(19)
(11) EP 0 300 152 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.1989  Patentblatt  1989/04

(21) Anmeldenummer: 88107474.4

(22) Anmeldetag:  10.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 11/12, F16B 2/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 22.07.1987 DE 3724250
22.08.1987 DE 3728101

(71) Anmelder: GRÖPPER WOHNUNGSBAU GMBH
D-4700 Hamm 4 (DE)

(72) Erfinder:
  • Gröpper, Theo, Dipl.-Des.
    D-4700 Hamm 4 (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Befestigung für eine Treppe


    (57) Es sind vorgefertigte Deckenlochzargen (1) bekannt, die aber mit fest angeordneten Halteelementen, beispielsweise für Bodentreppen, ausgerüstet sind.
    Durch die erfindungsgemäße Deckenlochzarge (1) wird die Möglichkeit einer großen Variationsmöglich­keit geschaffen, da die Zarge (1) mit in Längs­achse der Zarge (1) stufenlos einstellbaren Halte­vorrichtungen ausgerüstet ist und außerdem der Anschluß der Treppenstufen an diese Haltevor­richtung ebenfalls in der Höhe stufenlos ein­stellbar ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Befestigung für eine Treppe gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspru­ches.

    [0002] Eine gattungsbildende Deckenlochzarge ist in dem DE-GM 74 02 111 beschrieben. Diese bekannte Decken­lochzarge ist höhenverstellbar ausgebildet und dient als Rahmen für eine Bodentreppe, wobei die Einscha­lung für den Deckendurchbruch entfällt, da die Deckenlochzarge selbst die Einschalung bildet. Die Zarge kann ohne jegliche Verschalung einbetoniert werden und schafft somit eine Verblendung des Deckenquerschnittes. Sie ist mit Bolzen als Halte­elemente ausgerüstet, die den Einbau der eigentli­chen Bodentreppe ermöglichen sollen und fest ange­schweißt sind.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gat­tungsbildende Deckenlochzarge dadurch zu verbessern, daß ein beliebiger Anschluß der Halteelemente für die Treppe möglich ist und daß dadurch bei der Her­stellung des Bauwerkes aufgetretene Maßdifferenzen leicht ausgeglichen werden können.

    [0004] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

    [0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran­sprüchen erläutert.

    [0006] Mit anderen Worten ausgedrückt, wird gemäß der Er­findung vorgeschlagen, die Deckenlochzarge mit einer vorzugsweise umlaufenden, ggf. schwalbenschwanzför­migen, sich nach vorne zur offenen Seite hin ver­engenden Nut auszurüsten, so daß an jeder beliebigen Stelle dieser Nut und damit dieser Deckenlochzarge die Halteelemente für die Teile der einzubauenden Treppe angesetzt werden können. Diese Halteelemente selbst sind wiederum variabel und bestehen aus zwei Klemmplatten, die in die Nut eingeführt werden und sich im Tiefsten der Nut verankern, wobei diese Klemmplatten von Gewindestangen gehalten werden, so daß ihre Höhe beliebig einregelbar ist. Diese Gewin­destangen tragen dann gleichzeitig Stufenschuhe, die die Stufenköpfe rahmenförmig umgreifen und in die die Stufenköpfe eingesetzt werden. Es ist hieraus ersichtlich, daß jede beliebige Treppenstufenbreite und damit auch alle beliebigen Treppenläufe, wie geradliniger Treppenlauf, 1/4 und 1/2-gewendelter Treppenlauf sowohl rechts als auch links gewendelt und jede beliebige Stufenhöhe eingesetzt werden können trotz Verwendung einer vorgefertigten Be­festigung.

    [0007] Auch nachträgliche Veränderungen der Treppe werden durch die Befestigung erleichtert.

    [0008] Vorzugsweise weist die Zarge an ihrer Oberseite oder auch an ihrer Unterseite Gewindeschraubhülsen auf, die den Einbau von Zusatzbauteilen für die spätere Wohnungsausgestaltung aufnehmen können.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­gend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeich­nungen zeigen dabei in

    Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch die Deckenlochzarge, in

    Fig. 2 in größerem Maßstab die Einzelbau­teile für die an diese Deckenlochzarge anzuschließenden Halteelemente und in

    Fig. 3 schematisch eine Seitenansicht in ver­kleinertem Maßstab auf eine Stufenan­ordnung bei Einsatz der Deckenloch­zarge.



    [0010] In Fig. 1 ist mit 1 eine Deckenlochzarge bezeichnet, die eine senkrechte Wand 2 und einen unteren hori­zontalen Flansch 3 sowie einen oberen horizontalen Flansch 4 aufweist. Die Deckenlochzarge 1 begrenzt eine Betondecke, von der ein Teil bei 5 dargestellt ist. Sie hat den Vorteil, daß sie nach vorgegebenen Maßen angefertigt werden kann und gleichzeitig mit den herkömmlichen Deckeneinschalarbeiten verlegt werden kann. Die Profilhöhe der Deckenlochzarge 1 bestimmt dabei die Deckenstärke und die Decke 5 kann über den oberen horizontalen Flansch 4 glatt abge­zogen werden.

    [0011] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist in dem oberen Flansch 4 eine Gewindeschraubhülse 6 vorge­sehen, in die Zusatzbauteile 7 eingeschraubt werden können, wobei während der Betonierungsarbeiten die Gewindeschraubhülse 6 durch sogenannte Blindschrau­ ben verschlossen wird.

    [0012] In der senkrechten Wand 2 ist eine umlaufende Nut 8 angeordnet, die ein Schwalbenschwanzprofil aufweist, wobei der engere Teil des so gebildeten Schwalben­schwanzes zur senkrechten Wand hin - also nach vorne hin - gerichtet ist.

    [0013] In diese umlaufende Nut 8 können Halteelemente 9 eingesetzt und befestigt werden, die der Halterung der eigentlichen Treppenstufen dienen. Wie aus der Darstellung in Fig. 1 ersichtlich, ist - da die Nut 8 umlaufend gestaltet ist - jede beliebige Anschluß­möglichkeit gegeben.

    [0014] Die Halteelemente 9 sind in Fig. 2 größer darge­stellt und bestehen bei dem dargestellten Ausfüh­rungsbeispiel aus zwei Klemmplatten 10 und 11, die auf einer Gewindestange 12 frei verschieblich ange­ordnet sind. Die Klemmplatten 10 und 11 weisen dabei an ihrer dem Befestigungsende bezüglich der Gewinde­stange 12 abgewandten Ende Fingerlappen 14 und 15 auf, wobei die Fingerlappen der oberen Klemmplatte 10 nach unten gerichtet sind und zwei im Abstand voneinander angeordnete Fingerlappen 14 vorgesehen werden, während der Fingerlappen 15 an der unteren Klemmplatte 11 nach oben gerichtet ist und in der Mitte der Klemmplatte sitzt, so daß er die beiden Fingerlappen 14 der oberen Klemmplatte 10 durchgrei­fen kann. Diese Anordnung wird deutlich aus Fig. 1, wo die beiden Klemmplatten 10 und 11 dicht aufeinan­derliegen und die Fingerlappen 14 und 15 dadurch nach oben und unten ausgefahren sind und sich in das Tiefste der Nut 8 einlegen. Die Klemmplatten 10 und 11 werden bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel durch einfache Schrauben auf der Ge­windestange 12 gesichert, während bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel Schraubhülsen 16 und 17 vorgesehen sind, die die gleiche Funktion wie die Schrauben in Fig. 1 übernehmen, aber zusätzlich die Möglichkeit bieten, daß die das Gewinde der Ge­windestange 12 verdeckenden Zierhülsen 18 in diese Schraubhülsen eingesetzt werden können, wo sie bei­spielsweise durch eine Madenschraube 19 festgelegt werden. Außerdem wird durch die Gewindestangen 12 eine Höhenausgleichsmöglichkeit erreicht.

    [0015] Die Gewindestangen 12 tragen weiterhin Stufenschuhe 20, die einen Aufnahmeraum 21 aufweisen, in den der Kopf einer Treppenstufe eingesetzt werden kann. Die­ser Treppenstufenkopf weist dabei dann eine Bohrung auf, die von der den Stufenschuh durchquerenden Ge­windestange 12 durchgriffen wird.

    [0016] In der Zeichnung nicht dargestellt ist die Möglich­keit, daß in den Stufenschuhen elastische Auflage­platten für die aufzunehmenden Treppenstufenköpfe vorgesehen sind, so daß jede Schallübertragung ver­hindert wird. Außerdem bietet dieser in Fig. 2 dar­gestellte Stufenkopf die Möglichkeit, daß die Stufen mit einer Teppichbodenumhüllung versehen werden und die Stoßnaht dieser Umhüllung im Inneren des Stufen­schuhes liegt und hier verborgen ist.

    [0017] Die durch die vorbeschriebene Anordnung erzielten Vorteile werden deutlicher aus der Darstellung in Fig. 3. In Fig. 3 ist mit 22 und 23 je ein Handlauf bezeichnet, der an den Gewindestangen 12 angeordnet sein kann. Im übrigen sind die gleichen Bezugszei­chen wie in Fig. 1 und 2 eingesetzt und es ist aus dieser Darstellung besonders deutlich ersichtlich, daß es ohne Schwierigkeiten möglich ist, die in die Nut 8 der Zarge 1 eingreifenden Halteelemente 9 in Richtung der Zarge zu verschieben und damit jede ge­wünschte Wendelung oder Gestaltung der Treppe zu er­reichen. Weiterhin wird aus der Darstellung in Fig. 3 deutlich, daß durch den Einsatz der Gewindestangen 12, die mit Außengewinde ausgerüstet sind, jede be­liebige Höheneinstellung sowohl des Stufenschuhes 20 wie auch der Halteelemente 9 in Bezug auf die Zarge 1 möglich sind.

    [0018] Durch diese Anordnung ist es also in einfachster Weise möglich, bei der Herstellung eines Bauwerks auftretende Maßtoleranzen auszugleichen und trotz einer einheitlich gefertigten Befestigung jede be­liebige Treppenkonfiguration zu erreichen.


    Ansprüche

    1. Befestigung für eine Treppe mit einer Decken­lochzarge aus Metall zum Einbau in Beton­decken, wobei die Zarge die gesamte Decken­stärke senkrecht verkleidet und mit Halteele­menten für Treppenteile, dadurch gekennzeich­net, daß

    a) die Zarge (1) in ihrer senkrechten Wand (2) eine nach außen offene Nut (8) zur Aufnahme von Halteelementen (9) der Teile aufweist,

    b) die Halteelemente (9) aus zwei an einer Gewindestange (12) auf- und abbeweglich gelagerten Klemmplatten (10, 11) gebildet sind, die an ihrer der Zarge (1) zuge­wandten Seite mit gegensinnig nach oben und unten abgebogenen Fingerlappen (14, 15) ausgerüstet sind,

    c) der oder die Fingerlappen (14) der oberen Klemmplatte (10) nach unten und der oder die Fingerlappen (15) der unteren Klemm­platte (11) nach oben gerichtet sind und

    d) bei aufeinanderliegenden Klemmplatten (10, 11) der Abstand der freien Enden der ent­gegengesetzt gerichteten Fingerlappen (14, 15) im wesentlichen gleich ist oder etwas größer ist als die maximale freie Höhe der Nut (8).


     
    2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Nut (8) im Querschnitt schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist und sich zur offenen Seite der Zarge (1) hin ver­jüngt.
     
    3. Befestigung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (8) über den ganzen Umfang der Zarge (1) verläuft.
     
    4. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Klemm­platten (11) einen zur anderen Klemmplatte (10) hin gerichteten Fingerlappen (15) auf­weist und die andere Klemmplatte (10) zwei zur anderen Klemmplatte (11) hin gerichtete Fingerlappen (14) aufweist, wobei der eine Fingerlappen (15) durch den Raum zwischen den beiden Fingerlappen (14) der anderen Klemm­platte greift.
     
    5. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmplatten (10, 11) an der Gewindestange (12) durch Schraubhülsen (16, 17) festlegbar sind, die gleichzeitig zur Aufnahme von die Gewinde­stangen abdeckenden Zierhülsen (18) ausgebil­det sind.
     
    6. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Gewinde­stangen (12) Stufenschuhe (20) höheneinstell­bar festlegbar sind, in deren Aufnahmeraum (21) die Treppenstufenköpfe einsetzbar sind, wobei die Gewindestangen (12) durch entspre­chende Bohrungen der Treppenstufenköpfe grei­fen.
     
    7. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Treppenstu­fenköpfe in den Aufnahmeräumen (21) der Stufenschuhe (20) auf elastischen Unterleg­scheiben angeordnet sind.
     
    8. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zarge (1) an einem oder beiden Rändern horizontal ausge­richtete Flansche (3, 4) aufweist und daß an einem oder an beiden horizontalen Flanschen (3, 4) Gewindeschraubhülsen (6) angeordnet sind, die der Aufnahme von Zusatzbauteilen (7) dienen.
     




    Zeichnung