[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beheben einer Verstopfung in einer Falschdrall-Spinneinheit
wie beispielsweise im Oberbegriff des ersten Anspruches beschrieben.
[0002] Es sind bereits eine Anzahl Falschdrall-Spinnvorrichtungen bekannt, bei welchen pro
Spinnstelle eine aus einer Kanne abgegebene Faserlunte in einem Streckwerk verstreckt,
in einer Falschdrall-Spinneinheit versponnen und das fertige Garn im Anschluss daran
in einer Aufwindeeinheit aufgewunden wird.
[0003] Zwischen der Falschdrall-Spinneinheit und der Aufwindevorrichtung ist in der Regel
eine Garnüberwachungsvorrichtung vorgesehen, welche entweder sogenannte im Garn vorhandene
Dickstellen oder das Fehlen des Garnes meldet.
[0004] Bei sogenannten Dickstellen wird die Gamproduktion unverzüglich stillgesetzt und
das mit der Dickstelle versehene Garnstück entfernt. Im Anschluss'daran wird wieder
neu angesponnen.
[0005] Das Ganze kann entweder manuell oder mittels einer gesteuerten Vorrichtung durchgeführt
werden.
[0006] Bei der Meldung eines fehlenden Garnes wird die Gamproduktion ebenfalls unverzüglich
stillgesetzt, um den Grund des fehlenden Garnes festzustellen.
[0007] Bei der Verwendung eines pneumatischen Ansaugteiles, um den vom Streckwerk abgegebenen
Faserverband zu übernehmen, besteht in vielen Fällen die Gefahr, dass sich im Ansaugteil
eine Verstopfung bildet, beispielsweise falls Fremdkörper oder Faserbüschel im Faserverband
vorhanden sind, welche eine den Ansaugteil abschliessende Blende resp. Verengung nicht
durchqueren. (Siehe z. B. DE-A-3 238 986).
[0008] In solchen Fällen muss mit einem geeigneten Werkzeug das im Ansaugteil vorhandene
Fasermaterial manuell herausgearbeitet werden, um im Anschluss daran den Anspinnvorgang
wieder vorzunehmen.
[0009] Dieses manuelle Herausarbeiten der Verstopfung hat jedoch den Nachteil, dass eine
Gefahr der Beschädigung des Ansaugteiles durch die Bedienungsperson besteht und dadurch
Verstopfungen durch beispielsweise an rauhen Oberflächen zurückgehaltenen Fasern noch
haufiger als zuvor vorkommen. Ausserdem ist das manuelle Beheben der Störung sehr
arbeitsintensiv und mit Wartezeiten auf das Bedienungspersonal verbunden.
[0010] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu
finden, welches die Beschädigungen vermeidet und welches die Spinnstelle auf eine
rasche und rationelle Weise wieder in Betriebsbereitschaft versetzt.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 definierte Schritte gelöst. Vorrichtungsmäßig erfordert dieses Verfahren eine besondere
Falschdrall- Spinneinheit, bei der das Ansaugteil von dieser automatisch versetzbar
ausgebildet ist.
[0012] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß die Ansaugteile unbeschädigt und mit Sicherheit sauber gereinigt werden und daß
im weiteren die Spinnstelle in kürzester Zeit wieder betriebsbereit ist. Zudem kommt
der wesentliche Vorteil, daß der Reinigungsvorgang nicht innerhalb der Betriebsanordnung
der Elemente durchgefühhrt werden muß.
[0013] Zwar ist es aus der FR-A-2 368 557 bekannt, beim Rotoroffenendspinnen zwecks automatischer
Reinigung des Rotors die Spinnbox zu öffnen und ein Reinigungswerkzeug in den Rotor
einzuführen, der Rotor wird jedoch nicht für den Reinigungsvorgang entfernt.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand von lediglich Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt :
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Spinnverfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Variante des Verfahrens von Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines weiteren Verfahrens in der Reinigungsphase,
Fig. 4 ein weiteres Verfahren, schematisch und ebenfalls in der Reinigungsphase dargestellt,
Fig. 5 eine Variante des Verfahrens von Fig. 5.
