdehnung der Heizstäbe aufzunehmen, ohne
daß die mechanische Belastbarkeit dadurch verringert wird. Außerdem sind sie elektrisch
gut leitfähig, so daß sie auch als Stromleiter fungieren können.
[0007] Die Halterungselemente werden derart hergestellt, daß man aus handelsüblichen Graphitlaminatplatten
entsprechende Ringe herausschneidet und gegebenenfalls in Sektoren unterteilt, so
daß die Heizstäbe sektionsweise unabhängig voneinander beheizt werden können. Mit
Hilfe entsprechender Bohrungen in den Halterungselementen werden die Heizstäbe befestigt.
Vorzugsweise erfolgt die Befestigung mittels Mutter und Kontermutter.
[0008] Da der spezifische elektrische Widerstand in Preßrichtung des Graphitlaminats um
den Faktor 1/65 kleiner ist als quer zur Preßrichtung, werden die Laminatstreifen
so geschnitten, daß Stromflußrichtung mit der Laminatlängenorientierung zusammenfällt.
Da überdies der spezifische elektrische Widerstand des Graphitlaminats in Schichtrichtung
gleich dem von Massivgraphit ist (

10Ω µm), verändern sich elektrische Kennwerte des Ofens nicht.
[0009] Durch den Laminatschichtenaufbau des Haftleitungselements senkrecht zur thermischen
Dehnungsrichtung der Heizstäbe, ist des Halterungselement flexibel genug, um Auslenkungen
von unterschiedlichem Betrag und unterschiedlicher Richtung an den Einspannstellen
der Heizstäbe zu widerstehen.
[0010] Durch geeignete Wahl des Querschnitts der Kreisringsektoren (im Rahmen der Variationsseite
von H und B), läßt sich der Ohm'sche Widerstand der Sektoren relativ zum Ohm'schen
Widerstand der Heizleiter einstellen. Damit kann die dem Ofen an den Stirnflächen
zugeführte Heizleistung variiert werden, d.h. die Befestigungselemente als zusätzliche
Heizelemente im Ofenraum.
[0011] Die Abbbildung zeigt schematisch eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Halterungselemente. Zwei Heizstäbe (2) sind an beiden Enden in je einem Halterungselement
(1) aus Graphitlaminat mittels Mutter (3) und Kontermutter (4) befestigt, wobei die
Halterungselemente (1) an diesen Stellen Bohrungen aufweisen. Die Halterungselemente
(1) sind ihrerseits über Graphitklötze (5), die die Ofenisolation (6) durchdringen,
an der Ofenwandung befestigt. Der Schichtenaufbau des Graphitlaminats verläuft senkrecht
zur Heizstabachse.
1. Halterungselemente aus Graphit für Heizstäbe in Industrieöfen,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus mit entsprechenden Bohrungen versehenen Kreisringen oder Kreisringsektoren
aus einer flexiblen Graphitlaminatplatte bestehen, wobei der Schichtenaufbau des Laminats
senkrecht zur Heizstabachse verlaufen muß.
2. Halterungselemente nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe H und die Breite B in Heizstabrichtung der Kreisringsektroen durch die
Formel 2 ≦ H/B ≦ 8 festgelegt ist.