[0001] Die Erfindung betrifft ein Umlagerungsgerät für Patienten mit einer Stütze und einer
daran höhenverstellbar gelagerten Bühne, bestehend aus einer Horizontalführung, einer
rechteckigen Platte, die quer zu ihrer Längserstreckung verschiebbar an der Horizontalführung
gelagert ist und einem die Platte abdeckenden Transportband, das an seinen zur Längserstreckung
der Platte parallelen Kanten derart verankert bzw. mit einer Auf wickelvorrichtung
verbunden ist, daß es bei Verschiebung der Platte still steht.
[0002] Derartige Umlagerungsgeräte sind allgemein bekannt und weisen häufig eine Bühne auf,
mit der der Patient lediglich in einer Richtung quer zur Längserstreckung der Bühne
umgelagert werden kann. Manchmal ist jedoch ein Gerät mit beidseitiger Umlagerungsmöglichkeit
des Patienten wünschenswert, um ein unnötiges Herumfahren des Patienten mit dem Krankenbett
oder dgl. zu vermeiden. Durch die DE-OS 34 4 017 ist ein Umlagerungsgerät bekannt,
bei dem die Umlagerung des Patienten in beide Richtungen quer zur Längserstreckung
der Bühne stattfinden kann. Für den Antrieb der Bühnenplatte sind hierbei zwei Transportbänder
vorgesehen, wodurch der konstruktive Aufbau des Gerätes aufwendig wird, da bei beidseitiger
Umlagerungsmöglickeit auch in beiden Richtungen das Gewicht von Bühne und Patient
ausgeglichen werden muß.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein konstruktiv einfaches Umlagerungsgerät für Patienten
mit nur einem Transportband zu schaffen, bei dem der Patient trotzdem in beide Richtungen
quer zur Längserstreckung der Bühne umgelagert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Umlagerungsgerät der eingangs
beschriebenen Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Bühne an der Stütze oder
zusammen mit dieser um eine vertikale Achse um mindestens 180° drehbar gelagert ist.
Eine derartige drehbare Lagerung der Bühne ist auf einfache Art und Weise zu erreichen,
so daß der Patient nach beiden Seiten des Gerätes hin umgebettet werden kann, ohne
daß am Gerät aufwendige Vorkehrungen mit Gewichtsausgleich und umsteuerbarem Bühnenantrieb
für ein Ausfahren in beiden Richtungen getroffen werden müssen, wobei ein einziges
und endliches Transportband ausreichend ist. Es ist auch ein beidseitig ausfahrbares
Gerät mit nur einem Transportband bekannt, welches aber verhältnismäßig schwer und
nur für Wandeinbau geeignet ist. Ein zusätzlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Umlagerungsgerätes besteht darin, daß der Patient entsprechend der Drehung der Bühne
um 180° gedreht werden kann.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Umlagerungsgerät kann der Drehbereich der Bühne durch Anschläge
begrenzt sein und die Bühne ist in mindestens zwei Drehstellungen, insbesondere den
Endstellungen durch eine Arretierung festlegbar. Weiterhin kann die Stütze des Gerätes
mit Befesti gungsmitteln zur ortsfesten Verankerung am Fußboden versehen sein.
[0006] Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der folgenden Figuren im einzelnen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein Umlagerungsgerät gemäß der Erfindung in der Draufsicht mit gestrichelt
dargestellter, um 180° gedrehter Bühne;
Fig. 2 das Umlagerungsgerät gemäß Fig. 1 in der Vorderansicht; und
Fig. 3a bis 3d das Umlagerungsgerät mit jeweils in unterschiedlicher Position befindlicher
Bühne.
[0007] Das in der Fig. 1 und 2 gezeigte Umlagerungsgerät für Patienten besteht aus einer
säulenförmigen Stütze 1 und einer an der Stütze 1 höhenverstellbar angeordneten Bühne
2. Die Höhenverstellung der Bühne 2 kann über eine ölhydraulische Hubeinrichtung erfolgen,
die beispielsweise von einem Pedal 3 oder einem elektrischen Schalter betätigt wird.
Die Bühne 2 besteht in an sich bekannter Weise aus einer Horizontalführung 4 und einer
rechteckigen Platte 5, die quer zu ihrer Längserstreckung verschiebbar ist. Die Platte
5 ist von einem Transportband 6 abgedeckt, das an seinen zur Längserstreckung der
Platte parallelen Kanten der art verankert ist und so mit einer Aufwickelvorrich tung
(nicht dargestellt) verbunden ist, daß es beim Verschieben der Platte eine zu deren
Verschiebung gegenläufige Bewegung ausführt und somit ortsfest stillsteht. Die Platte
5 wird über eine Kurbel 7 oder mit einem einschaltbaren Motor angetrieben, so daß
sie sich in Pfeilrichtung A (Fig. 1) quer zu ihrer Längsrichtung hin und her bewegen
kann. An der Bühne 2 ist auf der der Stütze 1 zugewandten Seite eine Umlaufkante
8 angeordnet, die sicherstellt, daß der Patient nur von einer Seite her auf die Bühne
aufgenommen werden kann. Der Gewichtsausgleich ist entsprechend in der Stütze und/oder
Horizontalführung so ausgebildet, daß die Bühne bei dieser Belastung nicht kippt.
Soll ein Patient, wie beispielsweise in der Fig. 3a dargestellt, auf dem Bett 9 umgelagert
werden, so wird das Umlagerungsgerät an das Bett herangefahren, die Bühne 2 dann mittels
der Kurbel 7 oder motorisch unter den Patienten geschoben (siehe Fig. 3b) und zusammen
mit dem Patienten angehoben. Das Bett kann dann frisch bezogen oder durch ein anderes
ersetzt und der Patient wieder abgesenkt werden.
[0008] Vorteilhafterweise kann das Gerät aber auch in der zur in der Fig. 3a und 3b dargestellten
Richtung entgegengesetzten Richtung verwendet werden, d.h. der Patient kann, wie
in der Fig. 3c und 3d dargestellt, nach rechts auf einen Operationstisch 12 od.dgl.
gebettet werden. Hierzu wird die Bühne 2 des Umlagerungsgerätes um den Drehpunkt
11 um 180° gedreht (siehe Fig. 1). Um die Drehposition der Bühne 2 sicher zustellen
und Unfälle zu vermeiden, ist an der Stütze 1 eine Drehsicherung vorgesehen, die mittels
eines Pedals 10 zumindest in den Endstellungen des Drehbereichs arretiert werden kann.
Der Drehbereich der Bühne 2 ist durch Anschläge auf 180° begrenzt.
[0009] Um den Einsatzbereich des erfindungsgemäßen Umlagerungsgerätes zu erweitern, kann
die Stütze 1 auch mit Befestigungsmitteln 12 zur ortsfesten Verankerung am Fußboden
versehen sein.
1. Umlagerungsgerät für Patienten mit einer Stütze und einer daran höhenverstellbar
gelagerten Bühne, bestehend aus einer Horizontalführung, einer rechteckigen Platte,
die quer zu ihrer Längserstreckung verschiebbar an der Horizontalführung gelagert
ist, und einem die Platte abdeckenden Transportband, das an seinem zur Längserstreckung
der Platte parallelen Kante derart verankert bzw. mit einer Aufwickelvorrichtung
verbunden ist, daß es bei Verschiebung der Platte stillsteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Bühne (2) an oder mit der Stütze (1) um eine vertikale Achse um mindestens
180° drehbar gelagert ist.
2. Umlagerungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehbereich der Bühne durch Anschläge auf 180° begrenzt ist.
3. Umlagerungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bühne in mindestens zwei Drehstellungen, insbesondere den Endstellungen
eines Drehbereichs, durch eine Arretierung (10) festlegbar ist.
4. Umlagerungsgerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze (1) mit Befestigungsmitteln (12) zur ortsfesten Verankerung am Fußboden
versehen ist.