(19)
(11) EP 0 219 739 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
12.07.1989  Patentblatt  1989/28

(21) Anmeldenummer: 86113595.2

(22) Anmeldetag:  02.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 27/10

(54)

Vorrichtung zum Bündeln oder Umwickeln von länglichen Dingen

Device for bundling or taping elongated objects

Dispositif à botteler ou à envelopper des éléments allongés


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.10.1985 DE 3536955

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
29.04.1987  Patentblatt  1987/18

(73) Patentinhaber: Wella Aktiengesellschaft
64295 Darmstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Kemmler, Heinrich
    D-6431 Hauneck 1 (DE)
  • Will, Heinrich
    D-6419 Haunetal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 156 584
DE-A- 3 019 929
US-A- 3 063 212
US-A- 3 864 191
DE-A- 602 370
US-A- 2 651 900
US-A- 3 547 737
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Durch die US-A-2 651 900 ist eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Hierbei ist eine Einrichtung zur Schlaufenbildung einer Klebebandspule vorgesehen, die dazu dient, daß zumindest für den Anfang des Umwickelvorgangs keine Kräfte zum Abziehen des Klebebands von der Spule aufgebracht werden müssen. Für eine automatische Schlaufenbildung für eine bestimmte Klebebandlänge wird der Bandanfang durch eine Fingerfeder festgehalten und die Bandspule von dieser weg- und zubewegt, wobei die Feder mit ihrer Fingerspitze durch kleinflächige Krafteinwirkung das Band bleibend plastisch verformt und dadurch kein präzises Umwickeln von Dingen möglich ist, andererseits weist die Bandandruckeinrichtung ein elastisches Band auf, das in seinem Elastizitätsverhalten sehr beansprucht wird (Elastizitätsermüdung) und eine relativ hohe Reibung zwischen den Bandoberflächen (Oberflächenabrieb) aufweist, insbesondere wenn das Andruckband aus Gummi besteht.

    [0003] Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile bei einer gattungsgleichen Vorrichtung zu verhindern.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

    [0005] In vorteilhafter Weise ist ein Umlenkrad mit einem Freilauf in Transportrichtung des Klebebandes vorgesehen, das zwischen einer Klebebandaufnahme und einem Wickelrad angeordnet ist und dadurch für eine Schlaufenbildung sorgt, daß die Klebebandaufnahme von dem Umlenkrad weg- und zurückbewegt wird, wobei das Klebeband mit seiner Klebeseite mit dem Umlenkrad kommuniziert und von der Kleberolle abgezogen wird, vorzugsweise durch einen Hubzylinder.

    [0006] Eine genaue Positionierung des Bandanfangs auf der Auflage des zylindrischen Rades ist dadurch gewährleistet, daß in Nähe der Einrichtung bzw. des zylindrischen Rades ein zweites Rad mit einem Freilauf versehen ist und dadurch eine unerwünschte Schlaufenbildung durch die Elastizität des Bandes weitgehenst verhindert.

    [0007] Das Umlenkrad bildet mit seiner radialen, gleichmäßig rauhen Oberfläche einerseits genug Kontakt zur Klebeseite des Klebebandes, um das Klebeband von der Klebebandrolle mittels des Freilaufes abziehen zu können, andererseits das Klebeband in Freilaufrichtung leicht abziehen zu können.

    [0008] Zur Einstellung der Friktion ist die Klebebandaufnahme mit einer Stellschraube eingerichtet.

    [0009] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Bandandruckeinrichtung als zwei sich symmetrisch gegenüberliegende Andruckteile ausgestaltet, die jeweils an einem Ende parallel zur Randnähe der Öffnung innenseitig mit einem Gelenk verbunden sind und V-förmig zulaufen und am anderen Ende unter gegenseitiger Spannung von Federn stehen.

    [0010] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die maulartige, gefederte Bandandruckeinrichtung mit zwei sich symmetrisch gegenüberliegenden V-förmigen Bandfedern ausgebildet, die jeweils an ihrer Biegekante parallel zur Randnähe des Öffnungsschnitts innenseitig mit einem Gelenk verbunden sind, wobei die sich gegenüberliegenden Schenkel der Bandfedern V-förmig zulaufen und am anderen Ende der Schenkel unter gegenseitiger Federspannung stehen. Hierdurch wird erreicht, daß die Bandfedern die gleiche Funktion wie Andruckteile haben, die damit eingespart werden können.

