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EP 0 281 641 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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30.08.1989 Patentblatt 1989/35 |
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Anmeldetag: 07.03.1987 |
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Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit von harten bzw. halbharten
Installationsrohren aus Kupfer
Process for improving the corrosion resistance of hard or semi-hard copper fitting
tubes
Procédé pour améliorer la résistance contre la corrosion de tuyaux d'installation
en cuivre durs, ou demi-durs
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR IT LI NL |
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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14.09.1988 Patentblatt 1988/37 |
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Patentinhaber: WIELAND-WERKE AG |
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89079 Ulm (DE) |
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Erfinder: |
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- Bauser, Martin Dr.
D-7913 Senden (DE)
- Klingler, Edmund
D-7917 Vöhringen 1 (DE)
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 928 084 FR-A- 2 308 436
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FR-A- 2 236 023
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Nahtlos gezogene Rohre aus phosphordesoxidiertem Kupfer werden als harte Stangenrohre
und als weichgeglühte, insbesondere zu Ringen, gewickelte Rohre produziert und in
großem Umfang für die Herstellung von Kalt- und Warmwasserleitungen im Hochbau verwendet.
[0003] Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Korrosionsbeständigkeit der Rohre wesentlich verbessert
wird, wenn die vom Rohrziehen stammenden Schmiermittelrückstände weitgehend entfernt
werden.
[0004] Bei weichgeglühten Rohren sind hierfür eine Reihe von Verfahren bekanntgeworden (vgl.
beispielsweise DE-PS 3.003.228).
[0005] Bei harten Rohren hat man bisher versucht, den Schmiermittelfilm durch Lösungsmittelbehandlung
zu entfernen. Diese Behandlung war allerdings nicht ausreichend; denn bei einer Wärmebehandlung
der Rohre auf der Baustelle, insbesondere beim Hartlöten oder Warmbiegen, treten an
den behandelten Stellen gelegentlich Korrosionserscheinungen auf, wenn die Qualität
des Wassers dementsprechend ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verbesserung der
Korrosionsbeständigkeit von harten bzw. halbharten Rohren anzugeben.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rohre zur Verbrennung der
Schmiermittelrückstände maximal auf eine Temperatur erwärmt werden, die unterhalb
der unteren Grenze des Rekristallisationsbereichs für die Rohre liegt, wobei im Rohrinneren
eine oxidierende Atmosphäre vorliegt.
[0008] Es hat sich überraschend gezeigt, daß mit dieser Erwärmung der harten bzw. halbharten
Rohre eine Verbrennung des Schmiermittelfilms möglich ist und gleichzeitig ein ausreichender
Kupferoxidfilm (Cu
20) erzielt wird, der zur Verhinderung der Korrosion beiträgt. Die Rohre sind also
auf eine Temperatur zu erwärmen, die mindestens so hoch ist, daß eine Verbrennung
der Schmiermittelrückstände möglich ist, und die andererseits unterhalb der unteren
Grenze des Rekristallisationsbereichs liegt.
[0009] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird die Temperatur für die Erwärmung
entsprechend der Entfestigungskurve für Kupfer gewählt. Zur Erläuterung ist in der
Abbildung der prinzipielle Verlauf einer Entfestigungskurve (Härte als Funktion der
Temperatur) dargestellt. Der Rekristallisationsbereich setzt - wie allgemein bekannt
- zu Beginn des Steilabfalls der Kurve ein (= untere Grenze des Rekristallisationsbereichs).
Der Verlauf der Kurve ist insbesondere stark abhängig vom Ziehgrad der Rohre und von
der Dauer der Erwärmung. So setzt beispielsweise bei zunehmendem Ziehgrad der Beginn
der Rekristallisation bereits bei niedrigeren Temperaturen ein.
[0010] Durch die Wahl der Maximaltemperatur unterhalb der unteren Grenze des Rekristallisationsbereichs
ist also sichergestellt, daß der harte bzw. halbharte Zustand der Rohre erhalten bleibt.
[0011] Es empfiehlt sich, die Rohre auf 250 - 350
0 C zu erwärmen.
[0012] Die Erwärmung der Rohre kann bei höheren Temperaturen erfolgen, sofern die Rohre
erfindungsgemäß Zusätze von insgesamt maximal 0,1 % Eisen, Kobalt, Nickel, Zink, Aluminium,
Blei, Chrom, Kadmium, Magnesium, Mangan, Titan, Zinn und/oder Zirkon enthalten (Angabe
in Gewichtsprozent).
[0013] Durch diese Zusätze wird die untere Grenze des Rekristallisationsbereichs zu höheren
Temperaturen verschoben, d.h., es ist eine beschleunigte Verbrennung des Schmiermittelfilms
bei höheren Temperaturen möglich, ohne daß ein Härteverlust eintritt. Durch diese
Zusätze werden Temperaturerhöhungen von etwa 30 - 40 0 C ermöglicht.
[0014] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden die Rohre bei einer Abzugsgeschwindigkeit
von 40 bis 80 m/min erwärmt.
[0015] Sofern die Erwärmung bei ruhender Luft nicht ausreichend ist, wird dem Rohrinneren
vorzugsweise ein sauerstoffhaltiges Gas in einer solchen Menge zugeführt, daß sie
zur vollständigen Verbrennung der Schmiermittelrückstände ausreicht. Dabei empfiehlt
es sich, Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft in das Rohrinnere einzuleiten.
[0016] Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert:
[0017] Zur Untersuchung standen sechs auf die Endabmessung 15 x 1 mm gezogene Rohre aus
phosphordesoxidiertem Kupfer in Form von Großringen der Länge 650 m zur Verfügung.
Die Rohre mit einem Rest-Schmiermittelgehalt von 0,06 bis 0,08 mg C/dm
2 wurden mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 50 m/min durch eine Strecke zur Widerstandserwärmung
geführt und auf die Temperaturen gemäß folgender Tabelle I erwärmt. Die Erwärmung
erfolgte bei Luft bzw. nach der Auffüllung der Großringe mit einem Sauerstoff/Stickstoff-Gemisch
50 % 0
2/50 % N
2.

[0018] In der Tabelle II sind die an den Rohren gemessenen Festigkeitswerte (Brinell-Härte
HB) und Rückstandswerte aufgeführt.

[0019] Es zeigt sich, daß bei der durchgeführten Erwärmung der Rohre nicht nur der harte
bzw. halbharte Zustand der Rohre erhalten bleibt, sondern auch der Restkohlenstoffgehalt
unter der üblicherweise geforderten Grenze von 0,06 mg C/dm
2 liegt. An den untersuchten Rohren wurden außerdem dünne Oxidfilme (C
U20) festgestellt, die ebenfalls für eine gute Korrosionsbeständigkeit verantwortlich
sind.
1. Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit von auf Endabmessung gezogenen
harten bzw. halbharten Rohren aus phosphordesoxidiertem Kupfer durch Reinigung der
Rohrinnenfläche von Schmiermittelrückständen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre
zur Verbrennung der Schmiermittelrückstände maximal auf eine Temperatur erwärmt werden,
die unterhalb der unteren Grenze des Rekristallisationsbereichs für die Rohre liegt,
wobei im Rohrinneren eine oxidierende Atmosphäre vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur für die Erwärmung
entsprechend der Entfestigungskurve für Kupfer gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre auf 250
- 350 ° C erwärmt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Rohre mit Zusätzen
von insgesamt maximal 0,1% Eisen, Kobalt, Nickel, Zink, Aluminium, Blei, Chrom, Kadmium,
Magnesium, Mangan, Titan, Zinn und/oder Zirkon auf höhere Temperaturen erwärmt werden
als Rohre ohne Zusätze.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohre im kontinuierlichen Durchlauf bei einer Abzugsgeschwindigkeit von 40
bis 80 m/min erwärmt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Rohrinneren ein sauerstoffhaltiges Gas in einer solchen Menge zugeführt wird,
daß sie zur vollständigen Verbrennung der Schmiermittelrückstände ausreicht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Luft in das Rohrinnere eingeleitet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit Sauerstoff angereicherte
Luft in das Rohrinnere eingeleitet wird.
1. Method to improve the corrosion resistance of hard or halfhard phosphorus-deoxidized
copper tubes, drawn to size, by removal of residual lubricant from the tubes' inside
surface, wherein the tube is heated to a temperature below the range of recristallisation
of the tubes, and wherein an oxidizing atmosphere prevails inside the tubes.
2. Method according to claim 1, wherein the heating temperature is chosen as a function
of the softening curve of copper.
3. Method according to claims 1 or 2, wherein the tubes are heated to a temperature
of 250 to 350°C.
4. Method according to claims 1 through 3, wherein tubes containing additives totalling
not more than 0.1% iron, cobalt, nickel, zinc, aluminium, lead, chromium, cadmium,
magnesium, manganese, titanium, tin and/or circonium are heated to higher temperatures
than tubes without additives.
5. Method according to one or several of claims 1 through 4, wherein the tubes are
heated continuously at a rate of 40 to 80 m/min.
6. Method according to one or several of claims 1 through 5, wherein the tubes are
filled with oxygen- ous gas in such a quantity as is needed to burn the residual lubricant
completely.
7. Method according to claim 6, wherein air is introduced into the tubes.
8. Method according to claim 6, wherein oxygen- enriched air is introduced into the
tubes.
1. Méthode destinée à améliorer la résistance à la corrosion de tubes en cuivre desoxydé
au phosphore, écrouis ou demi-durs étirés à leur dimension finale, moyennant l'élimination
du lubrifiant résiduel se trouvant sur la surface intérieure du tube, caractérisée
en ce que les tubes sont chauffés à une température inférieure aux températures de
recristallisation des tubes afin de brûler le lubrifiant résiduel et qu'il y a une
atmosphère oxydant dans le tube.
2. Méthode selon la revendication 1, caractérisée en ce que la température de réchauffement
est choisie selon le diagramme d'adoucissement du cuivre.
3. Méthode selon les revendications 1 ou 2, caractérisée en ce que les tubes sont
réchauffés à une température entre 250 et 350°C.
4. Méthode selon les revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les tubes contenant
des additifs ne dépassant pas un total de 0,1% de fer, cobalt, nickel, zinc, aluminium,
plomb, chrome, cadmium, magnésium, manganèse, titane, étain et/ou zirconium sont réchauffés
à une température plus élevée que les tubes sans additifs.
5. Méthode selon une ou plusieurs des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que
les tubes sont réchauffés de façon continue à une vitesse entre 40 et 80 m/min.
6. Méthode selon une ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que
l'intérieur du tube est rempli de suffisamment de gaz oxygéné pour brûler le lubrifiant
résiduel complètement.
7. Méthode selon revendication 6, caractérisée en ce que de l'air est introduit dans
le tube.
8. Méthode selon revendication 6, caractérisée en ce que de l'air oxygéné est introduit
dans le tube.
