(19)
(11) EP 0 330 238 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.08.1989  Patentblatt  1989/35

(21) Anmeldenummer: 89103411.8

(22) Anmeldetag:  27.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01B 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.02.1988 DE 3805963
13.10.1988 DE 3834823

(71) Anmelder: BWG Butzbacher Weichenbau GmbH
D-35510 Butzbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Kais, Alfred
    D-6302 Lich 2/Eberstadt (DE)
  • Benenowski, Sebastian
    D-6308 Butzbach (DE)
  • Gebhardt, Horst
    D-6352 Ober-Mörlen (DE)
  • Nuding, Erich, Dipl.-Ing. (FH)
    D-6301 Linden/Leihgestern (DE)

(74) Vertreter: Stoffregen, Hans-Herbert, Dr. Dipl.-Phys. et al
Patentanwalt Postfach 21 44
63411 Hanau
63411 Hanau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schienenbefestigungsplatte wie Gleitstuhl


    (57) Es wird ein Gleitblech (94) mit einer Zwischenlage (108) zwischen einer Schienenbefestigungsplatte (12) und einem Schienenabschnitt (80) vorgeschlagen, wodurch nicht nur eine Geräuschminderung, sondern auch ein automatisches Reinigen der Schienenbefesti­gungsplatte erzielt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schienenbefestigungsplatte wie Gleitstuhl oder Radlenkerfußplatte mit auf diesem verschiebbarem Schienenabschnitt wie Weichenzungenabschnitt, der in dem mit der Schienenbefestigungsplattenoberfläche wechselwirkenden Bereich mit einem erste und zweite Abkantungen aufweisenden Gleitelement wie Gleitblech versehen ist, von dem sich die ersten Abkantungen entlang der Seitenflächen des Fußes des Schienenabschnitts und die zweiten Abkantungen entlang der Längsränder der Schienen­befestigungsplatte erstrecken.

    [0002] Aus dem DE-GM 87 00 566 ist ein Gleitstuhl bekannt, bei dem zur Verringerung von Verschleiß und Reibung zwischen dem Gleitstuhl und der sich auf diesem abstützenden Schiene wie Zungen- oder Vignolschiene ein Gleitblech vorhanden ist. Dieses wird dadurch gesichert, daß sich abschnittsweise in Richtung des Schienenfußes bzw. des Gleitstuhls weisende Abkantungen erstrecken.

    [0003] Die Fläche des Gleitstuhls, auf der das Gleitblech verschoben wird, besitzt eine Gleiteinlage mit mehreren Gleitelementen aus einem selbstschmierenden Werkstoff welche die Oberfläche des Gleitstuhls überragen und die in einem Rahmen fixiert sind, der herausnehmbar in einer Ausnehmung des Gleitstuhls verriegelt ist. Das Gleitmittel kann aus einem selbstschmierenden Gleitmetall wie Graphitbronze bestehen.

    [0004] Durch das Gleitmittel ist zwar sichergestellt, daß eine regelmäßige Schmierung des Gleitstuhls nicht erforderlich ist. Jedoch hat sich gezeigt, daß von den Schienen Rost auf die Gleitstuhloberfläche gelangt, der zu einer Erhöhung der Reibfaktors führt, so daß weiterhin in relativ kurzen Abständen eine Überprüfung bzw. Wartung des Gleitstuhls erforderlich ist.

    [0005] Nachteilig entsprechender Gleitbleche ist ferner eine scheppernde Geräuschbildung beim Befahren bzw. Verschieben der Schienen.

    [0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es u.a., eine Schienenbe­festigungsplatte wie insbesondere Gleitstuhl der eingangs ge­nannten Art so auszubilden, daß trotz des Vorhandenseins des Gleitelementes eine unerwünschte Geräuschbildung nicht entsteht. Aufgabe ist es des weiteren, daß die Schienenbefestigungsplatte während des Verschiebens des Schienenabschnittes gesäubert wird. Ferner soll auch sichergestellt werden, daß eine Reduzie­rung des Reibfaktors auch nach langem Gebrauch nicht erfolgt. Schließlich soll die Schiene ohne zusätzliches Federelement durch die Schienenbefestigungsplatte gehalten werden.

    [0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß zwischen dem Gleitelement und dem Fuß zumindest bereichsweise eine isolierende und eigensteife Zwischenlage angeordnet ist. Durch die erfindungsgemäße Lehre wird folglich eine Geräuschdämpfung erzielt, in dem das Gleitelement wie insbe­sondere Gleitblech nicht unmittelbar mit dem Schienenfuß in Berührung gelangt. Durch die als Schutzprofil dienende isolieren­de Zwischenlage wird des weiteren der Vorteil erzielt, daß ein Angreifen und Zerstören des Schienenfußes aufgrund des unter­schiedlichen elektrochemischen Potentials zwischen Gleitelement und Schienenfuß unterbleibt.

    [0008] Vorzugsweise weist die Zwischenlage einen im wesentlichen U-­förmigen Querschnitt auf, dessen Schenkel ihrerseits einen U-­förmigen Querschnitt zur Aufnahme der ersten Abkantungen des Gleitelementes wie Gleitblech aufweisen. Durch eine entsprechende Ausgestaltung ist ein sicheres Festlegen der Zwischenlage zwi­schen dem Schienenfuß und dem Gleitelement gewährleistet. Ferner ist hervorzuheben, daß die Außenabschnitte der Seitenwandungen eine Abstreifkante oder Abstreiflippe aufweisen können, die entlang der Oberfläche der Schienenbefestigungs­platte gleiten, um so eine Säuberung von Ablagerungen wie z.B. Rost, Schmutzpartikel, Flüssigkeit oder ähnliches zu bewirken. Durch entsprechende Abstreifkanten oder -lippen erfolgt eine Selbstreinigung der Schienenbefestigungsplattenoberfläche beim Verschieben des Schienenabschnitts auf dieser.

    [0009] In Ausgestaltung der Erfindung ist der zwischen den Seitenwan­dungen verlaufende Basisabschnitt, also der Steg der Zwischenla­ge in bezug auf die Schienenbefestigungsplatte konkav ausgebil­det. Hierdurch ergibt sich u.a. der Vorteil, daß in ihren Abmes­sungen in bezug auf den Abstand der ersten Abkantungen diffe­rierende Gleitelemente von ein- und derselben Zwischenlage auf­genommen werden können. Ferner bietet die konkave Ausbildung eine zusätzliche Abfederung des Schienenabschnittes auf der Schienenbefestigungsplatte und damit Geräuschdämpfung.

    [0010] Um eine Schienenbefestigungsplatte wie Gleitstuhl oder Radlenker­fußplatte mit auf diesem verschiebbarem Schienenabschnitt wie Weichenzungenabschnitt, der in dem mit der Schienenbefestigungsplattenoberfläche wechselwirkenden Bereich mit einem erste und zweite Abkantungen aufweisenden Gleitelement wie Gleitblech versehen ist, von dem sich die ersten Abkantungen entlang der Seitenflächen des Fußes des Schienenabschnitts und die zweiten Abkantungen entlang der Längsränder der Schienenbefestigungsplatte erstrecken, gegen von dem Schienenabschnitt abfließende Flüssigkeit abzuschirmen, ist nach einem eigenerfinderischen Vorschlag des weiteren vorge­sehen, daß sich die entlang des Fußes verlaufenden ersten Abkantungen des Gleitelements zumindest über die gesamte Breite der Schienenbefestigungsplatte und die die Seitenränder der Schienenbefestigungsplatte erfassenden zweiten Abkantungen über zumindest die gesamte Breite des Fusses erstrecken.

    [0011] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, daß der Bereich des Gleitstuhls, auf dem das Gleitblech gleitet, mit einem harten, Notlaufeigenschaften aufweisenden Gleitmittel versehen ist, das bündig oder nahezu bündig zur Gleitstuhlober­fläche abschließt. Die Eigenschaft "hart" soll dabei zum Ausdruck bringen, daß das Material härter als Stahl ist und das vorzugs­weise das Gleitmittel insbesondere eine Beeinträchtigung durch Umwelteinflüsse nicht erfährt.

    [0012] Vorzugsweise werden die miteinander wechselwirkenden, insbeson­dere aufeinandergleitenden Bereiche zumindest bereichsweise mit dem Gleitmittel überzogen, wobei z.B. ein partielles Verschweißen des Gleitmittels auf der Schienenbefestigungsplatte erfolgt. Hier­durch bedingt wird dem überwiegend eine spröde Eigenschaft aufweisenden harten Werkstoff durch Verbindung mit der beste­henden Befestigungsplatte in Art eines "Verbundwerkstoffes" die Elastizität des Grundwerkstoffes, also des Stahls übertragen, so daß hiermit die mit der Spröde verbundenen Nachteile vermieden werden. Selbstverständlich kann auch die der Schienenbefesti­gungsplatte zugewandte Fläche des Gleitelementes wie Gleitblechs mit einem Gleitmittel versehen sein. Vorzugsweise bildet jedoch die Schienenbefestigungsplatte den härteren Teil der Paarung Schienenbefestigungsplatte-Gleitelement. Letzteres kann dabei aus einem rostfreien oder z.B. durch einen Überzug rostgeschützten Stahlblech gebogen sein, wobei zumindest die der Schienenbefesti­gungsplatte zugewandte Fläche weicher als das auf der Schienen­befestigungsplatte aufgebrachte Gleitmittel ist.

    [0013] Bevorzugterweise enthält das Gleitmittel nichtrostendes austenitisches Gußeisen insbesondere mit Kugelgraphit (GGG) bzw. besteht aus diesem. Auch kann das Gleitmittel aus Molybdän bestehen. Zu erwähnen ist auch die Möglichkeit, daß das Gleitmit­tel mit dem Gleitstuhl verschweißt oder durch Plasma- oder Flammspritzverfahren aufgebracht ist und Molybdän oder ternäre oder quaternäre Legierungen auf Co- oder Ni-Basis gegebenenfalls mit Zusätzen wie Mo, Cr und/oder Si beinhaltet.

    [0014] In weiterer hervorzuhebender eigenerfinderischen Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Schienenbefestigungsplatte lösbar auf einer Unterlageplatte für eine von der Schienenbefestigungsplatte zu sichernde Schiene angeordnet ist, wobei zum Niederhalten der Schienenbefestigungsplatte sich von dieser seitlich der Unterlage­platte erstreckende Abschnitte mit von der Unterlageplatte ausge­henden zweiten Abschnitten wechselwirken und wobei zumindest ein Spannelement vorgesehen ist, das zumindest eine senkrecht zur Schienenbefestigungsplatte in die Schienenbefestigungsplatte verlaufende Kraft einleitet und die sich dadurch auszeichnet, daß die zweiten Abschnitte von den Seitenflächen der Unterlageplatte ausgehen und keilförmig ausgebildet sind und von rampenförmig wirkenden Bereichen der ersten Abschnitte unterfaßbar sind und daß die vertikale Kraft von dem als Exzenter ausgebildeten Spannelement auf die Schienenbefestigungsplatte über Federele­mente einleitbar ist, die vorzugsweise als Tellerfedern ausgebildet sind.

    [0015] Um ein Festklemmen gegen den Schienenfuß sicherzustellen und horizontales also senkrecht zur Schienenlängsachse verlaufendes Verschieben der Schienenbefestigungsplatte zu vermeiden, ist des weiteren vorgesehen, daß zwischen dieser und der Unterlageplatte ein Keilelement vorzugsweise austauschbar angeordnet ist.

    [0016] Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag kann mit konstruktiv einfachen Mitteln die Schienenbefestigungsplatte unverrückbar auf der Unterlageplatte angeordnet werden, wobei gleichzeitig sicher­gestellt ist, daß unabhängig von den in den verschiebbaren Schienenabschnitt wie Weichenzungenabschnitt eingeleiteten Kräf­ten ein Kippen der von der Schienenbefestigungsplatte festge­legten Schienen unterbleibt. Gesonderte auf den Schienenfuß einwirkende Federelemente sind nicht erforderlich.

    [0017] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung erge­ben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entneh­menden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen.

    [0018] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Seitenansicht einer Schienenbefestigung, teilweise im Schnitt,

    Fig. 2 die Schienenbefestigung gemäß Fig. 1 in Draufsicht,

    Fig. 3 einen Ausschnitt eines Gleitbleches in Vorderansicht.

    Fig. 4 eine Schnittdarstellung entlang der Linie IV-IV in Fig. 3,

    Fig. 5 ein Ausschnitt des Gleitbleches gemäß Fig. 3,

    Fig. 6 eine Schnittdarstellung entlang der Linie VI-VI in Fig. 1,

    Fig. 7 eine Schnittdarstellung entlang der Linie VII-VII in Fig. 1,

    Fig. 8 eine Schnittdarstellung entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 1,

    Fig. 9 eine Schnittdarstellung entlang der Linie IX-IX in Fig. 1,

    Fig. 10 eine weitere Schnittdarstellung durch einen Gleitstuhl mit Weichenzunge und

    Fig. 11 eine im Vergleich zu Fig. 10 um 90° gedrehte Schnittdarstellung.



    [0019] Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Befestigen von Schienen dient sowohl zum Niederhalten von Backenschienen als auch von Fahrschieneninnenseiten im Bereich von Radlenkerstän­dern, die im Weichen- und/oder Kreuzungsbereich verlaufen. Zur Vereinfachung soll jedoch angenommen werden, daß eine Backen­schiene (10) mittels eines Gleitstuhles (12) befestigt werden soll. Dabei ist der Gleitstuhl (12) lösbar auf einer Unterlageplatte (14) angeordnet, auf die sich die Backenschiene gegebenenfalls über eine Zwischenlage (16) aus stoßabsorbierendem Material abstützt. Auf der dem Gleitstuhl (12) gegenüberliegenden Seite liegt der Schienenfuß (18) an einem Anschlag (20) an. Ferner wird der Schienenfuß (18) mittels eines Spannelementes (22) üblicher Konstruktion niedergehalten. Die Unterlageplatte (14) liegt vor­zugsweise ebenfalls über eine stoßabsorbierenden Zwischenlage (24) auf einem Untergrund wie Schwelle (26) auf. Über ein von der Schwelle (26) ausgehendes Befestigungselement (28) wird die Unterlageplatte (14) festgelegt. Dabei stellen nicht näher bezeich­nete Tellerfedern insbesondere unter Berücksichtigung der Zwi­schenlage (24) wie Gummiplatte sicher, daß ein unkontrolliertes Lockern des Befestigungselementes (28) unterbleibt.

    [0020] Auf der gegenüberliegenden Seite geht ebenfalls ein Schraubele­ment (30) von der Schwelle (26) aus. Dabei durchsetzt dessen Schaft (32) exzentrisch eine vorzugsweise sechskantige Hülse (34), die in einer der Geometrie der Hülse (34) derart angepaßten Durchbrechungen (36) in der Unterlageplatte (14) verläuft, daß die Unterlageplatte (14) mit Gleitstuhl (16) in Abhängigkeit von der Lage der Hülse (34) axial verschiebbar ist. Es ergibt sich folglich eine Befestigung entsprechend dem DE-GM 87 07 560. Wird folglich die Hülse (34) um den Schaft (32) gedreht, so verschiebt sich die Unterlageplatte (14). Damit das Schraubele­ment (28) eine Behinderung nicht darstellt, durchsetzt dessen Schaft (32) eine im Vergleich zu dessen Durchmesser größere Aussparung (40).

    [0021] Der Gleitstuhl (12) erfährt über einen flanschartig ausgebildeten Abschnitt (42) der Hülse (34) eine Krafteinleitung. Der Abschnitt (42) liegt auf einer Stufe (44) im Übergangsbereich zwischen Aussparungen (46) und (48) auf. Dabei ist der Durchmesser der Aussparung (46) geringfügig größer als der Durchmesser des Abschnitts (42) gewählt. Zwischen dem Kopf (50) der Schraube (30) und der Hülse (34) sind Federelemente wie Tellerfedern (52) angeordnet, die von einem kappenförmigen, im Schnitt U-förmigen Element umgeben sind. Beim Anziehen der Schraube (30) werden folglich über die Federelemente (52) senkrecht zur Gleitstuhlober­fläche verlaufende Kräfte in den Gleitstuhl (12) eingeleitet.

    [0022] Hierdurch erfolgt ein Niederhalten des Gleitstuhls, der mit seinem vorderen Ende auf der Oberseite (56) des Schienenfußes (18) aufliegt. Die Tellerfedern (52) stellen dabei -wie beim Element (28)- sicher, daß eine fortwährende Vorspannung gegeben ist, durch die ein Lockern der Schraube (30) ausgeschlossen ist.

    [0023] Zusätzlich wird der Gleitstuhl (12) durch seitlich von dem Gleit­stuhl (12) ausgehende Abschnitte (58) und (60) niedergehalten, die mit von den Seitenflächen (62) und (64) der Unterlageplatte ausgehenden im Schnitt keilförmigen Abschnitten (66) und (68) wechselwirken. Hierzu stellt der Abschnitt (58) zwischen der der Unterseite des Gleitstuhls (12) zugewandten Fläche (70) und der Gleitstuhlunterseite (72) in Seitenansicht einen V-förmigen Frei­raum zur Verfügung, in dem die keilförmigen Abschnitte (66) und (68) einbringbar sind. Dadurch, daß die Abschnitte (58) und (60) der Gleitstuhlplatte (12) die Abschnitte (66) und (68) der Unterlageplatte (14) zumindest bereichsweise unterfassen, wird der Gleitstuhl im erforderlichen Umfang niedergehalten, wodurch das Wechselwirken mit dem Schienenfuß (18) im Bereich dessen Oberseite (56) gewährleistet ist, so daß die Schiene (10) beim Befahren nicht wegkippen kann.

    [0024] Zwischen dem Stirnbereich (74) und der Oberseite (56) des Schienenfußes (18) kann ein Heizelement (76) angeordnet sein.

    [0025] Im rückwärtigen Bereich zwischen Gleitstuhl (12) und Unterlage­platte (14) ist ferner in einer Aussparung (84) in der Unterlage­platte (14) ein im Querschnitt viereckiges Keilement (86) ange­ordnet, das gegen eine Schräge (82) in der Gleitstuhlunterseite zum Anliegen kommt und mit dieser derart wechselwirkt, daß beim Anziehen des Spannelements (30) der Gleitstuhl (12) gegen den Schienenfuß (18) gedrückt wird. Selbstverständlich kann die Unterlageplatte (14) einen rampenförmigen Endabschnitt aufwei­sen, entlang dem eine Schräge des Gleitstuhls (12) verschiebbar ist, wodurch sich die gleiche Wirkung wie mit dem Keilelement (86) ergeben würde.

    [0026] Auf den Gleitstuhl (12) ist nun ein Weichenzungenabschnitt (80) verschiebbar angeordnet. Zwischen der Bodenfläche (88) des Fußes (90) des Weichenzungenabschnittes (80) und der Oberfläche (92) des Gleitstuhls (12) ist ein Gleitblech (94) angeordnet, durch das der Reibfaktor zwischen dem Weichenzungenabschnitt (80) und dem Gleitstuhl (12) reduziert werden soll. Um das Gleitblech (94) im erforderlichen Umfang festzulegen, weist dieses erste und zweite Abkantungen (96), (98) und (100), (102) auf. Die ersten Abkantungen (96) und (98) verlaufen entlang der Seitenflächen des Schienenfußes (90) und die zweiten Abkantungen (100) und (102) entlang der Seitenränder bzw. -flächen (104) und (106) des Gleitstuhls (12). Hierdurch ist sichergestellt, daß das Gleitblech beim Verschieben des Weichen­zungenabschnittes (18) gesichert zwischen diesem und der Ober­fläche (92) des Gleitstuhls (12) verbleibt. Die Länge der ersten und zweiten Abkantungen (96), (98) und (100), (102) ist so gewählt, daß der Weichenzungenabschnitt (80) in einem Umfang gegenüber dem Gleitstuhl (12) abgeschirmt ist, daß von dem Schienenfuß (90) entlang dessen Längsränder fließende Flüssigkeit nicht auf die Fläche (92) des Gleitstuhls (12) gelangen kann, sondern entlang der Innenflächen der ersten Abkantungen (96) und (98) nach außen vom Gleitstuhl (12) weg abgeleitet wird. Bevorzugterweise erstrecken sich daher die ersten Abkantungen (96) und (98) seitlich über die Längsränder (104) und (106) des Gleitstuhls (12) hinaus. Ferner können sich die die Seitenränder (104), (106) erfassenden zweiten Abkantungen (100) und (102) über zumindest die gesamte Breite des Fußes (90) erstrecken. Die Abkantungen (100) und (102) - gegebenenfalls auch die Abkantungen (96) und (98) - weisen dabei vorzugsweise Trapez­form auf, wie die Fig. 1 verdeutlicht.

    [0027] Mit anderen Worten ist die Länge der ersten und zweiten Abkantungen (96) und (98) bzw. (100) und (102) so gewählt, daß der Weichenzungenabschnitt (80) in einem Umfang gegenüber dem Gleitstuhl (12) abgeschirmt ist, daß vom dem Schienenfuß (90) entlang dessen Längsränder fließende Flüssigkeit nicht auf die Gleitstuhlfläche (92) gelangen kann, sondern entlang der Innen­flächen der Abkantungen (96) und (98) und sodann über die Außenflächen der Abkantungen (100) und (102) nach außen vom Gleitstuhl (12) weg abgeleitet wird. Bevorzugterweise erstrecken sich daher die Abkantungen (96) und (98) seitlich über die Längsränder (104) und (106) des Gleitstuhls (12) hinaus.

    [0028] Ferner kann der Bereich des Gleitstuhls (12), auf dem das Gleit­blech (94) gleitet, mit einem harten, Notlaufeigenschaften aufwei­senden Gleitmittel versehen sein. Bei dem Gleitmittel kann es sich vorzugsweise um GGG-NiCr 20 handeln, kann aber auch im Plas­ma- oder Flammspritzverfahren aufgebrachtes Molybdän sein. Die Stärke des Gleitmittels beläuft sich dabei vorzugsweise auf in etwa 0,1 bis 1 mm.

    [0029] Zwischen der Unterseite (88) des Schienenfußes (90) und dem Gleitblech (94) befindet sich des weiteren eine isolierende und eigensteife Zwischenlage (108), die anhand der Fig. 3 bis 5 näher erläutert wird.

    [0030] Bei der aus Kunststoff bestehenden Zwischenlage (108) handelt es sich um ein im Schnitt eine U-förmige Geometrie aufweisendes als Schutzprofil dienendes Element, dessen von einem Basisabschnitt (118) ausgehenden Seitenschenkel (110) die ersten Abkantungen (96) und (98) des Gleitblechs (94) aufnehmen. Hierzu weisen die Seitenwandungen (110) einen entsprechenden ausgebildeten Schlitz bzw. eine Nut (112) auf. Der Außenwandbereich (114) ist ferner im Bereich seines freien unteren Randes mit einer Abstreifkante oder Abstreiflippe (116), die spitz zulaufend ausgebildet ist, versehen, die bei entspannter Zwischenlage seitlich unterhalb des Basisabschnitts (118) verläuft. Die Abstreiflippe (116) kann dann auf der Oberfläche (92) des Gleitstuhls (12) entlanggleiten, um diesen zu säubern.

    [0031] Die Zwischenlage hat nicht nur die Aufgabe, mit der Abstreifkan­te (116) die den Gleitstuhl zu säubern, sondern soll außerdem eine Geräuschdämpfung bewirken.

    [0032] Zu erwähnen ist noch, daß der zwischen den Schenkeln (110) verlaufende Basisabschnitt (118) zumindest im Mittenbereich zu der Oberfläche (92) des Gleitstuhls (12) hin konkav gewölbt ist. Dieser Bereich ist mit dem Bezugszeichen (120) versehen. Der gewölbte Bereich (22) geht dabei von ebenen Randabschnitten (122) aus, die sich unmittelbar an den Schenkeln (110) anschlie­ßen. Durch den gewölbten Mittenbereich (120) erfolgt eine zu­sätzliche Dämpfung. Ferner kann durch den Grad der Wölbung der Abstand zwischen den Schenkeln (110) verändert werden, um so Gleitbleche aufnehmen zu können, bei denen der Abstand zwischen den ersten Abkantungen variiert.

    [0033] Um ein sicheres Befestigen des Gleitblechs (94) am Schienenfuß (90) zu gewährleisten, können von den Abkantungen (96) und (98) bereichsweise Spannelemente (248) und (250) ausgehen, die sich an dem Gleitstuhl (12) abgewandten Bereichen (252) und (254) des Schienenfußes (90) abstützen. Dabei können die Spann­elemente (248) und (250) beliebig ausgebildet sein. So kann sich von der Abkantung (92) ein Federelement erstrecken, das jedoch nicht notwendigerweise Teil der Abkantung (96) sein muß. Diese und weitere Details ergeben sich unmittelbar aus den Fig. 10 und 11, in denen entsprechend der zuvor erfolgten Beschreibung gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.

    [0034] Den Fig. 6 bis 9 sind Schnittdarstellungen der Darstellung der Fig. 1 zu entnehmen, ohne daß es weitergehender Erläuterung bedarf. Man erkennt ohne weiteres die Funktion der miteinander wechselwirkenden Abschnitte (58), (60) und (66), (68), die von den Seitenflächen des Gleitstuhls (12) bzw. der Unterlageplatte (14) ausgehen, um erstere niederzuhalten. Auch erkennt man durch die Schnittdarstellungen im Bereich der Linie VI-VI, daß ein Verdrehen der Hülse (34) ein Verschieben der Unterlageplatte (14) mit Gleitstuhl (12) in bezug auf die Schwelle (26) bewirkt.

    [0035] Ein Vergleich der Darstellungen der Fig. 2 und 8 zeigt, daß die mit der Seitenfläche (124) des Schienenfußes (18) wechselwirkende Stirnfläche (126) des Gleitstuhls (12) ballig ausgebildet ist, wobei jedoch im Berührungsbereich (128) eine Abflachung entstanden ist, die durch das Verschieben des Gleitstuhls (12) in Richtung der Schiene (10) entstanden ist. Auch hierdurch wird ein sicheres Festlegen des Gleitstuhls (12) und damit der Schiene (10) hervorgerufen, wodurch letztendlich gewährleistet ist, daß in diese eingeleitete Kräfte ein Verkippen nicht hervorrufen.


    Ansprüche

    1. Schienenbefestigungsplatte wie Gleitstuhl (12) oder Radlen­kerfußplatte mit auf diesem verschiebbarem Schienenabschnitt wie Weichenzungenabschnitt (80), der in dem mit der Schienenbefestigungsplattenoberfläche wechselwirkenden Bereich mit einem erste und zweite Abkantungen aufweisen­den Gleitelement (94) wie Gleitblech versehen ist, von dem sich die ersten Abkantungen (96, 98) entlang der Seitenflä­chen des Fußes (90) des Schienenabschnitts und die zweiten Abkantungen (100, 102) entlang der Längsränder (104, 106) der Schienenbefestigungsplatte erstrecken,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen dem Gleitelement (94) und dem Fuß (90) zu­mindest bereichweise eine isolierende und eigensteife Zwi­schenlage (108) angeordnet ist.
     
    2. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zwischenlage (108) aus einem zwischen der Schienenbefestigungsplatte (12) und dem Fuß (90) des Schienenabschnitts (80) verlaufenden Basisabschnitt (118) und von diesem sich entlang der Seitenflächen des Fußes des Schienenabschnitts sich erstreckende Seitenwandungen bil­denden Schenkeln (110) zusammensetzt.
     
    3. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die ersten Abkantungen (96, 98) des Gleitelementes (94) wie Gleitblech sich zumindest bereichsweise innerhalb der Seitenwandungen (110) erstrecken.
     
    4. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Seitenwandungen (110) mit der Oberfläche der Schienenbefestigungsplatte wechselwirkende Abstreifränder wie -lippen (116) aufweisen.
     
    5. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Seitenwandungen (110) durch die ersten Abkantungen (96, 98) aufnehmende Längsaussparungen (112) wie Schlitze, Spalte oder Nuten in zueinander beabstandete Innen- und Außenseitenwandabschnitte (114) unterteilt sind, wobei sich die Höhe der die Abstreifränder bzw. -lippen (116) aufweisenden Außenseitenwandabschnitte (114) bei entspannter Zwischenlage seitlich unterhalb des Basisab­schnitts (118) erstrecken.
     
    6. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Basisabschnitt (118) in bezug auf die Schienenbefe­stigungsplatte (12) zumindest bereichsweise konkav gewölbt ist.
     
    7. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der gewölbte Abschnitt (120) von sich im wesentlichen senkrecht zu den Seitenwandungen (110) erstreckenden Randabschnitten (122) des Basisabschnitts (118) ausgeht.
     
    8. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich die Zwischenlage (108) seitlich über die Ränder (104, 106) der Schienenbefestigungsplatte (12) und vorzugs­weise die zweiten Abkantungen (100, 102) des Gleitelementes (94) über die gesamte Fußbreite des Schienenabschnittes (80) erstrecken.
     
    9. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zwischenlage (108) aus unterhalb des Schienenfußes (90) zueinander beabstandeten Abschnitten zusammengesetzt ist.
     
    10. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zwischenlage (108) einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist, dessen Schenkel (110) ihrerseits einen U-förmigen Querschnitt zur Aufnahme der ersten Abkantungen (96, 98) des Gleitelementes (94) aufweisen.
     
    11. Schienenbefestigungsplatte nach vorzugsweise Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich die entlang des Fußes (90) verlaufenden ersten Abkantungen (96, 98) des Gleitelements (94) zumindest über die gesamte Breite der Schienenbefestigungsplatte (12) und die die Seitenränder (104, 106) der Schienenbefestigungs­platte erfassenden zweiten Abkantungen (100, 102) über zumindest die gesamte Breite des Fusses (90) erstrecken.
     
    12. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sich die ersten Abkantungen (96, 98) über die Seiten­ränder (104, 106) der Schienenbefestigungsplatte (12) hinaus erstrecken.
     
    13. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zumindest von einer der ersten Abkantungen (96, 98) ein sich gegen den Fuß (90) abstützendes Spannelement ausgeht oder ein Teil von dieser ist.
     
    14. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die ersten Abkantungen (96, 98) zumindest bereichsweise an der der Schienenbefestigungsplatte (12) abgewandten Fläche (252, 254) des Fusses (90) anliegen.
     
    15. Schienenbefestigungsplatte nach zumindest einem der vorhergenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gleitelement (94) auf einen Bereich der Schienenbe­festigungsplatte (12) gleitbar ist, der mit einem harten, Notlaufeigenschaften aufweisenden Gleitmittel versehen ist, das bündig oder nahezu bündig zur Oberfläche (92) der Schienenbefestigungsplatte abschließt.
     
    16. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gleitmittel nicht rostendes austenitisches Gußeisen insbesondere mit Kugelgraphit (GGG) enthält oder aus diesem besteht, wobei vorzugsweise die Stärke des Gleitmittels zwischen 0,1 und 1 mm, vorzugsweise zwischen 0,2 bis 0,4 mm liegt.
     
    17. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 16,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gleitmittel austenitisches Gußeisen mit Kugelgraphit (GGG) mit Ni- und Cr-Anteilen ist oder aus diesem besteht, wobei vorzugsweise der Ni-Anteil 18,0 bis 22,0 % und der Cr-Anteil 1,0 bis 2,5 % des GGG-Gleitmittels (26) ist.
     
    18. Schienenbefestigungsplatte (12) vorzugsweise nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schienenbe­festigungsplatte lösbar auf einer Unterlageplatte (14) für eine von der Schienenbefestigungsplatte zu sichernde Schiene (10) angeordnet ist, wobei zum Niederhalten der Schienenbe­festigungsplatte sich von dieser seitlich der Unterlageplatte erstreckende erste Abschnitte (58, 60) mit von der Unterla­geplatte ausgehenden zweiten Abschnitten (66, 68) wechselwirken und wobei zumindest ein Spannelement (30) vorgesehen ist, das zumindest eine senkrecht zur Schienenbefestigungsplattenoberfläche in die Schienenbefesti­gungsplatte verlaufende Kraft einleitet,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die zweiten Abschnitte (66, 68) von den Seitenflächen (62, 64) der Unterlageplatte (14) ausgehen und keilförmig ausgebildet sind und von rampenförmig wirkenden Bereichen (70) der ersten Abschnitte (58, 60) unterfaßbar sind und daß die vertikale Kraft von dem Spannelement (30) auf die Schienenbefestigungsplatte (12) über Federelemente (52) einleitbar ist.
     
    19. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 18,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Federelement (52) durch Tellerfedern gebildet ist.
     
    20. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 18,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Spannelement (30) eine exzentrisch von einem Schraubelement durchsetzte Hülse (34) umfaßt, durch die die Unterlageplatte (14) mit der Schienenbefestigungsplatte (12) gegenüber einer Unterlage wie Schwelle (26) verschiebbar ist.
     
    21. Schienenbefestigungsplatte nach Anspruch 18,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im rückwärtigen Bereich der Schienenbefestigungsplatte (12) zwischen dieser und der Unterlageplatte ein vorzugs­weise vierkantförmiges und austauschbares Keilelement ange­ordnet ist, durch das beim Anziehen des Spannelements (30) die Schienenbefestigungsplatte (12) relativ zu der Unterlage­platte (14) in Richtung der Schiene (10) verschiebbar ist.
     




    Zeichnung