[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des ersten Verfahrensanspruches
und eine Luftdüse nach dem Oberbegriff des Düsenanspruches. Eine solche Düse ist
aus der deutschen Auslegeschrift No. 2722319, aus der europäischen Patentanmeldung
No. 0131170, sowie aus der deutschen Patentschrift Nr. 3526514 bekannt. Aus diesen
Schriften ist ersichtlich, dass solche Düsen als sogenannte Falschdralldüsen in
Kombination mit einem Streckwerk verwendet werden, und zwar derart, dass vom Streckwerk
ein Faserband angeliefert wird, welches das Faserband in Kernfasern und Randfasern
unterteilt. Die Kernfasern werden von der Dralldüse oder im letztgenannten Stand der
Technik von der zweiten Dralldüse, in Laufrichtung des Garnes gesehen, zu einem falschgedrehten
Garnkern gedreht, welcher sich im wesentlichen vom drallerzeugenden Teil dieser Düse
bis hinauf gegen die Ausgangswalzen des Streckwerkes erstreckt. Die Randfasern werden
dabei mittels des Lufteinströmkanales oder im letztgenannten Stand der Technik von
der ersten Luftdüse, in Laufrichtung des Garnes gesehen, gegen den falschgedrehten
Garnkern geführt und um diesen herumgewunden. Diese herumgewundenen Fasern werden
als Umwindefasern bezeichnet, welche den nach dem Drallteil der Düse wieder aufgedrehten
Garnkern (mit im wesentlichen parallelen Fasern) umwinden und dadurch dem Garn die
erforderliche Festigkeit geben.
[0002] Es ist deshalb verständlich, dass das Zuführen der Fasern an den falschgedrehten
Garnkern und das darauffolgende Umwinden derart geschieht, dass diese Umwindefasern
auch nach dem Zurückdrehen des Garnkernes in die neutrale Lage (in welcher die Fasern
im wesentlichen in Längsrichtung im Garn liegen) genügend satt und mit genügender
Umschlingung am Garnkern anliegen, damit dem Garn die notwendige Festigkeit erteilt
wird.
[0003] Aus dem genannten Stand der Technik ist ersichtlich, dass im drallerzeugenden Teil
der Düse Lufteinblasdüsen münden, welche derart gerichtet sind, dass dem vom Streckwerk
herkommenden Garnkern eine Drehung erteilt wird, indem dieser Garnkern durch die
drehende Luftströmung und der daraus resultierenden Zentrifugalkraft gegen die Innenwand
des drallerzeugenden Teiles gebracht wird, so dass am Garnkern ein Kurbeleffekt
entsteht, der dem-Garnkern die Falschdrehung erteilt, oder im Falle, dass zwei Dralldüsen
in Serie, d.h. in Garnlaufrichtung hintereinander, verwendet werden (siehe DE-PS
3237990), dass die erste Düse die Randfasern an den vorgenannten falschgedrehten
Garnkern legt.
[0004] In Erkenntnis, dass diese Luftströmung allein zu der vorgenannten Kurbelbildung und
damit Drehung des Garn kernes beiträgt, wurde im Laufe der Untersuchungen dieser
Luftströmung besondere Aufmerksamkeit gewidmet, um die aus der Luftströmung erforderliche
Energie in bezug auf Drehungserteilung und Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Dabei
soll die Wirtschaftlichkeit einschränkend auf den Vergleich zwischen Energieaufwand
und Spinngeschwindigkeit reduziert werden.
[0005] Im weiteren ist es dem sich mit diesen Spinnverfahren befassenden Fachmann bekannt,
dass die vorgenannte Luftströmung nicht nur dem Garn eine Drehung, sondern auch einen
Vorschub in Garnlaufrichtung erteilen muss, um einen Fadenspannungsanteil im falschgedrehten
Garnkern zu erzeugen.
[0006] Ausserdem ist es aus der europäischen Patentanmeldung No. 0131170 bekannt (gezeigt
in den Fig. 4 bis 5a), dass die in den Lufteinströmkanal eingesaugte Luft vor der
Drosselstelle abgesaugt wird. Es ist deshalb notwendig, dass die Luftströmung im drallerzeugenden
Teil, zusätzlich zu den beiden vorgenannten Merkmalen dieser Strömung, noch eine Saugwirkung
erzeugen muss, um genügend Luft aus dem in den Zufuhrkanal fliessenden Luftstrom
durch den Einlaufkanal zu saugen, um die am falschgedrehten Garnkern anliegenden Faserenden
nicht in die im Einlaufkanal vorgesehene Absaugung abwandern zu lassen.
[0007] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Luftströmung derart zu gestalten, dass
sie bezüglich Wirtschaftlichkeit und Drehungserteilung optimal gestaltet ist. Erfindungsgemäss
wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des ersten Verfahrens- und ersten Düsenanspruches
aufgeführten Merkmale gelöst.
[0008] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den weiteren Ansprüchen definiert.
[0009] Die Erfindung wird anhand von begleitenden Zeichnungen beispielsweise erläutert.
[0010] Es zeigt:
Fig 1: Eine erfindungsgemässe Dralldüse, halbschematisch und im Schnitt entsprechend
den Linien I-I (Fig. 2) dargestellt,
Fig 2: einen Grundriss von Fig. 1, im Schnitt entsprechend den Linien II-II (Fig.
1) dargestellt,
die Fig. 3, 5, 7, 9, 12 und 14: je eine Variante der erfindungsgemässen Dralldüse
von Fig. 1, je im Schnitt entsprechend den in den Fig. 4, 6, 8, 10, 13 und 15 erwähnten
Schnittlinien dargestellt,
Fig 11: Seitenansicht der Dralldüse von Fig. 9, im Schnitt entsprechend den Schnittlinien
XI-XI (Fig. 10) dargestellt,
Fig 16: Falschdralldüse, unter Verwendung einer erfindungsgemässen Dralldüse, halbschematisch
und im Schnitt entsprechend den Linien XVI-XVI (Fig. 17) dargestellt,
Fig 18: Falschdralldüse mit zwei erfindungsgemässen Dralldüsen, im Längsschnitt dargestellt.
[0011] Fig 1 zeigt eine Dralldüse 1 mit einem Einlaufkanal 2, welcher den Innendurchmesser
eines Rohres bildet, dessen Fortsatz 3 mit einer Länge 1 in einen in der Dralldüse
l vorgesehenen zylindrischen Hohlraum 4 ragt. Im weiteren mundet eine Lufteinblasdüse
5 mit der Austrittsmündung 6 derart in den zylindrischen Hohlraum 4, daß, mit Blick
auf Fig. l gesehen, die Austrittsmündung 7 des Einlaufkanales 2 tiefer liegt als
die Austrittsmündung 6 der Lufteinblasdüse 5. Dadurch entsteht zwischen der zylindrischen
Innenwand 8 des Hohlraumes 4 und der im wesentlichen zylindrischen Außenwand 9 des
Rohrfortsatzes 3 eine ringförmige Luftführung für die durch die Düse 5 eingeblasene
Luftströmung.
[0012] Dabei ist die Lufteinblasdüse 5, mit Blick auf Fig. 1 gesehen, einerseits derart
schräg angeordnet, daß die Symmetrieachse 10 der Einblasdüse 5 mit einer gedachten
Ebene 11, welche die Symmetrieachse 10 schneidet und, mit Blick auf Fig. 1, senkrecht
zur Schnittfläche und zur Längsachse dieser Figur steht, einen Winkel α bildet und
andererseits, wie in Fig. 2 gezeigt, tangential in den Hohlraum 4 mündet. Durch diese
Lage der Einblasduse 5 erzeugt der eingeblasene Luftstrom eine der zylindrischen
Innenwand 8 entlang umlaufende und in Pfeilrichtung A sich verschiebende Luftschicht.
[0013] Durch die Strömungsrichtung A entsteht im Einlaufkanal 2, nach dem Strahlpumpenprinzip,
ein Unterdruck, welcher Luft durch den Einlaufkanal 2 in Pfeilrichtung A ansaugt.
[0014] Mittels dieser durch den Einlaufkanal 2 eingesaugten Luft werden, wie aus dem erwähnten
Stand der Technik bekannt, Fasern durch den Einlaufkanal 2 angesaugt, welche von der
umlaufenden Luftschicht erfaßt wer den. Wird die Dralldüse, wie im genannten Stand
der Technik erwähnt, als sogenannte Falschdralldüse verwendet, so entsteht im erfassten
Garnkern eine Zentrifugalkraft, welche den Garnkern in Form einer Kurbel auslenkt.
Ein derart ausgelenkter Garnkern dreht, wie dies am besten aus der Auslegeschrift
Nr. 2722319 ersichtlich ist, in der Art einer sich drehenden Kurbel, so dass ein
Drall im Garnkern entsteht.
[0015] Im vorgenannten Stand der Technik fehlt der mit der Länge 1 hineinragende Rohrfortsatz
3, und die Einblasdüsen sind derart gelagert, dass der sich kurbelartig drehende
Garnkern störend auf den Aufbau der umlaufenden Luftschicht wirkt, da die Austrittsöffnung
periodisch von der umlaufenden Garnkurbel abgedeckt wird, da die einströmende Luft
nicht gezwungen wird, eine umlaufende Luftschicht zu bilden, bevor diese den Garnkern
erfasst.
[0016] Dieser Nachteil wirkt sich darin aus, dass bei gleicher Luftmenge und gleicher Einblasgeschwindigkeit
die Drehung im Garnkern kleiner und die Saugwirkung geringer ist als mit der Verwendung
des erfindungsgemässen Rohrfortsatzes 3. Da andererseits die Lufteinblasdüse aus
praktischen Gründen im wesentlichen zylindrisch hergestellt werden muss, kann im besten
Falle die Geschwindigkeit der eingeblasenen Luft der Schallgeschwindigkeit entsprechen.
[0017] Wird nun diese Luftgeschwindigkeit durch Ausführungsarten gemäss des Standes der
Technik noch weiter gestört resp. reduziert, so entstehen Verluste in bezug auf den
Wirkungsgrad der eingeblasenen Energie.
[0018] Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird der sich drehende Garnkern durch
Umwindefasern umwunden, welche auch nach dem Entdrallen des falschgedrehten Garnkernes
dafür sorgen, dass die im wesentlichen in Achsrichtung des Garnes liegenden Kernfasern
zusammengehalten werden, um dadurch ein brauchbares Garn zu erzeugen.
[0019] Ein solches Garn wird, wie aus dem genannten Stand der Technik ersichtlich, von einem
Abzugswalzenpaar abgezogen und einer Aufwindvorrichtung zugeführt. Durch das Abziehen
des Garnes mittels des genannten Abzugswalzenpaares einerseits und durch die vorgenannte
Drehung des falschgedrehten Garnes andererseits entsteht im Bereich nach dem zylindrischen
Hohlraum 4, d.h. nach dem drallerzeugenden Teil der Dralldüse, eine sogenannte Schraubenlinienbildung
im Garn, welche laufend gegen das Abzugswalzenpaar hin abnimmt.
[0020] Um einer solchen Schraubenlinie, mindestens anfänglich, eine Führung zu geben, ist,
in Pfeilrichtung A gesehen, nach dem zylindrischen Hohlraum 4 ein sich erweiternder
Konus 12 vorgesehen, welcher eine vorgegebene Länge (nicht gezeigt) aufweist.
[0021] Mit den folgenden Figuren 3 bis und mit 15 sind Varianten der erfindungsgemässen
Dralldüse gezeigt, weshalb gleiche oder im wesentlichen gleiche Elemente mit demselben
oder durch eine Dezimalstelle erweiterten Bezugszeichen versehen sind. Dabei können
die gezeigten Dimensionen solcher Elemente von Fig. zu Fig. verschieden sein.
[0022] Im vorgenannten Sinne zeigen die Figuren 3 und 4 eine Luftdüse 1 gemäss Fig. 1, jedoch
mit einem Einlaufkanal 20, welcher nicht wie in Fig. 1 im wesentlichen eine zylindrische,
sondern eine Form mindestens ähnlich eines Venturi-Rohres aufweist.
[0023] Der Vorteil dieser "Venturi-Form" liegt im kleineren Widerstand für den durchzusaugenden
Luftanteil und bietet außerdem die Möglichkeit, den engsten Kanalquerschnitt bei
gleichbleibendem Luftwiderstand enger zu wahlen, um dadurch je nach Bedarf eine Ballonbildung
oberhalb der Dralldüse, mit Blick auf Fig. 3 gesehen, zu verhindern. Weiterhin hat
der Rohrfortsatz eine Mundungskante, die relativ eng ist und somit zu einer verbesserten
Luftführung führt und Turbulenz vermeidet.
[0024] Im weiteren ist mit der Lange 1.1 gezeigt, daß der in den zylindrischen Hohlraum
4 vordringende Rohrfortsatz 3.1 mit einer Länge 1.1 weiter in den Hohlraum hineinragt
als mit der Lange 1.
[0025] Die Fig. 5 zeigt eine weitere Variante, indem dem zylindrischen Hohlraum 4.1 ein
sich verengender Konus 30, in Richtung A gesehen, angeschlossen ist, mittels welchem
die durch die Einblasdüse 5 eingeblasene und im Hohlraum 4.1 gebildete umlaufende
Luftschicht verengt wird, wodurch die Drehzahl dieser umlaufenden Luftschicht erhöht
wird, mit dem Vorteil, daß auch die von der Luftschicht erfaßten Fasern mit entsprechend
höherer Geschwindigkeit umlaufen.
[0026] Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß durch die Verengung
der Luftschicht die durch den Einlaufkanal 2 eingesaugten Fasern rascher in Berührung
mit der umlaufenden Luftschicht gelangen.
[0027] Anschließend an den Konus 30 ist ein erweiternder Konus 12.1 angeschlossen, welcher
dieselbe Funktion wie der Konus 12 der Figuren 1 und 3 hat.
[0028] Fig. 7 zeigt eine Variante der Fig. 5, indem anstelle des Konus 30 eine Verengung
40 vorgesehen ist, welche zusammen mit dem daran angeschlossenen Konus 12.1 eine dem
Venturi-Düsenprinzip ähnliche Form aufweist.
[0029] Der Vorteil der Form soll derjenige der Venturi-Düse sein, nämlich den Durchlaufwiderstand
der Luftströmung in der Pfeilrichtung A zu verbessern und einen sanfteren Übergang
vom verengenden Konus 40 zum erweiternden Konus 12.1 vorzusehen.
[0030] Die Fig. 9 zeigt eine weitere Variante der Dralldüse von Fig. 1, indem der Rohrfortsatz
3 eine ringförmige Erweiterung 50 (in Fig. 11 nicht geschnitten gezeigt) aufweist,
welche mit mindestens einer schraubenförmigen Nute 51 versehen ist.
[0031] Die ringförmige Erweiterung 50 bildet im zylindrischen Hohlraum 4 einen Druckluftraum
52 mit einer Höhe B. Die zwei, beispielsweise, vorgesehenen Nuten 51 (in Fig. 11 nur
eine sichtbar) verbinden diesen Druckluftraum 52 mit dem der ringförmigen Erweiterung
50 nachfolgenden Teil, in Richtung A gesehen, des zylindrischen Hohlraumes 4.
[0032] Mittels einer Verbindungsbohrung 53 kann der Druckluftraum 52 mit Druckluft beschickt
werden.
[0033] Diese Druckluft strömt im Betrieb durch die schraubenförmigen Nuten 51 in den genannten
unteren Teil des zylindrischen Hohlraumes 4 und bildet durch die Schraubenform der
Nuten 51 in diesem Raum eine umlaufende Luftschicht, welche sich zusätzlich noch
in Förderrichtung A bewegt.
[0034] Es versteht sich, dass je nach Bedarf eine oder eine Mehrzahl schraubenförmiger Nuten
vorgesehen werden kann.
[0035] Im weiteren ist darauf hinzuweisen, dass die Bohrung 53 nicht notwendigerweise tangential
in den Druckluftraum 52 münden muss, wie dies mit den Figuren 1 bis 8 gezeigt ist,
da das Drehen der Luftschicht durch die Nuten 51 verursacht wird.
[0036] Ebenfalls kann der Druckluftraum 52 beliebig vergrössert werden, um darin die Luftgeschwindigkeit
zu verkleinern und die Luftverteilung bei mehreren Nuten 51 zu verbessern.
[0037] Die Fig. 12 zeigt eine Variante der Dralldüse von Fig. 9, indem anstelle der zylindrisch
gestalteten, ringförmigen Erweiterung 50 eine konisch gestaltete, ringförmige Erweiterung
60 vorgesehen ist.
[0038] In dieser Erweiterung 60 sind ebenfalls eine oder mehrere schraubenförmige Nuten
61 vorgesehen, welche die selbe Funktion haben wie die Nuten 51 in den Fig. 9 bis
11.
[0039] Die Erweiterung 60 fügt sich in einen sich verengenden Konus 62 ein, welchem ein
sich erweiternder Konus 63 anschliesst.
[0040] Aus rein herstellungstechnischen Gründen ist der Rohrfortsatz 3 beispielsweise in
einer Abschlussplatte 64 vorgesehen, welche dicht mit dem Düsenkörper 65 verbunden
ist.
[0041] im Betrieb wird der Druckluftraum 52 mittels der Bohrung 53 mit Druckluft beschickt,
welche durch die schraubenförmigen Nuten 61 in den sich verengenden Konus 62 tritt
und darin eine umlaufende Luftschicht bildet, deren Drehzahl mit zunehmender Verengung
zunimmt. Zur Verbesserung der Luftfuhrung kann der Erweiterung 60, in Förderrichtung
A gesehen, ein sich verengender Konus 66 angeschlossen werden, dessen Verengungswinkel
α empirisch ermittelt werden kann. Auch hier kann eine enge Mündungskante erzielt
werden.
[0042] Die Fig. 14 und 15 zeigen eine Variante der Dralldüse der Fig. 5 und 6, indem der
Rohrfortsatz 3 zusätzlich eine konische Verlängerung 70 aufweist, welche sich bis
zum engsten Durchmesser des Konus 30 erstreckt. Die Verlängerung 70 weist auch eine
enge Mündungskante auf. Dadurch entsteht ein ringförmiger Raum von konischem Querschnitt.
Anschließend an den Konus 30 folgt der erweiternde Konus 12.1
[0043] Das Verhältnis Länge zu Durchmesser der konischen Verlangerung 70 resp. des Konus
30 kann bezüglich gewünschter Beschleunigung der Luftströmung empirisch optimiert
werden.
[0044] Oberhalb des Konus 30, mit Blickrichtung auf Fig. 14 gesehen, mündet eine Lufteinblasdüse
5.1 tangential in den zylindrischen Hohlraum 4.1 ein, wobei der Winkel α siehe Fig.
1) im wesentlichen 0 Grad ist (in Fig. 14 nicht besonders gekennzeichnet).
[0045] Durch diese Anordnung der beiden koaxialen Konen wird die durch die Lufteinblasdüse
5.1 eingeblasene Druckluft erstens in Umlauf versetzt und zweitens durch den verengenden
konischen Ringquerschnitt 71 in Forderrichtung A beschleunigt, so daß im Raum unmittelbar
nach dem Konus 30 resp. dem Konus 70 eine umlau fende Luftschicht entsteht, welche
sich ebenfalls in Förderrichtung A bewegt.
[0046] Die Fig. 16 und 17 zeigen eine Verwendungsmöglichkeit der mit den Fig. 1 und 2 gezeigten
Luftdüse, wobei erwähnt sei, dass sämtliche in den Figuren 1 bis 15 gezeigten Dralldüsen
in diesem Beispiel verwendet werden könnten.
[0047] Das mit den Fig. 16 und 17 gezeigte Beispiel entspricht einer erfindungsgemässen
Modifikation der in der deutschen Auslegeschrift Nr. 2722319 (eingangs erwähnter
St. d. T.) gezeigten Falschdralldüse. Anstelle dieser Düse könnten ebenfalls die
in der europäischen Patentanmeldung Nr. 0131170 (eingangs erwähnter St. d. T.) gezeigten
Dralldüsen verwendet werden.
[0048] Dabei zeigt die Fig. 16 andeutungsweise ein Ausgangswalzenpaar 80 eines nicht weiter
gezeigten Streckwerkes sowie einen Falschdralldüsenkörper 81.
[0049] Der Falschdralldüsenkörper 81 umfasst in Förderrichtung A gesehen einen Zufuhrkanal
82, den Einlaufkanal 2 mit dem Rohrfortsatz 3 und dem zylindrischen Hohlraum 4, die
Lufteinblasdüse 5 sowie einen an den Hohlraum 4 angeschlossenen erweiternden Konus
12.
[0050] Die im Hohlraum 4 umlaufende Luftschicht versetzt den Garnkern 83, wie bereits im
erwähnten Stand der Technik beschrieben, in Rotation, so dass darin eine sich gegen
das Ausgangswalzenpaar 80 erstreckende Falschdrehung entsteht.
[0051] Im erweiternden Konus 12 erfährt das Garn eine Schraubenlinienbildung und anschliessend
die Entdrallung des Garnkernes 83. Das Garn wird anschliessend von einem Abzugswalzenpaar
(nicht gezeigt) abgezogen und einer Aufwindvorrichtung (nicht gezeigt) zugeführt.
[0052] Die Fig. 18 zeigt eine weitere Anwendungsmöglichkeit der mit den Fig. 1 bis 15 gezeigten
Dralldüsen. Das Beispiel zeigt eine erfindungsgemäss modifizierte Falschdralldüse
aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 3526514 (eingangs erwähnter St. d. T.). Dieses
Beispiel zeigt ein Ausgangswalzenpaar 90 eines weiter nicht gezeigten Streckwerkes
sowie einen Falschdralldüsenkörper 91 mit einem ersten Dralldüsenbereich 92 und einem
zweiten Dralldüsenbereich 93.
[0053] Die Dralldüse des Bereiches 93 dient zur Erzeugung eines falschgedrehten Garnkernes,
welcher sich in an sich bekannter Weise gegen das Ausgangswalzenpaar 90 erstreckt,
und die Dralldüse des Bereiches 92 dient in an sich bekannter Weise, um die Randfasern
um den falschgedrehten Garnkern herumzuwinden.
[0054] Es sei auch im Zusammenhang mit diesem Beispiel erwähnt, dass, wenn auch die Luftdüse
der Fig. 1 und 2 bspw. in dieser Variante Verwendung finden, sämtliche weiteren Varianten,
sei es im ersten oder zweiten Düsenbereich, verwendet werden können.
[0055] Die weiteren Details dieser Variante seien der Einfachheit halber nicht weiter erwähnt,
sondern es sei auf den erwähnten Stand der Technik verwiesen.
[0056] Letztlich sei erwähnt, dass innerhalb der mit den Fig. 1 bis 15 gezeigten Varianten
Variationen untereinander gewählt werden können, bspw., dass der Einlaufkanal 20
auch in den übrigen Beispielen verwendet werden kann, oder dass die mit der Fig. 7
gezeigte Venturi-Form auch mit den mit den Fig. 12 und 14 gezeigten Varianten kombiniert
werden kann.
[0057] Ebenso sind die gezeigten Beispiele nicht auf eine einzige Einblasdüse 5 eingeschränkt,
sondern es versteht sich, dass eine Mehrzahl von gleichmässigen oder am Umfang ungleichmässig
verteilten Einblasdüsen 5 Verwendung finden kann.
1. Verfahren zum Erzeugen einer umlaufenden Luftschicht in einem drallerzeugenden
Teil einer Luftdüse, mittels welcher Fasern in eine Rotationsbewegung gebracht werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese Luftschicht gebildet wird, bevor diese die Fasern erfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern ein Garn bilden, das vorzugsweise in Drehung versetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern einen Garnkern eines sogenannten Falschdrallgarnes bilden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern die Umwindefasern eines falschgedrehten Garnkernes eines sogenannten
Falschdrallgarnes sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftschicht den Fasern nebst der Drehungserteilungs-Komponente auch eine
Komponente in Förderrichtung vermittelt, die vorzugsweise in Garnlaufrichtung verläuft.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftschicht durch Leitelemente gelenkt wird, und daß die Luftschicht vorzugsweise
für das Ansau gen einer Transportluft, nach dem Prinzip der Strahlpumpe, verwendet
wird, mittels welcher die Fasern in den drallerzeugenden Teil transportiert werden,
so daß sie von der Luftschicht erfaßt werden können.
7. Dralldüse mit einem zentralen Einlaufkanal, einem daran anschließenden drallerzeugenden
Teil von rundem Querschnitt, sowie mit mindestens einem in diesem Teil vorgesehenen
Lufteinblasmittel für das Einblasen eines Luftstromes zur Bildung einer umlaufenden
Luftschicht in diesem Teil und zum Ansaugen von Fasern in diesen Teil,
dadurch gekennzeichnet,
daß im drallerzeugenden Teil eine Luftführung derart vorgesehen ist, daß sich der
Luftstrom zu einer umlaufenden Luftschicht ausbildet, bevor diese die eingesaugten
Fasern erfaßt.
8. Dralldüse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lufteinblasmittel mindestens eine Lufteinblasdüse ist, welche tangential
in den drallerzeugenden Teil mündet und daß die Luftführung ein derart in den genannten
Teil hineinragendes Rohr ist, daß die Luftströmung eine Führung zwischen der Innenwand
des genannten Teiles und der Außenwand erfährt, wobei das Rohr vorzugsweise mindestens
soweit in den Eingangsbereich ragt, daß das Rohr, in Richtung eines Längsschnittes
des Rohres gesehen, die Mündung der Lufteinblasdüse abdeckt.
9. Dralldüse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenwand des Rohres und die Innenwand des drallerzeugenden Teiles zylindrisch
sind.
10. Dralldüse nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lufteinblasdüse derart vorgesehen ist, daß die eingeblasene Luftströmung im
wesentlichen an der Innenwand des Eingangsbereiches entlangströmt und daß der Abstand
zwischen der Innenwand des Eingangsbereiches und der Außenwand des Rohres derart
gewählt wird, daß die Luftströmung in Umfangsrichtung gesehen nach dem Einströmen
in den Eingangsbereich mindestens keine Erweiterung erfährt.
11. Dralldüse nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der drallerzeugende Teil nach der zylindrischen Innenwand eine konische Erweiterung
aufweist.
12. Dralldüse nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der drallerzeugende Teil nach der zylindrischen Innenwand eine Verengung aufweist,
wobei vorzugsweise eine Erweiterung sich an die Verengung anschließt und die Verengung
insbesondere einen Konus mit geradliniger Mantellinie aufweist, wobei die Verengung
und Erweiterung vorteilhafterweise mindestens ähnlich dem Venturi-Rohr-Prinzip ausgebildet
sein können.
13. Dralldüse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlaufkanal im wesentlichen zylindrisch ist oder im wesentlichen die Form
eines VenturiRohres aufweist.
14. Dralldüse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der drallerzeugende Teil eine zylindrische Innenwand umfaßt, daß das Lufteinblasmittel
ein in diese Innenwand ragender und von der Innenwand geführter zylindrischer Ringkörper
ist, dessen Innenwand eine Fortsetzung des Einlaufkanales ist und daß der Ringkorper
als genannte Luftführung mindestens eine schraubenförmige Rille umfaßt, durch welche
der genannte Luftstrom in den drallerzeugenden Teil eingeblasen wird.
15. Dralldüse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der drallerzeugende Teil eine konische Innenwand umfaßt, daß das Lufteinblasmittel
ein an dieser Innenwand anliegender konischer Ringkörper ist, dessen Innenwand eine
Fortsetzung des Einlaufkanales ist und daß der Ringkörper als genannte Luftführung
mindestens eine schraubenformige Rille umfaßt, durch welche der genannte Luftstrom
in den drallerzeugenden Teil geblasen wird.
16. Dralldüse nach Anspruch 14 und 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Ringkörpers, mit Blickrichtung auf die Figuren gesehen, ein Luftraum
vorgesehen ist, in welchem zur Erzeugung des genannten Luftstromes ein Überdruck erzeugt
wird.
17. Dralldüse nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der konischen Innenwand ein diffusorförmiger Kanal angeschlossen ist.
18. Dralldüse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der drallerzeugende Teil einen ringförmigen, den Einlaufkanal umringenden Hohlraum
in Form eines Trichters umfaßt, dessen ringförmige Auslaufmundung im wesentlichen
auf gleicher Höhe liegt, in Blick richtung auf die Figur gesehen, wie die Auslaufmundung
des Einlaufkanales, sowie, daß anschließend an die Auslaufmündung des Trichters ein
diffusorförmiger Kanal angeschlossen ist.
19. Verwendung der Dralldüsen nach den Ansprüchen 7 bis 17, in einer sogenannten Falschdralldüse,
zur Erzeugung eines sogenannten Falschdrallgarnes, wobei entweder zwei Dralldusen
in Serie, d.h. hintereinander, in Garnlaufrichtung gesehen, vorgesehen sind, wobei
die Dralldusen je nach Zweck gleichartig oder verschiedenartig sind, jedoch nach einem
der vorangehenden Ansprüche vorgesehen sind.