[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermischen Beschichten von Oberflächen
von Werkstücken mit einem Strahl aus einem erhitzten Gas und einem verflüssigten Werkstoff
unter gleichzeitiger Kühlung der Oberflächen mit einem Kohlendioxid enthaltenden und
in einer Düse erzeugten Kühlstrahl, wobei das Kohlendioxid der Düsenöffnung in flüssiger
Form zugeführt wird.
[0002] Verfahren dieser Art werden dazu benutzt, Werkstücke an ihrer Oberfläche mit einer
Schicht eines ausgewählten Werkstoffes zu beschichten, um sie damit in einer bestimmten,
dem Verwendungszweck angepaßten Weise zu veredeln. Solche Werkstücke bestehen beispielsweise
aus Metall, Keramik oder Glas, die z.B. mit Schichten hochschmelzender Metalle oder
auch mit keramischen Schichten überzogen werden. Zur Herstellung dieser Beschichtungen
wird in neuerer Zeit überwiegend das sogenannte Plasmaspritzverfahren benutzt, bei
dem ein Gas erhitzt und ionisiert wird und der zu verflüssigende Werkstoff pulverförmig
in den ionisierten Gasstrahl eingetragen wird.
[0003] Bei einem bekannten Verfahren zum Plasmaspritzen wird das zu beschichtende Werkstück
in unmittelbarer Umgebung der Auftreffstelle des Beschichtungsstrahles mit Kohlendioxid
gekühlt. Um einen ausreichenden Kühleffekt zu erreichen, wird dabei das Kohlendioxid
einer Düse flüssig zugeführt, aus der es dann als ein Gemisch aus gasförmigem und
festem Kohlendioxid austritt (DE-C 26 15 022).
[0004] Die bekannten Verfahren zum thermischen Beschichten von Oberflächen haben sich in
der Praxis zwar weitgehend bewährt, doch ergeben sich immer wieder Anwendungsfälle,
bei denen die erzeugten Produkte nicht in vollem Umfange den gewünschten Qualitätsanforderungen
genügen. Dies gilt insbesondere für hochtemperaturempfindliche Werkstücke, für kleine
Gegenstände, sowie für Gegenstände, bei denen mehrachsige Spannungszustände auftreten
können. Die Ursache für die Unsulänglichkeit der beschichteten Werkstücke ist im allgemeinen
in einer ungenügenden Kühlung und damit in einer Überhitzung der Werkstückoberflächen
zu sehen.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren
zum thermischen Beschichten von Oberflächen durch eine gezielte Weiterentwicklung
der Werkstückskühlung mit Kohlendioxid zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß dem Kohlendioxid vor oder beim Austritt aus
der Düsenöffnung ein weiteres Medium mit einer kleineren Molmasse als Kohlendioxid
zugemischt wird.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Zumischung eines weiteren gasförmigen oder flüssigen Mediums
kleinerer Molmasse zum Kohlendioxid als Kühlmittel wird die Kühlwirkung des Kühlmediums
erheblich gesteigert, da die Wärmeleitfähigkeit des so erhaltenen Kühlmedien-Gemisches
größer ist als diejenige von Kohlendioxid. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß
aufgrund dieser Steigerung der Wärmeleitfähigkeit des Kühlmediums und damit einer
Verminderung der Erhitzung der Werkstückoberflächen die aufgebrachten Beschichtungen
besonders gut an den Werkstücken haften und eine Rißbildung so gut wie ausgeschlossen
ist. Dies gilt vor allem für bisher schwierig zu beschichtende hochtemperaturempfindliche
Werkstücke, z.B. spröde Keramik oder Glasmaterialien. Auch das Aufspritzen von Überzügen
auf kleine Werkstücke oder solche mit mehrachsigen Spannungszuständen wird mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich sicherer und führt damit zu Produkten gleichbleibender
hoher Qualität. Von wesentlicher Bedeutung ist hierbei außerdem, daß das Kühlmedium
auch als Schutzgas für die zunächst noch heiße und deshalb leicht oxidierbare Beschichtung
wirkt.
[0008] Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren, wenn als zuzumischendes
Medium Wasserstoff oder Helium oder ein Wasserstoff-Helium-Gemisch in gasförmigem
Zustand verwendet wird, da diese Gase gegenüber Kohlendioxid eine um mehr als eine
Zehnerpotenz höhere Wärmeleitfähigkeit aufweisen.
[0009] Es hat sich gezeigt, daß die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn die Menge des
dem Kohlendioxid zuzumischenden Mediums zwischen 5 und 30 vol-%, vorzugsweise zwischen
10 und 20 vol-%, jeweils der gesamten Menge des Kühlmediums liegt. Bei der Zumischung
brennbarer Medien, z.B. von Wasserstoff, ist selbstverständlich zu beachten, daß die
Mischungen unterhalb den Explosionsgrenzen bleiben. Die Zumischung der Zusatzmedien
zum Kohlendioxid erfolgt zweckmäßigerweise unter Druck in einem Düsensystem mit Mischdüsen,
dem das Kohlendioxid flüssig und das Zusatzmedium gasförmig oder flüssig zugeführt
werden. Für bestimmte Anwendungsfälle besonders zweckmäßig ist hierbei eine Variante,
bei der das Kohlendioxid und das zuzumischende Medium getrennt aus einem Düsensystem
austreten und unmittelbar im Bereich des Austritts aufeinandertreffen und vermischt
werden.
[0010] Zur Verdeutlichung der Steigerung der Wärmeleitfähigkeit des Kühlmediums durch die
erfindungsgemäße Zumischung eines Zusatzmediums geringerer Molmasse als Kohlendioxid,
werden in der folgenden Tabelle die Wärmeleitfähigkeiten zweier erfindungsgemäßer
Mischungen mit derjenigen von Kohlendioxid verglichen.

[0011] Wie aus der Tabelle zu entnehmen ist, wird die Wärmeleitfähigkeit gegenüber Kohlendioxid
beim Gemisch 1 auf etwa das Doppelte und beim Gemisch 2 auf nahezu das Dreifache erhöht.
Mit solchen Gemischen wird neben der Steigerung der Qualität der Produkte auch eine
erhebliche Verminderung der Gaskosten erziehlt, da insgesamt Kühlgas eingespart werden
kann.
[0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführugsbeispiele beschrieben.
[0013] Hierbei zeigt:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Anwendungsfalles des Plasmaspritzverfahrens
mit erfindungsgemäßer Kühlung
Figuren 2a und 2b Innenmischende Düsen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
Figur 3 eine außenmischende Düse zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0014] In Figur 1 ist ein zylindrisches Werkstück 1 dargestellt, dessen Oberfläche mit einem
hochtemperaturbeständigen Metall beschichtet werden soll. Zu diesem Zweck wird das
Werkstück 1 um seine Längsachse 2 in Pfeilrichtung gedreht und einem Strahl 3 ausgesetzt,
der ionisiertes Gas, z.B. Argon, und verflüssigtes Mertall enthält. Das ionisierte
Gas wird in einem Plasmabrenner 4 erhitzt, während das Metall pulverförmig über eine
Pulverzuführung 5 in den heißen Gasstrahl 3 eingebracht wird.
[0015] Das sich drehende Werkstück 1 wird erfindungsgemäß durch einen Gasstrahl 6 gekühlt,
der aus einer Mischdüse 7, z.B. in der Art der in den Figuren 2 und 3 dargestellten
Düsen, austritt. Das Kühlgas besteht beispielsweise aus einem Gemisch von 80 vol-%
Kohlendioxid und 20 vol-% Helium. Dieses Verfahren erlaubt es auch, Werkstücke 1 kleinster
Abmessungen sicher und wirtschaftlich zu beschichten.
[0016] In den Figuren 2a und 2b sind zwei sogenannte innenmischende Düsen dargestellt, die
besonders geeignet sind, den Kühlgasstrahl 6 zu erzeugen. Bei diesen Düsen wird in
die Kanäle 7 Kohlendioxid in flüssiger Form und in die Kanäle 8 erfindungsgemäß das
Zusatzmedium, z.B. gasförmiges Helium, jeweils unter Druck eingespeist. Die Mischung
der beiden Medien erfolgt bei der Düse gemäß Figur 2a, kurz vor dem Düsenaustritt
und der damit verbundenen Entspannung des Gasgemisches, bei der Düse gemäß Figur 2b
bei der das Zuführungsrohr 9 teilweise aus gasdurchlässigem Material besteht, im Bereich
des Gasaustritts aus den Poren des Zuführungsrohres 9.
[0017] Bei der in Figur 3 dargestellten außenmischenden Düse wird flüssiges Kohlendioxid
durch die mittlere Bohrung 10 zu der Düse 11 geführt, wo durch die Entspannung gasförmiges
und festes Kohlendioxid entsteht. Das Zusatzmedium wird unter Druck durch die Querschnitte
12 speziellen Düsen 13 zugeleitet und dort entspannt. Die Düsen 13 sind so angeordnet,
daß sich die Medien unmittelbar nach dem Austritt aus den Düsen 11 und 13 mischen.
1. Verfahren zum thermischen Beschichten von Oberflächen von Werkstücken (1) mit einem
Strahl (3) aus einem erhitzten Gas und einem verflüssigten Werkstoff unter gleichzeitiger
Kühlung der Oberflächen mit einem Kohlendioxid enthaltenden und in einer Düse (7)
erzeugten Kühlstrahl (6), wobei das Kohlendioxid der Düsenöffnung in flüssiger Form
zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kohlendioxid vor oder beim Austritt
aus der Düsenöffnung ein weiteres Medium mit einer kleineren Molmasse als Kohlendioxid
zugemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zuzumischendes Medium
Wasserstoff oder Helium oder ein Wasserstoff-Helium-Gemisch in gasförmigem Zustand
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zuzumischende
Medium in einer Menge von 5 bis 30 vol-%, vorzugsweise 10 bis 20 vol-%, der gesamten
Menge an Kühlmedium zugemischt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlendioxid
und das zuzumischende Medium getrennt aus einem Düsensystem austreten und unmittelbar
im Bereich des Austritts aufeinandertreffen und vermischt werden.
1. A process for the thermal coating of surfaces of work-pieces (1) with a jet (3)
comprising a heated gas and a liquefied material whilst simultaneously cooling the
surfaces with a cooling jet (6) which contains carbon dioxide and is produced in a
nozzle (7), the carbon dioxide being supplied to the nozzle opening in liquid form,
characterised in that a further medium having a lower molecular weight than carbon
dioxide is admixed with the carbon dioxide prior to or at the time of its exit from
the nozzle opening.
2. A process as claimed in Claim 1, characterised in that hydrogen, or helium, or
a hydrogen-helium mixture in a gaseous state is used as the medium to be admixed.
3. A process as claimed in Claim 1 or 2, characterised in that the medium to be admixed
is admixed in an amount of 5 to 30 vol.-%, preferably 10 to 20 vol.-%, of the total
quantity of cooling medium.
4. A process as claimed in one of Claims 1 to 3, characterised in that the carbon
dioxide and the medium to be admixed emerge separately from a nozzle system and meet
and are mixed directly in the region of the outlet.
1. Procédé d'application thermique d'un revêtement sur des surfaces de pièces à usiner
(1), à l'aide d'un jet de gaz chaud et d'un matériau liquéfié, avec refroidissement
simultané des surfaces par un jet de refroidissement (6) renfermant du dioxyde de
carbone et produit dans une buse (7), le dioxyde de carbone étant amené vers l'orifice
de la buse à l'état liquide, caractérisé en ce qu'on ajoute au dioxyde de carbone,
avant sa sortie ou lors de sa sortie hors de l'orifice de la buse, un autre fluide
présentant une masse molaire inférieure à celle du dioxyde de carbone.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que ledit autre fluide ajouté
est de l'hydrogène, ou de l'hélium ou un mélange d'hydrogène et d'hélium, à l'état
gazeux.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le fluide ajouté est
appliqué dans une proportion de 5 à 30% en volume, de préférence de 10 à 20% en volume,
en référence à la quantité totale de fluide de refroidissement.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le dioxyde
de carbone et le fluide ajouté sortent séparément d'un système de buse pour se réunir
directement dans la zone de sortie et y être mélangés.