    [0011] - Dadurch, daß die Schenkel der Bandfedern seitens ihrer freien Enden mit parallelen Schlitzen versehen sind, sind mit einer solchen Bandfeder kleinere Unebenheiten von umzuwickelnden, länglichen Dingen gut überbrückbar, ohne daß die Bandfeder ganz bis zum höchsten Punk der Oberfläche des zu umwickelnden Dinges angehoben wird.

    [0012] Für eine axiale Fixierung der zu umwickelnden Dinge ist beiderseits des Wickelrades ein koaxial angeordneter Anschlag vorgesehen. Je nach Dicke des zu umwickelnden Dinges kann durch einen radial zum Wickelrad verstellbaren Anschlag eine genaue axiale Position eingestellt werden.

    [0013] Zur weiteren Erleichterung des Bündel- bzw. Umwickelvorganges ist in vorteilhafter Weise der Anschlag mit einem Schalter für die Rotation des Wickelrades ausgebildet. Durch eine UND-Logikschaltung der beiden Schalter kann vorgesehen werden, daß die Rotation des Wickelrades nur dann bewirkt werden kann, wenn beide Schalter betätigt sind, was besonders vorteilhaft hinsichtlich Unfallschutzmaßnahmen ist.

    [0014] Zwecks Fixierung des Klebebandanfangs weist die Andruckführung eine schmale Kontaktfläche für die Klebeseite des Bandes zwecks Haltens auf.

    [0015] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung durch die Figuren und Beschreibung näher erläutert.

    [0016] Es zeigt:

    Fig. 1 aus einer Gesamtseitenansicht die Vorrichtung mit einer teilweisen Schnittdarstellung im Wickelradbereich ;

    Fig. 2 eine entsprechende um 90 Grad verdrehte Seitenansicht mit einer teilweisen Schnittdarstellung A-A im Wickelradbereich;

    Fig. 3 einen Ausschnitt der Vorrichtung mit einer seitlichen Ansicht auf den Wickelradbereich;

    Fig. 4 eine Teilansicht auf die Öffnung des Wickelrades;

    Fig. 5 eine Ausschnittsdarstellung auf die Andruckführung von oben;

    Fig. 6 ein in einem Schnitt dargestelltes Wickelrad;

    Fig. 7 eine mit Schlitzen versehene Bandfeder für die Bandandruckeinrichtung;

    Fig. 8 in einem Ausschnitt eine Seitendarstellung der Vorrichtung während des Wickelvorgangs.



    [0017] In der Fig. 1 ist in einer Seitenansicht die Vorrichtung 1 dargestellt. Für die Aufnahme einer Klebebandrolle 2 ist an der Vorrichtung 1 eine Klebebandaufnahme 3 in Form eines Wickeldorns 4 angeordnet. Das Klebeband 5 verläuft über mehrere Räder 6, 7, 8, 9 von der Klebebandaufnahme 3 zum zylindrischen Rad 10 hin, wobei dieses Rad 10 als Auflage 11 der nicht klebenden Seite des Anfangs des Klebebandes 5 dient. Zum Bereithalten des Anfangs des Klebebandes 5 ist im Bereich vor der Öffnung 12 des Wickelrades 13 eine Einrichtung 14 angeordnet.

    [0018] Diese Einrichtung 14 besteht im wesentlichen aus dem zylindrischen Rad 10 und einer Andruckführung 15. Die Andruckführung 15 weist zwecks Haltens des Bandes 5 eine schmale Kontaktfläche 16 für die Klebeseite 17 auf. Darüber hinaus ist an der Andruckführung 15 ein Bandumlenker 18 angeordnet, der das Band 5 mittig zu Öffnung 12 des Wickelrades 13 führt.

    [0019] Das Wickelrad 13 besteht im wesentlichen aus einem hohlzylindrischen Rad, das eine segmentartige Öffnung 12 sowie beiderseits des Wickelrades 13 einen Zahnkranz 19, 20 für einen Radialantrieb aufweist. Innerhalb des Wickelrades 13 ist eine Bandandruckeinrichtung 21 geordnet, die zwei sich symmetrisch gegenüberliegende Andruckteile 22, 23 aufweist, die jeweils an einem Ende parallel zur Randnähe der Öffnung 12 innenseitig mit einem Gelenk 24, 25 verbunden sind und V-förmig zulaufen und am anderen Ende unter gegenseitiger Spannung von Federn 26, 27 stehen.

    [0020] Durch eine Einrichtung 28 wird nach jedem Wickelvorgang das Wickelrad 13 in eine Bereitschaftsstellung mit einer frei zugänglichen Öffnung 12 überführt. Diese Stellung zeigt Fig. 1. Die Einrichtung 28 besteht im wesentlichen aus einem druckluftangetriebenen Motor 29, der ein Zahnrad 30 antreibt. Dieses Zahnrad 30 ist so ausgebildet, daß es pro Wickelvorgang jeweils nur eine Umdrehung ausführt. Ein Zwischengetriebe 31 ist so ausgelegt, daß mit der einen Umdrehung des Zahnrades 30 das Wickelrad 13 beispielsweise 4 Umdrehungen ausführt. Ein Hubzylinder 32 löst das Zahnrad 30 aus seiner Verrastung und wird zusammen mit dem Motor 29 gestartet. Nach Beendigung dieser Umdrehung des Zahnrades 30 wird über einen Hebel 33 der Motor 29 über ein Abschaltventil 34 ausgeschaltet. Der bei diesem Stoppvorgang auf den Arretierungshaken 35 und der Rastnase 36 entstehender Impuls wird über die Stange 37 auf einen Ölstoßdämpfer 38 übertragen und dort aufgefangen. Eine Rücklaufsperre 39 fängt den Gegenimpuls auf.

    [0021] Zwischen der Öfffnung 12 des Wickelrades 13 und dem zylindrischen Rad 10 ist eine Bandschneideinrichtung 42 angeordnet, die aus einem Schneidmesser 43 und einem Amboß 44 besteht. Zum Abschneiden des Klebebandes 5 wird der Amboß 44 von einem Hubzylinder 45 gegen das Schneidmesser 43 angetrieben, wobei das gabelförmige Endstück des Ambosses 44 auf Schneidmesser 43 umschließt und damit das Klebeband 5 zerschneidet. Weiterhin hat die gabelförmige Ausgestaltung des Ambosses 44 den Vorteil einer Unfallgefahrverminderung. Der Hubzylinder 45 ist durch einen vorgebbaren zeitverzögerten Impuls von einem einstellbaren Steuerventil 46 steuerbar. Die Zeitverzögerung kann an dem Stellrad 47 eingestellt werden.

    [0022] Für die Schlaufenbildung des Klebebandes 5 ist der Klebebandaufnahme 3 eine Einrichtung 48 für Relativbewegungen zu dem Umlenkrad 6 versehen. Die Einrichtung 48 besteht aus einem Hubzylinder 49, der mit seinem Kolben Relativbewegungen zum Umlenkrad 6 hin ausführt und wobei zwecks größerer Stabilität der Klebebandaufnahme 3 ein drehbarer Führungshebel 50 zugeordnet ist. Zum Zwecke einer Schlaufenbildung des Klebebandes 5 vergrößert der Hubzylinder 49 die Distanz zwischen der Klebebandaufnahme 3 und dem Rad 6 um einen solchen Teil, wie es für die Länge des Klebebandes 5 für einen Umwickelvorgang notwendig ist. Diese Schlaufenbildung wird dadurch ermöglicht, daß das Rad 6 einen Freilauf im Uhrzeigersinn aufweist, so daß beim Wegbewegen der Klebebandaufnahme 3 von dem Rad 6 dieses sperrt und durch Kontakt mit der Klebeseite 17 das Band 5 festgehalten wird. Zur Einstellung der Friktion ist die Klebebandaufnahme 3 mit einer Stellschraube 53 eingerichtet.

    [0023] An der Rückseite der Vorrichtung 1 ist ein Druckluftanschluß 51 für die Hubzylinder und den druckluftangetriebenen Motor 29 angeordnet. Eine Befestzgungsaufnahme 52 ist am unteren, hinteren Teil der Vorrichtung 1 für die wahlweise Befestigung auf einem Tisch oder an einem verstellbaren Stativ vorgesehen.