[0015] In einem sogenannten Falschdrall-Spinnverfahren wird ein Faserband 1 aus einer Faserbandkanne
2 entnommen und einem Streckwerk 3 zugeführt.
[0016] Eine sogenannte Falschdrall-Spinneinheit 4 umfasst einen Ansaugteil 5, einen oder
mehrere daran anschliessende Drallgeber 6 und ein Abzugswalzenpaar 7. Im folgenden
wird stellvertretend auch für mehrere nur noch der einzelne Drallgeber erwähnt.
[0017] Zwischen dem Abzugswalzenpaar 7 und einer Aufwindeeinheit 8 ist im Garniauf eine
Gamüberwachungsvorrichtung 9 vorgesehen. Der vom Streckwerk 3 abgegebene Faserverband
10 wird vom Ansaugteil 5 übernommen und an den Drallgeber 6 weitergegeben. Durch die
Funktion des Drallgebers 6 bildet sich ein fertiges Garn 11, welches durch das Abzugswalzenpaar
7 übemommen und via die Gamüberwachungseinrichtung 9 an die Aufwindeeinheit 8 weitergeleitet
wird.
[0018] Der Ansaugteil ist mittels einer Verbindung 12 mit einer Absaugvorrichtung 13 verbunden.
Der Ansaugteil kann aber auch ohne die Absaugvorrichtung 13 arbeiten, vorausgesetzt,
dass der nachfolgende Drallgeber 6 ein pneumatischer Drallgeber mit Ansaugwirkung
ist, welcher direkt mit dem Ansaugteil gekoppelt ist.
[0019] Das Ganze, d. h. von der Faserbandkanne 2 bis zur Aufwindeeinheit 8, wird als Spinnstelle
bezeichnet.
[0020] Fig. 2 zeigt, dass für das Reinigen des Ansaugteiles 5 dieses aus der Betriebsposition
(mit gestrichelter Linie dargestellt) in eine Reinigungsposition (mit ausgezogener
Linie dargestellt) weggehoben oder weggeschwenkt wird.
[0021] Das Wegheben oder das Wegschwenken resp. das Zurückbringen in die Betriebsposition
erfolgt entweder manuell oder durch eine Vorrichtung 15, welche jeder Spinnstelle
oder einem wandernden Reinigungsautomaten zugeordnet ist.
[0022] Diese Variante bietet den Vorteil, dass der Reinigungsvorgang nicht innerhalb der
Betriebsanordnung der Elemente durchgeführt werden muss.
[0023] Nach dem Positionieren des Ansaugteiles 5 zurück in die Betriebsposition wird der
Anspinnvorgang durchgeführt.
[0024] Der Reinigungsvorgang kann wiederholt werden, falls der Anspinnvorgang erfolgles
verläuft.
[0025] Je nach verwendeter Reinigungsvorrichtung wird für das Reinigen des Ansaugteils 5
die Verbindung 12 zur Ansaugvorrichtung 13 unterbrochen oder nicht unterbrochen.
[0026] Mit Fig. 3 ist eine Variante gezeigt, in welcher bei Verstopfung des Ansaugteiles
5 dieses mittels einer Vorrichtung 16 zum Auswechseln des Ansaugteiles in eine Ausstoßposition
(mit gestrichelter Linie dargestellt) gebracht, in welcher das Ansaugteil 5 aus der
Spinnstelle entfernt wird, was mit Pfeil E andeutungsweise dargestellt ist.
[0027] Im Anschluß daran wird in derselben Lage oder, wie in Fig. 3 mit strichpunktierten
Linien dargestellt, in einer weiteren Lage ein betriebsbereites Ansaugteil 5.1 erfaßt,
was andeutungsweise mit dem Pfeil F dargestellt ist und in die Betriebsposition (mit
ausgezogener Linie dargestellt) gebracht, so daß der Anspinnvorgang wieder eingesetzt
werden kann.
[0028] Das Entfernen des verstopften Ansaugteiles und das Erfassen eines betriebsbereiten
Ansaugteiles kann manuell oder mittels der genannten Vorrichtung 16 durchgeführt werden.
[0029] Betriebsbereite und verstopfte Ansaugteile können in Mehrfachmagazinen untergebracht
sein.
[0030] Nach dem vorgenannten Entfernen des Ansaugteiles 5 kann dieses Teil in einem separaten
Arbeitsgang gereinigt und in eine Bereitschaftsposition gebracht werden, aus welcher
das Ansaugteil mit der mit dem Pfeil F angedeuteten Bewegung wieder herausgeholt werden
kann. Die Figuren 4 und 5 zeigen eine Kombination der Verfahrensschritte, welche mittels
der Figuren 2 und 3 dargelegt wurden.
[0031] In diesem Verfahren wird das Ansaugteil 5 in der herausgehobenen Position (mit gestrichelten
Linien dargestellt) mittels dem Reinigungselement 14 gereinigt und anschliessend mittels
eines Kontrollelements 17 auf den Reinigungsgrad geprüft sowie anschliessend wieder
in die Betriebsposition (mit ausgezogener Linie dargestellt) eingesetzt, um im Anschluss
daran den Anspinnvorgang wieder vorzunehmen.
[0032] Das Verfahren nach Fig. 5 enthält den Zusatz, dass nach erfolgloser Reinigung des
Ansaugteiles 5 dieses, wie mit Pfeil E angedeutet, entfernt und im Anschluss daran
ein neues, betriebsbereites Ansaugteil 5, wie mit Pfeil F angedeutet, erfasst und
in die Betriebsposition (mit ausgezogener Linie dargestellt) gebracht wird.
[0033] Im Anschluss daran kann wieder der Anspinnvorgang vorgenommen werden.
[0034] Es versteht sich, daß das Kontrollieren des Ansaugteiles 5 nach dem Reinigen mittels
des Reinigungselementes 14 auch für die mit Fig. 2 beschriebenen Reinigungsverfahren
angewendet werden kann.
[0035] Ebenfalls versteht es sich, daß auch bei den mit Fig. 4 und 5 gezeigten Verfahren
die Verbindung 12 zwischen dem Ansaugteil 5 und der Ansaugvorrichtung 13 für den Reinigungsvorgang
des Ansaugteiles 5 unterbrochen werden kann.
[0036] .Im weiteren sei erwähnt, daß der Drallgeber 6 ein pneumatischer oder ein mechanischer
Drallgeber sein kann. Allfällige Maßnahmen beim Anspinnen unter Verwendung eines mechanischen
Drallgebers zur Übernahme des vom Ansaugteil abgebenden Fasermaterials an den Drallgeber
sind nicht Bestandteil dieser Erfindung.
1. Verfahren zum Beheben einer Verstopfung in einem, einem Drallgeber (6), in Fadenlaufrichtung
gesehen vorangehenden Ansaugteil (5) an einer Falschdrallspinneinheit (4) und zum
Vermeiden einer Beschädigung des Ansaugteiles (5), wobei zur Falschdrallspinneinheit
(4) noch eine in Fadenlaufrichtung gesehen, nachgeschaltete Garnüberwachungsvorrichtung
(9) gehört, welche zum Feststellen einer Verstopfung in der Falschdrallspinneinheit
(4) dient, gekennzeichnet durch folgende VerFahrensschritte :
1. Öffnen der Spinneinheit (4) nach Feststellen einer Verstopfung,
2. Versetzen des Ansaugteiles (5) in eine Reinigungsposition,
3. Reinigen (14) des Ansaugteiles (5),
4. Kontrolle (17) des Ansaugteiles (5),
5. Wiedereinsetzen des Ansaugteiles (5) in die Betriebsposition,
6. Neuanspinnen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Versetzen des Ansaugteils
(5) in die Reinigungsposition dieses durch ein betriebsbereites Ansaugteil in der
Spinneinheit ersetzt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Reinigung des versetzten Ansaugteiles in der Reinigungsposition dieses anschließend
in eine Bereitschaftsposition gegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei ungenügender Reinigung
des Ansaugteiles (5), das Ansaugteil entfernt (E) und durch ein betriebsbereites Ansaugteil
(5.1) ersetzt (F) wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrensschritte
automatisch gesteuert sind.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansaugteil (5) von der Falschdrall-Spinneinheit
(4) automatisch versetzbar ausgebildet ist.
1. Method of removing a blockage in a false twist spinning unit (4) in particular
in a suction member (5) upstream of a twisting element (6) as considered in the direction
of yam movement, and to avoid damage to the suction member (5), a yarn monitoring
device (9) being provided downstream of the false twist spinning unit (4) as considered
in the direction of yarn movement, such device (9) serving to detect a blockage in
the false twist spinning unit (4) characterised by the following method steps:
1. opening of the spinning unit (4) after detection of a blockage,
2. movement of suction member (5) into a cleaning position,
3. cleaning (14) of suction member (5),
4. checking (17) of suction member (5),
5. return of suction member (5) to operational position,
6. restarting spinning.
2. Method according to claim 1, characteristed in that after the suction member (5)
has been moved into the cleaning position it is replaced by a serviceable suction
member in the spinning unit.
3. Method according to claim 1 or 2, characterised in that after the cleaning of the
moved suction member (5) in the cleaning position it is then moved into a standby
position.
4. Method according to claim 1, characterised in that in the event of inadequate cleaning
of the suction member (5), the said member is removed (E) and is replaced (F) by a
suction member (5.1) in an operational condition.
5. Method according to claims 3 to 6, characterised in that the method steps are controlled
automatically.
6. Apparatus for performing the method accor- dint to one or more of the preceding
claims, characterised in tthat the suction member (5) is so devised as to be automatically
movable by the false twist spinning unit (4).
1. Procédé pour éliminer un engorgement dans une pièce d'aspiration (5) qui, vu dans
le sens de déplacement du fil, est située avant un donneur de torsion (6), d'une unité
de filage à fausse torsion (4), et pour éviter un endommagement de la pièce d'aspiration
(5), et où un dispositif de surveillance de fil (9) appartient en plus à l'unité de
filage à fausse torsion (4), dispositif de surveillance qui est situé après l'unité
de filage, vu dans le sens de déplacement du fil, et qui sert à détecter un engorgement
dans l'unité de filage à fausse torsion (4), caractérisé par les phases suivantes
de procédé :
1. ouvrir l'unité de filage (4) après avoir détecté un engorgement,
2. déplacer la pièce d'aspiration (5) dans une positiôn de nettoyage,
3. nettoyer (14) la pièce d'aspiration (5),
4. contrôler (17) la pièce d'aspiration (5),
5. remettre la pièce d'aspiration (5) dans sa position de fonctionnement,
6. filer à nouveau.
2. Procédé selon revendication 1, caractérisé par le fait que, après avoir déplacé
la pièce d'aspiration (5) dans la position de nettoyage, celle-ci est remplacée par
une pièce d'aspiration qui est prête à être mise en fonction dans l'unité de filage.
3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé par le fait que, après
le nettoyage de la pièce d'aspiration dans la position de nettoyage, celle-ci est
mise dans une position prête à être mise en fonction.
4. Procédé selon revendication 1, caractérisé par le fait que, lors d'un nettoyage
insuffisant de la pièce d'aspiration (5), la pièce d'aspiration est éloignée (E) et
est remplacée (F) par une pièce d'aspiration (5.1) qui est prête à être mise en fonction.
5. Procédé selon les revendications 3 à 6, caractérisé par le fait que les phases
de procédé sont commandées automatiquement.
6. Dispositif pour réaliser le procédé selon une ou plusieurs des revendications citées
auparavant, caractérisé par le fait que la pièce d'aspiration (5) est réalisée pour
être déplacée automatiquement de l'unité de filage à fausse torsion (4).