(19)
(11) EP 0 324 138 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.07.1989  Patentblatt  1989/29

(21) Anmeldenummer: 88121296.3

(22) Anmeldetag:  20.12.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63H 18/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.01.1988 DE 3800568

(71) Anmelder: Hesse, Kurt
D-90763 Fürth (DE)

(72) Erfinder:
  • Hesse, Kurt
    D-90763 Fürth (DE)

(74) Vertreter: Hafner, Dieter, Dr.rer.nat., Dipl.-Phys. 
Dr. Hafner & Stippl, Patentanwälte, Ostendstrasse 132
D-90482 Nürnberg
D-90482 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fahrspielzeug mit einem elektrischen Antriebsmotor


    (57) Bei einem Fahrspielzeug mit einem elektrischen Antriebs­motor und am Chassis desselben angeordneten Schleifkon­takten, die mit dem Antriebsmotor in Verbindung stehen und mit in der Fahrspielbahn verlegten Stromleitern kon­taktieren dienen zur sicheren Beibehaltung der Fahrbahn­kontakte durch das Fahrspielzeug und zur sicheren Wirk­verbindung der Schleifkontakte mit den Stromleitern als Schleifkontakt (7) eine Anzahl mittels einer Hülse (10) über eine Teillänge gefaßte gewellte Drahtabschnitte (12) aus elektrisch leitendem und federnd elastischem Werk­stoff.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrspielzeug mit einem elektrischen Antriebsmotor und am Chassis desselben angeordneten Schleifkontakten, die mit dem Antriebsmo­tor in Verbindung stehen und mit in der Fahrspielbahn verlegten Stromleitern kontaktieren.

    [0002] Es ist bekannt, in Spielfahrbahnen eingebettete Strom­leiter durch am Fahrspielzeug angeordnete Schleifkon­takte aus Metallgewebestreifen abzugreifen. Die Metall­gewebestreifen zeigen infolge der ihnen eigenen Steif­heit jedoch den Nachteil, daß bei steiler Stellung der Metallgewebestreifen der Kontakt zwischen den Lenkrä­dern und der Spielfahrbahn vielfach aufgehoben und Len­kungen nicht oder nur unvollkommen durchgeführt werden können, während bei flacher Stellung die Kontaktierungen mit den Stromleitern erschwert bzw. unterbrochen sind.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Fahrbahnkontakte des Fahrspielzeugs und die Kontaktierungen der Schleifkon­takte mit den Stromleitern sicherer zu machen.

    [0004] Der Erfindung gemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß als Schleifkontakte eine Anzahl mittels einer Hülse über eine Teillänge gefaßte gewellte Drahtabschnitte aus elektrisch leitendem und federnd elastischem Werk­ stoff dient. Bevorzugt kann als Werkstoff für die fadenförmig ausgebildeten Drahtabschnitte Phosphor­bronze in Anwendung kommen. Auf diese Weise sind pin­selartige Schleifkontakte geschaffen, dessen einzelne Drahtabschnitte getrennt unabhängig voneinander als Kontaktelemente zum Einsatz kommen und infolge ihrer geringen Rückstellkraft auch bei steilem Abgriff das Fahrspielzeug sicher auf der Fahrspielbahn belassen und gleichzeitig einen sicheren elektrischen Kontakt mit den Stromleitern gewährleisten. Es hat sich ge­zeigt, daß sich die Wellungen vorteilhaft auf die me­chanischen Eigenschaften der Drahtabschnitte auswir­ken, wobei einerseits Abknickungen verhindert und an­dererseits ausreichende Abbiegungen, wie sie bei der Anlage an den Stromleitern erforderlich sind, erfol­gen können.

    [0005] In Ausgestaltung des Fahrspielzeugs ist vorgesehen, daß bei einer freien Länge der Drahtabschnitte von etwa 10 Millimeter der Radius der Drahtabschnittswellung im wesentlichen ein Millimeter beträgt. Es versteht sich, daß die Wellung auch mit geringerem oder größerem Ra­dius ausgeführt sein kann. Dabei kann die Größe der Wellung von der freien Länge der Drahtabschnitte abhän­gig sein.

    [0006] Um sichere Kontaktierungen der einzelnen Drahtabschnit­te mit dem zum Motor führenden elektrischen Leiter zu gewährleisten, ist die die Drahtabschnitte fassende Hülse aus einem Werkstoff hoher elektrischer Leitfäh­igkeit gebildet. Als geeigneter Werkstoff ist Kupfer vorgesehen.

    [0007] Schließlich ist noch vorgesehen, die Schleifkon­takte mit ihren Hülsen auf in Ausnehmungen des Chassis angeordneten Schrägflächen abzustützen und mittels am Chassis fixierten Klemmkörpern lösbar fest am Chassis zu halten. Zweckmäßig sind die Klemmkörper durch Hin­terfassen von chassisfesten Anformungen am Chassis fixierbar. Die Klemmkörper sind so ohne Werkzeug bzw. Klemmittel am Fahrzeugchassis fixierbar.

