(19)
(11) EP 0 223 949 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
12.07.1989  Patentblatt  1989/28

(21) Anmeldenummer: 86112713.2

(22) Anmeldetag:  15.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41G 5/08, F41G 7/20

(54)

Verfahren zur Erfassung, Verfolgung und Abwehr von Flugobjekten

Method for detection, tracking and defence of flying objects

Procédé de localisation, de poursuite et de défense des objets aériens


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.09.1985 DE 3533042

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
03.06.1987  Patentblatt  1987/23

(73) Patentinhaber: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Büttner, Winfried, Dr. Ing.
    D-8000 München 71 (DE)
  • Thiele, Edgar
    D-8000 München 60 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 3 131 089
US-A- 4 093 153
   
  • BOFORS, AIR DEFENCE WEAPONS-BOFI AA-SYSTEM
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erfassung, Verfolgung und Abwehr von Flugobjekten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Es ist z.B. aus Dokument DE-A 3 131 089 bekannt, im Gefechtsfeld mit mehreren an verschiedenen Standorten fest aufgestellten Waffensystemen eine zentrale Stelle mit einem Rundsuchsensor vorzusehen, der das gesamte Gefechtsfeld überwacht Werden feindliche Objekte geortet, dann werden Zieldaten dieser Objekte den Waffensystemen einzeln zugewiesen. Die voneinander abweichend Position von Rundsuchsensor und Waffensystem erfordert eine Zieldatentransformation, die auf den Standort des Waffensystems bezogen ist. Da die Ortskoordinaten fest installierter Waffensysteme im allgemeinen bekannt sind, haben die transformierten Zieldaten eine ausreichende Genauigkeit für eine Zielverfolgung bzw. für Abwehrmaßnahmen.

[0003] Im Gefechtsfeld nicht ortsfest stationierte Waffensysteme erfordern für die Bestimmung der Standortkoordinaten unter Umständen einen erheblichen Aufwand. Als Standort eines mobilen Waffensystems kann nur in seltenen Fällen ein trigonometrisch vermessener Punkt im Gefechtsfeld, der die Vorraussetzung für eine genaue Transformation der vom Rundsuchsensor zugewiesenen Zieldaten auf den Standort ermöglichen würde, gewählt werden.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art eine mit vertretbarem Aufwand im Gefechtsfeld durchführbare Standortbestimmung eines mobilen Waffensystems anzugeben, die eine Berechnung der auf den Standort bezogenen Zieldaten mit ausreichender Genauigkeit ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs gelöst.

[0005] Die Aufschaltwahrscheinlichkeit wird durch Anwendung dieses Verfahrens wesentlich verbessert, da die bei der Standortbestimmung durch den Schlupf des Antriebes des Fahrzeuges gegenüber dem Erdboden unvermeidbaren Fehler zu einer unter Umständen erheblichen Verschlechterung der DatengOte führen können.

[0006] In der ersten Phase der Korrektur der Zieldaten durch Transformation auf den aktuellen Standort des Waffensystems wird unter Verwendung der von der Fahrzeugnavigationsanlage ermittelten mehr oder weniger fehlerbehafteten Standortkoordinaten mittels manueller Nachsteuerung des Folgesensors des Waffensystems eine Aufschaltung herbeigeführt und so die genauen Zielkoordinaten durch den Folgesensor ermittelt.

[0007] Die Erfindung und weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Figuren 1 und 2 beispielhaft erläutert.

[0008] Es zeigen

Fig. 1 ein Feuerleitsystem mit einem zentralen Ortungsgerät und mehreren mobilen Waffensystemen mit je inem Folgesensor,

Fig. 2 ein Blockschaltbild der Zieldatenverarbeitung in einem Waffensystem.



[0009] In einer zentralen Stelle wird mit einem Überwachungssensor (Suchradar) SR ständig die Luftlage im Gefechtsfeld ermittelt. Im Luftraum auftauchende Flugobjekte werden vom Überwachungssensor erfaßt und deren Zieldaten nach identifizierung über eine koordinierende Stelle KS einem von mehreren im Gefechtsfeld stationierten Waffensystemen WS1 bis WSn mit je einem Folgeradar FR übermittelt. Für alle weiteren Vorgänge ist eine Transformation der zugewiesenen Zieldaten auf den Standort des Waffensystems erforderlich, welche die Kenntnis der Standortkoordinaten voraussetzt.

[0010] Für eine erste Transformation mit angenäherten Daten F des Oberwachungssensors SR werden die Werte der Fahrzeugnavigationsanlage FNA verwendet. Die Fehler, die bei dieser Transformation nicht zu vermeiden sind, gehen auf Ungenauigkeiten der Messung der Fahrstrecke mittels der Fahrzeugnavigationsanlage FNA zurück, die durch den Schlupf des Antriebes entstehen. Diese Fehler wirken sich nachteilig auf die Datengenauigkeit und damit auf die Aufschaltwahrscheinlichkeit des Waffensystems aus. Durch wiederholtes Inniziieren der Standortbestimmung durch die Fahrzeugnavigationsanlage FNA können diese Fehler nur teilweise be hoben werden.

[0011] Um trotzdem mit den fehlerhaften Standortdaten der Fahrzeugnavigationsanlage FNA zu genauen Zieldaten zu kommen, wird ein am Fahrzeug des Waffensystems befindlicher Folgesensor FR mit den transformierten Daten auf das zugewiesene Ziel aufgeschaltet. Die vom Folgesensor FR mit sehr hoher Genauigkeit ermittelten Zieldaten werden dann mit den weiterhin von der zentralen Stelle gelieferten Daten des zugewiesenen Zieles verglichen. Die Differenz zwischen zugewiesenen Zieldaten und vom Folgesensor FR ermittelten Zieldaten wird abgespeichert und bei allen weiteren Zielzuweisungen und Zieldatentransformatonen als Korrekturwert berücksichtigt.

