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EP 0 215 185 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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12.07.1989 Patentblatt 1989/28 |
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Anmeldetag: 25.04.1986 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: F42B 15/033 |
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Steuerblock
Steering block
Bloc de guidage
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
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Priorität: |
05.09.1985 DE 3531686
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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25.03.1987 Patentblatt 1987/13 |
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Patentinhaber: Rheinmetall GmbH |
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40880 Ratingen (DE) |
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Erfinder: |
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- Unterstein, Klaus
D-4000 Düsseldorf 30 (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 060 726 GB-A- 892 246
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FR-A- 2 509 037 US-A- 3 139 725
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Steuerblock für ein endphasengelenktes Geschoß nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der USA-A-3 139 725 ist ein derartiger Steuerblock bekannt, der zur Steuerung
einer zweiten Raketenstufe vorgesehen ist. Zur Steuerung ist jeder Steuerdüse ein
Ventil zugeordnet, dessen Betätigungsmechanismus jedoch in Geschoßlängsrichtung angeordnet
ist. Dadurch wird in nachteiligerweise einerseits das Nutzlastvolumen durch den vergleichsweise
großen Raumbedarf dieses Steuerblocks eingeschränkt, andererseits können sich in Längsrichtung
entfaltende Beschleunigungskräfte nachteilig auf die Öffnungs- und Schließfunktion
der Ventile auswirken.
[0003] Geschosse, die aus Rohrwaffen verschossen werden, enthalten zwecks Bekämpfung von
Punktzielen über sehr große Entfernungen in der Endphase ihrer Flugbahn einen Korrekturimpuls,
um das Punktziel treffen zu können. Zu diesem Zweck werden Steuerblöcke benötigt,
die trotz höchster Beschleunigungs- und Temperaturbeanspruchungen extrem zuverlässig
arbeiten und die zudem noch ein möglichst geringes Bauvolumen beanspruchen, damit
sie noch in Geschossen herkömmlicher Kaliberwerte von 155 mm bzw. 203 mm untergebracht
werden können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Steuerblock anzugeben, der diese
Anforderungen erfüllt.
[0005] Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Steuerblock der eingangs näher bezeichneten
Art, durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei
zeigt:
Figur 1: einen Längsschnitt durch ein Geschoß mit Darstellung des Steuerblocks;
Figur 2: einen Querschnitt durch das Geschoss nach Figur 1 entlang der Linie 2 - 2.
[0008] Figur 1 zeigt im Längsschnitt einen Teil eines Geschosses 10 im Bereich des Steuerblocks
100. Das Geschoß 10 umfaßt eine im wesentlichen hohlzylindrische Hülle 11, die auch
den Steuerblock 100 einschließt. Der Steuerblock 100 umfaßt einen Heißgasgenerator
mit Brennkammer 101 und Treibladung 102, sowie Steuerdüsen 12 und Ventilanordnungen
13. Durch Umsetzung der Treibladung 102 wird in der Brennkammer 101 ein heißes Gas
mit Temperaturen in der Größenordnung von 1400 K bis 2000 K erzeugt, mit dem über
Ventilanordnungen 13 Steuerdüsen 12 beaufschlagt werden. Die Steuerdüsen 12 liegen
in einer Querschnittseben der Hülle 11, wobei insgesamt vier Steuerdüsen 12 vorgesehen
sind, die gleichmäßig beabstandet auf dem Umfang eines Kreises angeordnet sind. Jeder
Steuerdüse 12 zugeordnet ist eine Ventilanordnung 13, wobei alle Ventile 13 ebenfalls
in einer Querschnittsebene der Hülle 11 liegend derart angeordnet sind, daß ihre Längsachsen
130 entlang einer Sehne des Hüllenquerschnitts ausgerichtet sind. In einer besonders
zweckmäßigen Anordnung liegen die Ventile 13 auf je einer Seite eines Quadrats innerhalb
der Querschnittsebene. Die vorstehend beschriebene Anordnung ergibt einen extrem flachbauenden
Steuerblock, der nur einen geringen Platzbedarf hat und somit nur einen geringen Anteil
des Nutzlastvolumens des Geschosses 10 beansprucht. Die symmetrische Anordnung von
Steuerdüsen 12 und Ventilen 13 führt zudem im Bereich des Steuerblocks 100 zu einer
sehr gleichmäßigen Massenverteilung im Bezug auf die Längsachse 10 a des Geschosses,
was im Hinblick auf eine gegebenenfalls erforderliche Drallbeaufschlagung des Geschosses
10 von Vorteil ist. Da die Wirkrichtung der Ventilanordnungen 13 in einer senkrecht
zur Längsachse 10 a des Geschosses 10 liegenden Querschnittsebene verläuft, können
sich vornehmlich in Längsachsenrichtung entfaltende Beschleunigungskräfte nicht nachteilig
auf die Öffnungs- bzw. Schließfunktion der Ventile 13 auswirken.
[0009] Das in der Brennkammer 101 erzeugte Heißgas gelangt über Bohrungen 12 a, die von
den Ventilen 13 im Öffnungs- bzw. Schließungssinne beaufschlagbar sind, zu den Steuerdüsen
12. Durch selektive Ansteuerung der Steuerdüsen 12 kann über die jeweils paarweise
diametral gegenüberliegend angeordneten Steuerdüsen 12 ein Steuerimpuls zwecks Flugbahnkorrektur
in vier Richtungen ausgeübt werden.
[0010] In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung besteht das den Kolben
13 a betätigende Stellglied 13 c des Ventils 13 aus einem Metall mit Formgedächtnis.
Derartige Metalle sind elektrothermisch aktivierbar, d. h. durch Wärmezufuhr wandelt
sich in relativ kurzer Zeit von etwa 100 ms ein vorhandenes Martensitgefüge in ein
Austenitgefüge um, und zwar reversibel, so daß sich bei Wärmeentzug der Vorgang wieder
umkehrt. Bei dieser Umwandlung, die durch Wärmezufuhr vermittels eines Heizelements
13 b erzeugt wird, führt das Stellglied 13 c beispielsweise einen Hub zwischen ein
und 10 mm aus, wobei es eine Kraft bis zu 300 N aufbringen kann. Derartige Stellglieder
zeichnen sich im Vergleich zu herkömmlichen Elektromagneten bei gleicher Leistung
durch ein wesentlich kleineres Bauvolumen und ein wesentlich kleineres Gewicht aus.
Auch durch diese Eigenschaften wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe unterstützt.
Stellglieder der genannten Art bzw. dafür geeignete Metalle mit Formgedächtnis werden
beispielsweise von der Firma Raychem vertrieben. Um einen für die Funktion des Stellgliedes
13 c nachteiligen Einfluß der durch die Bohrungen 12 a zu den Steuerdüsen 12 geleiteten
heißen Gase auszuschließen, ist der mit dem Stellglied 13 c verbundene Kolben 13 a
zweckmäßig aus einem Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit, vorzugsweise Keramik
oder Siliciumnitrid hergestellt.
1. Steuerblock (100) für ein endphasengelenktes Geschoß (10) mit einem eine Brennkammer
(101) zum Abbrand einer Treibladung (102) umfassenden Heißgasgenerator, mit von Heißgas
beaufschlagten Steuerdüsen (12) und Ventilanordnungen (13) zur Beeinflussung des Heißgasstromes,
wobei in einer Querschnittsebene der Hülle (11) liegend vier gleichmäßig beabstandete
Steuerdüsen (12) und ein jeder Steuerdüse (12) zugeordnetes Ventil (13) vorgesehen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Ventil (13) mit seiner Ventillängsachse (130)
in der Querschnittsebene entlang einer eine Seite eines Quadrates bildenden Sehne
des Hüllenquerschnitts liegend angeordnet ist.
2. Steuerblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (13) ein Stellglied
(13c) aus einem Metall mit Formgedächtnis umfaßt, das infolge elektrothermischer Beaufschlagung
durch ein Heizelement (13b) hinsichtlich seiner Länge veränderbar ist.
3. Steuerblock nach Anspruch 1 und 2, dadurh gekennzeichnet, daß mit dem Stellglied
(13c) ein aus Keramik oder Siliciumnitrid bestehender Kolben (13a) verbunden ist.
1. Steering block (100) for a missile (10) guided in the terminal phase, the block
having a hot-gas generator comprising a combination chamber (101) for the combustion
of a propulsive charge, with control nozzles (12) subjected to the action of hot gas
and valve systems (13) designed to influence the flow of hot gas, four control nozzles
(12) at equal spacings apart and a valve (13) associated with each control nozzle
(12) being provided in a cross-sectional plane of the casing (11), characterised by
the fact that each valve (13) is positioned by its longitudinal axis (130) in the
cross-sectional plane, along a chord of the cross section of the casing, which chord
forms a side of a square.
2. Control block in accordance with Claim 1, characterised by the fact that the valve
(13) comprises a control element (13c) made of a metal with a shape memory, of which
the length is variable through electro-thermal activation by a heating element (13b).
3. Control block in accordance with Claims 1 and 2, characterised by the fact that
a piston (13a) consisting of ceramic or silicon nitride is connected with the control
element (13c).
1. Bloc de commande (100) pour un projectile commandé en phase finale comportant une
chambre de combustion (101) pour brûler une charge propulsive (102) comprenant un
générateur de gaz chauds, des tuyères de commande (12) soumises aux gaz chauds, et
des dispositifs à clapet (3) pour agir sur le courant des gaz chauds, quatre tuyères
de commande (12) espacées régulièrement se trouvant dans un plan transversal du corps
de projectile (11) et un clapet (13) associé à chaque tuyère (12), caractérisé en
ce que chaque clapet (13) est disposé avec son axe longitudinal (130) le long d'une
corde de la section de corps de projectile formant l'un des côtés d'un quadrilatère,
dans le plan de section droite.
2. Bloc de commande selon la revendication 1, caractérisé en ce que le clapet (13)
comprend un organe de commande (13c) en métal à mémoire de forme dont la longueur
peut être modifiée sous l'effet d'une action électro-thermique grâce à un élément
chauffant (13b).
3. Bloc de commande selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'un piston
(13a) constitué de céramique ou de nitrure de silicium est lié à l'organe de commande
(13c).