    [0008] Die Erfindung ist anhandeines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung verdeutlicht. Es zeigen:

    Fig. 1 ein Teilstück eines Fahrspielzeugs mit Schleif­kontakten von unten, perspektivisch,

    Fig. 2 ein Teilstück eines Fahrspielzeugs mit Schleif­kontakten von oben, perspektivisch,

    Fig. 3 einen Schleifkontakt in Draufsicht, vergrößert,

    Fig. 4 einen Schleifkontakt in Seitenansicht, ver­größert,

    Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 3 und

    Fig. 6 ein Teilstück eines Drahtabschnitts, stark ver­größert.



    [0009] In den Fig. ist mit 1 ein Chassis eines Fahrspielzeugs bezeichnet, das mittels Rädern 2 auf Fahrspielbahnen (nicht gezeigt) fahrbar ist. Das Chassis 1 trägt in an sich bekannter Weise einen Elektromotor (nicht gezeigt) als Antriebsorgan, der über elektrische Leiter mit Schleifkontakten 3 in Verbindung steht. Die Schleifkon­takte 3 überragen die Unterseite des Chassis 2 schräg nach hinten und unten um mit ihrem freien Teil in der Spielfahrbahn eingebettete und mit einer Stromquelle verbundene elektrische Leiter zu kontaktieren.

    [0010] Beim Ausführungsbeispiel weist das Chassis 1 Ausnehmun­gen 4 mit Schrägflächen 5 (Fig. 2) auf, auf die Schleif­kontakte 7 auflegbar und mittels Klemmkörpern 6 fixier­bar sind. Die Klemmkörper 6 sind durch Blechformteile ge­bildet, die hierzu Anschnitte 6′ aufweisen, die pressend auf die Schleifkontakte 7 aufliegen. Die Fixierung der Klemmkörper 7 erfolgt durch deren Hinterfassen von Wan­dungsteilen des Chassis 1. In Fig. 2 sind die Ausnehmun­gen 4 an einem abschwenkbaren Chassisteil 1′ angeordnet, an dem mittels Zapfen 8 Führungsansätze 9 für das Fahr­spielzeug an Leitschienen gehalten sind.

    [0011] Die Schleifkontakte 7 weisen eine abgeflachte Hülse 10 auf, die gemäß Fig. 3 bis 5 in der Mittelöffnung 11 eine Anzahl, z. B. 110 Stück unabhängige Drahtabschnitte 12 aus einem federnd elastischen metallischen Werkstoff halten. Als geeigneter Werkstoff für die Drahtabschnitte 12 dient Phosphorbronze. Die Drahtabschnitte 12 sind ge­wellt, wobei die Wellung beliebig, vorzugsweise bei einer freien Länge von 10 Millimeter mit dem Radius von einem Millimeter vorgenommen ist. Die die Drahtabschnitte 12 umfassende Hülse 10 ist aus Kupfer hergestellt, wodurch ein sicherer Kontakt zwischen der Hülse 10 und dem Draht­abschnitten 12 gewährleistet ist. In Fig. 6 ist erkenn­bar, daß die Wellung der Drahtabschnitte 12 etwa sinus­linienförmig ausgebildet ist.

    [0012] Es entspricht der Erfindung, daß bei Schleifkon­takten größerer Ausbildung der Wellenradius größer ge­wählt sein kann.


    Ansprüche

    1. Fahrspielzeug mit einem elektrischen Antriebsmotor und am Chassis desselben angeordneten Schleifkontakten, die mit dem Antriebsmotor in Verbindung stehen und mit in der Fahrspielbahn verlegten Stromleitern kontaktie­ren, dadurch gekennzeichnet, daß als Schleifkontakt (7) eine Anzahl mittels einer Hülse (10) über eine Teillän­ge gefaßte gewellte Drahtabschnitte (12) aus elektrisch leitendem und federnd elastischem Werkstoff dienen.
     
    2. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Drahtabschnitte (12) fadenförmig aus Phos­phorbronze gebildet sind.
     
    3. Fahrspielzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß bei einer freien Länge der Drahtab­schnitte (12) von etwa 10 mm der Radius der Drahtab­schnittswellung im wesentlichen ein Millimeter beträgt.
     
    4. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die die Drahtabschnitte (12) fassende Hülse (10) aus einem Werkstoff hoher elektrischer Leitfähigkeit ge­bildet ist.
     
    5. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Schleifkontakte (7) mit ihren Hülsen (10) auf in Ausnehmungen (4) des Chassis (1) angeordneten Schrägflächen (5) abstützbar und mittels am Chassis (1) fixierten Klemmkörpern (6) lösbar fest am Chassis (1) gehalten sind.
     
    6. Fahrspielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Klemmkörper (6) durch Blechformteile ge­bildet und durch Hinterfassen von chassisfesten Anfor­mungen am Chassis fixierbar sind.
     




    Zeichnung