(19)
(11) EP 0 321 885 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.06.1989  Patentblatt  1989/26

(21) Anmeldenummer: 88121141.1

(22) Anmeldetag:  16.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 18.12.1987 CH 4950/87

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Stalder, Herbert
    CH-8483 Kollbrunn (CH)
  • Ammann, Robert
    verstorben (CH)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Falschdrall-Luftdüse


    (57) Um den Wirkungsgrad einer durch eine Lufteinblasdüse (5) erzeugten, in einen zylindrischen Hohlraum (4) um­laufenden Luftschicht, welche das Drehen eines durch den Einlaufkanal (2) eingeführten Garnes bewirken soll, zu verbessern, ist am Einlaufkanal (2) ein Rohr­fortsatz (3) vorgesehen, welcher eine Führung für den mit der Einblasdüse (5) eingeblasenen Luftstrom bil­det.
    Durch diese Führung kann sich die umlaufende Luft­schicht bilden, bevor diese das vorgenannte Garn er­fasst.
    Es hat sich durch diese Massnahme gezeigt, dass die Drehung des erfassten Garnes pro Längeneinheit des Garnes erhöht wird, was zu einer erhöhten Festigkeit des Garnes bei geringem Luftverbrauch geführt hat.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe­griff des ersten Verfahrensanspruches und eine Luft­düse nach dem Oberbegriff des Düsenanspruches. Eine solche Düse ist aus der deutschen Auslegeschrift No. 2722319, aus der europäischen Patentanmeldung No. 0131170, sowie aus der deutschen Patentschrift Nr. 3526514 bekannt. Aus diesen Schriften ist ersicht­lich, dass solche Düsen als sogenannte Falschdralldü­sen in Kombination mit einem Streckwerk verwendet werden, und zwar derart, dass vom Streckwerk ein Faserband angeliefert wird, welches das Faserband in Kernfasern und Randfasern unterteilt. Die Kernfasern werden von der Dralldüse oder im letztgenannten Stand der Technik von der zweiten Dralldüse, in Laufrich­tung des Garnes gesehen, zu einem falschgedrehten Garnkern gedreht, welcher sich im wesentlichen vom drallerzeugenden Teil dieser Düse bis hinauf gegen die Ausgangswalzen des Streckwerkes erstreckt. Die Randfasern werden dabei mittels des Lufteinströmkana­les oder im letztgenannten Stand der Technik von der ersten Luftdüse, in Laufrichtung des Garnes gesehen, gegen den falschgedrehten Garnkern geführt und um diesen herumgewunden. Diese herumgewundenen Fasern werden als Umwindefasern bezeichnet, welche den nach dem Drallteil der Düse wieder aufgedrehten Garnkern (mit im wesentlichen parallelen Fasern) umwinden und dadurch dem Garn die erforderliche Festigkeit geben.

    [0002] Es ist deshalb verständlich, dass das Zuführen der Fa­sern an den falschgedrehten Garnkern und das darauf­folgende Umwinden derart geschieht, dass diese Um­windefasern auch nach dem Zurückdrehen des Garnkernes in die neutrale Lage (in welcher die Fasern im wesent­lichen in Längsrichtung im Garn liegen) genügend satt und mit genügender Umschlingung am Garnkern anliegen, damit dem Garn die notwendige Festigkeit erteilt wird.

    [0003] Aus dem genannten Stand der Technik ist ersichtlich, dass im drallerzeugenden Teil der Düse Lufteinblasdü­sen münden, welche derart gerichtet sind, dass dem vom Streckwerk herkommenden Garnkern eine Drehung er­teilt wird, indem dieser Garnkern durch die drehende Luftströmung und der daraus resultierenden Zentrifu­galkraft gegen die Innenwand des drallerzeugenden Tei­les gebracht wird, so dass am Garnkern ein Kurbel­effekt entsteht, der dem-Garnkern die Falschdrehung erteilt, oder im Falle, dass zwei Dralldüsen in Serie, d.h. in Garnlaufrichtung hintereinander, ver­wendet werden (siehe DE-PS 3237990), dass die erste Düse die Randfasern an den vorgenannten falschgedreh­ten Garnkern legt.

    [0004] In Erkenntnis, dass diese Luftströmung allein zu der vorgenannten Kurbelbildung und damit Drehung des Garn­ kernes beiträgt, wurde im Laufe der Untersuchungen dieser Luftströmung besondere Aufmerksamkeit gewid­met, um die aus der Luftströmung erforderliche Ener­gie in bezug auf Drehungserteilung und Wirtschaft­lichkeit zu optimieren. Dabei soll die Wirtschaftlich­keit einschränkend auf den Vergleich zwischen Ener­gieaufwand und Spinngeschwindigkeit reduziert werden.

    [0005] Im weiteren ist es dem sich mit diesen Spinnverfahren befassenden Fachmann bekannt, dass die vorgenannte Luftströmung nicht nur dem Garn eine Drehung, sondern auch einen Vorschub in Garnlaufrichtung erteilen muss, um einen Fadenspannungsanteil im falschgedreh­ten Garnkern zu erzeugen.

    [0006] Ausserdem ist es aus der europäischen Patentanmeldung No. 0131170 bekannt (gezeigt in den Fig. 4 bis 5a), dass die in den Lufteinströmkanal eingesaugte Luft vor der Drosselstelle abgesaugt wird. Es ist deshalb notwendig, dass die Luftströmung im drallerzeugenden Teil, zusätzlich zu den beiden vorgenannten Merkmalen dieser Strömung, noch eine Saugwirkung erzeugen muss, um genügend Luft aus dem in den Zufuhrkanal fliessen­den Luftstrom durch den Einlaufkanal zu saugen, um die am falschgedrehten Garnkern anliegenden Faser­enden nicht in die im Einlaufkanal vorgesehene Absau­gung abwandern zu lassen.

    [0007] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Luftströ­mung derart zu gestalten, dass sie bezüglich Wirt­schaftlichkeit und Drehungserteilung optimal gestal­tet ist. Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des ersten Verfahrens- und ersten Düsenanspruches aufgeführten Merkmale gelöst.

    [0008] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den weiteren An­sprüchen definiert.

    [0009] Die Erfindung wird anhand von begleitenden Zeichnung­en beispielsweise erläutert.

    [0010] Es zeigt:

    Fig 1: Eine erfindungsgemässe Dralldüse, halbsche­matisch und im Schnitt entsprechend den Li­nien I-I (Fig. 2) dargestellt,

    Fig 2: einen Grundriss von Fig. 1, im Schnitt ent­sprechend den Linien II-II (Fig. 1) darge­stellt,

    die Fig. 3, 5, 7, 9, 12 und 14: je eine Variante der erfindungsgemässen Dralldüse von Fig. 1, je im Schnitt entspre­chend den in den Fig. 4, 6, 8, 10, 13 und 15 erwähnten Schnittlinien dargestellt,

    Fig 11: Seitenansicht der Dralldüse von Fig. 9, im Schnitt entsprechend den Schnittlinien XI-XI (Fig. 10) dargestellt,

    Fig 16: Falschdralldüse, unter Verwendung einer er­findungsgemässen Dralldüse, halbschematisch und im Schnitt entsprechend den Linien XVI-­XVI (Fig. 17) dargestellt,

    Fig 18: Falschdralldüse mit zwei erfindungsgemässen Dralldüsen, im Längsschnitt dargestellt.



    [0011] Fig 1 zeigt eine Dralldüse 1 mit einem Einlaufkanal 2, welcher den Innendurchmesser eines Rohres bildet, dessen Fortsatz 3 mit einer Länge 1 in einen in der Dralldüse l vorgesehenen zylindrischen Hohlraum 4 ragt. Im weiteren mundet eine Lufteinblasdüse 5 mit der Austrittsmündung 6 derart in den zylindrischen Hohlraum 4, daß, mit Blick auf Fig. l gesehen, die Austrittsmün­dung 7 des Einlaufkanales 2 tiefer liegt als die Aus­trittsmündung 6 der Lufteinblasdüse 5. Dadurch entsteht zwischen der zylindrischen Innenwand 8 des Hohlraumes 4 und der im wesentlichen zylindrischen Außenwand 9 des Rohrfortsatzes 3 eine ringförmige Luftführung für die durch die Düse 5 eingeblasene Luftströmung.

    [0012] Dabei ist die Lufteinblasdüse 5, mit Blick auf Fig. 1 gesehen, einerseits derart schräg angeordnet, daß die Symmetrieachse 10 der Einblasdüse 5 mit einer gedachten Ebene 11, welche die Symmetrieachse 10 schneidet und, mit Blick auf Fig. 1, senkrecht zur Schnittfläche und zur Längsachse dieser Figur steht, einen Winkel α bil­det und andererseits, wie in Fig. 2 gezeigt, tangential in den Hohlraum 4 mündet. Durch diese Lage der Einblas­duse 5 erzeugt der eingeblasene Luftstrom eine der zylindrischen Innenwand 8 entlang umlaufende und in Pfeilrichtung A sich verschiebende Luftschicht.

    [0013] Durch die Strömungsrichtung A entsteht im Einlaufkanal 2, nach dem Strahlpumpenprinzip, ein Unterdruck, wel­cher Luft durch den Einlaufkanal 2 in Pfeilrichtung A ansaugt.

    [0014] Mittels dieser durch den Einlaufkanal 2 eingesaugten Luft werden, wie aus dem erwähnten Stand der Technik bekannt, Fasern durch den Einlaufkanal 2 angesaugt, welche von der umlaufenden Luftschicht erfaßt wer­ den. Wird die Dralldüse, wie im genannten Stand der Technik erwähnt, als sogenannte Falschdralldüse ver­wendet, so entsteht im erfassten Garnkern eine Zentri­fugalkraft, welche den Garnkern in Form einer Kurbel auslenkt. Ein derart ausgelenkter Garnkern dreht, wie dies am besten aus der Auslegeschrift Nr. 2722319 er­sichtlich ist, in der Art einer sich drehenden Kur­bel, so dass ein Drall im Garnkern entsteht.

    [0015] Im vorgenannten Stand der Technik fehlt der mit der Länge 1 hineinragende Rohrfortsatz 3, und die Einblas­düsen sind derart gelagert, dass der sich kurbelartig drehende Garnkern störend auf den Aufbau der umlaufen­den Luftschicht wirkt, da die Austrittsöffnung perio­disch von der umlaufenden Garnkurbel abgedeckt wird, da die einströmende Luft nicht gezwungen wird, eine umlaufende Luftschicht zu bilden, bevor diese den Garnkern erfasst.

    [0016] Dieser Nachteil wirkt sich darin aus, dass bei glei­cher Luftmenge und gleicher Einblasgeschwindigkeit die Drehung im Garnkern kleiner und die Saugwirkung geringer ist als mit der Verwendung des erfindungsge­mässen Rohrfortsatzes 3. Da andererseits die Luftein­blasdüse aus praktischen Gründen im wesentlichen zylindrisch hergestellt werden muss, kann im besten Falle die Geschwindigkeit der eingeblasenen Luft der Schallgeschwindigkeit entsprechen.

    [0017] Wird nun diese Luftgeschwindigkeit durch Ausführungs­arten gemäss des Standes der Technik noch weiter ge­stört resp. reduziert, so entstehen Verluste in bezug auf den Wirkungsgrad der eingeblasenen Energie.

    [0018] Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird der sich drehende Garnkern durch Umwindefasern umwunden, welche auch nach dem Entdrallen des falschgedrehten Garnkernes dafür sorgen, dass die im wesentlichen in Achsrichtung des Garnes liegenden Kernfasern zusammen­gehalten werden, um dadurch ein brauchbares Garn zu erzeugen.

    [0019] Ein solches Garn wird, wie aus dem genannten Stand der Technik ersichtlich, von einem Abzugswalzenpaar abgezogen und einer Aufwindvorrichtung zugeführt. Durch das Abziehen des Garnes mittels des genannten Abzugswalzenpaares einerseits und durch die vorgenann­te Drehung des falschgedrehten Garnes andererseits entsteht im Bereich nach dem zylindrischen Hohlraum 4, d.h. nach dem drallerzeugenden Teil der Dralldüse, eine sogenannte Schraubenlinienbildung im Garn, wel­che laufend gegen das Abzugswalzenpaar hin abnimmt.

    [0020] Um einer solchen Schraubenlinie, mindestens anfäng­lich, eine Führung zu geben, ist, in Pfeilrichtung A gesehen, nach dem zylindrischen Hohlraum 4 ein sich erweiternder Konus 12 vorgesehen, welcher eine vorge­gebene Länge (nicht gezeigt) aufweist.

    [0021] Mit den folgenden Figuren 3 bis und mit 15 sind Vari­anten der erfindungsgemässen Dralldüse gezeigt, wes­halb gleiche oder im wesentlichen gleiche Elemente mit demselben oder durch eine Dezimalstelle erweiter­ten Bezugszeichen versehen sind. Dabei können die ge­zeigten Dimensionen solcher Elemente von Fig. zu Fig. verschieden sein.

    [0022] Im vorgenannten Sinne zeigen die Figuren 3 und 4 eine Luftdüse 1 gemäss Fig. 1, jedoch mit einem Einlaufka­nal 20, welcher nicht wie in Fig. 1 im wesentlichen eine zylindrische, sondern eine Form mindestens ähnlich eines Venturi-Rohres aufweist.

    [0023] Der Vorteil dieser "Venturi-Form" liegt im kleineren Widerstand für den durchzusaugenden Luftanteil und bietet außerdem die Möglichkeit, den engsten Kanalquer­schnitt bei gleichbleibendem Luftwiderstand enger zu wahlen, um dadurch je nach Bedarf eine Ballonbildung oberhalb der Dralldüse, mit Blick auf Fig. 3 gesehen, zu verhindern. Weiterhin hat der Rohrfortsatz eine Mun­dungskante, die relativ eng ist und somit zu einer ver­besserten Luftführung führt und Turbulenz vermeidet.

    [0024] Im weiteren ist mit der Lange 1.1 gezeigt, daß der in den zylindrischen Hohlraum 4 vordringende Rohrfortsatz 3.1 mit einer Länge 1.1 weiter in den Hohlraum hinein­ragt als mit der Lange 1.

    [0025] Die Fig. 5 zeigt eine weitere Variante, indem dem zylin­drischen Hohlraum 4.1 ein sich verengender Konus 30, in Richtung A gesehen, angeschlossen ist, mittels welchem die durch die Einblasdüse 5 eingeblasene und im Hohl­raum 4.1 gebildete umlaufende Luftschicht verengt wird, wodurch die Drehzahl dieser umlaufenden Luftschicht er­höht wird, mit dem Vorteil, daß auch die von der Luft­schicht erfaßten Fasern mit entsprechend höherer Ge­schwindigkeit umlaufen.

    [0026] Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß durch die Verengung der Luftschicht die durch den Einlaufkanal 2 eingesaugten Fasern rascher in Berührung mit der umlaufenden Luftschicht gelangen.

    [0027] Anschließend an den Konus 30 ist ein erweiternder Konus 12.1 angeschlossen, welcher dieselbe Funktion wie der Konus 12 der Figuren 1 und 3 hat.

    [0028] Fig. 7 zeigt eine Variante der Fig. 5, indem anstelle des Konus 30 eine Verengung 40 vorgesehen ist, welche zusammen mit dem daran angeschlossenen Konus 12.1 eine dem Venturi-Düsenprinzip ähnliche Form aufweist.

    [0029] Der Vorteil der Form soll derjenige der Venturi-Düse sein, nämlich den Durchlaufwiderstand der Luftströ­mung in der Pfeilrichtung A zu verbessern und einen sanfteren Übergang vom verengenden Konus 40 zum erwei­ternden Konus 12.1 vorzusehen.

    [0030] Die Fig. 9 zeigt eine weitere Variante der Dralldüse von Fig. 1, indem der Rohrfortsatz 3 eine ringförmige Erweiterung 50 (in Fig. 11 nicht geschnitten gezeigt) aufweist, welche mit mindestens einer schraubenförmi­gen Nute 51 versehen ist.

    [0031] Die ringförmige Erweiterung 50 bildet im zylindri­schen Hohlraum 4 einen Druckluftraum 52 mit einer Höhe B. Die zwei, beispielsweise, vorgesehenen Nuten 51 (in Fig. 11 nur eine sichtbar) verbinden diesen Druckluftraum 52 mit dem der ringförmigen Erweiterung 50 nachfolgenden Teil, in Richtung A gesehen, des zylindrischen Hohlraumes 4.

    [0032] Mittels einer Verbindungsbohrung 53 kann der Druck­luftraum 52 mit Druckluft beschickt werden.

    [0033] Diese Druckluft strömt im Betrieb durch die schrauben­förmigen Nuten 51 in den genannten unteren Teil des zylindrischen Hohlraumes 4 und bildet durch die Schraubenform der Nuten 51 in diesem Raum eine umlau­fende Luftschicht, welche sich zusätzlich noch in Förderrichtung A bewegt.

    [0034] Es versteht sich, dass je nach Bedarf eine oder eine Mehrzahl schraubenförmiger Nuten vorgesehen werden kann.

    [0035] Im weiteren ist darauf hinzuweisen, dass die Bohrung 53 nicht notwendigerweise tangential in den Druckluft­raum 52 münden muss, wie dies mit den Figuren 1 bis 8 gezeigt ist, da das Drehen der Luftschicht durch die Nuten 51 verursacht wird.

    [0036] Ebenfalls kann der Druckluftraum 52 beliebig vergrös­sert werden, um darin die Luftgeschwindigkeit zu ver­kleinern und die Luftverteilung bei mehreren Nuten 51 zu verbessern.

    [0037] Die Fig. 12 zeigt eine Variante der Dralldüse von Fig. 9, indem anstelle der zylindrisch gestalteten, ringförmigen Erweiterung 50 eine konisch gestaltete, ringförmige Erweiterung 60 vorgesehen ist.

    [0038] In dieser Erweiterung 60 sind ebenfalls eine oder meh­rere schraubenförmige Nuten 61 vorgesehen, welche die selbe Funktion haben wie die Nuten 51 in den Fig. 9 bis 11.

    [0039] Die Erweiterung 60 fügt sich in einen sich verengen­den Konus 62 ein, welchem ein sich erweiternder Konus 63 anschliesst.

    [0040] Aus rein herstellungstechnischen Gründen ist der Rohr­fortsatz 3 beispielsweise in einer Abschlussplatte 64 vorgesehen, welche dicht mit dem Düsenkörper 65 ver­bunden ist.

    [0041] im Betrieb wird der Druckluftraum 52 mittels der Boh­rung 53 mit Druckluft beschickt, welche durch die schraubenförmigen Nuten 61 in den sich verengenden Konus 62 tritt und darin eine umlaufende Luftschicht bildet, deren Drehzahl mit zunehmender Verengung zu­nimmt. Zur Verbesserung der Luftfuhrung kann der Erwei­terung 60, in Förderrichtung A gesehen, ein sich ver­engender Konus 66 angeschlossen werden, dessen Ver­engungswinkel α empirisch ermittelt werden kann. Auch hier kann eine enge Mündungskante erzielt werden.

    [0042] Die Fig. 14 und 15 zeigen eine Variante der Dralldüse der Fig. 5 und 6, indem der Rohrfortsatz 3 zusätzlich eine konische Verlängerung 70 aufweist, welche sich bis zum engsten Durchmesser des Konus 30 erstreckt. Die Ver­längerung 70 weist auch eine enge Mündungskante auf. Da­durch entsteht ein ringförmiger Raum von konischem Quer­schnitt. Anschließend an den Konus 30 folgt der erwei­ternde Konus 12.1

    [0043] Das Verhältnis Länge zu Durchmesser der konischen Ver­langerung 70 resp. des Konus 30 kann bezüglich gewünsch­ter Beschleunigung der Luftströmung empirisch optimiert werden.

    [0044] Oberhalb des Konus 30, mit Blickrichtung auf Fig. 14 gesehen, mündet eine Lufteinblasdüse 5.1 tangential in den zylindrischen Hohlraum 4.1 ein, wobei der Winkel α siehe Fig. 1) im wesentlichen 0 Grad ist (in Fig. 14 nicht besonders gekennzeichnet).

    [0045] Durch diese Anordnung der beiden koaxialen Konen wird die durch die Lufteinblasdüse 5.1 eingeblasene Druck­luft erstens in Umlauf versetzt und zweitens durch den verengenden konischen Ringquerschnitt 71 in Forder­richtung A beschleunigt, so daß im Raum unmittelbar nach dem Konus 30 resp. dem Konus 70 eine umlau­ fende Luftschicht entsteht, welche sich ebenfalls in Förderrichtung A bewegt.

    [0046] Die Fig. 16 und 17 zeigen eine Verwendungsmöglichkeit der mit den Fig. 1 und 2 gezeigten Luftdüse, wobei er­wähnt sei, dass sämtliche in den Figuren 1 bis 15 gezeigten Dralldüsen in diesem Beispiel verwendet werden könnten.

    [0047] Das mit den Fig. 16 und 17 gezeigte Beispiel ent­spricht einer erfindungsgemässen Modifikation der in der deutschen Auslegeschrift Nr. 2722319 (eingangs er­wähnter St. d. T.) gezeigten Falschdralldüse. Anstel­le dieser Düse könnten ebenfalls die in der europäi­schen Patentanmeldung Nr. 0131170 (eingangs erwähnter St. d. T.) gezeigten Dralldüsen verwendet werden.

    [0048] Dabei zeigt die Fig. 16 andeutungsweise ein Ausgangs­walzenpaar 80 eines nicht weiter gezeigten Streckwer­kes sowie einen Falschdralldüsenkörper 81.

    [0049] Der Falschdralldüsenkörper 81 umfasst in Förderrich­tung A gesehen einen Zufuhrkanal 82, den Einlaufkanal 2 mit dem Rohrfortsatz 3 und dem zylindrischen Hohl­raum 4, die Lufteinblasdüse 5 sowie einen an den Hohl­raum 4 angeschlossenen erweiternden Konus 12.

    [0050] Die im Hohlraum 4 umlaufende Luftschicht versetzt den Garnkern 83, wie bereits im erwähnten Stand der Tech­nik beschrieben, in Rotation, so dass darin eine sich gegen das Ausgangswalzenpaar 80 erstreckende Falsch­drehung entsteht.

    [0051] Im erweiternden Konus 12 erfährt das Garn eine Schrau­benlinienbildung und anschliessend die Entdrallung des Garnkernes 83. Das Garn wird anschliessend von einem Abzugswalzenpaar (nicht gezeigt) abgezogen und einer Aufwindvorrichtung (nicht gezeigt) zugeführt.

    [0052] Die Fig. 18 zeigt eine weitere Anwendungsmöglichkeit der mit den Fig. 1 bis 15 gezeigten Dralldüsen. Das Beispiel zeigt eine erfindungsgemäss modifizierte Falschdralldüse aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 3526514 (eingangs erwähnter St. d. T.). Dieses Beispiel zeigt ein Ausgangswalzenpaar 90 eines weiter nicht gezeigten Streckwerkes sowie einen Falschdrall­düsenkörper 91 mit einem ersten Dralldüsenbereich 92 und einem zweiten Dralldüsenbereich 93.

    [0053] Die Dralldüse des Bereiches 93 dient zur Erzeugung ei­nes falschgedrehten Garnkernes, welcher sich in an sich bekannter Weise gegen das Ausgangswalzenpaar 90 erstreckt, und die Dralldüse des Bereiches 92 dient in an sich bekannter Weise, um die Randfasern um den falschgedrehten Garnkern herumzuwinden.

    [0054] Es sei auch im Zusammenhang mit diesem Beispiel er­wähnt, dass, wenn auch die Luftdüse der Fig. 1 und 2 bspw. in dieser Variante Verwendung finden, sämtliche weiteren Varianten, sei es im ersten oder zweiten Dü­senbereich, verwendet werden können.

    [0055] Die weiteren Details dieser Variante seien der Ein­fachheit halber nicht weiter erwähnt, sondern es sei auf den erwähnten Stand der Technik verwiesen.

    [0056] Letztlich sei erwähnt, dass innerhalb der mit den Fig. 1 bis 15 gezeigten Varianten Variationen unter­einander gewählt werden können, bspw., dass der Ein­laufkanal 20 auch in den übrigen Beispielen verwendet werden kann, oder dass die mit der Fig. 7 gezeigte Venturi-Form auch mit den mit den Fig. 12 und 14 ge­zeigten Varianten kombiniert werden kann.

    [0057] Ebenso sind die gezeigten Beispiele nicht auf eine einzige Einblasdüse 5 eingeschränkt, sondern es ver­steht sich, dass eine Mehrzahl von gleichmässigen oder am Umfang ungleichmässig verteilten Einblasdüsen 5 Verwendung finden kann.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Erzeugen einer umlaufenden Luftschicht in einem drallerzeugenden Teil einer Luftdüse, mit­tels welcher Fasern in eine Rotationsbewegung ge­bracht werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß diese Luftschicht gebildet wird, bevor diese die Fasern erfaßt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch l,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fasern ein Garn bilden, das vorzugsweise in Drehung versetzt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fasern einen Garnkern eines sogenannten Falschdrallgarnes bilden.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fasern die Umwindefasern eines falschgedreh­ten Garnkernes eines sogenannten Falschdrallgarnes sind.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Luftschicht den Fasern nebst der Drehungs­erteilungs-Komponente auch eine Komponente in För­derrichtung vermittelt, die vorzugsweise in Garn­laufrichtung verläuft.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Luftschicht durch Leitelemente gelenkt wird, und daß die Luftschicht vorzugsweise für das Ansau­ gen einer Transportluft, nach dem Prinzip der Strahl­pumpe, verwendet wird, mittels welcher die Fasern in den drallerzeugenden Teil transportiert werden, so daß sie von der Luftschicht erfaßt werden können.
     
    7. Dralldüse mit einem zentralen Einlaufkanal, einem daran anschließenden drallerzeugenden Teil von run­dem Querschnitt, sowie mit mindestens einem in die­sem Teil vorgesehenen Lufteinblasmittel für das Ein­blasen eines Luftstromes zur Bildung einer umlaufen­den Luftschicht in diesem Teil und zum Ansaugen von Fasern in diesen Teil,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im drallerzeugenden Teil eine Luftführung derart vorgesehen ist, daß sich der Luftstrom zu einer um­laufenden Luftschicht ausbildet, bevor diese die ein­gesaugten Fasern erfaßt.
     
    8. Dralldüse nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Lufteinblasmittel mindestens eine Luftein­blasdüse ist, welche tangential in den drallerzeugen­den Teil mündet und daß die Luftführung ein derart in den genannten Teil hineinragendes Rohr ist, daß die Luftströmung eine Führung zwischen der Innenwand des genannten Teiles und der Außenwand erfährt, wobei das Rohr vorzugsweise mindestens soweit in den Eingangsbereich ragt, daß das Rohr, in Richtung eines Längsschnittes des Rohres gesehen, die Mündung der Lufteinblasdüse abdeckt.
     
    9. Dralldüse nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Außenwand des Rohres und die Innenwand des drallerzeugenden Teiles zylindrisch sind.
     
    10. Dralldüse nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lufteinblasdüse derart vorgesehen ist, daß die eingeblasene Luftströmung im wesentlichen an der Innenwand des Eingangsbereiches entlangströmt und daß der Abstand zwischen der Innenwand des Ein­gangsbereiches und der Außenwand des Rohres derart gewählt wird, daß die Luftströmung in Umfangsrich­tung gesehen nach dem Einströmen in den Eingangs­bereich mindestens keine Erweiterung erfährt.
     
    11. Dralldüse nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der drallerzeugende Teil nach der zylindrischen Innenwand eine konische Erweiterung aufweist.
     
    12. Dralldüse nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der drallerzeugende Teil nach der zylindrischen Innenwand eine Verengung aufweist, wobei vorzugswei­se eine Erweiterung sich an die Verengung an­schließt und die Verengung insbesondere einen Konus mit geradliniger Mantellinie aufweist, wobei die Verengung und Erweiterung vorteilhafterweise mindes­tens ähnlich dem Venturi-Rohr-Prinzip ausgebildet sein können.
     
    13. Dralldüse nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Einlaufkanal im wesentlichen zylindrisch ist oder im wesentlichen die Form eines Venturi­Rohres aufweist.
     
    14. Dralldüse nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der drallerzeugende Teil eine zylindrische Innenwand umfaßt, daß das Lufteinblasmittel ein in diese Innenwand ragender und von der Innenwand ge­führter zylindrischer Ringkörper ist, dessen Innen­wand eine Fortsetzung des Einlaufkanales ist und daß der Ringkorper als genannte Luftführung mindes­tens eine schraubenförmige Rille umfaßt, durch wel­che der genannte Luftstrom in den drallerzeugenden Teil eingeblasen wird.
     
    15. Dralldüse nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der drallerzeugende Teil eine konische Innen­wand umfaßt, daß das Lufteinblasmittel ein an die­ser Innenwand anliegender konischer Ringkörper ist, dessen Innenwand eine Fortsetzung des Einlauf­kanales ist und daß der Ringkörper als genannte Luftführung mindestens eine schraubenformige Rille umfaßt, durch welche der genannte Luftstrom in den drallerzeugenden Teil geblasen wird.
     
    16. Dralldüse nach Anspruch 14 und 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß oberhalb des Ringkörpers, mit Blickrichtung auf die Figuren gesehen, ein Luftraum vorgesehen ist, in welchem zur Erzeugung des genannten Luftstromes ein Überdruck erzeugt wird.
     
    17. Dralldüse nach Anspruch 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der konischen Innenwand ein diffusorförmiger Kanal angeschlossen ist.
     
    18. Dralldüse nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der drallerzeugende Teil einen ringförmigen, den Einlaufkanal umringenden Hohlraum in Form eines Trichters umfaßt, dessen ringförmige Auslaufmundung im wesentlichen auf gleicher Höhe liegt, in Blick­ richtung auf die Figur gesehen, wie die Auslaufmun­dung des Einlaufkanales, sowie, daß anschließend an die Auslaufmündung des Trichters ein diffusorförmi­ger Kanal angeschlossen ist.
     
    19. Verwendung der Dralldüsen nach den Ansprüchen 7 bis 17, in einer sogenannten Falschdralldüse, zur Erzeu­gung eines sogenannten Falschdrallgarnes, wobei ent­weder zwei Dralldusen in Serie, d.h. hintereinan­der, in Garnlaufrichtung gesehen, vorgesehen sind, wobei die Dralldusen je nach Zweck gleichartig oder verschiedenartig sind, jedoch nach einem der voran­gehenden Ansprüche vorgesehen sind.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht