(19)
(11) EP 0 316 853 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.05.1989  Patentblatt  1989/21

(21) Anmeldenummer: 88118986.4

(22) Anmeldetag:  14.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G08B 25/00, G08B 29/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 17.11.1987 DE 3739042

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Schumacher, Friedrich, Dr.-Ing.
    D-8000 München 71 (DE)
  • Freter, Walter, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8000 München 45 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kabelloses Gefahrenmeldesystem


    (57) Kabelloses Gefahrenmeldesystem mit mindestens einer Raumzentrale (RZ), die über vorhandene Netzleitungen (NL) mit einer Gebäude­zentrale verbunden ist, und mit mehreren, in einem jeweiligen Raum angeordneten Infrarot-Übertragungseinrichtungen, mit jeweils zumindest einem daran angeschlossenen Gefahrenmelder (GM), wobei diese mit einer Infrarot-Übertragungseinrichtung der Raumzentrale (RZ) in Verbindung stehen. Die Infrarot-Über­tragungseinrichtung für Melder weist einen batteriegespeisten Infrarotsender (IRS) mit einem quarzgesteuerten Pulsgeber-IC (PIC) auf, an das mehrere Gefahren-Melder bzw.-Sensoren (SD) angeschlossen sind. Eine oder mehrere Sendedioden (SD) mit einer verhältnismäßig einfachen Optik sind zur Raumzentrale (RZ) ausgerichtet. Die Raumzentrale (RZ) weist mindestens einen Infrarotempfänger (IRE) und ein Mikroprozessorsystem (MPS) auf, das die Empfangsdaten verarbeitet und für die Netzübertragung zur Gebäudezentrale (GB) über eine zugeordnete Netzübertragungs­einrichtung (NUB) aufbereitet. Dabei kann die Raumzentrale (RZ) einen ungerichteten Rundum-Infrarot-Empfänger (IRE) und die einzelnen Infrarotsender (IRS) jeweils eine individuelle Sendercodierung aufweisen. Die Raumzentrale (RZ) kann auch mehrere Infrarotempfänger (IRE) aufweisen, denen jeweils eine Empfangsoptik mit einer extremen Strahlbündelung (z.B. < 2° ) zugeordnet ist, wobei jeweils ein Infrarotempfänger (IRE) auf einen Infrarotsender (IRS) ausgerichtet ist und die Infra­rotsender (IRS) identisch sind. Die Infrarotsender geben regelmäßig pulsabstandsmodulierte Impulstelegramme ab, wobei verschiedene Zustands-Informationen übertragen werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein kabelloses Gefahrenmelde­system, bestehend aus mindestens einer Raumzentrale, einer Gebäudezentrale, die mit der Raumzentrale über vorhandene Netzleitungen verbunden ist, und mehreren, in einem jeweiligen Raum angeordneten Infrarot-Übertragungseinrichtungen an die jeweils zumindest ein Gefahrenmelder angeschlossen ist und die mit einer IR-Übertragungseinrichtung in der Raumzentrale in Verbindung stehen.

    [0002] Eine Einrichtung zur Gefahrenmeldung mit einzelnen Meldern und einer Signalzentrale in einem Raum ist bereits aus der europäischen Offenlegungsschrift 0 125 387 bekannt. Dort erfolgt die Signalübertragung zwischen den einzelnen Meldern und der Signalzentrale wechselseitig mit Hilfe einer Infrarot-­Strahlungs-Übertragung. Bei dieser bekannten Einrichtung werden die einzelnen Melder periodisch von der Signalzentrale mit einem Abfragesignal aufgefordert, zu senden. Dabei antworten die einzelnen Melder nach unterschiedlichen, für die einzelnen Gefahrenmelder charakteristischen Zeitverzögerungen, aus denen der betreffende Melder, d.h. seine Adresse, ermittelt werden kann. Eine derartige Einrichtung zur Gefahrenmeldung wurde auch deshalb vorgeschlagen, um den nicht unerheblichen Installations­aufwand zu verringern bzw. zu vermeiden, insbesondere dann, wenn nachträglich eine Gefahrenmeldeanlage zu errichten ist. Die einzelnen Melder sind daher batteriegespeist und sollen deshalb einen geringen Energieverbrauch aufweisen. Bei der bekannten Einrichtung sind die einzelnen Melder in nachteiliger Weise auch mit einem Infrarotempfänger ausgerüstet und daher ständig angeschaltet und empfangsbereit und verursachen auf diese Weise dennoch einen nicht unbeträchtlichen Energieverbrauch.

    [0003] Bei der bekannten Einrichtung wurde zur Senkung des Energie­verbrauchs bereits vorgeschlagen, aufgrund eines Abfragesignals nicht jedes Mal ein Antwortsignal, das den Meldezustand beinhaltet, zu senden. Dabei soll das Überspringen von Antwort­signalen in Abhängigkeit vom Meldezustand erfolgen. Beispiels­weise soll im Gefahrenzustand nach jedem Abfragesignal ein Antwortsignal ausgesendet werden, hingegen im Normalzustand erst nach mehreren Abfragesignalen. Diese Maßnahme führt sicherlich zu einer Energieersparnis, wie oben schon angeführt, es ist aber allein schon wegen der zusätzlichen Empfangsein­richtungen im Melder ein höherer Energieverbrauch unumgänglich. Außerdem ist von Nachteil, daß im Gefahrenzustand ein Melder erst eine Gefahrenmeldung absetzen kann, und dies auch noch entsprechend seiner individuellen Zeitverzögerung, wenn er von der Signalzentrale zur Abgabe eines Antwortsignals aufgefor­dert worden ist.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die oben auf­geführten Nachteile zu vermeiden und für ein kabelloses Gefahrenmeldesystem, wie es eingangs beschrieben ist, eine störungs- und sabotagesichere Signalübertragung bei möglichst geringem Energieverbrauch der einzelnen Gefahrenmelder und Sendeeinrichtungen zu ermöglichen. Dabei sollen jedoch die einzelnen Melder und Sender ständig auf ihre Funktionsfähigkeit hin überwacht werden.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Bei diesem kabellosen Gefahrenmeldesystem weisen die Infrarot-­Übertragungseinrichtungen für einen oder mehrere Melder lediglich einen Infrarotsender auf, der mit einem verhältnis­mäßig geringem Energieaufwand Daten zur Raumzentrale sendet. Die mit einer einfachen Optik versehenen Sendedioden der einzelnen Infrarotsender benötigen wegen der Ausrichtung auf die Raumzentrale hin eine geringe Sendeenergie.

    [0007] In der Raumzentrale werden die empfangenen Daten der einzelnen Infrarotsender mit Hilfe eines Mikroprozessorsystems verar­beitet und aufbereitet und über eine Netzübertragungseinrich­tung über das vorhandene Leitungsnetz zu einer gemeinsamen Gebäudezentrale übertragen, die die entsprechenden Meldungen auswertet und eine Alarmmeldung im Falle eines Gefahrenzustandes abgibt.

    [0008] Das erfindungsgemäße Gefahrenmeldesystem kann dabei eine Rundum-Infrarot-Empfangseinrichtung in der Raumzentrale auf­weisen. Das hat einerseits den Vorteil, daß hier eine einzige Infrarot-Empfangseinrichtung vorzusehen ist, die ungerichtet ist und daher keine besondere Optik aufweist, die aber andererseits eine Decodiereinrichtung aufweist, um die jeweils individuell codierten Signale der einzelnen Sender nach ihrer Herkunft zu ermitteln.

    [0009] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist die Raumzentrale mehrere Infrarotempfänger auf, denen jeweils eine Empfangsoptik mit einer sehr extremen Strahlbündelung zugeordnet ist. Diese Strahlbündelung kann beispielsweise kleiner als zwei Grad sein. Jede dieser Infrarot-Empfangsein­richtungen mit der Optik ist auf einen entsprechenden Infrarot­sender ausgerichtet. Das hat erstens den Vorteil, daß sämtliche Infrarotsender identisch ausgebildet sein können und daher keine individuelle Codierung erfordern. Das hat darüberhinaus den Vorteil, daß aufgrund der exakten Ausrichtung eine sehr geringe Sendeenergie ausreicht, um noch ein hinreichend starkes, mit großem Störabstand behaftetes Sendesignal zu empfangen. Darüber hinaus hat diese Anordnung den entscheiden­den Vorteil, daß bei der äußerst engen Strahlbündelung und exakten Ausrichtung es äußerst schwierig ist, mit Fremdlicht oder gezielt bei einer Sabotagehandlung die Infrarotempfänger der Raumzentrale zu täuschen oder zu stören.

