(19)
(11) EP 0 320 701 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.06.1989  Patentblatt  1989/25

(21) Anmeldenummer: 88120018.2

(22) Anmeldetag:  30.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06B 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB GR IT LI SE

(30) Priorität: 16.12.1987 DE 3742597

(71) Anmelder: Brückner Apparatebau GmbH
D-64711 Erbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Koch, Werner
    D-6948 Wald-Michelbach (DE)
  • Ruppert, Günther
    D-6830 Schwetzingen (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur diskontinuierlichen Nassbehandlung von gestricktem oder gewirktem Textilgut


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor­richtung zur diskontinuierlichen Naßbehandlung von gestricktem oder gewirktem Textilgut (1) (Maschenware), das in einem Behälter (2) endlos umläuft und dabei durch eine Verweilzone (7) im unteren Behälterbereich sowie durch einen eine Behandlungsflotte enthaltenden Tauchtrog (11) hindurchgeleitet wird. Damit insbesondere auch kleinere Produktionsmengen besonders wirt­schaftlich, zuverlässig und in breitgeführtem Zu­stand naßbehandelt werden können, wird das Textil­gut im Bereich des Tauchtroges (davor und/oder da­nach) ausgebreitet und im Bereich oberhalb dieses Tauchtroges auf eine vorbestimmte Restfeuchte entwässert, be­vor es bei seinem Endlosumlauf erneut in die Ver­weilzone gelangt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur diskon­tinuierlichen Naßbehandlung von gestricktem oder gewirktem Textilgut, gemäß dem Oberbegriff des Pa­tentanspruches 1. Außerdem befaßt sich die Erfin­dung mit einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Gestricktes oder gewirktes Textilgut, also soge­nannte Maschenware, wird in der Regel in Strang­form in verschiedenen angepaßten Vorrichtungen, wie z. B. Haspelkufen, Jet-, Overflow- oder ähn­lichen Behandlungsmaschinen und Vorrichtungen ge­färbt oder anderweitig naßbehandelt. Bei allen system- und vorrichtungsbedingten Unterschieden der genannten Behandlungsarten ist die Behandlung in Strangform vorherrschend.

    [0003] Insbesondere, wenn man solche relativ empfindli­chen Maschenwaren einer Färbebehandlung in Strang­form unterzieht, dann ergeben sich einige Proble­me, die vor allem zu Qualitätseinbußen führen. Hauptprobleme sind dabei vor allem der Warenlauf, die Verteilung des Farbstoffes (Produktverteilung) sowie die Warenqualität.

    [0004] Die Probleme beim Warenlauf in der Behandlungsvor­richtung ergeben sich durch Warenstillstände, Schleifstellen usw. Die Ursachen hierfür können in einem ungesichterten Warentransport bei niedrigen Behandlungstemperaturen, Verknotungen des Waren­stranges in einer speichernden Verweilzone, ferner in grundsätzlichen Transportproblemen bei extrem leichten bzw. extrem schweren Warenqualitäten so­wie im Einfluß von Schaum, Färbereihilfsmitteln und sonstigen Chemikalien liegen.

    [0005] Für eine gute Egalität der Färbung ist ein gleich­mäßige und schnelle Verteilung des Farbstoffes entscheidend, was bei einer Arbeitsweise in Strang­form jedoch nur sehr ungenügend erreicht werden kann (beispielsweise sind bei bekannten Verfahren und Vorrichtungen etwa drei bis fünf Textilgutum­läufe - entsprechend etwa fünf bis fünfzehn Min. - notwendig, um die für die Färbung erforderlichen Farbstoffe und sonstigen Produkte annähernd gleich­mäßig auf die gleiche Ware zu verteilen).

    [0006] Auf die zu erzielende Warenqualität haben alle Be­handlungsvorrichtungen einen direkten Einfluß. Geht man z. B. von einer durchschnittlichen Behandlungs­zeit von etwa sechs Std. und einer Umlaufzeit von zwei Min. aus, dann muß das Textilgut etwa einhun­dertachtzigmal die Transporteinrichtungen, Flotten­zuführeinrichtungen, den Warenspeicher usw. pas­sieren. Aufgrund der dabei auftretenden Reibung gegenüber der Ware ergeben sich eine unerwünschte Aufrauhung und Verflusung der Warenoberfläche.

    [0007] Darüber hinaus tritt ein fortwährendes Brechen bzw. Walken der strangförmig zusammengefaßten Ware auf, wodurch die Optik von deren Oberfläche negativ be­einflußt wird.

    [0008] Für in Form von Gewebebahnen vorliegendem Textil­gut, die im Vergleich zu Maschenwaren im allgemei­nen erheblich robuster sind, ist es ferner bekannt, dieses Textilgut diskontinuierlich und in breitge­führtem Zustand zu färben, zu waschen, zu spülen usw. Aufgrund der strukturbedingten und technolo­ gischen Unterschiede zwischen Maschenwaren und Webwaren können die für Webwaren verwendeten Ver­fahren und Vorrichtungen in den bekannten Ausfüh­rungsformen nicht zufriedenstellend verwendet werden. So ist es beispielsweise nicht möglich, relativ dimensionslabile Maschenware in einem bekannten, herkömmlichen Jigger zu färben.

    [0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art zu schaffen, durch das mit verhält­nismäßig einfachen konstruktiven Mitteln und un­ter Vermeidung einer Aufrauhung der Textilgutober­fläche eine gleichmäßige Produktverteilung (Ver­teilung des Farbstoffes und sonstiger zuzuführen­der Mittel) sowie ein zuverlässiger Textilgut-Um­lauf (Warentransport) gewährleistet werden können.

    [0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.

    [0011] Da bei diesem erfindungsgemäßen Vorgehen dafür gesorgt wird, daß das Textilgut im Bereich des Tauchtroges besonders ausgebreitet wird, kann die­ses als Maschenware vorliegende Textilgut stets in vollkommen ausgebreiteter Form durch den mit Behandlungsflotte ausreichend gefüllten Tauchtrog durchgeführt werden. Dies ermöglicht eine beson­ders intensive Naßbehandlung dieses Textilgutes, so daß von vornherein eine äußerst gleichmäßige Verteilung des auf das Textilgut aufzubringenden Produkts (Farbstoffe und dergleichen) gesorgt wird. Die Verwendung eines Tauchtroges einerseits und dieses ausgebreitete Hindurchführen des Textilgu­tes durch die Behandlungsflotte im Tauchtrog füh­ ren ferner zu einer äußerst wirtschaftlichen Be­handlungsweise, bei der mit relativ niedrigem Flottenverhältnis gearbeitet werden kann.

    [0012] Besonders vorteilhaft ist es bei diesem erfin­dungsgemäßen Verfahren ferner, daß das Textilgut im Bereich oberhalb des Tauchtroges auf eine vor­bestimmte Restfeuchte mechanisch entwässert wird, bevor es über eine - an sich bekannte - Umlenk- und Transporteinrichtung erneut in die Verweilzone im unteren Behälterbereich eingeführt wird. Diese Art der Entwässerung des Textilgutes nach einer ausreichenden Transportstrecke oberhalb des Tauch­troges trägt ebenfalls zu einer beschleunigten und intensiven Verteilung der Behandlungsprodukte im gesamten Textilgut bei. Da somit für eine schnelle und gleichmäßige Verteilung der Behandlungsproduk­te im Textilgut (Maschenware) gesorgt ist, benö­tigt die ganze Naßbehandlung im Vergleich zu be­kannten Ausführungen erheblich weniger Umläufe innerhalb des Behandlungsbehälters, so daß für eine äußerst schonende Behandlung der Warenoberfläche und somit für den Erhalt des gewünschten Waren­charakters gesorgt ist.

    [0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es be­sonders vorteilhaft, wenn das in Schlauchform vor­gelegte gestrickte oder gewirkte Textilgut im Be­reich zwischen dem Tauchtrog und der mechanischen Entwässerung durch Aufblasen zu einem Ballon aus­gebreitet und faltenfrei gemacht wird.

    [0014] Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist es ferner vorteilhaft, wenn das mehrfach- und flach­gestrickt vorgelegte Textilgut im Bereich vor dem Tauchtrog mechanisch ausgebreitet und in seiner Mitführung ausgerichtet wird. Auf diese Weise kön­nen vor allem Kragen und Besatzstoffe äußert scho­nend und wirkungsvoll naßbehandelt, z. B. gebleicht, gefärbt und gewaschen, werden, d. h. diese Behand­lung ist besonders geeignet für flach und in brei­ter Form hergestellte Maschenware, die im allge­meinen mehrfach so dick ist wie normale Rundstrick­ware (Schlauchware). Eine Strangbehandlung dieser flachgestrickten Maschenware würde zu einer Ver­formung, einem Lappigwerden und Verfilzen führen, während das erfindungsgemäße Naßbehandeln in aus­gebreiteter Form die gewünschte Steifigkeit dieser Textilgutart erhält und eine hervorragende Ober­flächenqualität gewährleistet.

    [0015] Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, bei der vor dem Tauchtrog eine das aus der Verweilzone aufsteigende Textilguttrum um­lenkende erste Umlenkwalze und im Tauchtrog eine das Textilgut in die Behandlungsflotte eintauchen­de zweite Umlenkwalze vorgesehen sind, zeichnet sich erfindungsgemäß durch das im Kennzeichen des Anspruches 7 angegebene Merkmal aus.

    [0016] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen­stand der übrigen Unteransprüche.

    [0017] Ein wesentlicher Gedanke bei den der Erfindung zu­grunde liegenden Versuchen war ferner das Bestre­ben, ein Verfahren und eine für dessen Durchführung besonders geeignete Vorrichtung zu schaffen, um vor allem auch kleinere Partien bzw. Mengen gestrickten oder gewirkten Textilgutes (Maschenware) mit wenigstens qualitativ und wirt­schaftlich gleich gut Ergebnissen naßzubehandeln, insbesondere zu Färben,zu bleichen, zu waschen und zu spülen, wie es mit kontinuierlich arbei­tenden bekannten Verfahren und Vorrichtungen (auf sogenannten Kontinue-Maschinen) möglich ist, mit denen jedoch nur relativ große Textilgutmen­gen wirtschaftlich behandelt werden können. Das erfindungsgemäße Verfahren und die zu dessen Durch­führung bestimmte Vorrichtung haben sich bei den Versuchen in der weiter oben beschriebenen Weise für die diskontinuierliche Naßbehandlung, insbe­sondere für das Färben mit seinen vor- und nachge­schalteten Behandlungsschritten, als äußerst vor­teilhaft erwiesen.

    [0018] Die Erfindung sei nachfolgend anhand einiger Bei­spiele sowie anhand einer ganz schematisch gehal­tenen Zeichnung näher erläutert. In dieser Zeich­nung zeigen

    Fig. 1 eine Vertikalschnittansicht durch eine diskontinuierlich arbeitende Naßbehand­lungsvorrichtung mit zugehörigen Einrich­tungen, zur Durchführung des erfindungs­gemäßen Verfahrens;

    Fig. 2 eine Teil-Schemaansicht zur Erläuterung einer anderen Ausführungsform der Entwäs­serungseinrichtung (als Spannregelsystem);

    Fig. 3 eine ähnliche Teil-Schemaansicht wie Fig. 3, jedoch zur Erläuterung eines Beispie­les, bei dem im Bereich vor dem Tauchtrog eine mechanische Ausbreiteinrichtung vor­gesehen ist;

    Fig. 4 eine weitere Teil-Schemaansicht im Be­reich Tauchtrog und Entwässerungseinrich­tung, zur Erläuterung des Gegenstrom-/­Überlaufspülens.



    [0019] Die in Fig. 1 veranschaulichte Vorrichtung dient zum diskontinuierlichen Naßbehandeln von ge­stricktem oder gewirktem Textilgut, das nach­folgend der Einfachheit halber als Maschenware 1 bezeichnet wird.

    [0020] Diese Vorrichtung enthält einen Behälter 2, in den die zu behandelnde Maschenware 1 in üblicher Weise über eine galgenartige Zuführeinrichtung 3 zugeführt wird. Wenn eine ausreichende Menge die­ser Maschenware 1 in den Behälter 2 eingeführt ist, werden das vordere und hintere Ende dieser Maschenware 1 in bekannter Weise zusammengenäht, so daß das Textilgut 1 in Richtung der Pfeile 4 innerhalb des Behälters 2 in breitgeführtem Zu­stan endlos umlaufen kann, wozu - gemäß Fig. 1 - im rechten oberen Bereich des Behälters 2 wenig­stens eine an sich bekannte, angetriebene Tran­sportwalze 5 oder auch eine bekannte Transport­haspel vorgesehen ist.

    [0021] Der obere Bereich des Behälterinnenraumes bildet eine Art Umlenkzone 6 für die endlos umlaufende Maschenware 1, während der untere Bereich des Be­hälterinnenraumes eine Verweilzone 7 für diese Ma­schenware 1 bildet. Hierbei wird die Maschenware 1 mit Hilfe eines unterhalb der Transportwalze 5 angeordneten, an sich bekannten, hin- und herge­henden Faltenlegers 8 in die Verweilzone 7 einge­tafelt. Die Verweilzone 7 ist ferner vorzugsweise durch einen als Boden dienenden, nur gestrichelt angedeuteten Gleitrost 9 sowie durch einen eben­falls nur gestrichelt angedeuteten, etwa im mitt­leren Teil des Behälterinnenraumes vorgesehenen Einbaukörper 10 zu einem an seinen Zu- und Ablauf­enden offenen, J-förmigen Raum begrenzt.

    [0022] Etwa im mittleren Teil des Innenraumes vom Behäl­ter 2 befindet sich ein sich quer (senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1) über den Behälterinnen­raum erstreckender Tauchtrog 11, vor dem eine das aus der Verweilzone 7 aufsteigende Maschenwaren­trum 1a umlenkende erste Umlenkwalze 12 (Umlenkung in den Tauchtrog 11) angeordnet ist, während in­nerhalb dieses Tauchtroges 11 eine zweite Umlenk­walze 13 vorgesehen ist, die die Maschenware 1 in ein im Tauchtrog 11 vorhandenes Behandlungsflottenbad 14 eintaucht. Darüber hinaus können diese beiden Umlenkwalzen wenigstens teilweise auch für ein ausgebreitetes und mittiges Führen der Maschenwa­re 1 im Bereich des Tauchtroges 11 sorgen.

    [0023] Mit Abstand über der zweiten Umlenkwalze 13 und dem Tauchtrog 11 ist eine mechanische Entwässe­rungseinrichtung vorgesehen, die im Falle der Fig. 1 durch zwei an sich bekannte Quetschwalzen 15 ge­bildet wird. Diese Quetschwalzen 15 besitzen an ih­rem Außenumfang einen Weichgummimantel 15a (vor­zugsweise mit einer Härte von 30 bis 45° Shore-Här­te). Die zwischen diesem Quetschwalzenpaar 15 hin­durchgeführte und dabei diese Walzen teilweise um­schlingende Maschenware 1 gelangt bei ihrem Tran­sport (Pfeile 4) durch den Behälter 2, dann als nächstes über die Transportwalze 5.

    [0024] Die etwa senkrecht verlaufende Strecke zwischen dem Tauchtrog 11 und dem Quetschwalzenpaar 15 wird dazu benutzt, die Maschenware 1 durch Auf­blasen zu einem Ballon 16 auszubreiten und fal­tenfrei zu machen. In dieser durch den Tauchtrog 11 und die Quetschwalze 15 begrenzten Ballon-Auf­blasstrecke ist ein Düsensystem 17 vorgesehen, mit dessen Hilfe ein geeignetes gasförmiges Me­dium, insbesondere Preßluft, Wasserdampf, Stick­stoff oder ein anderes inertes Gas, in steuerba­rer Weise in die Maschenware 1 eingeblasen werden kann, wenn diese in Schlauchform vorliegt.

    [0025] Wie ganz schematisch angedeutet ist, kann dieses Düsensystem 17 an ein Gebläse 18 angeschlossen sein, daß etwa im obersten Bereich des Behälter­innenraumes mit Hilfe eines an sich bekannten An­saugstückes 19 dort vorhandenes gasförmiges Medium (beispielsweise Luft oder Gas) für das Aufblasen des Ballons 16 ansaugen kann.

    [0026] Dem Behandlungsbehälter 2 sind ferner in bekann­ter Weise eine an den Tauchtrog 11 angeschlossene Flotten-Kreislaufleitung 20 mit Flottenumwälzpum­pe 21 und eingebautem Wärmetauscher 22 für die Be­reitstellung einer in Menge und Temperatur steuer­baren Behandlungsflotte zugeordnet. Ferner ist es im allgemeinen Vorteilhaft, den Behandlungsbehäl­ter 2 mit einer Dampfheizeinrichtung zu Versehen, die nur ganz schematisch durch Pfeile 23 strich­punktiert angedeutet ist und die zum Aufheizen des Behälterinnenraumes auf die erforderliche Behand­lungstemperatur mit herangezogen werden kann. Hier­bei kann es sich sowohl um eine direkte Aufheizung des Behälterinnenraumes als auch um eine indirekte Aufheizung handeln.

    [0027] Wie in der Teil-Schemaansicht der Fig. 2 nur grob angedeutet ist, kann anstelle des Quetschwalzen­paares 15 gemäß Fig. 1 die Entwässerungseinrich­tung auch in Form eines sogenannten Spannriegel­systems 24 ausgebildet sein, bei dem drei Umlenk­walzen 25 in Transportrichtung (Pfeil 4) der Ma­schenware 1) mit geringen Abständen so dicht hin­tereinander angeordnet sind, daß sich mindestens zwei ausreichend starke Textilgut-Umlenkungen er­geben, um dadurch einen ausreichenden Entwässe­rungseffekt für die Maschenware 1 zu erzielen.

    [0028] Ob in dieser Naßbehandlungsvorrichtung ein Quetsch­walzenpaar 15 gemäß Fig. 1 oder ein Spannriegelsy­stem 24 gemäß Fig. 2 zur Anwendung kommt, hängt im allgemeinen von dem gewünschten Entwässerungs­effekt ab, d. h. mit Hilfe des Quetschwalzenpaares 15 läßt sich im allgemeinen ein besser steuerbarer und stärkerer Entwässerungseffekt (Abquetscheffekt) erzielen als mit dem Spannriegelsystem 24.

    [0029] Während nach den Beispielen der Fig. 1 und 2 die Behandlungsvorrichtung vor allem für die Naßbe­handlungsmöglichkeit von schlauchförmiger Maschen­ware 1 veranschaulicht ist, bei der also zwischen der zweiten Umlenkwalze 13 des Tauchtroges 11 und der Entwässerungseinrichtung 15 bzw. 24 eine Bal­lon-Aufblasstrecke vorgesehen ist und zur Anwen­dung kommt, kann diese Ballon-Aufblasstrecke ge­mäß dem Beispiel in Fig. 3 dann entfallen oder auch nur stillgelegt werden, wenn in dieser Vor­richtung mehrfach verstrickte und flachgestrickte Maschenware 1′ naßbehandelt werden soll. In diesem Falle ist es zweckmäßig, wenn vor der vor dem Tauch­trog 11 angeordneten ersten Umlenkwalze 12 eine ge­eignete mechanische Ausbreiteinrichtung 26 angeord­ net ist, die vorzugsweise mit wenigstens zwei an sich bekannten Ausbreit- und Mittenführungswalzen 27 für diese Art des Textilgutes (Maschenware 1′) ausgestattet ist. Als Entwässerungseinrichtung oberhalb des Tauchtroges 11 können wir wiederumg zwei Quetschwalzen 15 (wie in Fig. 3 angedeutet) oder auch ein Spannriegelsystem 24 gemäß Fig. 2 vor­gesehen sein.

    [0030] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah­rens mit Hilfe der in geeigneter Weise ausgeführ­ten Vorrichtung ist es besonders wirtschaftlich und vorteilhaft, wenn die der Maschenware 1 zuzu­führende Behandlungsflotte nur in dem Tauchtrog 11 auf- bzw. in die Maschenware 1, 1′ aufgebracht wird, während die Verweilzone 7 im Behälter 2 im wesentlich flottenfrei bleibt, abgesehen von dort ablaufenden oder abtropfenden Flottenresten aus der Ware, wobei diese Flottenreste sofort mit Hil­fe der Flottenumwälzpumpe 21 am Boden des Behäl­ters 2 abgezogen werden.

    [0031] Während des Behandelns der Maschenware 1, 1′ in dieser Vorrichtung kann die Maschenware nach Durch­laufen des Tauchtroges auf eine Restfeuchtigkeit von etwa 100 bis 250 %, bezogen auf das Textilgut­gewicht, mit Hilfe des Quetschwalzenpaares 15 oder des Spannriegelsystems 24 in gezielter und jeweils gewünschter Weise entwässert werden. Die abgequetsch­te, übermäßige Behandlungsflotte kann dabei entlang der vom Tauchtrog 11 zur Entwässerungseinrichtung aufsteigenden Strecke nach unten in den Tauchtrog 11 zurücklaufen. Wie bereits weiter oben angedeutet wurde und aus nachfolgenden Beispielen noch näher hervorgeht, wird die Maschenware 1, 1′ vorzugsweise während ihrer Endlosumläufe im Behälter 2 aufeinan­ derfolgend in wenigstens zwei unterschiedlichen, nacheinander und gesondert dem Tauchtrog 11 zir­kulierend zugeführten Behandlungsflotten, bei­spielsweise Wasch-, Färbe- und Spülflotten, naß­behandelt.

    [0032] Die Behandlungsflotten für die verschiedenen Be­handlungsarten eines gesamten Naßbehandlungsvor­ganges können je nach Verfahrensweise einzeln ab­gelassen und erneuert werden, was vielfach jedoch nicht erforderlich ist, zumal beispielsweise zwi­schen einem Bleichen und einem Waschen sich die Behandlungsflotte selbst erneuern kann. In diesem Falle hat sich herausgestellt, daß bei diesem er­findungsgemäßen Verfahren und in der zu dessen Durchführung bestimmten Vorrichtung mit sehr ge­ringen Wassermengen, beispielsweise 20 bis 30 l Wasser/kg Maschenware, etwa beim Spülen, gearbei­tet werden kann.

    [0033] Etwa beim Spülen und in ähnlicher Weise auch beim Bleichen und bei einer Farbnachwäsche kann im Be­hälter 2 mit dem Tauchtrog 11 im Überlauf gearbei­tet werden, wie es etwa anhand der Fig. 4 veran­schaulicht ist, die im wesentlichen einen ver­größerten Ausschnitt der Vorrichtung gemäß Fig. 1 - im Bereich vom Tauchtrog 11 zum Quetschwalzen­paar 15 - zeigt.

    [0034] Der Tauchtrog 11 ist dabei mit einem siphonartigen Überlaufrohr 28 versehen, durch das der Flotten­spiegel 14a im Flottenbad 14 des Tauchtroges 11 eingestellt werden kann. Diese Höhenverstellung des Flottenbades 14 kann beispielsweise dadurch er­folgen, daß das Überlaufrohr 28 um seine untere Rohrachse 28a verdreht wird. Das obere Überlaufen­ de 28b des Überlaufrohres 28 kann beispielsweise dann an die Kreislaufleitung 20 oder auch an einen Schmutzflottenablauf angeschlossen sein.

    [0035] Ferner kann es zweckmäßig sein, nahe unter­halb der Quetschwalzen 15 eine Frischwasser- oder Frischflotten-Zuführung 29 so vorzusehen, daß all­seitig von außen her Frischwasser oder frische Flotte auf die in Richtung des Pfeiles 4 transpor­tierte Maschenware 1 (am oberen Ende des Ballons 16) aufgespritzt wird (Gegenstromspülung).

    [0036] Nimmt man bei dieser Ausführung (etwa Fig. 4) an, daß bei 100% Flottenauftrag auf die Maschenware 1 der gesamte Schmutz auf einmal gelöst wird, dann müßten wenigstens 100 % Frischwasser zufließen, um den Schmutz abzutragen, damit die Konzentration mit Tauchtrog 11 nicht ständig zunimmt. Bei einem Versuchsbeispiel für diese Art des Gegenstrom- und Überlaufspülens gemäß Fig. 4 ergaben sich folgen­de Daten: Bei einer angenommenen Maschenware von 500 g/lfm, bei 100 kg Ware sowie bei einer Waren­geschwindigkeit von 40 m/Min ergibt sich eine Um­laufzeit von 5 Min, d. h. es ergeben sich zwölf Umläufe pro Stunde. In einer Stunde werden dann 1200 l Schmutzflotte eingetragen, so daß minde­stens 1200 l Frischwasser/h vorlaufen sollte. Bei diesem Spülen von 100 kg Maschenware konnten mit 1200 l|h gute Spülergebnisse erzielt werden, was also ein Flottenverhältnis (Maschenware : Spül­flotte) von 1 : 12 bedeutet. Bei zwölf Durchläufen pro Stunde stellt dies einen ganz hervorragenden Wert dar. Vergleicht man dazu an sich bekannte, im allgemeinen für Strangbehandlungen eingesetzte Diskontinue-Vorrichtungen und -Verfahren, bei de­nen normalerweise mit Flottenverhältnissen von 1 : 80 bis 1 : 100 gerechnet wird, dann werden sich in der Praxis auch dann noch hervorragende und äußerst wirtschaftliche Flottenverhältnisse ergeben, wenn diese sich etwa im Bereich von 1 : 20 bis 1 : 30 einstellen.

    [0037] Bei den verschiedenen Ausführungsarten des erfin­dungsgemäßen Verfahrens kann darüber hinaus be­sonders vorteilhaft dadurch gearbeitet werden,

    - daß für die Ballonbildung von schlauchförmiger Ma­schenware Raumatmosphäre aus dem Behälterinnern verwendet wird;
    - daß neben der im allgemeinen flottenfreien Ar­beitsweise in der Verweilzone während des Blei­chens, Färbens und dergleichen außerdem auch der untere Bereich des Behälterinnenraumes mehr oder weniger hoch geflutet werden kann, um ein größe­res Flottenverhältnis beispielsweise beim Vor­reinigen der Maschenware einstellen zu können;
    - daß der Innenraum des Behälters direkt oder in­direkt durch Dampf auf die gewünschte Flotten­temperatur aufgeheizt werden kann;
    - daß die Möglichkeit gegeben ist, alle Produkts­zusätze (z. B. Färbe-, Bleich- und andere Chemi­kalien) zu einer festgelegten Zeit dosiert zuzu­geben;
    - daß der Behälter der Vorrichtung sowohl für ein luftdichtes als auch für ein atmosphärisches Ar­beiten (wichtig bei Küpenfärbungen) ausgebildet sein kann;
    - daß die Ausbildung des Tauchtroges 11 eine ein­fache Reinigung und einen leichten Wareneinzug gestattet;
    - daß beim Herausfahren des fertig behandelten Textilgutes aus dem Behälter das dort vorhande­ne Quetschwerk in seinem Quetschtrog so einge­stellt werden kann, daß ein ausreichender Ent­wässerungseffekt für eine nachfolgende direkte Trocknung erzielt werden kann.

    [0038] Nachfolgend sei das erfindungsgemäße Verfahren noch anhand einiger Versuchsbeispiele beschrieben, in denen verschiedene Arten von Maschenware dis­kontinuierlich gefärbt worden sind.

    Beispiel 1



    [0039] In die beschriebene Naßbehandlungsvorrichtung wur­den 200 kg Interlock-Maschenware aus Baumwollfa­sern in breitgeführtem Zustand eingefahren und im Behälter zu einem endlosen Warenband zusammenge­näht. Nun wurden die Behandlungsflotte und Maschen­ware auf 60° C aufgeheizt. Die Maschenware wurde mit etwa vier Umläufen vorgewaschen, und nachfol­gend wurden 150 l einer in einem Ansatzgefäß vor­bereiteten wässrigen Flotte von ebenfalls 60° C dem Flottenbad zugesetzt, wobei diese zugesetzte Flotte - bezogen auf die Gesamtflottenmenge des Färbebades 40 g/l Kochsalz enthielt. Nach einem Warenumlauf von etwa 6 Min erfolgte der Zusatz von 100 l einer wässrigen Reaktivfarbstofflösung, die - bezogen auf das Warengewicht - 2,5 % des Farbstoffes Reaktiv-Rot und 2,5 % des Farbstoffes Reaktiv-Orange enthielt. Nunmehr wurde die Flot­tentemperatur in 10 Min auf 80°C erhöht, und es wurden weitere 10 Min bei dieser Temperatur naß­behandelt.

    [0040] Zur Fixierung des Farbstoffes auf den Fasern wurden dann 100 l einer Flotte von 80°C zudosiert, die - bezogen auf die Gesamtflottenmenge - 15 g/l calcinierte Soda enthielt. Anschließend wurde 45 Min bei 80°C behandelt. Die Färbung erfolgte bei einem Gesamtflottenverhältnis von 1 : 3.

    [0041] Zur Fertigstellung der Färbung wurde das Färbeflot­tenbad abgelassen, und die Maschenware wurde ohne Stillstand mit Frischwasser gespült und nachfol­gend in üblicher Weise geseift.

    [0042] Das Ergebnis war eine egale Rotfärbung in einer Gesamtfärbezeit von 4 1/2 Std.

    Beispiel 2



    [0043] Gleichartig wie im ersten Beispiel wurden 200 kg Interlock-Maschenware in den Behälter der Vor­richtung eingefahren, zu einem endlosen Waren­band zusammengenäht und dann vorgewaschen.

    [0044] Mit Hilfe einer üblichen Zwei-Kopf-Dosierpumpe (für unterschiedliche Produktzusätze) wurden bei einem Mischungsverhältnis von 1 : 4 (Chemikalien : Farbflotte) folgende Produkte über Niveausteuerung dosiert:
    30 g/l Reaktiv-Brillantgrün
    3 g/l Netzmittel
    0,2 g/l Verdicker
    sowie
    50 g/l Salz
    13 g/l NaOH 36°Bé
    1 g/l Calgon;
    mit zwei Umläufen wurde dann bei 20°C elgalisiert. Anschließend wurden die Behandlungsflotte und die Maschenware mit ca. 2,5°C/min (und bei mehreren Umläufen der Maschenware auf 80°C aufgeheizt, wo­durch die Ware zur Fixierung gebracht wurde.

    [0045] Zur Fertigstellung der Färbung wurde das Färbe­flottenbad abgelassen und ohne Warenstillstand mit Frischwasser gespült; nachfolgend wurde wie üblich geseift und weichgemacht. Beim Ausfahren der Maschenware aus dem Behälter wurde soweit ent­wässert, daß die Ware fertig war zum Trocknen.

    [0046] Es wurde eine egale Grünfärbung in einer Gesamt­zeit von 3 1/2 Std. bei einem Gesamtwasserverhält­nis von 1 : 40 erreicht.

    Beispiel 3



    [0047] In gleicher Weise wie im ersten Beispiel wurden 220 kg eines Baumwoll-Futtermaschenstoffes ein­gebracht und endlos zusammengenäht.

    [0048] Die Behandlungsflotte wurde auf 80°C aufgeheizt und 150 l einer vorbereiteten wässrigen Flotte wurde zugesetzt, die - bezogen auf die Gesamtflot­tenmenge des Färbebades -
    2 g/l eines schaumarmen Netzmittels
    1 g/l des Natriumsalzes eines Kondensationsproduktes aus Naphtalinsäure und Formaldehyd
    2 g/l des Natriumsalzes einer modifizierten Polyacrylsäure
    enthielt. Nach zwei Warenumläufen wurde in 100 l wässriger Flotte von 45°C dispersvorliegender Kü­penfarbstoff in der Kombination von 3,0 % Grün und 0,6 % Orange (bezogen auf das Warengewicht) zugesetzt.

    [0049] Nach einer Pigmentierphase von 10 Min. wurden nachfolgend 150 l einer wässrigen Flotte mit - be­zogen auf die Gesamtflottenmenge - 40 ml/l Natron­lauge 38°Bé (32,5 %-ig) und 10 g/l Natriumdithionit in 20 Min. zudosiert. Hiernach wurden weitere 20 Min. bei 80°C behandelt und danach mit kaltem Was­ser im Überlauf gespült, bis Küpengelbpapier nur noch eine Natriumdithionit-Konzentration von 0,5 bis 1 g/l (Grünfärbung des Gelbpapiers) anzeigte.

    [0050] Nach diesem kurzen Spülvorgang wurden 200 l einer vorbereiteten Flotte, die - bezogen auf die Ge­samtflottenmenge - 2 g/l Natriumsalz der Nitro­benzolsulfonsäure enthielt, zudosiert und die Fär­bung während drei bis vier Warenumläufe bei 60°C oxidiert. Nach der Oxidation wurde gespült und die Ware in üblicher Weise geseift.

    [0051] Man erhielt eine egale Olivgrünfärbung der Rohware.

    Beispiel 4



    [0052] 200 kg Baumwoll-Futtermaschenstoff wurden wiederum in breitgeführtem Zustand in den Vorrichtungsbehäl­ter eingefahren, dort endlos zusammengenäht und vorgewaschen (ähnlich Beispiel 1).

    [0053] Über eine Niveausteuerung im Tauchtrog wurden fol­gende Produkte dosiert zugegeben:
    15 g/l Grün
    3 g/l Orange
    2 g/l Netzmittel
    5 g/l Egalisiermittel
    1 g/l Sequentiermittel
    20 ml/l NaOH 36°Bé
    10 g/l Nitrosulfit.


    [0054] In zwei Umläufen wurde die Maschenware bei 20°C egalisiert. Anschließend wurde der Behälterinnen­raum mittels direkter Dampfbeheizung auf 100°C aufgeheizt und die Ware in zwei bis drei Umläufen zur Verküpung gebracht. Danach wurde mit eins bis zwei Warenumläufen kalt gespült.

    [0055] Anschließend wurden in die wässrige Behandlungs­flotte bei 60°C 4 g/l Oxidationsmittel und 1 g/l H₂O₂ zudosiert und mittels pH-Regelung und Einsatz von Essigsäure wurde dann abgesäuert. Anschließend wurde die Ware heiß gespült und weichgemacht.

    [0056] Man erhielt eine egale Olivfärbung.

    [0057] Die durgeführten Versuche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren haben deutlich gemacht, daß die bisher insbesondere für kleinere Produktionsmengen allge­mein übliche Arbeitsweise des diskontinuierlichen Färbens von Maschenware in Strangform durch eine äußerst zuverlässige Arbeitsweise für breitgeführ­te Maschenwaren mit vielen Vorteilen ersetzt wer­den kann. Hier ist vor allem die stark verbesserte Warenqualität zu nennen, da durch Vermeidung des bei der Strangformbehandlung unerwünschten Brechens und Walkens des Textilgutes eine äußerst gleich­mäßige Oberfläche, ein klares Maschenbild und da­durch auch ein gewisser Glanzeffekt erzielt wer­den können, was zu einer edler wirkenden Ware führt.

    [0058] Da fortwährend mit einer gleichmäßigen Flottenbe­ladung gearbeitet wird, werden Farbstoffe und Fi­xierchemikalien bereits beim ersten Warenumlauf sehr egal verteilt. Die bisher bei den unterschied­lichen Färbeverfahren allgemein übliche Egalisier­phase kann dadurch erheblich abgekürzt werden oder vielfach vollkommen entfallen. Hierdurch ergeben sich beim Gesamtfärbevorgang erheblich kürzere Be­handlungszeiten, und es kann durch kleine Flotten­volumen und Flottentrennung (insbesondere bei Re­aktivfärbungen) mit einer kurzen Spülzeit gearbei­tet werden.

    [0059] Ein weiterer Vorteil ist in dem bereits erwähnten niedrigen Wasserverbrauch zu sehen, was vor allem auf die Arbeitsweise in einem Flottenverhältnis von etwa 1 : 2 bis 1 : 5 sowie auf eine bessere Nutzung des Spülwassers durch das Gegenstromspü­len und durch eine hohe Badtrennung zurückzufüh­ren ist. Bei vorzubleichenden hellen Warennuancen lassen sich Gesamtwasserverbräuche von 1 : 40 bis 1 : 60 erreichen, und bei dunkleren Warennuancen, die nicht vorgebleicht werden, kann mit ähnlichem Wasserverbrauch gearbeitet werden, da die Bleich­flotte entfällt und zum Nachwaschen verbraucht werden kann.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur diskontinuierlichen Naßbehand­lung von gestricktem oder gewirktem Textilgut, das in einem im wesentlichen geschlossenen Be­hälter in breitgeführtem Zustand endlos umläuft und dabei im unteren Behälterbereich durch eine Verweilzone, im oberen Behälterbereich durch eine Umlenkzone sowie außerdem durch einen Tauchtrog durchgeleitet wird, in dem Behand­lungsflotte auf das Textilgut aufgebracht wird,

    dadurch gekennzeichnet,

    daß das Textilgut im Bereich des Tauchtroges ausgebreitet und im Bereich oberhalb des Tauch­troges auf eine vorbestimmte Restfeuchte mecha­nisch entwässert wird, bevor es über eine Um­lenk- und Transporteinrichtung erneut in die Verweilzone eingeführt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das in Schlauchform vorgelegte Textil­gut im Bereich zwischen dem Tauchtrog und der mechanischen Entwässerung durch Aufblasen zu einem Ballon ausgebreitet und faltenfrei ge­macht wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das mehrfach- und flachgestrickt vor­gelegte Textilgut im Bereich vor dem Tauchtrog mechanisch ausgebreitet und in seiner Mitten­führung ausgerichtet wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das Textilgut nach Durchlaufen des Tauchtroges auf eine Restfeuchtigkeit von etwa 100 bis 250 %, bezogen auf das Textilgutge­wicht, entwässert wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die mechanische Entwässerung des Tex­tilgutes durch Abquetschen übermäßiger Behand­lungsflotte erfolgt.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das Textilgut während seiner Endlos­umläufe im Behälter aufeinanderfolgend mit we­nigstens zwei unterschiedlichen, nacheinander und gesondert dem Tauchtrog zirkulierend zuge­führten Behandlungsflotten, insbesondere Fär­be- und Spülflotten, naßbehandelt wird, wobei die gesamte erforderliche Flotte innerhalb des Tauchtroges auf das Textilgut aufgebracht wird und die Verweilzone im wesentlichen flottenfrei bleibt.
     
    7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei vor dem Tauchtrog eine das aus der Verweilzone aufsteigende Textilgut­trum umlenkende erste Umlenkwalze und im Tauch­trog eine das Textilgut in die Behandlungsflot­te eintauchende zweite Umlenkwalze vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß mit Abstand über der zweiten Umlenkwalze (13) und dem Tauch­trog (11) eine mechanische Entwässerungseinrich­tung (15, 24) mit wenigstens zwei teilweise vom Textilgut umschlungenen Entwässerungswalzen (15, 25) angeordnet ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß die zweite Umlenkwalze (13) des Tauchtroges (11) und die Entwässerungswalzen (15, 25) der Entwässerungseinrichtung eine Bal­lon-Aufblasfläche begrenzen, in der Düsen (17) zum steuerbaren Aufblasen des schlauchförmigen Textilgutes (1) mit einem gasförmigen Medium vorgesehen sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß vor der vor dem Tauchtrog (11) angeordneten ersten Umlenkwalze (12) eine me­chanische Ausbreitvorrichtung (26) mit wenig­stens zwei Ausbreit- und Mittenführungswalzen (27) für das mehrfach- und flachgestrickte Tex­tilgut (1′) angeordnet ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Entwässerungswalze der Ent­wässerungseinrichtung in Form eines Quetschwal­zenpaares (15) vorgesehen sind und auf ihrem Außenumfang einen Weichgummimantel (15a) besit­zen.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Entwässerungswalzen (25) der Entwässerungseinrichtung in Form eines Spann­riegelsystems (24) mit wenigstens zwei Textil­gut-Umschlingungen zusammengeordnet sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß dem Behandlungsbehälter (2) eine an den Tauchtrog (11) angeschlossene Flotten-­Kreislaufleitung (20) mit Flottenumwälzpumpe (21) und eingebautem Wärmetauscher (22) für die Bereitstellung einer in Menge und Temperatur steuerbaren Behandlungsflotte sowie eine Dampfheizeinrichtung (23) zum Aufheizen des Behälterinnenraumes auf Behandlungstemperatur zugeordnet sind.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß am oberen Ende der Ballon-Auf­blasstrecke eine Frischwasserzuführung (29) angeordnet und der Tauchtrog (11) mit einer Flotten-Überlaufeinrichtung (28) für eine ein­stellbare Höhe des Flottenbades (14) ausge­stattet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht