(19)
(11) EP 0 305 658 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1989  Patentblatt  1989/10

(21) Anmeldenummer: 88108726.6

(22) Anmeldetag:  31.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 17/13, E02D 5/18, E21B 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 28.08.1987 DE 3728866

(71) Anmelder: Bauer Spezialtiefbau GmbH
D-86522 Schrobenhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Arzberger, Maximilian, Dipl.-Ing.
    D-8894 Iggenhausen (DE)
  • Haberer, Johann, Dipl.-Ing.
    D-8898 Schrobenhausen (DE)

(74) Vertreter: Weber, Otto Ernst, Dipl.-Phys. et al
Weber & Heim Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schlitzwandfräse


    (57) Die Erfindung betrifft eine Schlitzwandfräse (1) mit min­destens einem Antriebs-Aggregat (9), das über ein Fräsrad-­Getriebe die Abtriebswelle der mit Fräszähnen (18) bestück­ten Fräsräder (11) antreibt. Obwohl man bisher gegebenenfalls schon eine Kupplung zwischen dem Antriebs-Aggregat und dem eigentlichen Fräsrad-Getriebe vorsah, wirkten sich abrupte Blockierungsvorgänge an den Fräszähnen (18) in Form starker Beanspruchungen des Fräsrad-Getriebes (9) aus. Dies wird erfindungsgemäß nunmehr dadurch verhindert, daß zwischen der Abtriebswelle (21) und dem jeweiligen Fräsrad (11) in radialer Richtung ein drehelastisches Dämpfungs­element (17) vorgesehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schlitzwandfräse mit minde­stens einem Antriebs-Aggregat gemäß Oberbegriff des An­spruches 1.

    [0002] Eine derartige Schlitzwandfräse ist z. B. aus der DE-OS 34 24 999.0 bekannt. Bei dieser bekannten Schlitzwandfräse kann man die Zielrichtung darin sehen, eine möglichst ein­fach aber funktionell konstruierte Kraftübertragung vom entsprechenden Antriebs-Aggregat auf die Fräsräder zu realisieren. So ist darin die Kraftübertragung mittels Kegelradgetriebe und Planetengetriebe ebenso wie über einen einfachen Kettenantrieb beschrieben.

    [0003] Auch kann bei derartigen Schlitzwandfräsen bereits der Einbau einer Kupplung zwischen dem eigentlichen Antriebs-­Aggregat und dem Fräsrad-Getriebe vorgesehen sein. Dies entspricht nahezu der im Maschinenbau gängigen Praxis, um entsprechende Anfahr- und Abschaltvorgänge, aber auch die gewünschte Leistungsübertragung auf die Fräsräder schalten zu können.

    [0004] Es hat sich jedoch gezeigt, daß gerade bei den schwieri­gen Einsatzbedingungen und Bodenstrukturen, bei denen Schlitzwandfräsen überwiegend eingesetzt werden, starke Beschädigungen des Fräsrad-Getriebes auftreten. Diese Be­ schädigungen resultieren vor allen Dingen daraus, daß die Fräsräder während des Fräsvorganges plötzlich auf harte Materialien, wie Kies, Findlinge, Betonreste etc. stoßen können, wodurch häufig ein abruptes Blockieren der Fräs­räder auftreten kann. Aufgrund dieser schlagartigen Blockierung der Fräsräder, müssen diese Kräfte stoßartig vom Fräsrad-Getriebe aufgefangen werden, wodurch dieses einer Überbeanspruchung unterliegt und dadurch einer star­ken Abnutzung ausgesetzt ist. In der Praxis bedeutet dies, daß man bei derartigen Schlitzwandfräsen nahezu nach je­dem Bauloseinsatz, das Fräsrad-Getriebe ausbauen und min­destens warten, wenn nicht sogar ersetzen muß.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schlitz­wandfräse der gattungsgemäßen Art robust und funktionell einfach so auszulegen, daß stoßartige Beanspruchungen des Fräsrad-Getriebes sowohl bei Blockierungsvorgängen der Fräsräder als auch in der Anfahr- und Ausschalt-Phase weitestgehend vermieden werden, zumindest aber eine star­ke Reduzierung erfahren.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.

    [0007] Ein Kerngedanke der Erfindung kann daher darin gesehen wer­den, zusätzlich zu einer zwischen dem Antriebs-Aggregat, z.B. einem Hydromotor,und dem Fräsrad-Getriebe vorgesehenen Kupplung, eine Dämpfungseinrichtung sozusagen direkt in die Fräsräder zu "integrieren". In der Grundidee wird daher im radialen Abstand zur Abtriebswelle ein dreh­elastisches Dämpfungselement, bevorzugterweise aus einem hochelastischen Naturkautschuk, vorgesehen, das radial gesehen sehr nahe an der Umfangsfläche der Fräsräder an­ geordnet ist. Dieses elastomere Dämpfungselement kann bei stoßartigem Stillstand der Fräsräder z.B. infolge eines Verfangens der Fräszähne an einem Findling, das hohe plötzlich auftretende Drehmoment zumindest stark abdämpfen, so daß nahezu keine stoßartige Belastung von den Fräsrädern rückwirkend auf das Fräsrad-Getriebe über­tragen wird. Diese Abdämpfung wird einerseits durch die hohe Elastizität des Dämpfungselementes bewirkt, das eine starke Verdrehung der angrenzenden ringförmigen Teile zuläßt. Andererseits wird auch ein Teil des in solchen Blockierungsfällen auftretenden Drehmomentes durch die Formänderungsarbeit im Elastomer vernichtet.

    [0008] Die Verzögerung, die durch das Dämpfungselement bei der Übertragung und Dämpfung der stoßartigen Belastung auf das Fräsrad-Getriebe hervorgerufen wird, ermöglicht auch ein Auskuppeln der vom Antriebs-Aggregat kommenden Lei­stung, so daß eine Dauerbelastung in Drehrichtung bei blockierenden Fräsrädern vermieden wird. Das Elastomer­material des Dämpfungselementes ist aus diesem Grund mit hoher Scherfestigkeit zu wählen, wobei dies auch für den An- und Einvulkanisierungsvorgang gegenüber den angrenzen­den Metallhülsen gilt.

    [0009] Ein besonderer Vorteil kann bei der Erfindung darin ge­sehen werden, daß der prinzipielle konstruktive Aufbau zwischen Fräsrad-Getriebe und Fräsrädern beibehalten werden konnte. Man könnte auch sagen, daß dieser Aufbau beibehalten werden muß und man dementsprechend eine sich diesen Bedingungen unterordnende Lösung finden mußte. Die erfindungsgemäße Maßnahme, daß das elastomere Dämpfungs­element mit möglichst großen Durchmesser und geringfü­gigem Abstand zur Umfangsfläche des Fräsrades um die Abtriebswelle vorgesehen ist, läßt die bisherige Kon­struktion der Fräsräder nahezu unberührt. Da das Dämpfungs­element sozusagen direkt den entsprechenden Bodenverhält­nissen ausgesetzt ist und andererseits dem robusten Auf­bau der Schlitzwandfräse anzupassen war, wurde es mit relativ geringer radialer Stärke ausgelegt. Um jedoch die auftretenden hohen Drehmomente von z.B. 30 kNm pro Fräs­radsatz im Extremfall dämpfen oder aufnehmen zu können, ist man bestrebt, das hülsenartige Dämpfungselement mit möglichst großem Umfangskreis auszulegen.

    [0010] Trotz enger Platzverhältnisse zwischen dem Fräsradgetriebe und dem eigentlichen Fräsrad ist somit eine Dämpfung stoß­artiger Belastungen möglich, wodurch durch die Zeitverzö­gerung auch das Antriebs-Aggregat, z.B. ein Hydromotor, infolge eines sich aufbauenden Überdruckes abgeschaltet werden kann.

    [0011] In vorteilhafter Weise ist das Dämpfungselement in Art einer zylindrischen Buchse ausgelegt, die zwischen dem inneren, mit der Abtriebswelle in Verbindung stehendem Nabenring und einer äußeren Metallhülse an- bzw. ein­vulkanisiert ist. Das Dämpfungselement einschließlich innerem Nabenring und radial äußerer Metallhülse bzw. Blechsegment ist als Baugruppe ausgelegt, so daß ein relativ einfacher, kompletter Austausch der Dämpfungseinheit erfolgen kann.

    [0012] Die radial äußere Metallhülse der Dämpfungseiheit steht dabei über Paßfeder-Nut-Verbindungen, die mit gleichem Winkelabstand über den Umfang verteilt sind, weitgehend drehfest mit dem Fräsrad in Verbindung. Um eine gute Zu­gänglichkeit zu gewährleisten bestehen die drehfesten Ver­bindungen zwischen Abtriebswelle einerseits und zwischen Dämpfungseinheit und dem Fräsrad andererseits aus axialen Schraubverbindungen, die von der Stirnseite der Abtriebs­welle zugängig sind.

    [0013] Da die Fräsräder üblicherweise in axialer Richtung mit zwei oder drei Fräszahnsätzen ausgelegt sind, erstreckt sich das buchsenartige Dämpfungselement weitgehend über die gesamte axiale Erstreckung des Fräsrades, so daß un­terschiedliche radiale von den Fräszähnen auf die Ab­triebswelle einwirkende Kräfte aufgenommen und über eine größere axiale Fläche übertragen werden können.

    [0014] Die radiale Stärke des Dämpfungselementes kann beispiels­weise etwa 3 cm betragen bei einem Innenradius im einge­bauten Zustand von 50 cm, wobei die Außenfläche des Fräs­rades einen Radius von ca. 65 cm aufweisen kann. Die Außenfläche des Fräsrades wird in diesem Fall so verstan­den, daß darauf die entsprechenden Befestigungseinrich­tungen für die Fräszähne angebracht und insbesondere auf­geschweißt werden. Man erkennt jedoch daraus, daß eine be­sonders bevorzugte Lösung darin besteht, das Dämpfungs­element soweit dies möglich ist, nach radial außen zum Fräsrad-Umfang zu verlagern.

    [0015] Die Metallhülse kann beispielsweise aus vier Blechseg­menten bestehen, zwischen denen entsprechende Nuten vor­gesehen sind, in die Paßfedern des Fräsrades form- und kraftschlüssig eingreifen.

    [0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs­beispieles und schematischer Zeichnungen noch näher er­läutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine Schlitzwandfräse mit stirnseitig dargestellten Fräsrädern;

    Fig. 2 einen radialen Schnitt durch ein Fräsrad ohne Fräs­zähne im Bereich einer Paßfeder-Nut-Verbindung längs der Linie II-II mit dem Dämpfungselement und der Abtriebswelle;

    Fig. 3 einen radialen Schnitt, vergleichbar zu dem nach Fig. 2, jedoch im Bereich der axialen Schraubver­bindungen zwischen Fräsrad und Abtriebswelle längs der Linie III-III;

    Fig. 4 eine weitere Alternative des Dämpfungselementes in einem bruchstückartig dargestellten radialen Schnitt durch ein Fräsrad, wobei zur Vereinfachung die Fräs­zähne weggelassen sind; und

    Fig. 5 eine stirnseitige Ansicht auf den bruchstückartigen Teil nach Fig. 4.



    [0017] In Fig. 1 ist eine Schlitzwandfräse 1 in Seitenansicht darge­stellt, wie sie im Prinzip aus der DE-OS 34 24 999.0 bekannt ist. Die Schlitzwandfräse 1 weist einen Tragrahmen 5 auf, der von einem Tragseil 3 gehalten wird. Es ist eine Absaugvor­richtung mit Pumpe 7 vorhanden, über die das gelöste Bodenma­terial nach oben befördert wird. Des weiteren sind Antriebs­motoren 9 für die Fräsräder 11 am Fräsrahmen 5 befestigt, die über ein schematisch angedeutetes Getriebe 12 die Fräsräder 11 antreiben. Die beiden dargestellten Fräsräder 11 sind drehbar in zwei Lagerschildern13 aufgenommen, die wiederum fest mit dem Fräsenrahmen 5 verbunden sind. Die Schlitzwand­fräse 1 wird bei ihrem Einsatz gemäß dem eingezeichneten Pfeil 15 vorwärtsbewegt. Üblicherweise weist die Schlitzwandfrä­se 1 auf der anderen Seite der Lagerschilder 13 ebenfalls zwei Fräsräder auf. Das jeweilige Fräsrad 11 hat auf seiner Umfangsfläche üblicherweise mehrere Fräszahnsätze 10, die axial hintereinander geordnet auf der Abtriebswelle vorge­sehen sind. Die Fräszahnsätze 10 sind in der Regel in Dreh­ richtung etwas versetzt, so daß die entsprechenden Fräs­zähne 18 winkelversetzt den Fräsvorgang bewirken.

    [0018] Im Gegensatz zur aus der DE-OS 34 24 999 bekannten Schlitz­wandfräse 1 sind die in Fig. 1 dargestellten Fräsräder 11 nunmehr mit einem elastomeren Dämpfungselement 17 ausgestat­tet. Dieses Dämpfungselement 17 ist mit radialem Abstand um die Abtriebswelle 21 auf einen entsprechenden Nabenring 22 aufvulkanisiert.

    [0019] Unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 wird das Dämpfungsele­ment 17 nach radial außen von Blechsegmenten 23 umgeben, die auch als Metallhülse ausgelegt sein können. In der praktischen Realisation genügen vier Blechsegmente 23, die über eine ent­sprechende Nut in Umfangsrichtung voneinander beabstandet sind. In diese Nut greift entsprechend der Fig. 2 eine ent­sprechende Paßfeder 24 ein, die bei 25 mit einem äußeren Na­benteil 26 bzw. dem hülsenartigen Fräsrad 11 verbunden ist.

    [0020] Das z.B. aus einem Elastomer mit einer Gummihärte im Bereich von 55 Shore-A und einer Zugfestigkeit im Bereich von 15 bis 30 N/mm² bestehende Dämpfungselement 17 ist zwischen dem in­neren Nabenring 22 und den radial äußeren Blechsegmenten 23 fest einvulkanisiert. Während der Nabenring über Schrauben 20 mit der Abtriebswelle 21 drehfest verbunden ist, stehen die Blechsegmente 23 formschlüssig über Paßfedern 24 (Fig. 2) mit einem äußeren Nabenteil 26 drehfest in Verbindung. Die Befe­stigung dieses Nabenteils 26 ist von der Stirnseite der Ab­triebswelle 21 mittels Bolzenschrauben 19 vorgenommen, die in Eingriff mit dem Fräsrad 11 stehen.

    [0021] Die Abtriebswelle 21 ist in den Darstellungen nur schematisch und nicht mit ihrem realistischen Durchmesser aufgezeigt. Bei praktischer Realisation müßte der Durchmesser der Abtriebs­welle wesentlich größer als in den Darstellungen sein. Die Konstruktion ist jedoch so getroffen, daß die Schraubverbin­dungen 20,19 von der Stirnseite 28 her gelöst werden können und in dieser Richtung auch die gesamte Baugruppe der Dämpfungseinheit 17, 22, 23 ausgebaut werden kann. Die Fräs­räder 11 sind in den Darstellungen nach Fig. 2 und 3 ohne auf der Umfangsfläche 27 aufgeschweißte Befestigungseinrich­tungen mit Fräszähnen gezeigt. Normalerweise werden in axia­ler Richtung auf der Umfangsfläche 27 der Fräsräder 11 mehre­re Fräszahnsätze 10 vorgesehen.

    [0022] Bei einem abrupten Stillstand und Blockieren der Fräsräder 11 in Drehrichtung der eingezeichneten Pfeile (Fig. 1) wird da­her das von der Abtriebswelle 21 anstehende Drehmoment im Dämpfungselement 17 in Umfangsrichtung aufgefangen, zumindest aber stark gedämpft, so daß eine schlagartige Beanspruchung des der Abtriebswelle 21 in Richtung zum Motor 9 nachgeschal­teten Fräsradgetriebes (nicht dargestellt) verhindert wird. Die Anvulkanisierung des Dämpfungselementes 17 ist so ausge­legt, daß die auftretenden Verformungskräfte und Scherkräfte kein Abreißen der Vulkanisationsverbindung zwischen der Nabe 22 und den Blechsegmenten 23 bringt.

    [0023] In dem weiteren Ausführungsbeispiel des Dämpfungselementes nach Fig. 4 ist bruchstückartig in einem radialen Schnitt der untere Teil eines Fräsrades 21 dargestellt. Der prinzipielle Unterschied gegenüber dem vorausgehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel besteht darin, daß diese zweite Alterna­tive eine lamellenartige Aneinanderreihung einzelner Elasto­merelemente 70 mit abwechselnden Metallringen 62 bis 65 be­trifft. Der grundsätzliche Aufbau dieser zweiten Alternative der Schlitzwandfräse mit Dämpfungselement 57 besteht darin, daß im stirnseitigen Randbereich der Abtriebswelle 21 ein segmentierter Nabenring 51 mittels Bolzenschrauben 58 befe­stigt ist. Der Nabenring 51 weist ein erstes, stirnseitiges Segment 52 auf, das den Eckbereich der Abtriebswelle 21 be­deckt. Dieses Segment 52 weist ein radial gegenüber der Stirn­seite axial zurückversetzes Ringsegment 62 auf, das in achs­paralleler Richtung dünnere Materialstärke hat.

    [0024] Über eine Schraube 59 sind montagemäßig in umgedrehter Rei­henfolge weitere Segmente 53,54,55 gegeneinander verschraubt. Diese Segmente 53 bis 55 weisen jeweils radial abstehende Ringsegmente 63,64,65 auf.

    [0025] Das axial innerste Segment 55 ist an einer Abstandshülse 76 verschweißt, die sich achsparallel am Außenumfang der Ab­triebswelle 21 erstreckt, wobei sich auf der nicht dargestell­ten Stirnseite der Abtriebswelle 21 eine symmetrische Anord­nung eines Nabenringes mit Dämpfungselement befindet.

    [0026] Auf den radialen Ringflächen 74 der radialen Ringsegmente 62 bis 65 sind im Beispiel mittels einer Klebeverbindung die Elastomerringe 70 flächenmäßig befestigt. Als Klebemittel eignet sich beispielsweise ein Komponentenkleber oder vorzugs­weise der Kleber Loctite IS 496 Die Elastomer­ringe 70 weisen im Radialschnitt etwa länglich-rechteckige Form auf. Die Gegenfläche des axial innersten Elastomerrings 70 wird durch die Verklebungsfläche 75 eines von außen radial nach innen ragenden Metallringsteges 81 gebildet. Dieser Me­tallringsteg 81 ist Teil eines äußeren Ringsegmentes 69.

    [0027] In ähnlicher Weise wie vorausgehend beim Nabenring 51 beschrie­ben, wird der äußere Bereich des Fräsrades durch externe Ring­segmente 66, 67, 68 und 69 gebildet, die in etwa L-Form haben. Im Basisschenkel sind diese Ringsegmente 66 bis 69 durch eine Klemmschraube 60 in achsparalleler Richtung zusammengehalten und können auch zusammengepreßt werden. Die radial stehenden L-Schenkel greifen dabei zahnartig in die Zwischenräume zwi­schen den radialen Ringsegmenten 62 bis 65, wobei die dabei zwischen entsprechenden inneren radialen Ringsegmenten 62 bis 66 und den äußeren L-Schenkel entstehenden Räume durch einzel­ne Elastomerringe 70 eingenommen werden. Diese Elastomerringe sind an den radialen Flächen mit den anliegenden radialen Me­tallflächen verklebt, wobei jedoch im Hinblick auf eine achs­parallele Verpressung, z.B. durch die Klemmschraube 60, ein minima­ler radialer Abstand nach außen und innen am Elastomerring 70 existiert.

    [0028] Das Dämpfungselement 57 gleicht daher in der zweiten Ausfüh­rungsform einer "Mehrscheiben-Kupplung"' wobei die entspre­chenden Dämpfungskräfte im wesentlichen an radialen Flächen und im Elastomerring 70 in radialer Richtung aufgenommen werden.

    [0029] Die Fräszähne, die im Beispiel nach Fig. 4 nicht dargestellt sind, werden an der radialen Umfangsfläche 83 z.B. ver­schweißt. Hierbei wird die Schweißbefestigung vorzugsweise über die gesamte axiale Erstreckung der Umfangsfläche 83 vor­gesehen, damit die Kraftübertragung über sämtliche Segmente und Elastomerringe 70 erfolgen kann.

    [0030] Im Falle einer abrupten Blockierung eines Fräszahns 18 gegen­über der Abtriebswelle 21 werden daher in den Elastomerringen 70 Scher- und Verformungskräfte aufgenommen, so daß die ab­rupte Krafteinwirkung durch ein Blockieren nur stark reduziert auf die Abtriebswelle 21 übertragen wird.

    [0031] In Fig. 5 ist das Beispiel nach Fig. 4 mit Blick auf die Stirnseite 28 in einen Umfangsbereich von 90° herausgezeich­net. Es ist hierbei erkennbar, daß die radial inneren Bolzen­schrauben 58 der Verbindung des Nabenringes 51 mit der Ab­triebswelle 21 dienen. Die Klemmschrauben 60 sind radial außen angeordnet, während im mittleren Bereich die Schrauben 59 zur Festlegung der Segmente 52 bis 55 des Nabenringes 51 darge­stellt sind.

    [0032] Erfindungsgemäß wird daher trotz engster Platzverhältnisse und in robuster einfacher Weise ein Dämpfungselement zwischen den Fräsrädern und deren Fräsradgetriebe vorgesehen, das stoß­artig auftretende Drehmomente, z.B. durch Blockieren der Fräs­räder auffängt und somit eine Beschädigung des in Richtung zum Antriebsaggregat nachgeschalteten Fräsradgetriebes verhindert.


    Ansprüche

    1. Schlitzwandfräse mit mindestens einem Antriebs­aggregat, z.B. einem Hydromotor, das, gegebenenfalls über eine vorgeschaltete Kupplung, über ein Fräsrad-­Getriebe die Abtriebswelle(n) der mit Fräszähnen be­stückten Fräsräder antreibt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen der Abtriebswelle (21) und dem jeweili­gen Fräsrad ein drehelastisches Dämpfungselement (17;57) vorgesehen ist.
     
    2. Schlitzwandfräse nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Dämpfungselement (17) in Art einer zylindri­schen Buchse im radialen Abstand zwischen Abtriebs­welle (21) und Fräsrad (11) vorgesehen ist.
     
    3. Schlitzwandfräse nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Dämpfungselement (17) ein Elastomer ist, ins­besondere aus hochelastischem Naturkautschuk besteht, das zwischen einem inneren Nabenring (22), der dreh­fest mit der Abtriebswelle (21) verbunden ist, und einer radial äußeren Metallhülse (23) mit weitest­gehend drehfester Verbindung zum Fräsrad (11) ein­vulkanisiert ist.
     
    4. Schlitzwandfräse nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Metallhülse (23) über mehrere, umfangsmäßig verteilt vorgesehene Paßfeder-Nut-Verbindungen (24) mit dem Fräsrad (11) in Drehverbindung steht.
     
    5. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 4 ,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei einem Außenradius der Umfangsfläche (27) des Fräsrades (11) ohne Fräszähne (18) von ca. 65 cm das Dämpfungselement (17) in eingebautem Zustand eine radia­le Stärke von etwa 3 cm bei einem Innenradius von etwa 50 cm aufweist.
     
    6. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich das Dämpfungselement (17) etwa über die axiale Tiefe der Umfangsfläche (27) des Fräsrades (11) er­streckt.
     
    7. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Dämpfungselement (17) mit Nabenring (22) und Metallhülse (23) als Baugruppe radial zwischen Abtriebs­welle (21) und Fräsrad (11), insbesondere mittels axia­ler Schraubverbindungen, angeordnet ist.
     
    8. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der radiale Abstand des Dämpfungselementes (17) von der Achse der Abtriebswelle (21) möglichst groß gewählt ist.
     
    9. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Dämpfungselement (17) als tangentiale Kraft­kopplungseinrichtung zwischen dem Nabenring (22) und einer äußeren Metallhülse (23) ausgelegt ist.
     
    10. Schlitzwandfräse nach Anspruch 1 oder 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Dämpfungselement (17) als radiale Kraftkopp­lungseinrichtung (65,74,70,75,81) zwischen dem Fräs­rad (91) und dem Nabenring (51) ausgelegt ist.
     
    11. Schlitzwandfräse nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die radiale Kopplungseinrichtung (65,74,70,75,81) eine Vielzahl von zwischen radialen Ringstegen (81,62,­63,64) des Nabenrings (51) befestigten Elastomerringen (70) aufweist.
     
    12. Schlitzwandfräse nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Elastomerringe (70) zwischen den radialen Ring­stegen axial und radial festgelegt sind.
     
    13. Schlitzwandfräse nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die radialen Flächen der Elastomerringe (70) und der Ringsegmente (66,62,63,64,81) miteinander drehfest ver­bunden, insbesondere verklebt, sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht