[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme von Tabletten aus einem Tablettenband
mit einer Auflage für das Tablettenband mit wenigstens einer Öffnung, wobei oberhalb
der Öffnung ein zurückfederndes Ausdrückelement mit wenigstens einem in die Öffnung
eindrückbaren Stößel angeordnet ist, dessen Durchmesser etwa dem Durchmesser der
Tabletten entspricht.
[0002] Es ist üblich, größere Mengen von Tabletten in Form von Tablettenbänderr zu verpacken.
Die Tabletten sind hintereinander in an die Tablettenform angepaßten Kalotten einer
Kunststoffplatte gelegt und mit einer Alufolie verschlossen. Zur Entnahme einer Tablette
muß auf die Außenfläche einer solchen Kalotte gedrückt werden, wodurch die Tablette
die Alufolie durchtrennt und herausfällt.
[0003] Eine Vorrichtung zur Entnahme derartiger Tabletten ist aus der US-PS 3 904 075 bekannt.
Die auf einem gemeinsamen Radius eines kreisförmigen Tablettenbandes angeordneten
Tabletten können mittels dieser Vorrichtung durch Niederdrücken eines Ausdrückelementes
einzeln entnommen werden.
[0004] Eine ähnliche Vorrichtung ist aus der US-PS 4 074 806 bekannt. Diese Vorrichtung
dient zur Entnahme von Tabletten, die in üblichen Tablettenbändern enthalten sind,
und weist eine der Anzahl der Tabletten entsprechende Anzahl an voneinander unabhängigen
Ausdrückelementen auf. Auch diese Vorrichtung dient deshalb nur zur Entnahme jeweils
einer Tablette.
[0005] Die bekannten Vorrichtungen sind deshalb nicht zur gleichzeitigen Entnahme mehrerer
Tabletten aus Tablettenbändern geeignet. Diese gleichzeitige Entnahme ist beispielsweise
bei sogenannten Mehrkomponenten-Tabletten notwendig, deren einzelne Tabletten voneinander
getrennt, nebeneinander im Tablettenband angeordnet sind. Diese Tabletten müssen zur
vollen Entfaltung ihrer Wirkung möglichst gleichzeitig in ein Lösungsmittel, wie Wasser,
eingegeben werden, ohne daß sie vorher in Kontakt miteinander oder mit einer Hand
kommen dürfen, was eine Beeinträchtigung ihrer Wirkung verursachen kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, welche die gleichzeitige Entnahme
wenigstens zweier Tabletten, insbesondere Mehrkomponenten-Tabletten, aus einem Tablettenband
ohne Kontakt mit anderen Tabletten oder einer Betätigungshand in möglichst einfach
handhabbarer Weise ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß zur gleichzeitigen Entnahme von jeweils wenigstens zwei Tabletten,
insbesondere Mehrkomponenten-Tabletten, aus einem Tablettenband das Ausdrückelement
wenigstens zwei im Abstand der Tabletten parallel zueinander angeordnete Stößel und
die Auflage wenigstens zwei Öffnungen aufweisen.
[0008] Die Erfindung ermöglicht in besonders einfacher Weise ohne jeden Fremdkontakt die
gleichzeitige Entnahme mehrerer Tabletten aus einem Tablettenband. Dabei werden durch
das Niederdrücken des Ausdrückelementes gleichzeitig wenigstens zwei nebeneinander
im Tablettenband angeordnete Tabletten abgegeben. Handelt es sich um Zweikomponenten-Tabletten,
z. B. zweikomponentige Kontaktlinsen-Reinigungsmittel, welche beispielsweise zusammen
in Wasser aufgelöst werden müssen, ohne vorher in Kontakt kommen zu dürfen, so werden
die beiden Tabletten zwangsweise gleichzeitig in das Wasser eingegeben, ohne daß vorher
durch Handkontakt od. dgl. eine Vorreaktion der Tabletten erfolgen kann.
