[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fahrtroutenselektiven Wiedergabe von digital
codierten, von einem Sender zu einem Fahrzeugempfänger übertragenen Verkehrsnachrichten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Aufsatz von Peter Brägas "Leit- und Informationssysteme im Kraftfahrzeug
- ein Beitrag zur Verbesserung des Verkehrsablaufs und der Verkehrssicherheit",
Zeitschrift "Internationales Verkehrswesen", Heft 5/85 ist ein Verfahren zur fahrtroutenselektiven
Wiedergabe von digital codierten Verkehrsnachrichten bekannt, bei der durch Eingabe
der gewünschten Fahrtroute erreicht wird, daß nur Nachrichten, die diese Fahrtroute
betreffen ausgegeben werden. Das Verfahren bedient sich des sogenannten transparenten
Kanals des RDS-Datentelegramms, in dem digital codierte Verkehrsnachrichten ausgestrahlt
werden können.
[0003] Der Vorteil der bekannten Maßnahme besteht darin, daß dem Fahrer gezielt die ihn
betreffenden Nachrichten erreichen und seine Aufmerksamkeit nicht von für ihn irrelevanten
Nachrichten beansprucht wird. Dies trägt besonders bei Verkehrsspitzenzeiten zu einer
Entlastung des Fahrers und damit zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit bei.
[0004] Es ist ferner vorgeschlagen worden, bei einem Rundfunkempfänger zum Empfang und
zur Decodierung von digital codierten Verkehrsnachrichten einen Speicher vorzusehen,
der in straßenorientierte Segmente aufgeteilt ist, die wiederum in Streckensegmente
unterteilt sind. Die in diesen Segmenten gespeicherten Informationen können durch
Auswertung der digitalen Verkehrsnachrichten abgerufen werden. Dadurch lassen sich
die dem Datentelegramm entsprechenden ausführ lichen Informationen generieren und
die digitale Datenübertragung kann mit einer schnelleren Wiederholungsrate erfolgen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs beschriebene bekannte Verfahren so auszugestalten,
daß aufgrund der übertragenen codierten Verkehrsnachrichten und der gewünschten Fahrtroute
zuverlässig und schnell die Selektion der relevanten Verkehrsnachrichten und ihre
Vermittlung an den Fahrer erfolgen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch
die im kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen beruhen auf der Überlegung, daß für einen erfolgreichen
Vergleich streckenspezifischer Merkmale der Verkehrsnachrichten mit Merkmalen der
Fahrtroute eine einheitliche Terminologie wichtig ist. Dann läßt sich der Vergleich
automatisch nach logischen Gesetzmäßigkeiten durchführen. Hierzu eignet sich eine
Terminilogie, die einzigartig ist, also keine Doppelbedeutungen umfaßt. Dies trifft
für die offiziellen Bezeichnungen der wichtigsten Straßen in der Bundesrepublik zu
und zwar werden diese nach ihren Typ als Autobahnen, Bundesstraßen, Landesstraßen
oder Kreisstraßen bezeichnet. Dabei werden die Autobahnen mit A und die übergeordneten
Fernstraßen mit B bezeichnet. Zur Unterscheidung von Straßen gleichen Typs werden
die Buchstaben noch mit numerischen Bezeichnungen als Indizes versehen. Die numerischen
Bezeichnungen sind dabei 1, 2 oder 3-stellig.
[0008] Durch Verwendung der genannten Bezeichnungen bei den streckenspezifischen Merkmalen
der Verkehrsnachrichten und bei den Merkmalen der Fahrtroute läßt sich selbst bei
einer sehr großen Anzahl von Merkmalen schnell ein Vergleich durchführen. Dabei ist
es besonders vorteilhaft, daß bei Abweichen des Straßentyps die Überprüfung bereits
bei den für den Straßentyp charakteristischen Buchstaben enden kann, also die nachfolgende
numerische Bezeichnung nicht mehr überprüft zu werden braucht. Dieser Gesichtspunkt
wird bei zukünftigen automatisch erfaßten Verkehrsstörungen eine Rolle spielen, weil
dann der Umfang der Verkehrsnachrichten gegenüber dem gegenwärtigen Zustand mit eher
zufällig bekannt werdenden Verkehrsstörungen erheblich zunimmt.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung lassen sich in syste matisch hierarchisch abgestufter
Folge auch Streckenführungsnamen, Streckensegmente und die Fahrtrichtung als streckenspezifische
Merkmale für den Vergleich heranziehen. Als Streckenführungsnamen dienen z.B. große
Orte, die einen Hauptstreckenabschnitt begrenzen, also A7 Kassel-Hannover, oder A7
Hannover-Hamburg. Für Streckenabschnitte sind als Knoten zur Begrenzung z.B. Orte,
Kreuzungen, Dreiecke oder Abfahrten geeignet, wie A7 Hannover-Hamburg zwischen Westenholz
und Autobahndreieck Walsrode oder A7 Hannover-Hamburg zwischen Soltau-Ost und Bispingen.
Die Fahrtrichtung wird durch die Reihenfolge der Streckenführungsnamen festgelegt.
[0010] Eine besonders in Verbindung mit den vorgenannten Weiterbildungen komfortable Maßnahme
sieht vor, die zurückliegende Fahrstrecke und gegebenenfalls die Fahrgeschwindigkeit
zu ermitteln und so nur noch die Verkehrshinweise von Störungen dem Fahrer zu melden,
die auf noch zu durchfahrenden Streckenabschnitten liegen und die voraussichtlich
auch noch während ihres Bestehens passiert werden würden. Mit der letzt genannten
Maßnahme wird verhindert, daß der Fahrer durch Verkehrsnachrichten über Störungen
abgelenkt wird, die bei Erreichen des entsprechenden Streckenabschnitts bereits wieder
beseitigt sind.
[0011] Die Erfindung betrifft ferner einen Fahrzeugempfänger mit einem Decoder zur Decodierung
digital codiert empfangener Verkehrsnachrichten nach dem Oberbegriff des Anspruchs
11.
[0012] Diesbezüglich liegt ihr die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugempfänger zu schaffen,
der aufgrund der übertragenen codierten Verkehrsnachrichten und der gewünschten
Fahrtroute zuverlässig und schnell die Selektion der relevanten Verkehrsnachrichten
vornimmt und sie an den Fahrer vermitteln kann.
[0013] Diese Aufgabe wird bei einem Fahrzeugempfänger nach dem Oberbegriff des Anspruchs
11 durch die im kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung werden die in der Speichereinrichtung 16
vorgehaltenen Merkmale der Fahrtroute unmittelbar nach Empfang neuer Verkehrsnachrichten
mit deren streckenspezifischen Merkmalen verglichen und bei Übereinstimmung an die
Ausgabeeinrichtung durchgeschaltet und dem Fahrer in optischer und/oder akustischer
Weise vermittelt. Der Fahrer braucht sich also nicht, was besonders bei für ihn wenig
geläufigen Straßen der Fall ist, die Straßentypen und numerischen Bezeichnungen einzuprägen
um sie dann mit den einlaufenden Verkehrsnachrichten zu vergleichen. Vielmehr kann
er die Routenfestlegung bereits vor Fahrtantritt anhand einer Karte oder im Dialog,
z.B. in sogenannten Rollmode mit einem entsprechend ausgebildeten Fahrzeugempfänger
durchführen.
[0015] Bei Verwendung einer Terminologie, die der offiziellen Bezeichnung der wichtigsten
Straßen entspricht oder ihr angenähert ist, also A für Autobahn und B für Bundesstraßen
oder übergeordnete Fernstraßen, gefolgt von einer die Straßen gleichen Straßentyps
unterscheidenden numerischen Bezeichnung, läßt sich der Vergleich wegen der verhältnismäßig
geringen Datenmenge für jedes Merkmal schnell durchführen. Der Fahrer erhält die ihn
betreffenden Verkehrsnachrichten so ohne wesentliche Zeitverzögerung.
[0016] Werden neben den Straßentypen und numerischen Bezeichnungen auch weitere Merkmale,
wie Streckenführungsnamen oder Streckensegmente berücksichtigt, erweist sich eine
hierarchische Gliederung des Spei chers in Haupt- Zwischen- und Unterbereiche als
besonders zweckmäßig, weil so bei Abweichungen der Merkmale in einer höheren Hierarchiestufe
die Prüfung ohne Berücksichtigung der weiteren Hierachrchiestufen abgebrochen werden
kann. Dies ist besonders bei umfangreichen Verkehrsnachrichten für einen schnellen
Vergleich vorteilhaft.
[0017] Zur Beschränkung auf solche Verkehrsnachrichten, die noch zu durchfahrende Strecke
betreffen, ermittelt ein Fahrstreckengeber mit einer Auswerteschalttung die bereits
passierte Ortsstrecke und löscht die diese Fahrtstrecke betreffenden Merkmale.
[0018] Der Fahrtstreckengeber und die Auswerteschaltung können auch so ausgebildet sein,
daß die voraussichtliche Zeit bis zum Erreichen des Streckenabschnitts mit der Verkehrsstörung
errechnet und in einem Vergleicher mit einer vorgegebenen Zeit verglichen werden.
Nur bei Unterschreitung und Zeitgleichheit wird dann ein Freigabesignal an den Freigabeeingang
der Torschaltung geliefert.
[0019] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erindung ergeben sich aus
den Ansprüchen, der Be schreibung sowie der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht.
[0020] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 das Bildungsgesetz für Verkehrsnachrichten sowie eine nach dem Bildungsgesetz
vollzogene Codierung für Verkehrsnachrichten,
Fig. 2 eine Möglichkeit für eine Gliederung von Straßen in streckenspezifische Merkmale
und
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Fahrzeugempfängers.
[0021] Fig. 1 veranschaulicht an einem Beispiel das Bildungsgesetz für Verkehrsnachrichten.
Die in den Verkehrsnachrichten enthaltenen Angaben lassen sich in bestimmte Strukturen
gliedern. Bei den Verkehrsnachrichten, die eine Störung auf irgendeiner Straße betreffen,
werden die auch in Fig. 1 benutzten Ab kürzungen verwendet. Die erste Angabe lautet
A oder B und bezeichnet den Straßentyp, nämlich Autobahn oder überregionale Fernstraßen.
Dieser schließt sich eine numerische Bezeichnung x oder y für die Nummer an, die dem
Straßentyp nachgestellt wird.
[0022] Zur Begrenzung von Hauptstreckenabschnitten dienen Streckenführungsnamen, die mit
dem Buchstaben E und einem Index bezeichnet sind. Zur Begrenzung kleinerer Streckensegmente
wird der Buchstabe M mit einem Index verwendet. Schließlich sind noch verschiedene
Standardtexte vorgesehen die ebenfalls Buchstaben oder Ziffern für ihre Bezeichnung
verwenden, für die nach der Erfindung vorzunehmende Fahrtroutenselektion aber keine
Rolle spielen.
[0023] Für die Übertragung codierter Verkehrsnachrichten bietet es sich an, die Codierung
aufbauend auf diesem Bildungsgesetz vorzunehmen. Es ist dann möglich, die gleichen
fahrtroutenspezifischen Merkmale bei der Vorgabe der Fahrtroute einzugeben und zwischen
diesen Merkmalen einen Vergleich durchzuführen. Da die Reihenfolge der Merkmale in
hierarchisch gestufter Weise erfolgt, ist es zweckmäßig, den Vergleich bei den links
stehenden Merkmalen beginnen zu lassen und dann sukzessive von links nach rechts
durchzuführen. Sobald ein Merkmal unterschiedlich ist, kann der Vergleich beendet
werden. Dies ist besonders bei einer umfangreichen Zahl von Verkehrsnachrichten zweckmäßig,
um einen relevanten Verkehrshinweis möglichst schnell aus diesen Verkehrsnachrichten
identifizieren zu können.
[0024] Zur Erläuterung des Verfahrens wird auf Fig. 2 Bezug genommen, in der am Beispiel
der Autobahn A7 die Steckenführungsnamen und die Knoten, im vorliegenden Fall Abfahrten,
Kreuzungen oder Dreiecke zwischen Hamburg Stillhorn und Hildesheim Ost aufgelistet
sind.
[0025] Die Fahrtroute R soll auf der A7 von Hildesheim Ost in Richtung Hamburg bis Falligbostel
führen. Bei Fahrtantritt wird zunächst die Fahrtroute eingegeben. Dies kann menügeführt
im Rollmode erfolgen, um die Bedienung auch Fahrern zu erleichtern, die mit dem Verfahren
und dem System noch nicht vertraut sind. Es können die Magistralen, also die Hauptstreckenabschnitte
oder auch der Startort und der Zielort eingegeben werden. Im letzteren Fall wird
ein Prozessor dann selbständig eine zweckmäßige Magistrale aus einer gespeicherten
Anzahl von Magistralen heraussuchen oder berechnen und als Quittung anzeigen oder
bei mehreren Möglichkeiten eine Auswahl anfordern und erst dann quittieren.
[0026] Während der Fahrt werden nun die Merkmale der Fahrtroute mit den streckenspezifischen
Merkmalen der empfangenen digital codierten Verkehrsnachrichten verglichen und zwar
in der Reihenfolge, wie im Zusammenhang mit Fig. 1 erläutert. Beschränkt sich der
Vergleich auf die Straßentypen sowie die Streckenführungsnamen, so würden alle Verkehrsnachrichten
über Störungen auf der A7 zwischen Hannover und Hamburg durchgeschaltet, also auch
die Verkehrsnachrichten über eine Störung S zwischen Evendorf und Garlstorf. Würden
dagegen auch die Streckensegmente zwischen einzelnen Ausfahrten, Kreuzungen oder Dreiecken
berücksichtigt, so würde die Verkehrsnachricht über die Störung S unterdrückt, da
der Zielort vor den Streckensegmenten mit der Störung S liegt. Dies gilt auch, wenn
das Fahrzeug die Strecke in Gegenrichtung passiert, also von Hamburg in Richtung
Hannover fährt.
[0027] Würden zusätzlich auch noch die zurückgelegte Fahrtstrecke sowie die Durchschnitts-
oder Momentange schwindigkeit ausgewertet, so lassen sich weitere Verbesserungen
erzielen. Angenommen der Startort sei wieder Hildesheim Ost, der Zielpunkt aber Hamburg
Harburg und das Fahrzeug befände sich bei Übertragung der Verkehrsnachrichten mit
der Störung S bereits in Rammelsloh, so würden die Merkmale der zurückgelegten Fahrtstrecke
nicht mehr als aktuell berücksichtigt und die Wiedergabe der Verkehrsnachrichten über
die Störung unterbliebe.
[0028] Angenommen der Startort sei in weiterer Abwandlung sehr weit von dem Straßensegment
mit der Störung S entfernt, z.B. Kassel und der Zielort Hamburg Harburg, so würde
bei Übertragung der Verkehrsnachrichten über die Störung die noch bis Evendorf benötigte
Fahrzeit ermittelt. Diese Fahrzeit wird nun mit einer vorgegebenen Vergleichszeit
verglichen, die z.B. dem üblichen Zyklus entspricht, indem Verkehrsnachrichten wiederholt
werden. Bei der angenommenen Konstellation wird die voraussichtliche Fahrzeit größer
als die Vergleichszeit sein und die Verkehrsnachrichten werden unterdrückt.
[0029] Fig. 3 zeigt einen Fahrzeugempfänger, der neben den üblichen Baugruppen zum Empfang
von Rundfunksendungen eine mögliche Ausführung der erfindungsgemäßen Merkmale aufweist.
Diese Merkmale beziehen sich auf einen Decoder 10, der mehrere Baugruppen zusammenfaßt,
eine Ausgabeeinrichtung 12, eine Eingabeeinrichtung 14, eine Speichereinrichtung 16,
einen Vergleicher 18 innerhalb einer Steuerschaltung 20 sowie eine Torschaltung 26,
dessen Freigabeeingang 24 mit einem Paritätsausgang 22 des Vergleichers 18 verbunden
ist. Zusätzlich können auch noch ein Fahrtstreckengeber 44 und eine Auswerteschaltung
46 für Fahrdaten vorgesehen sein.
[0030] Die Merkmale der Fahrtroute werden über die Eingabeeinrichtung 14 in die Speichereinrichtung
16 eingegeben. Zur Erleichterung der Bedienung geschieht das im Dialog mit einem
Prozessor 48, der über eine Anzeige 50 Anfragen oder Quittungen ausgibt. Die in der
Speichereinrichtung 16 gespeicherten Merkmale der Fahrtroute werden einem Eingang
52 des Vergleichers 18 zugeführt. Ein anderer Eingang 36 des Vergleichers 18 erhält
bei Eintreffen der Verkehrsnachrichten über einen Ausgang 34 eines Speichers 28 streckenspezifische
Merkmale. Stimmen dann die Merkmale an den Eingängen 36 und 52 überein, wird über
den Paritätsausgang 22 der Freigabeeingang 24 der Torschaltung 26 angesteuert.
[0031] Diese gibt eine durch einen Sprachprozessor 54 hörbar gemachte Nachricht über einen
Niederfrequenzverstärker 56 an Lautsprecher 58 weiter, wobei das laufende Rundfunkprogramm
unterbrochen oder gedämpft wird. Wahlweise kann auch eine Anzeige 60 zur optischen
Wiedergabe der Verkehrsnachrichten vorgesehen sein und angesteuert werden.
[0032] Die Erzeugung der am Ausgang 34 des Speichers 28 auftretenden streckenspezifischen
Merkmale geschieht durch hierarchisch in dem Speicher 28 abgelegte Daten, aus denen
die Merkmale durch Ansteuerung entsprechender Speicherspätze über Adresseneingänge
30 durch eine RDS-Auswerteschaltung 32 gewonnen werden. Dazu wird die RDS-Auswerteschaltung
32 mit dem Signal am Ausgang einer FM-ZF-Stufe 62 des Empfängers gespeist und wertet
das RDS-Signal des mit dem normalen Rundfunkprogramm ausgestrahlten Hilfsträgers
aus.
[0033] Der Speicher 28 ist zur Beschränkung des Speicherplatzbedarfs hierarchisch geordnet
und zwar in Hauptbereiche 38, Zwischenbereiche 40 und Unterbereiche 42 unterteilt.
In den Hauptbereichen 38 sind die Straßen gleichen Straßentyps und gleicher numerischer
Kennzeichnung zusammengefaßt. In den Zwischenbereichen 40, von denen jeweils ein oder
mehrere den Hauptbereichen 38 zugeordnet sind, sind die Streckenführungsnamen zusammengefaßt.
Die Unterbereiche 42 enthalten die Knoten, also z.B. Abfahrten, Orte, Kreuzungen oder
Dreiecke. Diese sind in alphabetischer oder in streckenbezogener Reihenfolge besetzt.
Die Fahrtrichtung ergibt sich dann aus der auf- oder absteigenden Reihenfolge der
Merkmale.
[0034] In den Speicher 28 können neben den streckenspezifischen Merkmalen auch die Merkmale
der Standardtexte abgelegt werden. Ist das nicht der Fall, so kann die gesamte Meldung
auch durch Decodierung und Umsetzung der von der RDS-Auswerteschaltung 32 ausgewerteten
Datentelegramme in der Steuerschaltung 20 erfolgen. Dazu ist von der RDS-Auswerteschaltung
32 noch eine Signalleitung zu einem Eingang 64 der Steuerschaltung 20 geführt.
[0035] Zur Berücksichtigung der zurückgelegten Fahrtstrecke dient noch der Fahrtstreckengeber
44 (Radsensor- bzw. Tachometer-Impulsaufbereitung) mit der Auswerteschaltung 46.
Die Ausgangssignale der Auswerteschaltung 46 gelangen an einen Eingang 66 der Steuerschaltung
20, die die Merkmale der zurückgelegten Fahrtstrecke ermittelt und die nicht mehr
aktuellen Merkmale durch Übermittlung von Steuersignalen an einen Eingang 68 der Speichereinrichtung
16 löscht. Besonders einfach kann dies realisiert werden, wenn die Speichereinrichtung
16 nach Art eines Schieberegisters arbeitet und synchron zur zurückglegten Fahrtstrecke
getaktet wird.
[0036] Eine zusätzliche Funktion wird durch einen weiteren Vergleicher 70 erreicht, dessen
einer Eingang 72 die Ausgangssignale der Auswerteschaltung 46 und dessen anderem Eingang
74 ein Zeitvergleichssignal mit vorgebbarer Zeit τ zugeführt wird. Ist die errechnete
Zeit kleiner oder gleich der vorgegebenen Zeit, wird über einen Kleiner-Gleich-Ausgang
76 des Vergleichers 70 ein Freigabesignal an den Freigabeeingang 24 der Torschaltung
26 gegeben. Um die Ausgangssignale der beiden Vergleicher 70 und 18 verknüpfen zu
können ist zwischen dem Ausgang 22 und dem Ausgang 76 einerseits und dem Freigabeeingang
24 andererseits noch ein UND-Glied 78 angeordnet.
[0037] Die in der Steuerschaltung 20 gezeichneten Vergleicher 18 und 70 brauchen nicht in
körperlicher Form vorhanden zu sein. Bei einer praktischen Realisierung ist es vielmehr
zweckmäßig, einen Rechner vorzusehen, der die beschriebenen Funktionen programmgesteuert
durchführt. Dabei können auch die Funktionen weiterer Baugruppen einbezogen werden.
Hierzu eigenen sich die RDS-Auswerteschaltung 32, der Prozessor 48, der Sprachprozessor
54 und die Auswerteschaltung 46. Aufgrund der besseren Übersichtlichkeit wurde jedoch
darauf verzichtet, auch diese Baugruppen noch graphisch in die Steuerschaltung 20
zu integrieren.
1. Verfahren zur fahrtroutenselektiven Wiedergabe von digital codierten, von einem
Sender zu einem Fahrzeugempfänger übertragenden Verkehrsnachrichten, welche in einem
Decoder des Empfängers decodiert, hinsichtlich streckenspezifischer Merkmale mit Merkmalen
der Fahrtroute verglichen und bei Übereinstimmung in einem vorgegebenen Umfang dem
Fahrer über eine optische und/oder akustische Ausgabeeinrichtung vermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß als streckenspezifische Merkmale Straßentypen und ihre numerischen Bezeichnungen
dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als streckenspezifische Merkmale Hauptstreckenabschnitte dienen, die zwischen
zwei oder mehreren für Streckenführungsnamen benutzten Orten oder in der Umgebung
eines für einen Streckenführungsnamen benutzten Ortes liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als streckenspezifische Merkmale Streckensegmente als Streckenabschnitte zwischen
zwei Knoten, z.B. Orten, Kreuzungen, Dreiecken, Abfahrten, einer Kombination aus
diesen oder als Steckenabschnitte in der Umgebung der Orte, Kreuzungen, Dreiecke
oder Abfahrten selbst dienen.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß als streckenspezifisches Merkmal die Fahrtrichtung dient.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor Fahrtantritt oder während der Fahrt die Magistralen der vorgesehenen Fahrtroute
in den Decoder eingegeben werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor Fahrtantritt oder während der Fahrt der Startort und der Zielort in den
Decoder eingegeben werden und die Magistrale aus einer gespeicherten Menge von Straßen
und Orten errechnet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Magistralen zwischen dem Startort und dem Zielort eine Auswahl
angeboten und die Bestimmung der gewünschten Magistrale abgefragt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die eingegebenen Daten der Magistrale und/oder der Start- und Zielorte mit
den gespeicherten Daten verglichen und bei Vorhandensein quittiert werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zurückgelegte Fahrtstrecke fortlaufend ermittelt wird und nur die Merkmale
der noch zu durchfahrenden Fahrtstrecke mit den streckenspezifischen Merkmalen der
Verkehrsnachrichten verglichen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchschnittsgeschwindigkeit und/oder die Momentangeschwindigkeit ermittelt
und daraus die voraussichtliche Fahrzeit bis zum Erreichen der von den Verkehrsnachrichten
betroffenen Streckensegmente errechnet wird und daß die Verkehrsnachrichten dem
Fahrer nur bei kürzerer als einer vorgegebenen Fahrzeit vermittelt werden.
11. Fahrzeugempfänger mit einem Decoder (10) zur Decodierung digital codiert empfangener
Verkehrsnachrichten, einer optischen und/oder akustischen Ausgabeeinrichtung (12)
für die Verkehrsnachrichten und einer Eingabe- (14) und Speichereinrichtung (16) für
fahrtroutenspezifische Merkmale, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Speichereinrichtung (16) eine einen Vergleicher (18) umfassende Steuerschaltung
(20) für streckenspezifische Merkmale der Verkehrsnachrichten mit Merkmalen der Fahrtroute
verbunden ist und ein Paritätsausgang (22) des Vergleichers (18) mit einem Freigabeeingang
(24) einer Torschal tung (26) zwischen dem Decoder (10) und der Ausgabeeinrichtung
(12) verbunden ist.
12. Fahrzeugempfänger nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Speicherplätze eines Speichers (28) streckenspezifische Merkmale eines für Verkehrsnachrichten
relevanten Gebietes enthalten, daß Addresseneingänge (30) des Speichers (28) mit
einer Auswerteschaltung (32) für die streckenspezifischen Anteile der codierten Verkehrsnachrichten
verbunden sind und daß Ausgänge (34) des Speichers (28) mit Eingängen (36) des Vergleichers
(18) verbunden sind.
13. Fahrzeugempfänger nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherplätze des Speichers (18) in Bereiche unterteilt sind, in denen
Bereiche oder Speicherplätze für Untermengen zusammengefaßt sind.
14. Fahrzeugempfänger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherplätze in Hauptbereiche (38) für unterschiedliche Straßentypen
und ihre numerischen Bezeichnungen, sowie gegebenenfalls für die Fahrtrichtung, unterteilt
sind.
15. Fahrzeugempfänger nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptbereiche (38) in Zwischenbereiche (40) für Hauptstreckenabschnitte
unterteilt sind.
16. Fahrzeugempfänger nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenbereiche (40) in Unterbereiche (42) für Streckensegmente unterteilt
sind.
17. Fahrzeugempfänger nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Straßentypen, numerischen Bezeichnungen, bzw. die Hauptstreckenabschnitte,
bzw. die Streckensegmente einheitlich in auf- oder absteigender Reihenfolge bezogen
auf eine Fahrtrichtung gegliedert sind.
18. Fahrzeugempfänger nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 - 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fahrstreckengeber (44) mit einer Auswerteschaltung (46) vorgesehen ist,
der über die Steuerschaltung (20) derart mit dem Speicher (28) für die eingegebenen
fahrtroutenspezifischen Merkmale verbunden ist, daß die der bereits durchfahrenen
Fahrtstrecke zugeordneten Merkmale löschbar sind.
19. Fahrzeugempfänger nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrstreckengeber (44) mit der Auswerteschaltung (46) zur Bestimmung einer
Druchschnittsgeschwindigkeit und/oder Momentangeschwindigkeit sowie zur Berechnung
der bis zum Erreichen des eine Verkehrsstörung aufweisenden Streckenabschnitts benötigten
Zeit ausgebildet ist und daß ein Kleiner-Gleich-Ausgang des Zeitvergleichers über
ein logisches Verknüpfungsglied mit dem Freigabeeingang (24) der Torschaltung (26)
verbunden ist.