[0001] Durch die DE-C-954 123 ist eine Nähmaschinennadel bekannt mit Spitze, Öhr und Schaft,
ferner einem Ansatz und einem Kolben, welcher eine bis zum freien Ende reichende Abflachung
des zylindrischen Kolbenabschnitts besitzt. Eine solche Abflachung erleichtert die
sachgerechte Zuordnung der Nadel in der Maschinenhalterung (Nadelstange) und wird
hauptsächlich an Haushaltsmaschinennadeln vorgesehen. In der Regel läuft die Abflachung
in gleichbleibender Ebene im Bereich des Ansatzes aus, so daß der kreisrunde Ausgangsquerschnitt
in dieser querschnittsvergrößerten Zone des Nadelkörpers wegfällt (Fig. 1 des oben
erwähnten Dokuments). Gemäß einer Weiterbildung (Fig. 2 und 3 des besagten Dokuments)
ist der Kolben in Richtung des Schaftes verlängert unter Belassung der üblichen Abflachungslänge.
Dadurch bleibt ein kreisförmiger Kolbenabschnitt bestehen. Die entsprechende Verlängerung
ist so bemessen, daß bei tiefster Stellung der vorschriftsmäßig in eine Nähmaschine
eingesetzten Nadel der Ansatz, also der konische Übergang, innerhalb der Stichplatte
der Maschine, und damit auch innerhalb des Nähgutes liegt. Sinn und Zweck dieser Lösung
ist es, eine größere Aufweitung des Nähgutes z.B. zur besseren Bildung eines Hohlsaumes
zu erzielen. Durch die im Zuge der Sonderform der Nadel erzielte Tieferlegung des
Ansatzes wird zudem erreicht, daß die Aufweitung des Nähgutes im Augenblick der geringsten
Nadelgeschwindigkeit erfolgt und das noch in einer Zone, in der die Reibungswärme
über den dicken Nadelkolbenquerschnitt leichter in die Maschinenhalterung abgeführt
werden kann.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Nähmaschinennadel so auszubilden,
daß trotz Kolbenabflachung das Nachspitzen praktisch als letzter Fertigungsschritt
möglich ist.
[0003] Gelöst ist diese Aufgabe durch die Verwendung der von einem kreisförmigen Kolbenquerschnitt
zwischen Ansatz und Kolbenabflachung gebildeten Ringzone einer Nähmaschinenna,del
als Wälzquerschnitt der Nadel zum Nachspitzen der Nadelspitze als letztem Herstellungs-Arbeitsgang.
Alle anderen formbringenden Maßnahmen können so in der günstigsten Reihenfolge vorgeschaltet
werden, wobei dann als Endmaßnahme das letzte gut Nachspitzen der Nadelspitze erfolgt,
also in einem Stadium in dem außer der Endkontrolle und Verpackung, die im Grunde
keine mechanischen Beanspruchungen am Präzisionswerkzeug Nadel mehr verursachen, auftreten.
Der Ausschuß ist gleich Null. Die belassene Ringzone steht als voller Wälzquerschnitt
zur Verfügung. Ein solcher Bereich kann sogar von recht geringer Breite sein, dies
sowohl für die Abstützung als auch die den Rotationsantrieb durch Friktion bewirkende
Gummileiste.
[0004] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine gemäß der DE-C-954 123 ausgebildete Nähmaschinennadel in perspektivischer
Darstellung, und zwar stark vergrößert,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Nadel, und zwar gegen die Abflachung gesehen,
Fig. 3 die Seitenansicht hierzu und
Fig. 4 den Schnitt gemäß Linie IV-IV in Fig. 2.
[0005] Die Nähmaschinennadel bildet in ihrem querschnittsgrößten Abschnitt einen von Hause
aus zylindrischen Kolben 1 aus. Dessen freies Ende ist bei 1' gefast.
[0006] Anderenends geht der Kolben 1 in einen kegelstumpfförmigen Ansatz 2 über. Dieser
setzt sich in einem querschnittskleineren Bereich in einen Schaft 3 fort, welcher
mit der Spitze 4 abschließt.
[0007] Davor erstreckt sich der öhrseitige Endabschnitt 5 mit Öhr 6.
[0008] Vor dem öhrseitigen Endschnitt 5 befindet sich die sogenannten Hohlkehle 7. Letztere
bildet einen vergrößerten Greiferraum.
[0009] Im Rücken der Hohlkehle 7 verläuft auf der anderen Schaftseite eine vom Ansatz 2
bis in den öhrseitigen Endbereich 5 reichende längere Fadenrinne 8. Diese verleiht
dem Schaft 3 ein im wesentlichen V-förmiges Querschnittsprofil (nicht näher dargestellt).
[0010] Auf der Kehlenseite befindet sich die kürzere Fadenrinne 9, welche das Öhr 6 in beiden
Richtungen dy Schafterstreckung etwas überragt, sich also im wesentlichen auf den
öhrnahen Bereich beschränkt.
[0011] Der Kolben 1 ist auf der Seite, auf welcher sich die Hohlkehle 7 befindet, abgeflacht.
Die Abflachung ist mit A bezeichnet und bildet eine Orientierungs-Anlagefläche an
der eine Befestigungsvorrichtung aufweisenden Nadelstange der Nähmaschine. Die Abflachung
geht vom freien Ende des Kolbens 1 aus und endet im Abstand x vom Beginn des Ansatzes
2, d.h. der größeren Basiszone des ihn bildenden kegelstumpfförmigen Abschnittes,
und zwar unter Belassung einer schmalen Ringzone 1" des dort also vollständig erhaltenen
kreisförmigen Kolbenquerschnitts. Es wird auf Fig. 4 verwiesen.
[0012] Die in Nadelachsrichtung liegende Breite dieser Ringzone 1" beträgt ca. 1, 5 mm.
Eine solche Breite reicht, wie gefunden wurde, als Wälzzone zur Erzeugung einer Rotation
des Nadelkörpers um seine Längsmittelachse z-z völlig aus, um über eine solche Rotation
das letzte feine Anspritzen der Spitze 4 zu bewirken. Der Nadelkörper wird dabei relativ
zwischen zwei Friktionsflächen verrollt. In Fig. 1 ist die obere Fläche in Form einer
Gummileiste 10 angedeutet. Ihre hin- und hergehende Bewegung ist durch einen Pfeil
11 dargestellt. Die Bewegungsrichtung liegt quer zur Längsmittelachse z-z.
[0013] Die im Abstand zur Längsmittelachse z-z verlaufende Abflachung A läuft über eine
ansteigend ausgerichtete Übergangsstufe 12 in die Ringzone 1" ein, und zwar in einem
stumpfen Winkel Alpha von ca. 150°. So ist im Scheitel 13 der beiden Winkelschenkel
(Abflachung, Übergangsstufe) jede Kerbwirkung vermieden. Außerdem ist dieser Bereich
auch bearbeitungstechnisch gut zugänglich. Die querliegende Scheitellinie könnte auch
gekehlt, also ausgerundet sein. Die ebenflächige Übergangsstufe 12 erzeugt in dem
flachverformten Abschnitt der Mantelwand dieses Übergangsbereichs einen etwa halbkreisförmigen
Flächenumriß. Der zylindrische Abschnitt der Mantelwand des Kolbens 1 fluchtet mit
der Ringzone 1", so daß letztere, ausgehend von einer minimalen Breite von ca. 1,5
mm in eine maximale, entsprechend der Kolbenlänge anwächst. Ein Verkippen des Nadelkörpers
ist beim Drallspitzen ausgeschlossen zufolge der öhrseitigen Abstützung im Spitzer.