    [0010] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die In­frarotsender regelmäßig Impulstelegramme mit unterschiedlichen Pulsabständen abstrahlen, wobei mindestens vier verschiedene Meldezustände übertragen werden können. In der Raumzentrale wird durch eine Echtzeitmessung aus den unterschiedlichen Puls­abständen der jeweilige Zustand ermittelt. Dazu kann in dem Mikroprozessorsystem der Raumzentrale ein Auswerteprogramm vor­gesehen sein, welches aus den ermittelten Pulsabständen den entsprechenden Zustand feststellt. Werden beispielsweise keine Impulse empfangen, so ist die Übertragung gestört. Werden Impulse in einem bestimmten vorgegebenen Abstand empfangen, so ist die Übertragung in Ordnung und es kann hiermit fortlaufend ein Ruhezustand signalisiert sein. Werden die Impulse mit einem anderen Pulsabstand übertragen, so ist die Übertragung ebenfalls in Ordnung und der Zustand wird auf eine Gefahren­meldung hin interpretiert. Treten viele Impulse auf, so wird auf eine Fremdsenderstörung erkannt.

    [0011] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung können Doppelimpulse erzeugt werden, wobei für die verschiedenen Zustands-In­formationen sowohl die Abstände der Pulse zwischen einem Doppelpuls als auch die unterschiedlichen Abstände der Impulspaare herangezogen werden können. Hierdurch läßt sich die Übertragungssicherheit und die Anzahl der Meldezustände zu­sätzlich steigern.

    [0012] Zur Sicherung gegen Sabotage kann es sehr zweckmäßig sein, zu­sätzliche Impulse, sogenannte Pseudoimpulse, außerhalb von den gegebenen Pulsabständen für die Zustandsmeldungen zu übertragen, wobei das zeitrichtige Eintreffen der Zusatz­impulse in der Raumzentrale erkannt und entsprechend gewertet wird. Es ist dadurch einem intelligenten Saboteur nicht möglich, die Impulsübertragung von den Sendern "abzuhören" bzw. auszulösen und dann gezielt Manipulationen vorzunehmen.

    [0013] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung zur Herabsetzung des Stromverbrauchs der einzelnen Sender besteht darin, daß im Alarmzustand sofort eine Reihe von Alarmpulsen mit einem geringerem Pulsabstand gegenüber den Ruheimpulsen abgegeben wird und dann automatisch auf eine stromsparende Daueralarm­impulsgabe umgeschaltet wird, wobei der Impulsabstand für die Daueralarmgabe im Bereich des Pulsabstandes für die Ruhe­impulse, beispielsweise ein geringfügig größerer Pulsabstand, liegt. Dies ist insbesondere bei Einbruchmeldern vorteilhaft, weil bestimmte Bereiche, z.B. tagsüber, in der Zentrale unscharf geschalet werden. Alarmmeldungen, die durch die Kontakte von solchen Überwachungseinrichtungen ausgelöst werden, führen zu einer Zustandsmeldung und Übertragung für Alarm, werden jedoch in der Zentrale für die Dauer des Unscharfschaltens nicht als amtsüblicher Alarm weitergeleitet. In einem solchen Fall wird beispielsweise von einem geöffneten Fenster seitens des dadurch ausgelösten Fensterkontaktes ein Alarmzustand fortlaufend von dem betreffenden Infrarotsender über die zugehörige Raumzentrale zur Gebäudezentrale über­mittelt, dort jedoch wegen der Unscharfschaltung nicht als Alarm gemeldet. Da von der Raumzentrale zu dem Infrarotsender keine Informationsübertragung aus Energieersparnisgründen stattfindet, wird mit der erfindungsgemäßen automatischen Umschaltung auf Daueralarm erreicht, daß quasi eine Überwachung des betreffenden Gefahrenmelders ähnlich wie die Ruhezustands­übermittlung stattfindet, wenn keine Alarmgabe erfolgt, aber die Funktionsfähigkeit des Gefahrenmelders, des Infrarotsenders der Übertragungsstrecke und der Raumzentrale fortlaufend überprüft wird.

    [0014] Zur Ausrichtung der Infrarotverbindung, d.h. zum Justieren der Sende- bzw. Empfangsoptiken, kann in jedem Infrarotsender das Pulsgeber-IC eigens derart angesteuert werden, daß eine hohe Impulsfolge mit beispielsweise 20 bis 50 ms Pulsab­stand abgestrahlt wird. In der Raumzentrale kann dieser Zustand über einen Digital-Analog-Wandler als analoge Gleichspannung ausgegeben und damit die Tonfrequenz eines Lautsprechers moduliert werden, so daß anhand der Tonhöhe eine schnelle und exakte Ausrichtung der jeweiligen Optiken möglich ist.

    [0015] In vorteilhafter Weise kann die Raumzentrale batteriegepuffert sein, so daß auch bei einem Netzausfall die Überwachung auf Gefahrenzustände jederzeit gesichert ist. Die Gebäudezentrale ist ohnehin für den Bedarfsfall mit einer netzunabhängigen Stromversorgung ausgerüstet.

    [0016] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden erläutert. Dabei zeigen

    Fig. 1 ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen kabellosen Gefahrenmeldesystems,

    Fig. 2 eine Prinzipschaltung eines Infrarotsenders und

    Fig. 3 Zeitdiagramme von Infrarot-Sendeimpulsen.



    [0017] In Fig.1 ist schematisch ein kabelloses Gefahrenmeldesystem mit gerichteter Infrarot-Übertragung gezeigt. Über das im allgemeinen vorhandene Lichtnetz NL sind mehrere Raumzentralen, hier lediglich gezeigt RZ1 und RZ2, mit einer Gebäudezentrale GZ bidirektional verbunden. Die Gebäudezentrale kann eine übliche Gefahrenmeldezentrale sein, die, wie hier nur ange­deutet, Störungen ST und Alarm AL anzeigt, die jedoch für den Datenaustausch eine geeignete Netzübertragung aufweist. Eine Netzübertragung NUB ist blockschaltbildmäßig in der Raumzen­trale RZ1 gezeigt. Sie wird von dem Mikroprozessorsystem MPS gesteuert. An das Mikroprozessorsystem MPS sind Infrarot­empfänger IRE1 bis IRE8 angeschlossen. Die Infrarotempfänger stehen jeweils einer mit einem Infrarotsender IRS1 bis IRS8, der im selben Raum, beispielsweise im Bereich eines Fensters, angeordnet ist, über eine Infrarot-Übertragungsstrecke in Verbindung. Dazu sind die Empfangsoptiken der Raumzentrale auf die Sendeoptiken der Infrarotsender ausgerichtet. Hier in der Fig. 1 sind andeutungsweise lediglich noch zwei weitere Infrarotsender IRS2 und IRS3 gezeigt. An den Infrarotsender IRS2 sind beispielsweise zwei Gefahrenmelder GM und ein Tür­kontakt TK angeschlossen.

    [0018] An den dritten Infrarotsender IRS3 ist als Gefahrenmelder GM ein Bewegungsmelder BM angeschlossen. Der Infrarotsender IRS1 weist beispielsweise zwei Gefahrenmelder, einen Fensterkontakt FK und einen Glasbruchmelder GBM auf. Ein batteriegespeistes (BAT) Pulsgeber-IC (PIC), das anhand der Fig.3 im Prinzip noch näher erläutert wird, speist einen LED-Sender, der beispiels­weise zwei Sendedioden SD, die hier nicht gezeigt sind, auf­weisen kann.

    [0019] Das kabellose Gefahrenmeldesystem gestattet, die verschiedenen Einbruchsignalquellen innerhalb eines Raumes drahtlos mit der Raumzentrale zu verbinden. Nun können beispielsweise nicht nur acht, sondern auch sechzehn Infrarotsender mit einer Raum­zentrale in Verbindung stehen. Alle Infrarotsender übertragen die Zustands-Informationen, die an ihren Gefahrenmeldern, beispielsweise Alarmkontakten, anstehen, zur Raumzentrale, die diese Signale der einzelnen Infrarotsender empfängt. Jeder In­frarotsender weist einen batteriebetriebenen, frei laufenden, quarzgesteuerten Sender auf, der periodische Muster von Impulsen aussendet. Dabei kann der einzelne Puls durch einen sehr kurzen, beispielsweise 1,5 µs langen gebildet sein, jedoch einen hohen Pulsstrom, beispielsweise bis zu 2 Ampere, aufweisen. Liegt keine Alarmmeldung vor, so kann der Infrarot­sender beispielsweise in Abständen von 250 ms regelmäßig einen oben geschilderten Impuls absenden. In der Raumzentrale wird diese Impulsfolge empfangen und als Ruhezustand des Melders interpretiert, so daß entsprechend einer Ruhestromüberwachung eine Drahtverbindung vorliegt. Die in der Raumzentrale RZ über die einzelnen Infrarotempfänger IRE1 bis IRE8 empfangenen Impulse werden mittels eines Mikroprozessorsystems MPS verarbeitet. Dazu ist neben einer schnellen und genauen Echtzeit-Messung der Pulsabstände eine rechnerische Auswertung vorgesehen. Die Echtzeitmessung der Pulsabstände erfolgt beispielsweise durch einen 24-Bit-Synchronzähler, der von einem 2 MHz-Quarz-Oszillator hochgezählt wird. Beim Eintreffen eines Infrarotpulses wird der Zählerstand in einen Pufferspeicher gegeben und der Zähler anschließend wieder auf Null gesetzt. Die Echtzeitmessung liefert einen fortlaufenden Strom von bestimmten Meßwerten, die den zeitlichen Abstand aufeinanderfolgender Infrarotpulse darstellen. Der ange­schlossene Rechner, d.h. das Mikroprozessorsystem MPS, liest die Daten aus dem Pufferspeicher aus und findet mit Hilfe eines Auswerteprogramms aus den ermittelten Pulsabständen die jeweiligen Zustandsinformationen der Infrarotsender bzw. der daran angeschlossenen Gefahrenmelder. Dabei sind je Über­tragungskanal mindestens vier Zustandsinformationen vorgesehen: Keine Impulse bedeutet, daß die Übertragung gestört ist (STu). Impulse mit einem definierten Abstand für Ruhe (RUP), beispielsweise 10 sec., bedeutet, daß die Übertragung in Ordnung ist und die angeschlossenen Gefahrenmelder sich in Ruhe befinden. Treffen Impulse in einem wesentlich kürzerem Pulsabstand ein (ALP) ein, beispielsweise in einem Abstand von 250 ms., so bedeutet das, daß die Übertragung in Ordnung ist, jedoch ein Gefahrenmelder angesprochen hat und daher eine Alarmmeldung vorliegt. Treffen unkontrolliert Impulse oder Impulse in völlig anderen Pulsabständen ein, so wird auf Störung beispielsweise durch einen Fremdsender (STf) erkannt. Das Aussenden von Doppelimpulsen ist oben schon genannt worden. Eine zusätzliche Information läßt sich auch noch dadurch gewinnen, daß die Pulshöhe der kurzen Infrarotpulse nach Speicherung in einer Sample-and-Hold-Schaltung mit einem schnellen Analog-Digital-Wandler gemessen und dann weiter verarbeitet wird.

    [0020] In Fig. 2 ist beispielhaft ein Prinzipschaltbild eines Infrarotsenders IRS für eine gerichtete Infrarot-Übertragung dargestellt. Das Pulsgeber IC PIC ist dabei von einer Synchro­nisier- und Umschaltelogik SUL, einem Umschalter UMS, mehreren Teilern (EIT, TL, VOT) und einem Pseudozufallsgenerator ZGE gebildet. Die Synchronisier- und Umschaltelogik SUL weist beispielsweise vier Gefahrenmeldeeingänge GMEG auf: Einen Glasbruch-Meldereingang GBM mit einem zugehörigen Reset-Eingang RGBM und drei Kontakteingängen, beispielsweise Fensterkontakte FK. Ferner weist die Synchronisier- und Umschaltelogik SUL einen Setzeingang SEE zum Einrichten der Optik und zum Setzen der Pseudozusatzfolge auf. Zum Einrichten der Optik wird über diesen Setzeingang SEE eine sehr hohe Pulsfolge ARP erzeugt. ZGE. Die Pulserzeugung erfolgt beispielsweise mit einem einfachen Uhrenquarz UQ und einem nachgeschalteten Vorteiler VOT, der beispielsweise die Schwingungen von 32 kHz im Verhältnis 32 : 1 herunterteilt, so daß ein 1 ms-Takt entsteht, der einerseits auf einen einstellbaren Teiler EIT und andererseits auf den Zufallsgenerator ZGE gelangt. Der Zufallsgenerator ZGE ist über einen Reset-Eingang R vom Synchronisier- und Umschaltelogik-Bauteil SUL ansteuerbar. Um die Sendedioden SD mit den verschiedenen Impulsen und den entsprechenden Impulsabständen zu versorgen, werden die erzeugten Taktimpulse einerseits über den einstellbaren Teiler EIT, der ebenfalls von der Synchronisier- und Umschaltelogik SUL angesteuert wird, und über einen weiteren Teiler TL und einer von der Synchronisier- und Umschaltlogik gesteuerten Umschalteeinrichtung UNS über einen Pulstreiber PTR beaufschlagt. Schematisch ist dies hier insofern dargestellt, als die Ruheimpulse RUP, die in einem Impulsabstand von beispielsweise 10 sec. abgestrahlt werden, aus den nochmals über den Teiler TL heruntergeteilten Pulse gewonnen werden und über den Umschalter UMS am Ruhekontakt RU zur Sendediode SD gelangen. Im Falle einer Alarmgabe AL werden die am Ausgang des einstellbaren Teilers EIT anstehenden Impulse, die beispielsweise einen Abstand von 250 ms haben, über den Schaltkontakt AL des Umschalters UMS an die Sendediode SD gegeben. Die Pseudoimpulse PS, die einen Pulsabstand von ca. 70 sec. haben können, gelangen vom Zufallsgenerator ZGE über den Umschaltkontakt SS zur Sendediode SD. Das Prinzipschaltbild veranschaulicht die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Gefahrenmeldesystems, wobei im Infrarotsender IRS die notwendigen Schaltelemente im Impulsgeber-IC PIC realisiert sind.

    [0021] In der Fig. 3 sind Zeitdiagramme der Infrarot-Sendeimpulse gezeigt. Dabei sind im ersten Diagramm drei verschiedene Impulstelegramme dargestellt und im darunter gezeigten Puls­telegramm die Impulsfolge im Falle einer Alarmgabe. Zur Aus­richtung der Infrarot-Übertragungsstrecke wird eine hohe Impulsfolge ARP mit beispielsweise einem Impulsabstand von 20 ms erzeugt, der für die Ausrichtung über den Setz­eingang (SEE an SUL) in der Infrarot-Sendeeinrichtung angesteuert wird. Für die Aussendung des Ruhezustands RU werden hier beispielsweise Ruheimpulse RUP mit einem Impulsabstand von 10 sec. regelmäßig von den Infrarotsendern zu der Raumzentrale übertragen.

    [0022] Zur Sicherung gegen Sabotage (SS) werden ebenfalls über den Setzeingang (SEE) in der Synchronisier- und Umschaltelogik (SUL) gemäß der Fig. 2 Pseudoimpulse PS initiiert, die beispielsweise einen Pulsabstand von ca. 70 Sekunden haben können. Im Alarmfall AL wird sofort eine Alarmpulsabgabe ALP erzeugt, die einen Pulsabstand von beispielsweise 250 ms. hat. Diese Impulsabgabe erfolgt beispielsweise sechzehn Mal, dann wird - wie oben schon erläutert - zur Stromersparnis eine Alarmmeldung automatisch dahingehend umgeschaltet, daß die Alarmimpulsgabe als Daueralarm DALP mit einem wesentlich größeren Pulsabstand erfolgt, der beispielsweise in der Nähe von den üblichen Ruheimpulsabständen liegen kann. Hier sind beispielsweise 9 Sekunden Pulsabstand vorgesehen. Es kann aber auch ein größerer Pulsabstand gewählt werden, beispielsweise 12 Sekunden, der dann über den Abstand für Ruheimpulse liegt. Mit der hier gezeigten Infrarot-Sendeeinrichtung wird ein durchschnittlicher Stromverbrauch von weniger als 3 µA erreicht, so daß mit den dort vorgesehenen Langzeitbatterien eine Kapazität für fünf Jahre garantiert werden kann. Daher ist für derartige Gefahrenmeldeanlagen eine solche Batterie­kapazitätsauslegung mit Sicherheit ausreichend, so daß eine zusätzliche Überwachung auf die Kapazität der Batterie nicht notwendig ist. Ein zu frühes Nachlassen der Batteriekapazität würde in jedem Fall als Störung gemeldet werden, wenn die vorgegebenen Impulsfolgen nicht mehr zeitrichtig in der Raumzentrale eintreffen und von der dortigen Auswertung entsprechend interpretiert werden können.


    Ansprüche

    1. Kabelloses Gefahrenmeldesystem, bestehend aus mindestens einer Raumzentrale (RZ), einer Gebäudezentrale (GZ), die mit der Raumzentrale über vorhandene Netzleitungen (NL) verbunden ist, und mehreren, in einem jeweiligen Raum angeordneten Infra­rot-Übertragungseinrichtungen, an die jeweils zumindest ein Gefahrenmelder (GM) angeschlossen ist, und die mit einer In­frarot-Übertragungseinrichtung in der Raumzentrale (RZ) in Verbindung stehen,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Infrarot-­Übertragungseinrichtung für Melder einen batteriegespeisten Infrarotsender (IRS) mit einem quarzgesteuerten Pulsgeber-IC (PIC) aufweist, an das mehrere Gefahren-Melder bzw. -Sensoren (GM) angeschlossen sind, daß eine oder mehrere Sendedioden (SD) vorgesehen sind, denen eine verhältnismäßig einfache Optik zugeordnet ist und die zur Raumzentrale (RZ) ausgerichtet sind, und daß die Raumzentrale (RZ) mindestens einen Infrarot­empfänger (IRE) und ein Mikroprozessorsystem (MPS) aufweist, das die Empfangsdaten verarbeitet und für die Netzübertragung zur Gebäudezentrale (GB) über eine zugeordnete Netzübertragungs­einrichtung (NUB) aufbereitet.
     
    2. Kabelloses Gefahrenmeldesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Raum­zentrale (RZ) einen ungerichteten Rundum-Infrarot-Empfänger (IRE) aufweist, und daß die einzelnen Infrarotsender (IRS) jeweils eine andere Sendercodierung aufweisen.
     
    3. Kabelloses Gefahrenmeldesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Raum­zentrale (RZ) mehrere Infrarotempfänger (IRE) aufweist, denen jeweils eine Empfangsoptik mit einer extremen Strahlbündelung (z.B. < 2°) zugeordnet ist, daß jeweils ein Infrarotempfänger (IRE) auf einen Infrarotsender (IRS) ausgerichtet ist, und daß die Infrarotsender (IRS) identisch, d.h. ohne individuelle Codierung, ausgebildet sind.
     
    4. Kabelloses Gefahrenmeldesystem nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Infrarotsender (IRS) regelmäßig pulsabstandsmodulier­te Impulstelegramme (RUP, PS, ALP, DALP) abstrahlen, wobei zumindest vier verschiedene Zustands-Informationen (RU, AL, STu, STt) übertragen werden, und daß in der Raumzentrale (RZ) durch Echtzeitmessung die entsprechenden Zustände ermittelt werden.
     
    5. Kabelloses Gefahrenmeldesystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Doppelimpulse erzeugt werden, wobei die verschiedenen Zustands-Informationen von verschiedenen Abständen der Pulse des Doppelpulses und von unterschiedlichen Abständen der Impulspaare abhängen.
     
    6. Kabelloses Gefahrenmeldesystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zufalls­generiert (ZGE) zusätzliche Impulse (PS) außerhalb der Puls­abstände für die Zustands-Meldungen zur Sicherung gegen Sabotage (SS) übertragen werden, wobei das zeitrichtige Ein­treffen des Zusatzimpulses (PS) in der Raumzentrale (RZ) erkannt wird.
     
    7. Kabelloses Gefahrenmeldesystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Alarmzu­stand (AL) nach Abgabe einer Reihe von Alarm-Pulsen (ALP, z.B.16) mit geringem Pulsabstand (z.B. ca. 250 ms.) gegenüber Ruhe-Impulsen (RUP; z.B. ca. 10 sec.) automatisch auf stromsparenden Daueralarm (DALP) umgeschaltet wird, wobei der Impulsabstand für Daueralarm (DALP) im Bereich des Pulsab­standes für Ruhe-Impulse liegt.
     
    8. Kabelloses Gefahrenmeldesystem nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausrichten der Infrarot-Verbindung im Infrarotsender (IRS) eine Impulsfolge (ARP) mit einem sehr geringem Puls­abstand (z.B. ca. 20 ms.) erzeugbar ist (SEE).
     
    9. Kabelloses Gefahrenmeldesystem nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebäudezentrale (GZ) mit den Raumzentralen (RZ) bi­direktonal verbunden ist und das gesamte Meldesystem synchroni­siert.
     
    10. Kabelloses Gefahrenmeldesystem nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumzentrale (RZ) batteriegepuffert ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht