(19)
(11) EP 0 324 100 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.07.1989  Patentblatt  1989/29

(21) Anmeldenummer: 88120259.2

(22) Anmeldetag:  05.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 1/08, E04D 1/10, E04D 1/28, E04D 1/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL

(30) Priorität: 15.01.1988 DE 8800415 U

(71) Anmelder: Klöber, Johannes
D-58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Holtgreve, Johannes
    D-5830 Schwelm (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dacheindeckungsplatte


    (57) Die Erfindung betrifft eine Dacheindeckungsplatte, insbeson­dere aus Kunststoff, mit unterseitiger Stabilisierungsplatte 6), welche Stege (7) zur abstützenden Halterung an Dachlat­ten (8) besitzt und welche mit mindestens einem Loch zum Durchtritt eines Dachlatten-Befestigungszapfens versehen ist, und schlägt zur Erzielung einer zuordnungsgünstigen, stabilen Bauform vor, daß das Loch (14) im Bereich einer mit ihrer Breitfläche (13′) etwa in der Abstützebene der Stege (7) liegenden Haltelasche (13) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dacheindeckungsplatte gem. Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Dacheindeckungsplatten dieser Art bilden die Basis für Son­derausrüstungen in Form von Steigtritten, Laufrosten, Schnee­fanggitter oder dergleichen. Die meist aus Stahl bestehende, über Hakenabschnitte an den Dachlatten eingehängte Stabili­sierungsplatte überträgt die Belastung auf den Dachstuhl, sodaß die meist aus Kunststoff bestehende Dacheindeckungs­platte selbst vor höheren Beanspruchnungen geschützt ist. Zur Lagesicherung der Dacheindeckungsplatte dienen von der firstseitig nächstfolgenden Dacheindeckungsplatte der Sicht entzogene Verschraubungen. Es handelt sich um Befestigungs­zapfen, die in diesem Bereich vorgesehene Löcher durchset­zen. Durch Schlagregen, Flugschnee oder auch Kondensations­feuchte kann es hier, beispielsweise bei nicht richtig pas­senden Befestigungszapfen oder dem Verrotten von Unterleg­dichtscheiben, zu Undichtigkeit kommen. Abgesehen davon ist die Montage relativ zeitaufwendig und erfordert auch den Einsatz eines Schraubendrehers.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Dacheindek­kungsplatte ohne Stabilitätseinbuße zuordnungsgünstiger auszubilden.

    [0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patent­anspruchs 1 angegebene Erfindung.

    [0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dacheindeckungsplatte.

    [0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Dach­eindeckungsplatte geschaffen, die sich insbesondere durch montagegünstigen Aufbau auszeichnet. Die Befestigung ge­schieht nicht mehr unter Durchgriff der Dacheindeckungsplat­te. Entsprechend können die erläuterten Löcher entfallen. Auch ist die Bruchgefahr eliminiert, die in einem zu festen Anziehen der Befestigungszapfen bestand. Oft wurden die Befestigungszapfen auch mit dem Hammer ein gutes Stück einge­trieben. Dabei kam es ebenfalls zu Beschädigungen. Durch die gefundene erfindungsgemäße Lösung ist eine einfache verdeck­te Nagelung realisierbar, da nunmehr das Loch im Bereich einer mit ihrer Breitfläche etwa in der Abstützebene der Stege liegenden Haltelasche angeordnet ist. Der Befestigungs­zapfen liegt nicht mehr in Löserichtung der Dacheindeckungs­platte, sondern quer dazu. Die Haltelasche ist überdies so optimal zugänglich. Weiter erweist es sich als vorteilhaft, daß die Haltelasche aus der Stabilisierungsplatte freige­schnitten und ausgebogen ist. Der entsprechende Freischnitt läßt sich beim Ausstanzen eines entsprechenden Blechzu­schnitts gleich mitberücksichtigen. Auch erweist es sich als vorteilhaft, daß die Stege als mit ihrer Schmalkante die Abstützung bildende Haken gestaltet sind, mit einem die Dachplatte untergreifenden Hakenschenkel. Auf diese Weise ist selbst bei noch nicht vorgenommener Sicherung über die Haltelasche ein Ausheben der Dacheindeckungsplatte aufgrund entsprechender Sturmverhältnisse unterbunden. Zuordnungsbe­günstigend wirkt sich überdies die bauliche Maßnahme aus, daß am, den Stegen gegenüberliegenden Ende der Stabilisie­rungsplatte, Stützleisten vorgesehen sind, deren Auflagekan­ten-Länge im wesentlichen dem 2-fachen einer Dachlattenbrei­te entspricht. Dabei können die beim Stand der Technik dort noch vorgesehenen Stütznasen entfallen, die ein exaktes Einpassen und Messen erforderlich machten, was ebenfalls zeitaufwendig war. Die nun geschaffene Verlängerung der Auflagekanten hat überdies den Vorteil, daß statt eines beim Vorläufer speziellen Lattenprofils für die Abstützung der sogenannten Dachtritt-Pfanne nicht mehr auf besonders quer­schnitts-große Hölzer zurückgegriffen werden muß. Jetzt genügen vielmehr die üblichen Dachlatten-Querschnitte, wie sie zum Dachbau ohnehin zur Hand sind. Das Belastungsgewicht verteilt sich nun großflächiger auf den nebeneinander ange­ordneten Dachlatten. Dabei erweist es sich zudem als vorteil­haft, daß das traufseitige Stirnende der Stützleiste im Bereich vor dem Rücken des Hakens einer traufseitig folgen­den Dacheindeckungsplatte endet. Hier kann auf das lästige Messen verzichtet werden. Der firstseitig liegende Rücken des Hakens der nächstfolgenden Dacheindeckungsplatte, sei es nun eine mit Sonderausrüstung wie beschrieben oder eine übliche, bildet in vorteilhafter Weise den exakten Zuord­nungsanschlag für die der Stützleiste unterlegten Dachlatten­abschnitte. Da die Haken paarig vorhanden sind, entspricht auch die firstparallele Ausrichtung den Erfordernissen. Vorteilhaft ist es schließlich, daß die Auflagekante der Stützleisten fluchtend liegt zum Auflageabschnitt des Ste­ges. Das führt zu einer gut verteilten Belastung. Endlich bringt die Erfindung noch in Vorschlag, daß die Haltelasche mittig zwischen den Stegen angeordnet ist. Die Nagelzone liegt also gleichberechtigt beabstandet zu den Einhängeele­menten in Form der Haken-Stege.

    [0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 die erfindugsgemäß gestaltete Dacheindeckungsplatte in perspektivischer Ansicht, und zwar von der Rückseite her gesehen,

    Fig. 2 diese Dacheindeckungsplatte in montierten Zustand,

    Fig. 3 eine Seitenansicht der Dacheindeckungsplatte,

    Fig. 4 die Rückansicht in Richtung des Pfeiles A in Fig. 3 gesehen.



    [0008] Das Oberteil der dargestellten Dacheindeckungsplatte besteht aus Kunststoff. Hier handelt es sich zweckmäßig um wider­standsfähiges Hart-PVC.Der sogenannte Pfannentyp soll hier nicht weiter erläutert werden, da es sich um jeden üblichen, markterhältlichen Pfannentyp handeln kann.

    [0009] Auch hinsichtlich der Aufstockungselemente kann es sich um eine wahlweise Ausrüstung handeln; beim dargestellten Ausfüh­rungsbeispiel ist eine Konsole 1 bevorzugt, die oberseitig ein nicht näher dargestelltes Laufrost aufnehmen kann.

    [0010] Eine solche Konsole 1 kann unabhängig von der Dachneigung horizontal ausgerichtet werden. Sie schwengt dazu um eine horizontale Achse 2. Über eine zweite Achse 3 ist die einge­stellte Lage feststellbar, wozu ein die Konsole 1 lagernder Träger 4 die erforderlichen Ver- und Feststellmittel auf­weist.

    [0011] Der im Querschnitt gesehen U-förmige Träger 4 sitzt auf der Frontseite der Dacheindeckungsplatte. Er ist über Durchbre­chungen der Dacheindeckungsplatte durchsetzende Halteschrau­ben 5 mit einer im Rücken der Dacheindeckungsplatte liegen­den Stabilisierungsplatte 6 verbunden. Es handelt sich um eine feuerverzinkte Metallplatte im Grunde lang-rechteckigen Zuschnitt. Die längere Rechteckseite erstreckt sich in Dach­neigungsrichtung.

    [0012] Die in dieser Richtung gemessene Länge der Stabilisierungs­platte 6 entspricht im wesentlichen der, der Dacheindeckungs­platte.

    [0013] Firstseitig der Stabilisierungsplatte 6 bildet diese nach rückwärts abgewinkelte Stege 7 aus, dies zur abstützenden Halterung der Dacheindeckungsplatte an einer Dachlatte 8.

    [0014] Die Stege 7 formen die firstseitige Schmallängskante 8′ der Dachlatte 8 übergreifende Haken 9. Die paarig im Bereich der Längskanten der Stabilisierungsplatte ausgebildeten Haken 9 untergreifen mit einem traufenseitig ausgerichteten Haken­schenkel 10 die Dachlatte 8.

    [0015] Das Hakenmaul 11 ist größer als die Dicke der Dachlatte 8. Gemeint ist der lichte Abstand zwischen der Schmalkante 7′ des Steges und der korrespondierenden Schmalkante 10′ des Hakenschenkels 10. Hierdurch können auch größere Kantholzpro­file in das Hakenmaul ragen als beispielsweise die übliche Dachlatte.

    [0016] Gesichert wird die eingehängte Dacheindeckungsplatte durch einen Befestigungszapfen 12, beispielsweise in Form eines Nagels. Letzterer durchsetzt eine Haltelasche 13 der Stabili­sierungsplatte 6. Zum Durchtritt des Befestigungszapfens 12 weist die Haltelasche 13 ein Loch 14 auf.

    [0017] Die Haltelasche 13 ist aus der Stabilisierungsplatte 6 frei­geschnitten und quer liegend in Richtung der Lattung abgebo­gen. Die übergreifende Fläche 13′ fluchtet mit der Innenkan­te 9′ der Haken 9, liegt also in der diesbezüglichen Abstütz­ebene der Stege 7.

    [0018] Am diesen Stegen 7 gegenüberliegenden Ende der Stabilisie­rungsplatte 6 befinden sich Stützleisten 15. Letztere er­strecken sich ebenfalls im Bereich der Längskanten der Stabi­lisierungsplatte 6. Die beim Zuschnitt gleich mitzuberück­ sichtigenden Stützleisten 15 sind unter Bildung im Quer­schnitt U-förmigen Abschnitts lattungsseitig gefaltet. Ihre auf der Dachkonstruktion aufliegenden Auflagekanten tragen das Bezugszeichen 15′. Die Auflagekanten 15′ weisen eine Länge auf, die im wesentlichen dem 2-fachen einer Dachlatten­breite x entspricht. Beim Ausführungsbeispiel sind zwei Dachlatten 8 nebeneinanderliegend, horizontal gerichtet auf der Oberseite des Dachsparren 16 aufgenagelt. So ergibt sich eine gute Verteilung der Last. Es braucht nachher kein quer­schnitts-größeres Profil im Rahmen der Größe 3x6 cm einge­setzt zu werden. Weiter ist so vorgegangen, daß das trauf­seitige Stirnende 15′′ der Stützleiste 15 im Bereich vor dem Rücken des Hakens einer traufseitig folgenden Dacheindek­kungsplatte endet (vergleiche Fig. 3). Das hat den Vorteil, daß dieser Rücken 9′′ des Hakens 9 als Ausricht-Begren­zungsanschlag für die die Stützleisten 15 unterfangenden, also die Dacheindeckungsplatte abstützenden Dachlattenab­schnitte 8 genutzt werden kann. Es braucht nicht mehr um­ständlich und zeitraubend die Zuordnungsposition der Dachlat­tenabschnitte ausgemessen zu werden. Das bringt eine erhebli­che Zeitersparnis.

    [0019] Um der Schuppung der Dacheindeckungsplatten Rechung zu tra­gen, sind die Stützleisten 15 keilförmig zugeschnitten, derart, daß ihre Auflagekanten 15′ mit dem Auflageabschnitt des Steges 7, also der Schmalkante 7′ fluchtet. Hierdurch ergibt sich firstseitg eine größere Nähe der Dacheindeckungs­platte zur Lattung als traufseitig. Die nächstfolgenden Dacheindeckungsplatten sind in Fig. 3 in strichpunktierter Linienart angedeutet. Es kann sich dabei um normale Dachein­deckungsplatten handeln oder aber auch um solche mit Aufstok­kungselementen, wie erwähnt.

    [0020] Wie den Figuren 1 u. 2 entnehmbar, ist die Haltelasche 13 praktisch mittig zwischen den die Haken 9 bildenden Stegen 7 ausgebildet.

    [0021] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Dacheindeckungsplatte, insbesondere aus Kunststoff, mit unterseitiger Stabilisierungsplatte, welche Stege zur abstüt­zenden Halterung an den Dachlatten (8) besitzt und welche mit mindestens einem Loch zum Durchtritt eines Dachlatten-­Befestigungszapfens versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Loch (14) im Bereich einer mit ihrer Breitfläche (13′) etwa in der Abstützebene der Stege (7) liegenden Halte­lasche (13) angeordnet ist.
     
    2. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Haltelasche (13) aus der Stabilisierungsplatte (6) freigeschnitten und abgebogen ist.
     
    3. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehre­ren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (7) als mit ihrer Schmalkante (7′) die Abstüt­zung bildende Haken (9) gestaltet sind, mit einem die Dach­latte (8) untergreifenden Hakenschenkel (10).
     
    4. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehre­ren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem den Stegen (7) gegenüberliegenden Ende der Stabi­lisierungsplatte (6) Stützleisten (15) vorgesehen sind, deren Auflagekanten-Länge mindestens dem 2-fachen einer Dachlattenbreite (x) entspricht.
     
    5. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehre­ren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das traufseitige Stirnende (15′′) der Stützleiste (15) im Bereich vor dem Rücken des Hakens einer traufseitig fol­genden Dacheindeckungsplatte endet.
     
    6. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehre­ren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagekante (15′) fluchtend liegt zum Auflageab­schnitt (Schmalkante 7′) des Steges (7).
     
    7. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehre­ren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltelasche (13) mittig zwischen den Stegen (7) angeordnet ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht