(19)
(11) EP 0 316 585 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.05.1989  Patentblatt  1989/21

(21) Anmeldenummer: 88117190.4

(22) Anmeldetag:  15.10.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 16.11.1987 DE 3738850

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Braun, Rolf
    D-6050 Offenbach /Main (DE)
  • Dorn, Alfred
    D-6054 Rodgau 6 (DE)
  • Müller, Joachim
    D-8023 Pullach (DE)
  • Lampersberger, Franz
    D-85609 Aschheim (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. 
c/o MAN Roland Druckmaschinen AG Patentabteilung/FTB S, Postfach 10 12 64
63012 Offenbach
63012 Offenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur automatischen Positionsfindung von Druckkontrollstreifen für automatisch messende Farbdichtemessanlagen


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur automatischen Positionsfindung eines Druckkontroll­streifens für automatisch messende Farbdichtemeßanlagen an Druckmaschinen.
    Zur weiteren Automatisierung des Meßablaufs wird dem Meßlauf ein Suchlauf des Meßkopfes vorgeschaltet. Damit der Meßkopf mit Sicherheit über ein Meßfeld des Druckkontroll­streifens fährt, wird der Bogen auf dem Kontrolltisch ent­sprechend einer Markierung am Meßtisch positioniert.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur auto­matischen Positionsfindung der Meßfelder eines Druckkon­trollstreifen für automatisch messende Farbichtemeßanlagen, bei denen ein Meßkopf in zwei zueinander senkrechten Rich­tungen X und Y verfahren werden kann und eine Druckvorlage zuvor in eine definierte Y-Lage gebracht wird bzw. auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung dieser Gattung ist durch die EP-A 0 149 424 bekannt. Das bekannte Verfahren ist sehr aufwendig, da es einen Informationscode neben dem eigent­lichen Druckkontrollstreifen benötigt, der bereitgestellt werden muß und die Druckkosten insofern erhöht, weil ein breiter für das Bedrucken nicht zur Verfügung stehender Papierrand notwendig ist.

    [0003] In der deutschen Patentanmeldung P 36 31 204 ist ein Ver­fahren und eine Vorrichtung beschrieben, in dem die Lage des Druckkontrollstreifens durch direktes Abtasten desselben festgestellt wird.

    [0004] Weiterhin ist ein Verfahren zur Postionsfindung von Druck­kontrollstreifen bekannt, bei dem ein Meßkopf in Zick-­Zack-Bewegungen die Meßvorlage abtastet und nach dem Druckkontrollstreifen sucht. Dieses Verfahren funktioniert nicht, wenn der Druckkontrollstreifen nicht vollständig vorhanden ist. Das ist immer dann der Fall, wenn ein mehr­farbiger Druckkontrollstreifen nicht in allen oder nur in einer Farbe gedruckt ist. Hier ist es vom Zufall abhängig, ob die Suchoptik über bedruckte oder unbedruckte Abschnitte des Druckkontrollstreifens fährt. Bestimmte Meßköpfe sind so konstruiert, daß sie sich mit einem Rad oder einer Kufe auf der Druckvorlage abstützen. Durch die Zick-Zack-Bewegung wird die frische Druckfarbe auf der Vorlage verschmiert, ebenso wird der Meßkopf selbst mit Druckfarbe verschmutzt.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Position eines Druckkontrollstreifens auch dann durch einen Meßkopf anzu­fahren, wenn dieser nur unvollständig, d.h. mit Unter­brechungen ausgeführt ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 bzw. 5 gelöst. Die Suchbewegung an einer festen, gekennzeichneten Stelle gestattet es, die Druckvor­lage so anzulegen, daß an der Suchposition auch ein Meßfeld vorhanden ist. Konstruiert man das Meßsystem so, daß Rad oder Kufe vor der Suchoptik liegen und läßt man den Suchlauf auf dem ersten Meßfeld des Meßstreifens ausführen, dann verschmiert die Suchbewegung nicht die Druckvorlage.

    [0007] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird eine zweite oder noch weitere Meßvorlage beliebig in Bezug auf die X-Richtung auf der Meßanlage positioniert. Dann fährt der Meßkopf mit der gespeicherten Y-Position das erste Meßfeld des Druckkontrollsteifens an, stopt und prüft ob eine Y-­Abweichung vorliegt, nimmt dort gegebenenfalls eine Kor­rektur in Y-Richtung vor und beginnt mit dieser Y-Position die Messung in X-Richtung.

    [0008] Vorteilhafterweise kann hier die Vorlage beliebig in Bezug auf die X-Richtung angelegt werden. Die Erkennung des ersten Meßfeldes und die Positionierung in Y-Richtung erfolgen automatisch und vor Beginn der Meßbewegung. Voraussetzung für dieses Verfahren ist nur, daß die Postionsabweichung in der Vorlage gegenüber dem gespeicherten Wert nicht so groß ist, daß die Suchoptik mit allen Abtaststrahlen außerhalb des ersten Meßfeldes liegt.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel ist noch anhand nachfolgender Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Farbdichtemeßanlage in schematischer Dar­stellung,

    Fig. 2 den Suchlauf des Meßkopfes dieser Anlage.



    [0010] Die Druckvorlage 6 wird gemäß Fig. 1 an einer Schiene 5 auf einem Kontrolltisch 11 so angelegt, daß das erste Meßfeld 8 eines auf der Druckvorlage 6 angeordneten Druckkontroll­streifens 7 über der Markierung 9 der Schiene liegt. Der Meßkopf 1 der Anlage wird darauf in X-Richtung in Bewegung gesetzt. Aufgrund eines Weggebers 2 stoppt der Meßkopf an der Markierung 9 und setzt sich in Y-Richtung in Bewegung. Dabei überfährt der Meßkopf 1 das erste Meßfeld 8. Das vom Meßkopf 1 aufgenommene Meßsignal ist bestimmt von der Größe des Meßfeldes 8 und ist dadurch als solches erkennbar. Störsignale aufgrund von Verschmutzungen etc. können damit ausgeschieden werden. Nach Überfahren des Meßfeldes 8 wird die Y-Position des Meßfeldes gepeichert. Der Meßkopf fährt in seine Ausgangsstellung, um anschließend den Meßlauf in der richtigen Y-Position zu beginnen, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Die Koordinaten X1 und Y1 bestimmen den Beginn des Meßlaufes. Die Steuerung der Abläufe übernimmt ein Mikro­computer 10.


    Ansprüche

    1.) Verfahren zur automatischen Positionsfindung der Meß­felder eines Druckkontrollstreifens für automatisch messende Farbdichtemeßanlagen an Druckmaschinen, bei denen ein Meßkopf in zwei zueinander senkrechten Richtungen X und Y verfahren werden kann und eine Druckvorlage zuvor in eine definierte Y-Lage gebracht wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Druckvorlage so auf der Farbdichtemeßanlage positioniert wird, daß mindestens ein Meßfeld bekannter Größe an einer gekennzeichneten X-Position liegt, daß der Meßkopf an der gekennzeichneten Position in Bezug auf die Meßrichtung X eine Suchbewegung in die dazu senkrechte Richtung Y ausführt, das Meßfeld an seiner Größe erkennt und seine Y-Position für einen Meßlauf speichert.
     
    2.) Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß vorzugweise das erste Meßfeld eines Druckkontrollstrei­fens zur Positionsbestimmung verwendet wird.
     
    3.) Verfahren zur automatischen Positionskorrektur für Farbdichtemeßanlagen, bei denen durch ein Positions­findungsverfahren oder durch Positionseingabe der Y-­Positionswert einer ersten Vorlage schon gespeichert ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine zweite oder eine weitere Druckvorlage beliebig in Bezug auf die X-Richtung auf der Meßanlage positio­niert wird, der Meßkopf mit der gespeicherten Y-Posi­tion das erste Meßfeld des Druckkontrollsteifens an­fährt und dort stopt und prüft ob eine Y-Abweichung vorliegt, ggf. dort eine Korrektur in Y-Richtung vor­nimmt und mit dieser Y-Position die Messung in X-­Richtung beginnt.
     
    4.) Verfahren nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bewegung des Meßkopfes während der Y-Korrektur am ersten Meßfeld auch gleichzeitig in X-Richtung er­folgt.
     
    5.) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Meßkopf (1) der in zwei zueinander rechtwinkligen Richtungen (3, 4) verfahrbar ist und mit einer Schiene (5) zur Anlage und Fixierung der Druck­vorlage (6), dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schiene (5) eine Markierung (9) aufweist, bis zu der der Meßkopf (1) computergesteuert in einem Suchlauf über einen Weggeber (2) verfahrbar und dort in Y-Richtung umsteuerbar ist, daß der Verfahrweg in Y-­Richtung bis zur Erkennung eines Meßfeldes (8) des Druckkontrollstreifens (7) erfaßt und als Y-Position des Druckkontrollstreifens in einem Rechner (10) ge­speichert wird und daß der Meßkopf (1) in einem Meßlauf den Druckkontrollstreifen (7) mit der abgespeicherten Y-Positon anfährt.
     




    Zeichnung