[0009] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß im Bereich unterhalb der Öffnungen
der Auflage und des Ausdrückelementes eine Auffangmulde vorgesehen ist. Nach dem
Niederdrükken des Ausdrückelementes fallen die ausgestoßenen Tabletten in durch
die Auffangmulde vorgegebener Richtung gemeinsam in ein Wasserglas od. dgl.
[0010] Es ist zweckmäßig, wenn die Auflage als Bodenfläche und das Ausdrückelement in ein
Gehäuse zur Aufnahme einer Mehrzahl von übereinander gestapelten Tablettenbändern
integrierbar sind, wobei am das Ausdrückelement aufnehmenden Ende des Gehäuses eine
Austrittsöffnung für das Tablettenband vorgesehen ist. Auf diese Weise können im
Gehäuse eine Mehrzahl von Tablettenbändern übereinander magaziniert werden (z.B.
eine Monatsration).
[0011] Ferner ist vorgesehen, daß in der Bodenfläche des Gehäuses eine Handhabungsöffnung
zum Verschieben der unten liegenden Tablettenschicht vorgesehen ist. Diese Handhabungsöffnung
ist besonders vorteilhaft als Langloch ausgebildet. Dadurch ist das Verschieben der
unten liegenden Tablettenschicht im Gehäuse besonders einfach.
[0012] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Austrittsöffnung des Gehäuses
mit einer Anschlagskante versehen ist. Diese Anschlagskante gewährleistet, daß nach
Verschieben des Tablettenbandes die entsprechende Tablette exakt unterhalb des Ausdrückelementes
liegt.
[0013] Außerdem kann vorgesehen sein, daß die Auffangmulde mit einer vorderen schrägen
Kante versehen ist. Diese Begrenzung der Auffangmulde gewährleistet, daß die Tabletten
nicht unkontrolliert herausfallen können.
[0014] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 in einer Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit übereinander
gestapelten Tablettendoppelbändern, in
Fig. 2 dasselbe Ausführungsbeispiel wie in Fig. 1 in einer Seitenansicht, in
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie I-I aus Fig. 1, in
Fig. 4 in einer Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel vor dem Ausdrücken einer
Tablette und in
Fig. 5 in einer Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel nach Ausdrücken einer Tablette.
[0015] Eine Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 weist ein Gehäuse 2 zur Aufnahme von übereinander
gestapelten Tablettendoppelbändern 3, die z. B. zweikomponentige Kontaktlinsen-Reinigungsmittel
in Form von nebeneinander angeordneten Tabletten 4 enthalten, auf. In einer als Bodenplatte
des Gehäuses 2 dienenden Auflage 5 sind ein mittiges Langloch 6 und zwei kreisförmige
Öffnungen 7 vorgesehen. An einer Austrittsöffnung 8 des Gehäuses 2 ist eine Anschlagskante
9 vorgesehen. Quer zur Gehäuseaustrittsöffnung 8 befindet sich in einer Bohrung ein
Ausdrückelement 10, das zwei Stößel 11 sowie eine Rückstellfeder 12 aufweist. Stirnflächen
13 der Stößel 11 sind abgeschrägt. Unterhalb der Öffnungen 7 befindet sich eine an
der Auflage 5 befestigte Auffangmulde 14 mit einer vorderen schrägen Kante 15.
[0016] Die Wirkungsweise der Erfindung ist die folgende:
[0017] Wie in Fig. 1 gezeigt, ist das Gehäuse 2 der Vorrichtung 1 so dimensioniert, daß
eine Mehrzahl von Tablettendoppelbändern 3 durch die der Austrittsöffnung 8 gegenüberliegende
abnehmbare Seitenfläche 16 des Gehäuses 2 aufgenommen werden kann. So ist es beispielsweise
möglich, eine bestimmte Menge, z.B. eine Monatsration, zu magazinieren. Sollen nun
Tabletten 4 entnommen werden, so kann der unten liegende Tablettenstrang durch das
Langloch 6 in Richtung zur Austrittsöffnung 8 geschoben werden. Durch die Anschlagskante
9 ist der Vorschub derart begrenzt, daß die auszudrückenden Tabletten 4 direkt unterhalb
des Ausdrückelementes 10 zu liegen kommen.
[0018] Die Stößel 11 des Ausdrückelementes 10 sind im Durchmesser so bemessen, daß ein Eindrücken
und gleichzeitig ein Umlegen einer Kunststoffkalotte 17 des Tablettenbandes 3 nach
innen erfolgt. Durch die einseitige Abflachung der Stirnflächen 13 wird beim Ausdrücken
bewirkt, daß die Tabletten 4 die Aluminiumfolie des Tablettendoppelbandes 3 immer
an der zum Vorschub abgewandten Seite aufdrücken. Dadurch wird ein Verhaken der aufgedrückten
Aluminiumfolie 18 beim weiteren Vorschub des Tablettendoppelbandes 3 vermieden (Fig.
4).
[0019] Wie ebenfalls aus Fig. 4 ersichtlich, ist der Hubweg des Ausdrückelementes 10 so
bemessen, daß durch das beschriebene Umlegen der Kalotte 17 des Tablettendoppelbandes
3 die Höhe der Kalotte 17 kleiner wird als der Durchgangsspalt der Austrittsöffnung
8. Dadurch ist jederzeit ein einwandfreier Vorschub des Tablettenbandes 3 gewährleistet.
[0020] Die ausgedrückten Tabletten 4 fallen durch die kreisförmigen Öffnungen 7 in die
Auffangmulde 14. Die vordere schräge Kante 15 verhindert ein Herausfallen der Tabletten
4. Die Höhe der Auffangmulde 14 ist so bemessen, daß ein Verfangen der Tabletten
4 in der aufgedrückten Aluminiumfolie 18 vermieden wird.
[0021] Je nach Anzahl der Stößel 11 des Ausdrückelementes 10 wird bei jedem Ausdrückvorgang
eine bestimmte Menge an Tabletten 4 zwangsweise ausgedrückt. Das Ausdrücken erfolgt
ohne jeden Handkontakt.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne den Grundgedan
ken zu verlassen. So ist es beispielsweise auch möglich, daß die Stößel des Ausdrückelementes
nicht nur nebeneinander, sondern auch hintereinander angeordnet sind.
1. Vorrichtung zur Entnahme von Tabletten aus einem Tablettenband mit einer Auflage
für das Tablettenband mit wenigstens einer Öffnung, wobei oberhalb der Öffnung ein
zurückfederndes Ausdrückelement mit wenigstens einem in die Öffnung eindrückbaren
Stößel angeordnet ist, dessen Durchmesser etwa dem Durchmesser der Tabletten entspricht,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur gleichzeitigen Entnahme von jeweils wenigstens zwei Tabletten (4), insbesondere
Mehrkomponenten-Tabletten, aus einem Tablettenband (3) das Ausdrückelement (10) wenigstens
zwei im Abstand der Tabletten parallel zueinander angeordnete Stößel (11) und die
Auflage (5) wenigstens zwei Öffnungen (7) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich unterhalb der Öffnungen (7) der Auflage (5) und des Ausdrückelementes
(10) eine Auffangmulde (14) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage (5) als Bodenfläche und das Ausdrückelement (10) in ein Gehäuse (2)
zur Aufnahme einer Mehrzahl von übereinander gestapelten Tablettenbändern (3) inte
grierbar sind, wobei am das Ausdrückelement (10) aufnehmenden Ende des Gehäuses (2)
eine Austrittsöffnung (8) für das Tablettenband (3) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bodenfläche (5) des Gehäuses (2) eine Handhabungsöffnung (6) zum Verschieben
der unten liegenden Tablettenschicht vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Handhabungsöffnung zum Verschieben der unten liegenden Tablettenschicht als
Langloch (6) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnung (8) des Gehäuses (2) mit einer Anschlagskante (9) versehen
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auffangmulde (14) mit einer vorderen schrägen Kante (15) versehen ist.