[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Anschließen zweier Schaltdrähte
an eine Schneidklemme, insbesondere für Verteiler von Fernsprechanlagen.
[0002] Eine derartige Schneidklemme ist z. B. durch die DE-OS 33 11 447 bekannt geworden.
Danach weist eine längliche, aus flachem Material gestanzte Schneidklemme sich in
der Längsrichtung erstrekkende Klemmzungen auf, die durch einen Scherschnitt voneinander
getrennt und gegeneinander verschränkt sind. In den dadurch entstehenden Schlitz
können isolierte Schaltdrähte eingedrückt werden, wobei die Stirnkanten der Klemmzungen
die Isolation durchschneiden, so daß der Drahtkern im Klemmbereich der Klemmzungen
zwischen diesen kontaktgebend eingeklemmt wird. Eine Doppelschneidklemme ist mit
drei Klemmzungen versehen, von denen die beiden äußeren gegenüber der mittleren zumindest
um die Materialdicke verschränkt sind. Es ist üblich, derartige Schneidklemmen in
Isolierstoffkörper so einzusetzen, daß die äußeren Klemmzungen in der Materialebene
von der mittleren weg auslenkbar sind. Dabei besteht die Gefahr, daß beim Anschließen
nur eines Schaltdrahtes die mittlere Klemmzunge ebenfalls ausweicht, wodurch sich
die Klemmkraft verringert. Auf jeden Fall ergeben sich bei einseitiger und bei doppelseitiger
Belegung mit Schaltdrähten unterschiedliche Klemmverhältnisse, die zu unterschiedlichen
Klemmkräften führen können. Diese Unterschiede können dadurch verringert werden, daß
die mittlere Klemmzunge gegenüber den äußeren breiter ausgebildet wird, was jedoch
zu einer größeren Gesamtbreite der Schneidklemme führt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kontaktsicherheit der Schneidklemme
zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. Durch
die formschlüssige Festlegung der mittleren Klemmzunge im Isolierstoffkörper wird
ein Ausweichen bei einseitiger Belegung sicher vermieden. Die Schneid- und Klemmfunktion
der Schneidklemme ist unabhängig davon, ob ein oder zwei Schaltdrähte angeschlossen
werden. Die mittlere Klemmzunge kann nun erheblich schmaler gehalten werden, wodurch
sich die Gesamtbreite der Schneidklemme verringert. Der Isolierstoffkörper muß jedoch
so gestaltet sein, daß die stirnseitige Schneidkante und die Klemmflächen der mittleren
Klemmzunge für den anzuschließenden Schaltdraht freiliegen.
[0004] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 9 gekennzeichnet:
[0005] Durch die Weiterbildung nach den Ansprüchen 2 und 3 wird die mittlere Klemmzungen
an ihrer Stirnseite festgelegt. Sie ist damit an beiden Enden gegen seitliche Auslenkung
wirksam abgestützt. Der Haltebügel ist so schmal zu halten, daß die seitlichen Schnittkanten
der mittleren Klemmzunge aus ihm herausragen. Dies ermöglicht eine sichere Durchdringung
der Schaltdrahtisolation und eine einwandfreie Kontaktgabe. Die Stirnseite des Haltebügels
kann zugespitzt oder abgerundet ausgebildet sein, um daß transversale Einlegen des
Schaltdrahtes in die Einrichtung zu erleichtern. Der Isolierstoffkörper ist zweckmäßigerweise
mit Vorsprüngen versehen, die über dem freien Ende der Schneidklemme angeordnet sind.
Der Abstand zwischen diesen Vorsprüngen und dem freien Ende der Schneidklemme ist
annähernd gleich dem Schaltdrahtdurchmesser. Dadurch entsteht eine Aufnahmeöffnung
zum Einlegen des Schaltdrahtes vor dem endgültigen Anschließen. Dadurch können z.
B. sämtliche Schaltdrähte einer Anschlußleiste zunächst lose eingelegt und dann in
einer Folge oder mit einem Vielfachwerkzeug in kurzer Zeit kontaktiert werden.
[0006] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 4 kann die mittlere Klemmzunge großflächig
im Isolierstoffkörper gehalten werden. Da der angeschlossen Schaltdraht so tief wie
möglich in den Klemmschlitz eingedrückt wird, liegt die Kontaktstelle in unmittelbarer
Nachbarschaft der Einspannstelle. Dadurch bleibt das Biegemoment so gering, daß der
freiragende Abschnitt der mittleren Klemmzungen nicht nennenswert verbogen wird, wobei
durch die Weiterbildung nach Anspruch 5 eine spielfreie Einspannung der Klemmzunge
möglich ist.
[0007] Ein Höchstmaß an Stabilität kann durch die Zusammenfassung der Merkmale nach den
Ansprüchen 2 bis 5 erreicht werden.
[0008] Die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 6 und 7 ermöglichen ein Ausweichen der äußeren
Klemmzungen in der Materialebene, d. h. über der Schnittkante. Durch die Führung im
Kunststoffkörper wird dabei gewährleistet, daß die äußeren Klemmzungen nicht tordieren
oder senkrecht zur Materialebene ausweichen können, so daß eine hohe Klemmkraft gewährleistet
ist.
[0009] Die Weiterbildung nach Anspruch 8 ermöglicht eine vollkommene Trennung der Klemmzungen
mittels eines einfachen Scherschnittes bis in die unmittelbare Nähe ihres gemeinsamen
Basisabschnittes. Dies macht zusätzliche Trennschlitze zum Freistanzen der Zungen
wie nach der DE-OS 33 11 447 überflüssig.
[0010] Da die mittlere Klemmzunge in unmittelbarer Nähe der Klemmzone gehalten ist, muß
sie nur eine geringe Eigensteifigkeit aufweisen. Dies führt zur Weiterbildung nach
Anspruch 9. Durch die Verjüngung der mittleren Klemmzunge können die äußeren Klemmzungen
zur Basis hin entsprechend verbreitert werden, wodurch sich die Klemmkraft entsprechend
erhöht, oder wodurch die Gesamtbreite der Schneidklemmen weiter verringert werden
kann.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Querschnitt durch einen Isolierstoffkörper 1 mit
einer Aufnahmekammer 2 für eine Schneid klemme 3. Diese ist mit zwei Klemmschlitzen
4 versehen, in die isolierte Schaltdrähte 5 von der freien Stirnseite der Schneidklemme
3 her eingedrückt werden können. Die Klemmschlitze 4 werden zwischen drei zueinander
im wesentlichen parallelen Klemmzungen 6 gebildet, von denen die beiden äußeren in
einer Ebene liegen. Die mittlere Klemmzunge 6 ist durch Scheren aus dieser Ebene herausgerissen
und weist an dem gemeinsamen Fußende der Klemmzungen 6 eine Kröpfung auf, deren Höhe
annähernd der Materialdicke entspricht. Die mittlere Klemmzunge 6 verläuft an ihrem
freien Ende zugespitzt und ragt in eine entsprechende Vertiefung eines Haltebügels
7 des Isolierstoffkörpers 1 hinein, wodurch sie gegen seitliche Auslenkung gehalten
ist. Die beiden äußeren Klemmschenkel 6 sind an ihrer Stirnseite mit einer Einlaufschräge
versehen, die die seitliche Auslenkung des Klemmschenkels beim Eindrücken des Schaltdrahtes
unterstützt.
[0012] Figur 3 zeigt perspektivisch einen Schnitt durch den Isolierstoffkörper 1 mit einer
teilweise in die Aufnahmekammer 2 eingeschobenen Schneidklemme 3. Diese kann entsprechend
der angegebenen Pfeilrichtung bis in die in Figur 2 angegebene Position verschoben
werden. Dabei greift die mittlere Klemmzunge 6 in einen Führungsschacht 8 ein, dessen
Weite der Breite der Klemmzunge 6 entspricht. Der Führungsschacht 8 ist an seinen
freien Ende geringfügig verjüngt und weist an dieser Stelle gegenüber der Klemmzunge
6 ein Übermaß auf, das einen spielfreien Sitz sichert.
[0013] Figur 4 zeigt den Isolierstoffkörper 1 mit der Schneidklemme 3 nach Figur 2 mit einem
angeschlossenen Schaltdraht 5, Figur 5 eine Draufsicht auf den Isolierstoffkörper
1 mit der Schneidklemme 3 nach Figur 4.
[0014] Beim Eindrücken des Schaltdrahtes 5 wurde dessen Isolation durch die stirnseitigen
Schneidkanten der Klemmschenkel 6 kontaktgebend durchdrungen. Der Klemmschlitz ist
entsprechend aufgeweitet und der zugehörige äußere Klemmschenkel 6 abgespreizt.
[0015] Die Aufnahmekammer 2 besteht aus drei Teilkammern, die entsprechend der Lage der
Klemmzungen 6 stufenförmig versetzt angeordnet sind. Die mittlere Klemmzunge 6 ist
in ihrer als Führungskanal (8) ausgebildeten mittleren Teilkammer seitlich spielfrei
geführt. Die äußeren Teilkammern sind breiter als die Klemmschenkel 3, so daß diese
vom mittleren Klemmschlitz 6 weg ausweichen können. Die Schneidklemme 3 ist an ihrem
anderen Ende im Isolierstoffkörper 1 festgelegt (Figur 2). Dadurch ist sichergestellt,
daß die Klemmkräfte von der mittleren Klemmzunge 6 vollständig in den Isolierstoffkörper
1 übergeleitet werden. Die Federverhältnisse bleiben daher unabhängig davon, ob ein
oder zwei Schaltdrähte angeschlossen werden.
1. Einrichtung zum Anschließen zweier Schaltdrähte (5) an eine Schneidklemme (3),
insbesondere für Verteiler von Fernsprechanlagen, wobei die Schneidklemme (3) mit
zwei Klemmschlitzen (4) versehen ist, in die die Schaltdrähte (5) kontaktgebend eindrückbar
sind, wobei die Schneidklemme (3) im wesentlichen parallele freiragende Klemmzungen
(6) aufweist, zwischen denen die Klemmschlitze (4) ausgebildet sind, wobei die Schneidklemme
(3) zumindest bis in die Nähe des Klemmbereichs in eine Aufnahmekammer (2) eines
Isolierstoffkörpers (1) eingesetzt ist und wobei die äußeren Klemmzungen (6) von der
mittleren weg auslenkbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Klemmzunge (6) in unmittelbarer Nähe des Schneid- und Klemmbereichs
gegen seitliche Auslenkung in der Materialebene im Isolierstoffkörper (1) formschlüssig
gehalten ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Klemmzunge (6) in ihrem Endbereich von einem schmalen Haltebügel
(7) umgriffen ist und
daß sich die Stirnseite der mittleren Klemmzunge (6) und der Haltebügel (7) wechselseitig
formschlüssig umgreifen.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnseite der mittleren Klemmzunge (6) mit einem schmalen und/oder sich
verjüngenden Vorsprung versehen ist der in eine entsprechende Vertiefung des Haltebügels
(7) spielarm eingreift.
4. Einrichtung nach Anspruche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Klemmzunge (6) aus der Materialebene der äußeren Klemmzungen (6)
zumindest um Materialdicke versetzt ist und auf der der freien Stirnseite abgewandten
Seite des Klemmbereichs unmittelbar an diesen angrenzend in einem schlitzartigen
mittleren Führungskanal (8) der Aufnahmekammer (2) an den Schnittkanten spielarm gehalten
ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungskanal (8) des aus Kunststoff bestehenden Isolierstoffkörpers (1)
in der Nähe des Klemmbereichs eine Verengung aufweist, deren lichte Weite vor dem
Einsetzen der Schneidklemme (3) etwas geringer ist als die Breite der mittleren Klemmzunge
(6).
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Klemmzungen (6) in schlitzartigen äußeren Teilkammern der Aufnahmekammern
(2) geführt sind und
daß die äußeren Teilkammern breiter sind als die zugehörigen Klemmzungen (6).
7. Einrichtung nach Anspruch
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiedenen Aufnahmen für die Klemmzungen (6) deren Materialdicke angepaßt
sind und entsprechend der Lage der Klemmzungen (6) gegeneinander stufenartig versetzt
angeordnet sind.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Klemmzunge (6) an ihrem unfreien Fußende eine kurze Kröpfung aufweist,
daß die Höhe der Kröpfung mindestens gleich der halben Materialdicke ist und
daß die mittlere Klemmzunge zwischen der Kröpfung und dem freien Ende annähernd parallel
zu den äußeren Klemmzungen (6) verläuft.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die mittlere Klemmzunge (6) in ihrer Breite zu ihrer Basis hin verjüngt.