[0012] Das in Fig. 2 dargestellte Zielverfolgungssystem zeigt Blockschaltbild der Einrichtung für die elektronische Datenverarbeitung und Datenauswertung eines mobilen Waffensystems zur Abwehr von feindlichen Flugobjekten. Mit RR ist ein rundsuchendes Radar bezeichnet, das die Zielkoordinaten eines georteten Zielobjektes Z einem von mehreren mobilen Waffensystemen WS zuweist. Die fahrzeugeigene Einrichtung besteht aus einem Folgesensor FR, einer Fahrzeugnavigationsanlage FNA und einer Datenaufbereitung DA mit einer Anzeigeeinrichtung PPI.

[0013] In einem Rechner MP werden die von der Zentralstation zugewiesenen Zieldaten auf die durch die Fahrzeitnavigationsanlage FNA ermittelten Ortskoordinaten des Standortes des Waffensystems WS transformiert und als Zielobjekt auf dem Bildschirm der Anzeigeeinrichtung PPI dargestellt. Der Folgesensor FR wird nun mittels Rollkugel oder Steuerknüppel vom Bedienungspersonal auf das dargestellte Ziel aufgeschaltet. Der Folgesensor FR liefert während der Verfolgung des Zielobjektes Z sehr genaue Zieldaten, die in einem Komparator K mit den transformierten zugewiesenen Zieldaten verglichen werden. Der ermittelte Differenzwert Δ wird in einem Speicher SP abgelegt und bei allen weiteren Zielzuweisungen durch die zentrale Stelle (Rundsuchradar) RR vor allem nach einer Standort- änderung des Waffensystems WS als Korrekturwert für die Darstellung auf dem PPI berücksichtigt

[0014] Bezugszeichenliste

SR, RR = Suchradar

KS = Koordinierende Stelle

WS1,2...n = Waffensysteme

FNA = Fahrzeugnavigationsanlage

Z = Zielobjekt

FR = Folgesensor

DA = Datenaufbereitung

PPI = Anzeigeeinrichtung

Mp = Rechner

K = Komparator

Sp = Speicher

Δ = Differenzwert




Ansprüche

Verfahren zur Erfassung, Verfolgung und Abwehr von Flugobjekten unter Verwendung eines zentralen gemeinsamen Rundsuchsensors für eine Anzahl mobiler, gegen die Flugobjekte gerichteter Waffensysteme mit je einem Folgesensor, einer eigenen Fahrzeugnavigationsanlage und einer Anzeigeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Rundsuchsensor (SR, RR) einem Waffensystem (WS1 ... WSn) zugewiesenen Zieldaten auf die durch die Fahrzeugnavigationsanlage (FNA) ermittelten Ortskoordinaten des Standortes des Waffensystems transformiert und als Ziel auf der Anzeigeeinrichtung (PPI) dargestellt werden, daß mit den transformierten Zieldaten der Folgesensor (FR) auf das Ziel (Z) aufgeschaltet wird und daß die nach dem Aufschalten mit dem Folgesensor ermittelten Zieldaten mit den vorher zugewiesenen transformierten Zieldaten verglichen und die Differenzwerte (Δ) als Korrekturwerte für die Zieldarstellung auf der Anzeigeeinrichtung (PPI) und für die Auswertung bei weiteren Zielzuweisungen an das Waffensystem (WS1...WSn) abgespeichert werden.
 


Claims

Method for the detection and tracking of and defence against flying objects, using a central common surveillance sensor for a number of mobile weapon systems which are directed against the flying objets and have one tracking sensor, a separate vehicle navigation systems and a display device each, characterized in that the targeted data allocated to a weapons system (WS1 ... WSn) by the surveillance sensor (SR, RR) are transformed to the position coordinates, determined by the vehicle navigation system (FNA), of the location of deployment of the weapons system and are represented as target on the display device (PPI), that the transformed target data are used for locking the tracking sensor (FR) to the target (Z) and that the target data determined by means of the tracking sensor after the locking are compared with the previously allocated transformed target data and the difference values (Δ) are stored as correction values for the representation of the target on the display device (PPI) and for the analysis during further target allocations to the weapons system (WS1 ... WSn).
 


Revendications

Procédé pour la détection, la poursuite et la défense contre des objets volants, avec utilisation d'un détecteur de veille panoramique commun, central, pour un certain nombre de systèmes d'armes mobiles dirigés contre les objets volants et possédant chacun un détecteur de poursuite, une installation de navigation propre au véhicule et un disposi- tif d'affichage, caractérisé en ce que les donnés de cible affectées par le détecteur de veille panoramique (SR, RR) à un système d'arme (WS1 ... WSn), sont transformées sur la base des coordonnées de lieu déterminées par l'installation de navigation du véhicule (FNA) de l'emplacement du système d'arme et sont représentées en tant que cible sur le dispositif d'affichage (PPI), que le détecteur de poursuite (FR) est accroché à la cible (Z) à l'aide des données de cible transformées et que les données de cibles déteminées après l'accrochage du détecteur de poursuite, sont comparées avec les données de cible affectées précédemment et transformées et les différences (Δ) sont mémorisées en tant que valeurs de correction pour la représentation de la cible sur le dispositif d'affichage (PPI) et pour l'exploitation lors d'attributions de cible consécutives au système d'arme (WS1 ... WSn).
 




Zeichnung