(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 163 021 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
24.05.1989 Patentblatt 1989/21 |
(22) |
Anmeldetag: 13.03.1985 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B41F 21/04 |
|
(54) |
Greifervorrichtung für eine Druckmaschine
Gripper arrangement for a printing machine
Dispositif de pinces pour machine d'impression
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT CH FR GB IT LI NL SE |
(30) |
Priorität: |
30.05.1984 DE 3420177
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
04.12.1985 Patentblatt 1985/49 |
(73) |
Patentinhaber: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen
Aktiengesellschaft |
|
63012 Offenbach (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Simeth, Claus
D-6050 Offenbach/Main (DE)
|
(74) |
Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. |
|
c/o MAN Roland Druckmaschinen AG
Patentabteilung/FTB S,
Postfach 10 12 64 63012 Offenbach 63012 Offenbach (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 540 218
|
GB-A- 577 222
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Greifervorrichtung zum Transport von Bogen an
ihrer Vorderkante durch die Druckzone einer Druckmaschine mit mehreren, in einem Abstand
voneinander angeordneten Greifern und Zwischenräumen zwischen den Greifern für das
Heranführen von Gegengreifern bei der Bogenübergabe.
[0002] Greifervorrichtungen dieser Gattung sind durch die DE-A-25 40 218 bekannt. Sie haben
die Aufgabe, den von einem Bogenanleger herangeführten Bogen durch die Druckmaschine
zu transportieren, wobei mehrere Greifervorrichtungen zusammenwirken, die den Bogen
einander übergeben. Ein richtiger und genauer Transport der Bogen durch die Greifervorrichtungen
ist dabei Voraussetzung für die Erzielung einer guten Druckqualität.
[0003] Von besonderer Bedeutung ist die Greifervorrichtung des Druckzylinders. Ihre Greifer
ziehen beim Drucken den Bogen an dem Farbübertragungszylinder vorbei und nehmen dabei
die Zugkräfte auf, die durch den Farbzug und die Druckbeistellkräfte auf den Bogen
einwirken. Durch den Abstand, den die einzelnen Greifer voneinander haben, führen
diese Kräfte zu hohen Spannungen im Bogen an den Greifereinspannstellen, während in
den Zwischenräumen deutliche Spannungsanfälle festzustellen sind. Diese Spannungsunterschiede
werden durch bei den bekannten Greifervorrichtungen unterschiedliche Greiferabstände
noch erheblich verstärkt, so daß insbesondere bei dünneren Bedruckstoffen Verformungen
im Bogen auftreten, die zu Dupliererscheinungen führen und die Druckqualität erheblich
beeinträchtigen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greifervorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine hohe Druckqualität gewährleistet und Dupliererscheinungen
vermeidet.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Greiferbelegung der Bogenvorderkante
wenigstens 40% beträgt und der Abstand der einzelnen Greifer nur geringfügig unterschiedlich
ist, so daß beim Durchlaufen der Druckzone der Unterschied in der Dehnung des Bogens
an den Greifereinspannstellen 0,3% nicht übersteigt. Die einspannungsbedingten Dehnungsunterschiede
im Bogen werden auf diese Weise so klein gehalten, daß nach den mit der Erfindung
gewonnenen Erkenntnissen Duplieren nicht mehr auftritt. Grundlage für die Ermittelung
der Greiferabstände ist dabei jeweils der dünnste bzw. weichste Bedruckstoff, der
mit der Druckmaschine bedruckt werden soll. Die Erfindung hat weiterhin den Vorteil,
daß durch die gleichmäßigere Verteilung der Belastung Spannungsspitzen vermieden werden
und die Empfindlichkeit gegenüber Schwankungen der Festigkeit des Bedruckstoffs, die
von Bogen zu Bogen auftreten können, abnimmt. Durch die hohe Greiferbelegung, die
durch die erfindungsgemäße Verringerung der Unterschiede zwischen den Greiferabständen
ermöglicht wird, vermindert sich die Bogenbeanspruchung beim Drucken, was ebenfalls
zu einer Verbesserung der Druckqualität beiträgt.
[0006] Duplieren wird bei den bekannten Greifervorrichtungen häufig auch dadurch begünstigt,
daß die Ecken des Bogens über die äußeren Greifer hinausragen und daher stark zum
Durchhängen neigen. Um diesen Einfluß zu beseitigen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die äußeren Greifer soweit in Richtung der Druckzylinderachse verschiebbar auszubilden,
daß jeweils die Ecke der Bogen gehalten werden kann. Um die Greiferabstände in den
erforderlichen Grenzen zu halten, kann es dabei zweckmäßig sein, wenn mehrere äußere
Greifer verschiebbar sind.
[0007] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachfolgend näher erläutert.
[0008] Die Zeichnung zeigt einen Ausschnitt eines Bogens 1, an dessen Vorderkante 2 die
Greifer 3, 3' eines Druckzylinders angreifen. Die Greifer 3, 3' sind im gleichen Abstand
voneinander angeordnet und belegen 43% der Vorderkante des Bogens. Dieser Wert hat
sich als besonders günstig erwiesen, da dann die Spannungen im Bogen klein bleiben
und zur konstruktiven Gestaltung von Greifern und Gegengreifern genügend Freiraum
verbleibt.
[0009] Bei gleichmäßigem Farbauszug und gleichmäßiger Druckbeistellung ergeben sich bei
der beschriebenen Anordnung an den Greifern 3 im wesentlichen gleiche Zugkräfte P.
Entsprechend ist auch der Durchhang f des Bogens in den Greiferzwischenräumen im wesentlichen
gleich, so daß keine den Druckvorgang störende Verformung des Bogens eintritt. Der
Greifer 3' befindet sich an der Ecke 4 des Bogens 1 und vermeidet dadurch einen Durchhang
des Bogenrandes.
[0010] Die erfindungsgemäße Greifervorrichtung ist hauptsächlich für die Verwendung in einem
Gegendruckzylinder für eine Bogenoffsetrotationsmaschine vorgesehen. Sie kann aber
vorteilhaft auch in anderen Bogenförderungssystemen, wie Zwischensystemen, Abnahmetrommeln
und Zusatzsystemen Verwendung finden.
1. Greifervorrichtung zum Transport von Bogen an ihrer Vorderkante durch die Druckzone
einer Druckmaschine mit mehreren, in einem Abstand voneinander angeordneten Greifern
und Zwischenräumen zwischen den Greifern für das Heranführen von Gegengreifern bei
der Bogenübergabe, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferbelegung der Bogenvorderkante
wenigstens 40% beträgt und der Abstand der einzelnen Greifer (3, 3') nur geringfügig
unterschiedlich ist, so daß beim Durchlaufen der Druckzone der Unterschied in der
Dehnung des Bogens (1) an den Greifereinspannstellen 0,3% nicht übersteigt.
2. Greifervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Greifer
(3') so weit in Richtung der Druckzylinderachse verschiebbar sind, daß auch bei unterschiedlichen
Bogenbreiten jeweils die Ecke (4) der Bogen (1) gehalten wird.
1. Gripper arrangement for the transport of sheets by their front edge through the
printing zone of a printing press with several grippers arranged at a distance from
one another and with interspaces between the grippers for access by counter grippers
on sheet transfer, characterised in that the gripper coverage of the sheet front edge
amounts to at least 40% and the distance of the individual grippers (3, 3') is only
slightly different so that on running through the print zone, the difference in the
extension of the sheet (1) at the gripper holding points does not exceed 0.3%.
2. Gripper arrangement according to claim 1, characterised in that the outer grippers
(3') are displaceable in the direction of the impression cylinder axis to such an
extent that, even with differing sheet widths in each case, the corners (4) of sheet
(1) are held.
1. Dispositif de pinces pour le transport de feuilles sur leur bord avant à travers
la zone d'impression d'une machine imprimante, comportant plusieurs pinces disposées
de façon espacée l'une de l'autre et des espaces intermédiaires entre les pinces pour
l'approche de contre-pinces lors du transfert de feuille, caractérisé en ce que le
recouvrement par les pinces du bord avant de feuille s'élève à au moins 40%, et la
distance des pinces individuelles (3, 3') ne varie que de façon insignifiante, de
sorte que, lors de la traversée de la zone d'impression, la différence d'allongement
de la feuille (1) aux positions de serrage des pinces n'excède pas 0,3%.
2. Dispositif de pinces selon la revendication 1, caractérisé en ce que les pinces
externes (3') sont déplaçables en direction de l'axe du cylindre d'impression, suffisamment
pour que, également pour des largeurs de feuille différentes, le coin (4) de la feuille
(1) soit à chaque fois maintenu.