    [0024] Eine vereinfachte Seitenansicht auf die vordere Seite der Vorrichtung 1 ist in der Fig. 2 dargestellt. Hieraus geht insbesondere die Lage und Dimensionierung der Einrichtung 48, des Wickelrades 13 und des Motors 29 hervor.

    [0025] Beiderseits des Wickelrades 13 ist ein verstellbarer Anschlag 54, 55 vorgesehen, der die zu umwickelnde Dinge in etwa zentrisch im Wickelrad 13 fixiert. Die Schnittdarstellung des Wickelrades 13 entspricht dem Schnitt A - A gemäß Fig. 1.

    [0026] In der Fig. 3 ist der Bereich des Wickelrades der Vorrichtung 1 dargestellt. Der Anschlag 55 ist hier als pneumatischer Schalter 56 mit jeweils einem Drucklufteinlaß und -auslaß 57, 58 versehen. Werden beidseitig des Wickelrades 13 Schalter 56 vorgesehen, so können diese Schalter 56 derart logisch miteinander verbunden werden, daß zu umwickelnde Dinge 59 nur dann vom Wickelrad 13 umwickelt werden können, wenn daß zu umwickelnde Ding 59 in etwa zentrisch im Wickelrad 13 plaziert ist. Über den Schalter 56 wird über die Druckluftein-/ -auslaßleitung 57, 58 der Motor 29 gestartet.

    [0027] Das Rad 9 ist mit einem Freilauf vorgesehen, damit sich das Band 5 nicht in Richtung des Rades 6 bzw. der Klebebandaufnahme 3 zurückziehen kann. Zwecks Einstellung der Friktion an dem Rad 9 ist dieses mit einer Schraube 60 versehen.

    [0028] Während die Halterung 61 für das zylindrische Rad 10 ortsfest geordnet, ist die darüber liegende Andruckführung 15 an dem Drehpunkt 62 drehbar gelagert. Der obere Teil der Halterung 61 dient als Führung 63 eines Dings 59. Das Gegenstück dazu ist die untere Seite der Andruckführung 15. Dadurch wird das zu umwickelnde Ding 59 wie mit einer federnde Zange ins Zentrum des Wickelrades 13 geführt, unabhängig vom Durchmesser des Dings 59. Für die Umlenkung des Bandes 5 in das Wickelrad 13 hinein dient der Bandumlenker 18.

    [0029] Für ein großes Widerstandsmoment des Bandes 5 mit der Oberfläche der Räder 6, 9, die mit einem Freilauf versehen sind, ist das Klebeband 5 mit seiner Klebeseite 17 mit ca. einer 1/4 bis einer 1/2 Umdrehung umschlungen.

    [0030] Zwecks axialer Sicherung des Wickelrades 13 ist dieses seitlich mit einer Platte 64 gesichert. Vorzugsweise ist die Platte 64 aus einem reibungsarmen Werkstoff bzw. Kunststoff ausgebildet.

    [0031] In der Fig. 4 ist in einer Ansicht von vorn die Vorrichtung 1 gemäß der Fig. 3 dargestellt.

    [0032] In einer vergrößerten Teilansicht der Andruckführung 15 ist das Halten des Klebebandes 5 an der Kontaktfläche 16 der Andruckführung 15 verdeutlicht. Der Bandumlenker 18 tritt dann in Wirkung, wenn das Band 15 vom Ding 59 über die Führung 63, 63' ins Zentrum des Wickelrades 13 geführt wird (Fig. 3 und 5)

    [0033] Eine andere Ausführungsform einer Bandandruckeinrichtung 21 ist in der Fig. 6 dargestellt. So weist die Bandandruckeinrichtung 21 zwei sich symmetrisch gegenüberliegende V-förmige Bandfedern 65, 66 auf, die jeweils an ihrer Biegekante 67, 68 parallel zur Randnähe der Öffnung 12 innenseitig mit einem Gelenk 24, 25 verbunden sind. Die sich gegenüberliegenden Schenkel 69, 70 der Bandfedern 65, 66 laufen V-förmig von den Gelenken 24, 25 zu und stehen an den Berührungspunkten der Schenkel 69, 70 unter gegenseitiger Federspannung. Dadurch wird eine separate Feder 26, 27 (Fig. 1) eingespart.

    [0034] In einer Weiterbildung der Bandandruckeinrichtung 21 ist in einer Seitenansicht in der Fig. 7 eine Bandfeder 65, 66 mit Schlitzen 71 im unteren Bereich des Schenkels 69, 70. Hierdurch wird es ermögicht, auch bei Dingen 59 unterschiedlichen Durchmessers einen auf die verschiedenen Durchmesser angepaßten Bandandruck zu erreichen.

    [0035] Eine Position des Wickelvorgangs zeigt die Fig. 8, wobei in dem Wickelrad 13 zwischen den beiden Andruckteilen 22, 23 ein Ding 59 mit dem Klebeband 5 durch Drehung des Wickelrades 13 in Pfeilrichtung umwickelt wird. Dazu befindet sich das Ding 59 in einer ortsfesten Position, z. B. durch Halten mit Händen, wobei das Ding 59 gegen einen hier nicht dargestellten Anschlag 54, 55 ruht.

    [0036] Im folgenden wird der Funktionsablauf der Vorrichtung 1 beschrieben:

    [0037] Gemäß Fig. 1 wird das Klebeband 5 mit seiner dem Gerät abgewandten Klebeseite 17 in die Vorrichtung 1 eingelegt. Dann wird gemäß Fig. 3 ein zu umwickelndes Ding 59 in die Einrichtung 14 bis zum Anschlag 54, 55 gedrückt, wobei das Ding 59 mit der Auflage 11 des zylindrischen Rades 10 das Klebeband 5 mit seiner Klebeseite 17 mit dem Ding 59 in Klebekontakt kommt und sich im Laufe des Weges auf dem Rad 10 in Richtung zum Anschlag 54, 55 hin um das Ding 59 klebend umschlingt. Sobald das Ding 59 auf der Führung 63, 63' in Höhe des Bandumlenkers 18 ist, hat das Ding 59 in etwa eine 180-Grad-Umwicklung erfahren. Sobald das Ding 59 den Anschlag 54, 55 erreicht hat und den Schalter 56 auslöst, wird (siehe Fig. 1!) der Hubzylinder 49 angesteuert für eine Hubbewegung, die die Klebebandaufnahme 3 vom Rad 6 wegdrückt, wobei sich durch den Freilauf des Rades 6 das Band 5 sich nicht mit in Richtung der Klebebandaufnahmebewegung ziehen kann. Hierdurch bildet sich eine Klebebandschlaufe. Danach wird die Klebebandaufnahme 3 durch den Hubzylinder 49 wieder in die ursprüngliche Position gebracht. Durch eine nicht dargestellte Steuerschaltung wird nun der Motor 29 synchron mit dem Hubzylinder 32 angesteuert, wobei der Hubzylinder 32 den Arretierungshaken 35 von der Steuerscheibe abhebt, wodurch das Zahnrad 30 vom Motor 29 angetrieben wird und über das Zwischengetriebe 31 das Wickelrad 13 antreibt. Diese Position ist in der Fig. 8 dargestellt.

    [0038] Nach einer vorgegebenen Zeit ab Beginn des Wickelvorgangs wird während des Wickelvorgangs mittels der Bandschneideinrichtung 42 das Band durch Ansteuerung des Hubzylinders 45 abgeschnitten. Die Bandlänge um das Ding 59 wird bestimmt durch die Größe der Zeitverzögerung, die mittels eines Stellrades 47 am Steuerventil 46 eingestellt werden kann.

    [0039] Nach einer Umdrehung des Zahnrades 30 rastet der Arretierungshaken 35 mit seiner Rastnase 36 auf der Scheibe des Zahnrades 30 ein und beendet damit den Wickelvorgang, der hier z. B. aus 4 Umdrehungen besteht. Natürlich muß die zu umwickelnde Bandlänge so bemessen sein, daß nach Beendigung des Wickelvorgangs die vorgegebene Bandlänge völlig um das Ding 59 umwickelt ist.

    [0040] Nun wird das mit Band 5 umwickelte Ding 59 aus der Bandandruckeinrichtung 21 über die Führung 63, 63' gezogen, wobei das Ding 59 den Anfang des abgeschnittenen Bandes 5 in die Position gemäß Fig. 1 bringt.

    [0041] Damit das abgeschnittene Band 5 sich nur sehr wenig aufgrund seiner Elastizität in Richtung der Klebebandaufnahme 3 zurückziehen kann, ist das Rad 9 mit einem Freilauf versehen, der dieses verhindert, bzw. eine unerwünschte Schlaufenbildung zwischen dem Rad 9 und dem Rad 7 verhindert. Dadurch ist gewährleistet, daß der Bandanfang mit der vorgesehenen Länge des Bandes 5 auf der Auflage 11 zu liegen kommt.

    [0042] Durch eine Einrichtung 72 kann das vordere Ende der Andruckführung 15 relativ zum zylindrischen Rad 10 in Abhängigkeit von dem Durchmesser des zu umwickelnden Dinges 59 verschoben werden, wobei zwar die Einrichtung 72 ortsfest mit der Andruckführung 15 verbunden ist, jedoch mit der Andruckführung 15 mitfedert.

    [0043] Die vorliegende Erfindung ermöglicht ein vollautomatisches Umwickeln bzw. Bündeln von länglichen Dingen 59, wobei lediglich das Ding 59 per Hand in das Wickelrad 13 ein- und ausgeführt werden zu braucht.

    Bezugszeichenliste



    [0044] 

    1. Vorrichtung

    2. Klebebandrolle

    3. Klebebandaufnahme

    4. Wickeldorn

    5. Klebeband

    6. Rad

    7. Rad

    8. Rad

    9. Rad

    10. zylindrisches Rad

    11. Auflage

    12. Öffnung

    13. Wickelrad

    14. Einrichtung

    15. Andruckführung

    16. Kontaktfläche

    17. Klebeseite

    18. Bandumlenker

    19, 20. Zahnkranz

    21. Bandandruckeinrichtung

    22, 23. Andruckteil

    24, 25. Gelenk

    26, 27. Feder

    28. Einrichtung

    29. Motor

    30. Zahnrad

    31. Zwischengetriebe

    32. Hubzylinder

    33. Hebel

    34. Abschaltventil

    35. Arretierungshaken

    36. Rastnase

    37. Stange

    38. Ölstoßdämpfer

    39. Rücklaufsperre

    40. Sperre

    42. Bandschneideinrichtung

    43. Schneidmesser

    44. Amboß

    45. Hubzylinder

    46. Steuerventil

    47. Stellrad

    48. Einrichtung

    49. Hubzylinder

    50. Führungshebel

    51. Druckluftanschluß

    52. Befestigungsaufnahme

    53. Stellschraube

    54, 55. Anschlag

    56, 56'. pneumatischer Schalter

    57, 58. Drucklufteinlaß/-auslaßleitung

    59. Ding

    60. Friktionsschraube

    61. Halterung

    62. Drehpunkt

    63, 63'. Dingführung

    64. Platte

    65, 66. Bandfeder

    67, 68. Biegekante

    69, 70. Schenkel

    71. Schlitze

    72. Einrichtung




    Ansprüche

    1. Vorrichtung (1) zum Bündeln oder Umwickeln von länglichen Dingen (59), beispielsweise Kabeln, mittels Klebebandes (5) mit einem mit einer segmentartigen Öffnung (12) versehenen, radial angetriebenen hohlzylindrischen Wickelrad (13), das innerhalb des Wickelrades (13) mit einer mitlaufenden Bandandruckeinrichtung (21) versehen ist, daß die Klebebandaufnahme (3) und das Wickelrad (13) auf gleicher Ebene liegend angeordnet sind, wobei zwecks Schlaufenbildung des Klebebandes (5) die Klebebandaufnahme (3) mit einer Einrichtung (48) für Relativbewegungen zu einem Umlenkrad (6) versehen ist, dadurch gekennzechnet, daß zwischen der Klebebandaufnahme (3) und dem Wickelrad (13) mindestens ein Umlenkrad (6) mit einem Freilauf in Transportrichtung des Klebebandes (5) vorgesehen ist und mit der Klebeseite (17) mit dem Umlenkrad (6) kommuniziert.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzechnet, daß ein zweites Rad (9) mit einem Freilauf in Transportrichtung des Klebebandes (5) vorgesehen ist und nahe einer Einrichtung (14) zum Bereithalten eines Klebebandanfangs angeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzechnet, daß das Umlenkrad (6) radial mit einer gleichmäßig rauhen Oberfläche versehen ist.
     
    4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzechnet, daß die Klebebandaufnahme (3) mit einer Friktionseinstelleinrichtung (53) für einen Wickeldorn (4) versehen ist.
     
    5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzechnet, daß die Bandandruckeinrichtung (21) zwei sich symmetrisch gegenüberliegende Andruckteile (22, 23) aufweist, die jeweils an einem Ende parallel zur Randnähe der Öffnung (12) innenseitig mit einem Gelenk (24, 25) verbunden sind und V-förmig zu laufen und am anderen Ende unter gegenseitiger Spannung von Federn (26, 27) stehen.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzechnet, daß die Bandandruckeinrichtung (21) zwei sich symmetrisch gegenüberliegende V-förmige Bandfedern (65, 66) aufweist, die jeweils an ihrer Biegekante (67, 68) parallel zur Randnähe der Öffnung (12) innenseitig mit einem Gelenk (24, 25) verbunden sind, wobei die sich gegenüberstehenden Schenkel (69, 70) der Bandfedern (65, 66) V-förmig zu laufen und am anderen Ende der Schenkel (69, 70) unter gegenseitiger Federspannung stehen.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzechnet, daß die Schenkel 69, 70) der Bandfedern (65, 66) seitens ihrer freien Enden mit parallelen Schlitzen (71) versehen sind.
     
    8. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzechnet, daß beiderseitig des Wickelrades (13) ein koaxial angeordneter Anschlag (54, 55) vorgesehen ist, der radial zum Wickelrad (13) verstellbar ausgebildet ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzechnet, daß der Anschlag (54, 55) als ein Schalter (56) für die Rotation des Wickelrades (13) ausgebildet ist.
     
    10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzechnet, daß zwecks Haltens des Bandendes eine Andruckführung (15) vorgesehen ist, die eine schmale Kontaktfläche (16) für die Klebeseite (17) des Bandes (5) aufweist.
     


    Claims

    1. An apparatus (1) for bundling or wrapping elongate objects (59), for example cables, by means of adhesive tape (5) with a hollow cylindrical winding wheel (13), which is provided with a segmental opening (12) and is driven radially and which is provided inside the winding wheel (13) with a co-rotating tape pressing-on device (21), the adhesive-tape receiving means (3) and the winding wheel (13) being arranged so as to lie in the same plane, wherein, in order to form the adhesive tape (5) into loops, the adhesive-tape receiving means (3) is provided with an apparatus (48) for relative movements with respect to a deflexion wheel (6), characterized in that at least one deflexion wheel (6) with a freewheel action in the direction of travel of the adhesive tape (5) is provided between the adhesive-tape receiving means (3) and the winding wheel (13) and is in contact with the deflexion wheel (6) on the adhesive side (17).
     
    2. An apparatus according to Claim 1, characterized in that a second wheel (9) with a freewheel action is provided in the direction of travel of the adhesive tape (5) and is arranged near an apparatus (14) for keeping available the beginning of an adhesive tape.
     
    3. An apparatus according to Claim 1 or 2, characterized in that the deflexion wheel (6) is provided radially with a uniformly rough surface.
     
    4. An apparatus according to at least one of the preceding Claims, characterized in that adhesive-tape receiving means (3) is provided with a friction-setting device (53) for a winding mandrel (4).
     
    5. An apparatus according to at least one of the preceding Claims, characterized in that the tape pressing-on device (21) has two pressing-on parts (22, 23) which are arranged symmetrically opposite each other and which are respectively connected on the inside a pivot (24, 25) at one end parallel to the vicinity of the edge of the opening (12) and converge in a V shape and are urged together by springs (26, 27) at the other end.
     
    6. An apparatus according to Claim 5, characterized in that the tape pressing-on device (21) comprises two symmetrically opposite V-shaped tape springs (65, 66) which are connected respectively on the inside to a pivot (24, 25) at their bending edge (67, 68) parallel to the vicinity of the edge of the opening (12), the opposite arms (69, 70) of the tape springs (65, 66) converging in a V shape and being urged together by spring action at the other end of the arms (69, 70).
     
    7. An apparatus according to Claim 6, characterized in that the arms (69, 70) of the tape springs (65, 66) are provided with parallel slots (71) at their free ends.
     
    8. An apparatus according to at least one of the preceding Claims, characterized in that on both sides of the winding wheel (13) a co-axially arranged stop (54, 55) is provided which is formed so as to be adjustable radially to the winding wheel (13).
     
    9. An apparatus according to Claim 8, characterized in that the stop (54, 55) is constructed as a switch (56) for the rotation of the winding wheel (13).
     
    10. An apparatus according to at least one of the preceding Claims, characterized in that a pressing-on guide (15), which has a narrow contact surface (16) for the adhesive side (17) of the tape (5), is provided for holding the end of the tape.
     


    Revendications

    1. Dispositif (1) pour empaqueter ou enrouler des objets allongés (59), par exemple des câbles, au moyen de tuban adhésif (5) comportant une roue de bobinage (13) cylindrique creuse entraînée radialement, comportant une ouverture (12) en forme de segment et qui est pourvue à l'intérieur de la roue de bobinaux (13) d'un dispositif d'appui de la bande (21) tournant avec elle dans lequel l'organe de réception de ruban adhésif (3) et la roue de bobinage (13) sont disposés de façon à se trouver dans le même plan, l'organe de réception de ruban adhésif (3) comportant, pour la formation de boucles du ruban adhésif (5), un dispositif (48) pour des déplacements relatifs par rapport à une roue de renvoi (6), caractérisé en qu'entre l'organe de réception de ruban adhésif (3) et la roue de bobinage (13), au moins une roue de renvoi (6) à roue libre dans le sens de transport du ruban adhésif (5) es prévue et lequel communique par la face adhésive (17) avec la roue de renvoi (6).
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une seconde roue (9) à roue libre est prévue dans la direction de transport du ruban adhésif (5) et est placée près d'un dispositif (14) déstiné à maintenir le début d'un ruban adhésif en état de disponibilité.
     
    3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la roue de renvoi (6) comporte radialement une surface de rugosité uniforme.
     
    4. Dispositif selon l'une au moins des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'organe de réception de ruban adhésif (3) comporte un dispositif de réglage de friction (53) pour un mandrin de bobinage (4).
     
    5. Dispositif selon l'une au moins des revendications précédentes caractérisé en ce que le dispositif d'appui de ruban (21) comporte deux éléments d'appui diamétralement opposés (22, 23) qui sont reliés chacun à une extrémité parallélement à la périphérie de l'ouverture (12), intérieurement, à une articulation (24, 25) et convergent en V et sont soumises, à l'autre extrémité, à la tension réciproque de ressorts (26, 27).
     
    6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que le dispositif d'appui de ruban (21) comporte deux ressort à ruban (65, 66) qui sont reliés chacun à leur bord de flexion (67, 68) parallèlement à la périphérie de l'ouverture (12), intérieurement, à une articulation (24, 25), les branches opposées (69, 70) des ressorts à ruban (65, 66) convergeant en V et étant soumises à une tension élastique réciproque à l'autre extrémité desdites branches (69, 70).
     
    7. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce que les branches (69, 70) des ressorts à ruban (65, 66) comportent des fentes (71) parallèles du côté de leurs extrémités libres.
     
    8. Dispositif selon l'une au moins des renven- dications précédentes, caractérisé en ce qu'on prévoit des deux côtés de la roue de bobinage (13) une butée (54, 55) disposée coaxialement qui est conformée de façon à etre mobile radialement par rapport à la roue de bobinage (13).
     
    9. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que la butée (54, 55) est réalisée sous la forme d'un commutateur (56) pour la rotation de la roue de bobinage (13).
     
    10. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, pour retenir l'éxtrémité du ruban, on prévoit un guide d'appui (15) qui comporte une surface de contact (16) étroite pour la face adhésive (17) du ruban (5).
     




    Zeichnung