(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 321 719 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
28.06.1989 Patentblatt 1989/26 |
(22) |
Anmeldetag: 24.11.1988 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)4: C10B 25/16 |
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
BE DE FR GB IT NL |
(30) |
Priorität: |
23.12.1987 DE 3743692
|
(71) |
Anmelder: RUHRKOHLE AKTIENGESELLSCHAFT |
|
D-44623 Herne (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Wessiepe, Klaus, Dr.
D-4300 Essen 15 (DE)
- Stewen, Wilhelm, Dr.
D-4200 Oberhausen 11 (DE)
|
(74) |
Vertreter: Stahl, Rudolf |
|
Am Winternocken 12 42555 Velbert 42555 Velbert (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(57) Nach der Erfindung ist an Koksofentüren, die ein separates Dichtelement (2) und einen
Hohlprofilrahmen (3) zum Anpressen des Dichtelementes am Kammerrahmen (1) aufweisen
im Hohlprofilrahmen eine Vielzahl von Stößeln (6) vorgesehen, die mit einem Druckluftschlauch
(7) individuell aber mit gleichem Druck gegen das Dichtelement (2) gepreßt werden.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft eine Koksofentür mit separatem Dichtelement, das von einem
Hohlprofilrahmen mittels einer Vielzahl umlaufend am Dichtelement im Bereich der Dichtfläche
angeordneten Stelleinrichtungen gegen den Kammerrahmen gepreßt wird.
[0002] Während Koksofentüren bisher vorwiegend aus einem durchgehenden Gußkörper bestanden,
werden heute Profilträger herangezogen, die zu einer geschweißten Rahmenkonstruktion
für Koksofentüren verarbeitet werden. Die Dimensionierung des Hohlprofilträgers richtet
sich nach statischen Erfordernissen, die durch die mechanischen und überlagerten thermischen
Beanspruchungen der Türkonstruktion gekennzeichnet sind. Dem Türrahmen ist das Dichtelement
vorgestellt, welches seinerseits an den Kammerrahmen zur Verbesserung der Dichtigkeit
angepreßt wird.
[0003] Die Anpressung kann z.B. durch Schrauben erfolgen, die durch den Hohlprofilträger
gedreht auf das Dichtelement einwirken. Jede dieser Schrauben muß manuell eingestellt
werden, ohne daß eine eindeutige Fixierung des Anpreßdruckes erfolgen kann, z.B. ist
keine Drehmomentbegrenzung beim Anziehen der Schrauben sichergestellt. Ein weiterer
gravierender Nachteil dieser bekannten Konstruktion ist die formschlüssige Verbindung
zwischen dem Hohlprofilklörper und den Vorrichtungen zur Einstellung der Dichtelemente.
Jede Verformung der Hohlprofilkonstruktion wirkt direkt auf diese Vorrichtung, in
diesem Fall die Schrauben in ihrer Stellung zum Dichtelement ein, was den resultierenden
Anpreßdruck verändert. Es ist daher erforderlich, eine Trennung von Türkörper und
Vorrichtung zur Einstellung des Dichtelementes in der Kraftübertragung herbeizuführen.
[0004] Die Trennung zwischen Türkörper und Dichtelement kann z.B. dadurch erreicht werden,
daß innerhalb des Hohlprofilkörpers eine umlaufende Kette eingeführt wird, die alle
Schrauben in gleichem Umfang für das Anpressen des Dichtelementes anzieht bzw. beim
Aussetzen der Tür löst. Der Anpreßdruck kann abhängig von den Kettenumlaufzahlen
eingestellt werden. Allerdings werden bei dieser Lösung alle Schrauben gleich beaufschlagt,
lokale Unebenheiten auf den Kammerrahmen z.B. durch Ablagerungen, d.h. alle Abweichungen
von der Linearität werden nicht berücksichtigt. Die Vorrichtung zur Einstellung des
Dichtelementes ist in diesem Fall unnachgiebig und starr; der Anpreßdruck ist daher
abhängig von den örtlichen Verhältnissen an allen Stellen des Dichtelementes unterschiedlich.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, nicht nur die kraftmäßige Trennung
zwischen Türkörper und Dichtelement, sondern die individuelle Einstellung jeder einzelnen
Anpreßvorrichtung zu ermöglichen.
[0006] Erfindungsgemäß wird in dem Hohlprofil-Türrahmen ein umlaufender Schlauch angeordnet,
der nach dem Einsetzen der Tür aufgeblasen und ggf. mit geeigneten Kühlmedien beaufschlagt
wird (z.B. von der Druckmaschine aus). Mit dem Aufblasen werden die durch die Rahmen
auf das Dichtelement geführten Stößel auf das Dichtelement gedrückt. Je nach Ausführung
des Hohlprofilträgers kann auch eine direkte Auflage des Druckschlauches auf das
Dichtelement bzw. den Kammerrahmen selbst erfolgen. Diese Anordnung setzt voraus,
daß der Druckschlauch entweder thermisch resistent ist und/oder die einwirkende Wärme
gezielt abgeführt wird (z.B. durch teilweise Füllung des Schlauches mit Wasser oder
anderen flüssigen bzw. gasförmigen Medien). Zur Sicherung gegen Überdruck sind geeignete
Überdruckventile vorzusehen. Durch die Flexibilität des Schlauches können örtliche
Unebenheiten berücksichtigt werden. Bei allen Erhöhungen auf dem Kammerrahmen wird
die auf die Stößel wirkende Rückstellkraft vergrößert, die Stößel werden nicht soweit
vorgeschoben wie in benachbarten Bereichen, in denen die lokalen Erhöhungen auf dem
Kammerrahmen nicht mehr bestehen. Somit kann mit der erfindungsgemäßen Ausführung
die zweite grundlegende Forderung neben der kraftmäßigen Trennung von Türkörper und
Dichtelement erzielt werden: Das Dichtelement wird an allen Stellen mit dem gleichen
Anpreßdruck beaufschlagt, unabhängig von allen örtlichen Unebenheiten und Abweichungen
von der Linearität. Entsprechend gut muß bei Erreichen dieses Idealzustandes die Dichtheit
der Koksofentür auch nach langem Betrieb sein. Alle auch altersbedingten Abweichungen
von der Linearität werden durch das flexible Anpreßsystem ausgeglichen. Jede Stelle
des Dichtelementes wird über die gekoppelte Einstellung der Rückstellkraft individuell
behandelt und dennoch mit dem an allen Stellen gleichem resultierenden Anpreßdruck
beaufschlagt. Dieser ist in weiten Bereichen abhängig von den anlagenspezifischen
Gegebenheiten individuell einstellbar.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Darstellung
ist ein Horizontalschnitt durch einen senkrecht stehenden Koksofen. Mit 1 ist der
Kammerrahmen des Koksofens bezeichnet. An dem Kammerrahmen 1 liegt ein Dichtelement
2 einer Koksofentüre an. Das Dichtelement 2 besteht aus einem sich zwischen den Dichtflächen
nach außen wölbenden Blech. Das Dichtelement 2 wird mittels eines Hohlprofilrahmens
3 gegen den Kammerrahmen ge preßt. Der Hohlprofilrahmen 3 besteht aus Längsholmen
4 und Querholmen 5. An den Längsholmen 4 steht der Hohlprofilrahmen 3 in nicht dargestellter
Weise mit Verriegelungshaken in Eingriff, die am Kammerrahmen montiert sind. Im Hohlprofilrahmen
3 sind in gleichmäßigen Abständen umlaufend Stößel 6 verschiebbar angeordnet. Die
Stößel 6 sind einfache Bolzen. Ferner ist im Hohlprofilrahmen 3 umlaufend ein Druckluftschlauch
7 vorgesehen. Alle Stößel 6 stützen sich am Druckluftschlauch 7 ab. Vorzugsweise sind
die Stößel 6 dazu mit breitflächigen Köpfen 8 versehen. Der Druckluftschlauch bildet
die erfindungsgemäße Anstellung der Stößel 6. Dabei wölbt sich der Druckluftschlauch
in der gezeigten Betriebsstellung entsprechend dem unterschiedlichen Abstand zwischen
den Seitenflanken des Dichtelementes 2 und dem Hohlprofilrahmen 3 unterschiedlich
aus.
[0008] Figur 2 zeigt einen Hohlprofilrahmen 10 anstelle des Hohlprofilrahmens 5. Im Hohlprofilrahmen
10 ist ein Zweikammerdruckluftschlauch 11 vorgesehen. Der Zweikammerdruckluftschlauch
wirkt über Köpfe 12 auf Stößel 13, wobei die Köpfe 12 der Form des Druckluftschlauches
11 angepaßt sind und Rückstellfedern 14 zwischen den Köpfen 12 und dem gegenüberliegenden
Teil des Kammerrahmens 10 bzw. Distanzstücken 15 vorgesehen sind.
[0009] Der Zweikammerdruckluftschlauch 11 besitzt im Querschnitt eine runde Form mit einem
in der Zeichnung zur Ebene der Dichtfläche parallel verlaufenden Steg 16. Die Zweikammerbauweise
hat den Vorteil, daß im Falle einer Undichtigkeit mit der einen Kammer sofort die
andere Kammer mit Druckluft beaufschlagt werden kann. Damit ist jederzeit die Dichtigkeit
der Tür gewährleistet.
[0010] Vorzugsweise ist nicht nur der Kopf 12 der Schlauchform angepaßt, sondern sind auch
andere mit dem Schlauch zusammenwirkenden Teile der Schlauchform angepaßt. Dies ist
beispielhaft in Figur 3 dargestellt. Dort ist ein in der Berührungsfläche mit dem
Schlauch 20 abgerundeter Kammerrahmen 21 vorgesehen. Der Schlauch 20 besteht im Unterschied
zum Schlauch 11 aus zwei separat gefertigten Schläuchen, die im Berührungsbereich
miteinander verklebt sind. Ggf. kommt auch eine Verschweißung in Betracht.
[0011] Der mit 22 bezeichnete Stößel ist über Anschläge 23 und 24 in seiner hin- und hergehenden
Bewegung begrenzt. Ferner sind mehrere Rückstellfedern 25 und 26 vorgesehen.
1. Koksofentür mit separatem Dichtelement, das von einem Hohlprofilrahmen mittels
einer Vielzahl umlaufend am Dichtelement im Bereich der Dichtfläche angeordneten
Stelleinrichtungen gegen den Kammerrahmen gepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stelleinrichtungen als Stößel (6) ausgebildet sind und sich an einem Druckschlauch
(7) abstützen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckschlauch (7)
als Druckluftschlauch ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Mehrkammerschlauch
(11, 20).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mehrkammerschlauch
(11, 20) einen eingeformten Steg (16) besitzt oder aus mehreren Schläuchen zusammengesetzt
ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Schlauch (7, 11, 20) zusammenwirkenden Teile der Schlauchform angepaßt
sind.