[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen mehrschichtiger Schleifscheiben,
insbesondere mehrschichtiger Trenn- und Schruppscheiben für das Freihandschleifen,
bei denen Mischungen von Schleifkorn und Bindemittel sowie ggf. Füllstoffen und ggf.
Armierungen schichtweise unter Zwischenschaltung mindestens einer Schicht aus schwingungsdämpfenden
Materialien in eine Form eingebracht, zu einem Rohling verpreßt werden und der erhaltene
Rohling ausgehärtet wird.
[0002] Beim Schleifen und Trennen, insbesondere aber beim Freihandschleifen, entstehen Schwingungen,
die zu einer erheblichen Lärmbelästigung führen, wobei diese Schwingungen sowohl am
Werkstück als auch an der Antriebsmaschine und an der Schleifscheibe selbst auftreten.
Ist est bei stationären Maschinen noch möglich, diese Schwingungen zumindest zum Teil
zu dämpfen, oder die Maschine als solche zu kapseln und damit den Lärm für das Bedienungspersonal
zu reduzieren, so besteht diese Möglichkeit bei der Arbeit mit Handschleifgeräten,
bei denen Trenn- oder Schruppscheiben, im allgemeinen als Flexscheiben bezeichnet,
verwandt werden, im allgemeinen nicht. Im Zuge des fortschreitenden Umweltbewußtseins
besteht also ein erheblicher Bedarf an Schleifscheiben, die beim Arbeitseinsatz eine
reduzierte Geräuschentwicklung aufweisen. Schleifkörper, die aufgrund ihres Aufbaues
weniger dazu neigen, Schwingungen zu erzeugen, werden schallgedämpfte Schleifkörper
genannt und sind als solche durch die DE-OS 26 10 580, die DE-OS 26 32 652 und die
AT-B 379 100 bekannt. Allen diesen Vorschlägen ist gemeinsam, daß zwischen den eigentlichen
Schleifschichten Dämpfungsschichten angeordnet sind, die aus einem Polymer oder einer
schwingungsdämpfenden Folie, z. B. aus Nitrilkautschuk, bestehen können.
[0003] Die Verfahren zur Herstellung dieser bekannten Schleifscheiben sind jedoch sehr aufwendig.
So wird in der DE-OS 26 32 652 beschrieben, mindestens zwei fertige, sogenannte "Schleifteller",
mit einem bestimmten Durchmesser-Dickenverhältnis durch eine Polymerschicht miteinander
zu verbinden, die wenigstens 0,2 mm stark ist und höchstens die Dicke der "Schleifteller"
aufweist. Das Polymer, das ein Kleber sein kann, wird in Form einer Lösung, einer
Paste oder in flüssigem bzw. geschmolzenem Zustand zwischen die beiden "Schleifteller"
gebracht und anschließend getrocknet, gehärtet oder verfestigt, um so die beiden "Schleifteller"
fest miteinander zu verbinden. Als Polymer kann dabei ein thermoplastisches Harz eingesetzt
werden, bevorzugt werden jedoch durch Wärmebehandlung härtbare Kunststoffe verwendet.
[0004] Das Verfahren ist sehr aufwendig, da bei diesem Verfahren zunächst fertige "Schleifteller"
hergestellt werden müssen, die im Nachhinein miteinander verbunden werden.
[0005] Auch die DE-OS 26 10 580 geht davon aus, daß mehrere dünne, die Schichten aus Schleifmaterial
bildenden Schleifscheiben mit einem Bindemittel bestrichen, aufeinandergelegt und
verpreßt werden. Zur Erzielung größerer Dicken der Dämpfungsschichten können auch
Scheiben aus thermoplastischer Folie und Scheiben aus Schleifmaterial abwechselnd
übereinander geschichtet und bei Temperatur miteinander verpreßt werden, so daß sich
das thermoplastische Material mit den Scheiben aus Schleifmaterial verbindet.
[0006] Abweichend von den beiden vorgenannten Schriften, die von einem bereits fertigen
"Schleifteller" ausgehen, sieht die AT-B 379 100 vor, daß in einer Presse auf eine
Schleifkornmischung eine schwingungsdämpfende Folie, z. B. aus Nitrilkautschuk, aufgelegt
und mit der Schleifkornmasse verpreßt wird. Der so erzeugte Schleifkörperrohling wird
zwischen Packplatten eingespannt und so im Ofen ausgehärtet. Dadurch, daß jeweils
eine für die Form passend gestanzte Folie aus Nitrilkautschuk oder diese Folie zunächst
auf das Gewebe aufkaschiert wird und dann gemeinsam mit diesem in die Presse eingelegt
werden muß und nach dem Pressen die Schleifkörperrohlinge zwischen Packplatten eingespannt
im Ofen ausgehärtet werden müssen, ist das Verfahren ausgesprochen zeit- und damit
lohnkostenaufwendig.
[0007] Nachteilig ist ferner, daß der gepreßte Rohling nach dem Pressen immer etwas auffedert,
was auf die Elastizität der eingelegten schwingungsdämpfenden Folie zurückzuführen
ist. Damit verschlechtert sich die Verbindung mit den angrenzenden Schleifkornschichten,
so daß die Gefahr besteht, daß einzelne Bereiche der Schleifkornschichten die eingelegte
Folieschicht nicht berühren und es dadurch hier zu keiner Bindung kommt.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Verfahren aufzuzeigen, das eine
einwandfreie Haftung zwischen Schleifmittel und schalldämpfendem Material über die
ganze Fläche der Schicht gewährleistet und bei dem ferner diese schalldämpfende Schicht
schnell und einfach ein- bzw. aufzubringen ist.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen mehrschichtiger Schleifscheiben,
insbesondere Trenn- und Schruppscheiben für das Freihandschleifen, bei denen Mischungen
von Schleifkorn, Bindemittel sowie ggf. Füllstoffen und ggf. Armierungen schichtweise
unter Zwischenschaltung mindestens einer Schicht aus schwingungsdämpfenden Materialien
in eine Form eingebracht, zu einem Rohling verpreßt werden und der erhaltene Rohlung
ausgehärtet wird, mit dem kennzeichnenden Merkmal, daß die Schicht bzw. die Schichten
aus schwingungsdämpfendem Material in Form eines feinkörnigen, rieselfähigen Pulvers
oder Granulats in die Form eingebracht werden.
[0010] Dadurch, daß das schwingungsdämpfende Material in Pulver- und/oder Granulatform eingesetzt
wird und auch noch feinkörnig ist, paßt sich die aufgebrachte Schicht automatisch
der vorhergehenden und folgenden Schicht in ihrer Oberflächenstruktur an, d. h. es
entsteht kein Freiraum zwischen den einzelnen Lagen, nachdem diese verpreßt sind.
Das Pulver oder Granulat gewährleistet ferner, daß keine unerwünschte Auffederung
nach dem Pressen der Schleifscheibe erfolgt, da aus der Schleifkornschicht hervorstehende
Schleifkornbereiche bzw. die Armierung von vornherein in die Schicht aus schwingungsdämpfendem
Material eingelagert werden und damit nicht gegen eine kompakte Fläche drücken können,
was zum Auffedern führt.
[0011] Da der Rohling nicht auffedert, erübrigt sich auch das Zwischenlagern und Aushärten
im Ofen unter Spannung. Der Vorteil gegenüber dem bekannten Stand der Technik liegt
also nicht nur im schneller möglichen Einbringen des pulver- oder granulatförmigen
Materials auf handelsüblichen Pressen, wie sie seit langer Zeit zur Herstellung der
Schleifscheiben eingesetzt werden, sondern zusätzlich darin, daß keine zusätzlichen
Arbeiten nach dem Preßvorgang erforderlich sind.
[0012] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß als Pulver oder Granulat
mindestens ein Elastomer eingebracht wird, das einer Hitzebelastung von mehr als 110
°C standhält.
[0013] Außer verschiedenen Natur- und Synthesekautschuktypen kommen hier auch Butylkautschuk,
Nitrilkautschuk, beispielsweise in der Form von Perbunan N, Neoprene, Fluorelastomere,
Polyacrylate, Polyurethane, Silikonkautschuk, Polysulfitkautschuk und Hypalon in Frage.
Alle diese Elastomere müssen mehr oder weniger modifiziert sein, um der geforderten
Hitzebelastung standzuhalten und trotzdem die erforderliche Elastizität aufzuweisen,
die zur Reduzierung des Schallpegels erforderlich ist.
[0014] Die Überprüfung diverser Dämpfungsschichtmaterialien ergab, daß die Stauchung zylindrischer
Modellkörper unter definierten Bedingungen, d. h. Belastung 5 kp, Abmessung: Durchmesser
15 mm, Höhe = 20 mm, eine sehr gute Aussage über die Reduzierung des Schallpegels
beim späteren Schleifvorgang ergibt. Mit zunehmender Elastizität nimmt die Schalldämpfung
zu. Gleichzeitig aber verschlechtert sich die Verarbeitbarkeit der Dämpfungsschichtmischung
sowie die Festigkeit bei der schallgedämpften Schleifscheibe. Wie der Tabelle 1 zu
entnehmen ist, werden die hinsichtlich des Schallpegels günstigsten Ergebnisse bei
einer Stauchung zwischen 4,2 und 18,4 % erzielt. Bei einer Stauchung oberhalb 24 %
ließ sich die Dämpfungsschichtmischung nur schlecht verarbeiten, und der Festigkeitsabfall
bei der fertigen schallgedämpften Schleifscheibe war so groß, daß diese nicht mehr
einsetzbar war.

[0015] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit ist, als Pulver oder Granulat eine Mischung
aus einem oder mehreren Kunstharzen und einem oder mehreren Elastomeren einzubringen.
Die Verwendung eines Kunstharzes in Verbindung mit dem Kautschuk ergibt eine bessere
Verbindung zwischen schalldämpfender Schicht und dem Schleifkorn, das als solches
ja ebenfalls kunstharzgebunden ist. Die Wahl des Kunstharzes richtet sich dabei zum
ersten nach der Temperaturbeständigkeit, zum zweiten aber nach der Verträglichkeit
mit dem Kautschuk und dem Kunstharz, das als Bindemittel für das Schleifkorn beim
Aufbau der Schleifscheibe eingesetzt wird. Bei Verwendung der üblicherweise für kunstharzgebundene
Schleifkörper eingesetzten Phenol-Formaldehydharze kann als Kunstharz für die Dämpfungsschicht
ebenfalls ein Phenol-Formaldehydharz eingesetzt werden. Auch ist der Einsatz weiterer
Duroplaste, wie z. B. Melaminharz, Harnstoffharze und Polyesterharze denkbar.
[0016] Besonders gut geeignet wegen seiner hohen Festigkeit und der guten Verbindung zu
den Phenolharzen und dem Kautschuk ist Epoxidharz.
[0017] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß ein Epoxidharz mit einem
Nitrilkautschuk im Mengenverhältnis von 10 : 90 bis 70 : 30 gemischt wird.
[0018] Mit zunehmendem Epoxidharzgehalt sinkt die Schalldämpfung und die Festigkeit der
schallgedämpften Schleifscheibe steigt. Der optimale Bereich für Schalldämpfung und
Schleifleistung liegt bei einem Zusatz von 15 bis 25 % Epoxidharz zum Nitrilkautschuk.
[0019] Eine besondere Schwierigkeit bei der Fertigung der schallgedämpften Schleifscheiben
stellt die Behandlung des schalldämpfenden Materiales dar. Mehr oder weniger alle
gut einsetzbaren Materialien weisen eine hohe Klebrigkeit auf und sind damit nicht
rieselfähig. Unter Klebrigkeit ist zu verstehen, daß die einzelnen Partikel sich zu
größeren Agglomeraten zusammenlagern, d. h. das Material ist von inhomogener Konsistenz,
es bilden sich Zusammenballungen, was beim Pressen zu ungleichmäßiger Verteilung führt.
Damit wird die fertige Schleifscheibe ebenfalls inhomogen. Außerdem haftet das Material
an den Schiebern der Presse an.
[0020] Besonderer Bedeutung kommt deshalb der Ausgestaltung der Erfindung zu, die vorsieht,
daß die Mischung unter Zusatz eines Füllstoffes homogenisiert wird.
[0021] Die so erzielte homogene Mischung ist klebfrei und damit gut in die Form einzubringen.
Es besteht jedoch die Gefahr, daß besonders Mischungen aus feinem Pulver stauben.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht deshalb vor, daß die Mischung
in einem Granulator unter Zugabe von Füllstoff auf eine Granulatgröße von 50 bis 2.000
11m gebracht wird.
[0022] Das Granulieren wird durch den Zusatz des Füllstoffes vereinfacht, gleichzeitig wird
die Klebrigkeit so weit reduziert, daß sich ein rieselfähiges Granulat ergibt. Die
Granulatgröße ist auf der einen Seite für die Rieselfähigkeit von Bedeutung, auf der
anderen Seite stellt sie eine Anforderung dar, die von der Korngröße der für die Schleifscheibe
benötigten Schleifkörner abhängig ist. So wird man stets versuchen, ein feineres Granulat
als das für die Schleifscheibe eingesetzte Schleifkorn zu verwenden, um so eine möglichst
dichte Packung und damit eine gute Verbindung zwischen Schleifkorn und Dämpfungsschicht
zu erreichen.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Mischung bis zu 5 %
anorganischer Füllstoff wie MgO, ZnO, Talkum oder Marmormehl zugesetzt. Alle dieser
Füllstoffe setzen die Klebrigkeit erheblich herab, ohne daß dadurch die Reaktionen
beim Aushärten der Schleifscheibe behindert werden.
[0024] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß als Pulver oder
Granulat eine Mischung aus Korkmehl und Kunstharz eingebracht wird. Das Korkmehl weist
dabei zweckmäßig eine Korngröße auf, die zwischen 50 und 1.000 µm liegt, als Kunstharz
wird zweckmäßig Epoxidharz verwandt. Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen
erläutert.
Beispiel 1
[0025] Ungedämpfte Schleifscheibe aus üblicher Serienfertigung.
Schleifscheibenabmessung Durchmesser 178 mm
Stärke 8 mm
Bohrung 22 mm.
Als Schleifkorn wird Elektrokorund eingesetzt. Die Körnungsbezeichnung entspricht
dem Fepa-Standard. Es wird ein Mischkorn verwendet, bestehend aus 25,9 Gew.% Körnung
24;
25,9 Gew.% Körnung 30 und
25,9 Gew.% Körnung 36.
Als Bindemittel wurde zugesetzt
3 Gew.% Phenol-Formaldehyd-Resol, im Handel unter der Bezeichnung Bakelite Resol 433
erhältlich, 11,3 Gew.% Phenol-Formaldehyd-Novolak, im Handel unter Bakelite Novolak
227 erhältlich,
4 Gew.% Pyrit,
4 Gew.% Kryolith.
[0026] 300 g des Resols 433 wurden zu 7.780 g des Korundgemisches gegeben und fünf Minuten
in einem Planetenrührwerk gemischt. Das benetzte Korn wurde sodann mit 400 g Pyrit
und 400 g Kryolith sowie 1.120 g Novolak 227 vermengt. Entstandene Agglomerate und
Zusammenballungen wurden abgesiebt. 300 g der so erhaltenen homogenen, rieselfähigen
Schleifscheibenmischung wurden gleichmäßig in einer Preßform verteilt, zusätzlich
wurden zwei außen- und eine innenliegende Gewebe-Armierung eingebracht. Die Mischung
wurde zu Scheiben mit einem Außendurchmesser von 178 mm, einem Bohrungsdurchmesser
von 22 mm und einer Scheibendicke von 88 mm verpreßt. Der erhaltene Rohling wurde
mit mehreren anderen gleichartig gepreßten Rohlingen auf Stapel gesetzt und nach einer
für Phenolharze üblichen Temperaturkurve ausgehärtet, d. h. Aufheizen bis 90
°C in vier Stunden; Aufheizen bis 120
°C in drei Stunden, Haltezeit bei 120
°C fünf Stunden, Aufheizen bis 180 Grad in drei Stunden, Haltezeit bei 180
°C zwei Stunden, danach Abkühlung auf Raumtemperatur.
Beispiel 2
[0027] Bei gleichem Aufbau, d. h. Anordnung der Gewebe-Armierung in den Außenbereichen und
im Innenbereich und gleichem Fertigungsablauf wurde als Schleifkorn ein Elektrokorund
der Körnung 30 eingesetzt, der keramisch ummantelt ist, d. h. daß die Oberfläche des
Kornes zur Verbesserung der Haftung mit dem Bindemittel teilweise mit Silikaten umhüllt
ist.
[0028] 75,8 Gew.% Elektrokorund Körnung 30
3 Gew.% Phenol-Formaldehyd-Resol, im Handel erhältlich unter der Bezeichnung Bakelite
Resol 433 13,5 Gew.% Phenol-Formaldehyd-Novolak, im Handel erhältlich unter der Bezeichnung
Bakelite Novolak 227
5 Gew. % Kryolith
0,7 Gew.% Kalk.
Beispiel 3
[0029] Geräuschgedämpfte Schleifscheibe gemäß der Erfindung.
[0030] Die Rezeptur der Schleifscheibenmischung und sowie deren Herstellung entspricht dem
Beispiel 1. Die Schleifscheibe besteht aus drei Schleif-, zwei Dämpfungsschichten
und drei Gewebe-Armierungen. Es wurden 270 g Schleifscheibenmischung in drei Schichten
aufgeteilt, so daß pro Schicht 90 g zum Einsatz kamen. Als Dämpfungsschicht wurden
40 g Dämpfungsmaterial eingebracht, die auf zwei Schichten a 20 g aufgeteilt wurden.
Die Schichten wurden abwechselnd in die Form eingefüllt, dabei als unterste die Schleifscheibenmischung,
über die Dämpfungsschichten wurde jeweils eine Gewebe-Armierung eingebracht. Der auf
Sollmaß gepreßte Rohling wurde, wie im Beispiel 1 ausgehärtet, die Dicke der Dämpfungsschicht
betrug nach dem Aushärten im Mittel 1,3 mm. Zur Herstellung der Dämpfungsschicht wurden
79 Gew.% eines Nitrilkautschuks, der im Handel unter der Bezeichnung Hycar erhältlich
ist, mit 20 Gew.% eines Epoxidharzes, im Handel unter der Bezeichnung Araldit erhältlich,
und 1 Gew.% Magnesiumoxid (MgO) vermischt. Dazu wurden 790 g Hycarharz, 200 g Araldit
und 10 g MgO fünf Minuten in einem Planetenrührwerk gerührt, wobei der MgO-Zusatz
die Verbesserung der Verarbeitbarkeit der Mischung, d. h. das Vermeiden von Anbacken
und Klumpenbildung bewirkte. Das erhaltene Pulver wies im Mittel einen Durchmesser
von 100 Ilm auf.
Beispiel 4
[0031] Aufbau Rezeptur und Fertigung der geräuschgedämpften Schleifscheibe entspricht mit
Ausnahme der Dämpfungsschicht dem Beispiel 3. Die Dämpfungsschicht bestand aus 41,7
Gew.% Korkmehl mit einem mittleren Durchmesser von 250 Ilm, 16,6 Gew.% eines Benetzungsmittels,
im Handel unter SZ 449 (Bakelite) erhältlich und 41,7 Gew.% Epoxidharz, im Handel
unter SB 330 (Bakelite) erhältlich. 417 g Korkmehl wurden fünf Minuten mit 166 g Befeuchtungsmittel
SZ 449 vermengt. Das befeuchtete Korkmehl sodann mit 417 g Epoxidharzpulver SP 330
vermischt und weitere fünf Minuten gerührt.
Beispiel 5
[0032] Die Rezeptur der Schleifschicht entspricht dem Beispiel 2. Die Rezeptur der Dämpfungsschicht
dem Beispiel 3. Eingebracht wurden 2 Dämpfungsschichten.
Beispiel 6
[0033] Die Rezeptur der Schleifschicht sowie die Lage der Gewebe-Armierung entsprechen dem
Beispiel 2, jedoch wurde vor dem Einlegen der mittleren Gewebe-Armierung zusätzlich
eine Dämpfungsschicht eingebracht, deren Dicke 2,5 mm betrug.
Beispiel 7
[0034] Die Rezeptur der Schleifscheibenmischung entspricht Beispiel 2, die Rezeptur der
Dämpfungsschicht Beispiel 3. Abweichend vom Beispiel 3 wurden jedoch die Dämpfungsschichten
an den Außenlagen direkt hinter den Gewebe-Armierungen angeordnet, so daß sie die
Schleifscheibenmischung einschlossen.
Beispiel 8
[0035] Entspricht Beispiel 6, jedoch wurde als Dämpfungsschichtmaterial eine Mischung von
10 Gew.% Epoxidharz und 90 Gew.% Nitrilkautschuk eingesetzt.
Beispiel 9
[0036] Entspricht Beispiel 6, jedoch wurde als Dämpfungsschichtmaterial eine Mischung von
30 Gew.% Epoxidharz und 70 Gew.% Nitrilkautschuk eingesetzt.
[0037] Die nach den vorgenannten neun Beispielen gefertigten Scheiben wurden zusammen mit
einer handelsüblichen Scheibe gemäß der AT-AS 46 15/82 (Beispiel 10 in Tabelle 2)
einem Schleiftest ausgesetzt. Geschliffen wurde mit einem Winkelschleifer der Firma
Bosch, Typ 060 1331, der Schallpegel wurde vor einer geschlossenen Schleifkabine in
2 m Entfernung vom Werkstück gemessen. Das Eigengeräusch des Winkelschleifers betrug
67 dBA. Als Messgerät wurde ein Gerät der Firma Rhode und Schwarz EL-DO 4, Meßbereich
16 Hz bis 16 KHz unter Verwendung eines A-Filters eingesetzt. Geschliffen wurde ein
Rohr aus St 35 mit dem Durchmesser 191 mm und einer Wandstärke von 17 mm. Die Schleifzeit
betrug 10 Minuten.
[0038] Außer dem Schallpegel (dBA) wurde ermittelt der Q-Faktor und die Zerspanung

[0039] Es ergaben sich dabei folgende Werte.

[0040] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Figur 1 zeigt die Seitenansicht einer gekröpften Schrupp-Flexscheibe im Schnitt,
Figur 2 in starker Vergrößerung einen Ausschnitt von Figur 1,
Figur 3 die Seitenansicht einer geraden Schrupp-Flexscheibe im Schnitt mit zwei Dämpfungseinlagen,
Figur 4 in starker Vergrößerung einen Ausschnitt aus Figur 3
Figur 5 zeigt die Seitenansicht einer gekröpften Schrupp-Flexscheibe im Schnitt mit
einer Dämpfungsschicht aus Kork,
Figur 6 in starker Vergrößerung einen Ausschnitt aus Figur 5.
[0041] Wie aus Figur 1 und 2 ersichtlich, besteht eine Schleifscheibe 1 aus mehreren Lagen,
die beim Herstellungsverfahren nacheinander in die hohle Form der Presse eingegeben
werden. Dabei wird zunächst auf den ringförmigen Flansch 3 gemäß den beiden angesprochenen
Figuren eine Gewebe-Armierung 5 aufgebracht, auf die dann mittels eines Schiebers
die Schleifmittelschicht aus Schleifkorn 6, das mit Bindemittel 7 umhüllt ist, aufgebracht
wird. Über diese Schicht wird in Form eines Pulvers das schwingungsdämpfende Material
aufgebracht, das nach der Aushärtung der fertig gepreßten Scheibe die Dämpfungsschicht
8 bildet. Auf das Pulver aus schwingungsdämpfendem Material wird eine weitere Gewebe-Armierung
5 gelegt, danach eine zweite Schicht aus mit Bindemittel 7 umhülltem Schleifkorn 6
aufgebracht und darüber als Abschluß eine dritte Gewebe-Armierung 5 gelegt. Der so
erzielte Schichtaufbau wird auf Soll-Maß gepreßt und danach wie beschrieben ausgehärtet.
[0042] Den Figuren 3 und 4 ist der Aufbau einer Schleifscheibe mit zwei Dämpfungsschichten
8 und drei Gewebe-Armierungen 5 zu entnehmen, wobei die Gewebe-Armierung 5 sowohl
außen als auch in der Mitte der Flexscheibe 1' angeordnet sind.
[0043] Die Figuren 5 und 6 unterscheiden sich insofern von den Figuren 1 und 2, als hier
die Dämpfungschicht 8 auch nach dem Verpressen und Aushärten weiterhin aus einzelnen
Partikeln, nämlich aus mit Kunstharz 4' umhüllten Korkpartikeln 4 besteht. Der sonstige
Aufbau dieser Scheibe 1" ist identisch mit dem gemäß Figure 1 bzw. 2.
1. Verfahren zum Herstellen mehrschichtiger Schleifscheiben, insbesondere mehrschichtiger
Trenn-und Schruppscheiben für das Freihandschleifen, bei den Mischungen von Schleifkorn,
Bindemittel sowie ggf. Füllstoffe und ggf. Armierungen schichtweise unter Zwischenschaltung
mindestens einer Schicht aus schwingungsdämpfenden Materialien in eine Form eingebracht,
zu einem Rohling verpreßt werden und der erhaltene Rohling ausgehärtet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht bzw. die Schichten aus schwingungsdämpfendem Material
in Form eines feinkörnigen, rieselfähigen Pulvers und/oder Granulats in die Form eingebracht
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Pulver oder Granulat
mindestens ein Elastomer eingebracht wird, das einer Hitzebelastung von mehr als 110
°C standhält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Pulver oder Granulat
eine Mischung aus Korkmehl und Kunstharz eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Pulver oder Granulat
eine Mischung aus einem oder mehreren Kunstharzen und einem oder mehreren Elastomeren
eingebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Epoxidharz mit einem
Nitrilkautschuk im Mengenverhältnis von 10 : 90 bis 70 : 30 gemischt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung
unter Zusatz von Füllstoff homogenisiert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung
in einem Granulator unter Zusatz von Füllstoff auf eine Granulatgröße von 50 bis 2.000
um gebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung
bis zu 5 % anorganische Füllstoffe, wie z. B. MgO, ZnO, Talkum oder Marmormehl, zugesetzt
werden.
1. A process for the manufacture of multi-layer grinding discs, in particular multi-layer
cutting-off and rough-working discs for free-hand grinding, in which mixtures of abrasive
grain, bonding agents and, if necessary, fillers and, if necessary, reinforcements,
are introduced into a mould in layers with at least one layer of interposed vibration-absorbing
materials, "19 mixtures are compressed to form a moulded blank, and the resulting
moulded blank is cured, characierized in that the layer or layers of vibration-absorbing
material is/are incorporated in the mould in the form of a fine-grained, pourable
powder and/or granules.
2. A process according to claim 1, characterized in that, as powder or granules there
is introduced at least one elastomer that withstands a thermal load exceeding 110°C.
3. A process according to claim 1, characterized in that as powder or granules there
is introduced a mixture of cork powder and synthetic resin.
4. A process according to claim 1, characterized in that as powder or granules there
is incorporated a mixture of one or more synthetic resins and one or more elastomers.
5. A process according to claim 1, characterized in that an epoxy resin is mixed with
a nitrile rubber in a proportion of ingredients of 10:90 to 70:30.
6. A process according to one of claims 4 and 5, characterized in that the mixture
is homogenized with the addition of a filler.
7. A process according to one of claims 4 and 5, characterized in that the mixture
is brought in a granulator with the addition of filler to a grain size of from 50
to 2,000 µm.
8. A process according to one of claims 4 to 7, characterized in that up to 5% of
inorganic fillers such as MgO, ZnO, talcum or marble powder is added to the mixture.
1. Procédé de fabrication de meules-disques multicouches, notamment de meules multicouches
pour dégrossir et tronçonner par meulage manuel, dans lequel des mélanges de grains
abrasifs, de liants ainsi qu'éventuellement de charges et éventuellement armatures,
sont introduits en couches dans un moule, avec interposition d'au moins une couche
de matières amortissant les vibrations, et comprimés pour former une ébauche, et l'ébauche
obtenue est durcie, caractérisé par le fait que la ou les couches de matière amortissant
les vibrations sont introduites dans le moule sous la forme d'une poudre et/ou d'un
granulat fluide à grain fin.
2. Procédé selon revendication 1, caractérisé par le fait que l'on introduit, en tant
que poudre ou granulat, au moins un élastomère résistant à une charge thermique supérieure
à 110°C.
3. Procédé selon revendication 1, caractérisé par le fait que l'on introduit, en tant
que poudre ou granulat, un mélange de résine synthétique et de poudre de liège.
4. Procédé selon revendication 1, caractérisé par le fait que l'on introduit, en tant
que poudre ou granulat, un mélange d'une ou plusieurs résines synthétiques et d'un
ou plusieurs élastomères.
5. Procédé selon revendication 4, caractérisé par le fait que l'on mélange une résine
époxyde à un caoutchouc nitrile, dans un rapport quantitatif de 10:90 à 70:30.
6. Procédé selon l'une des revendications 4 ou 5, caractérisé par le fait que le mélange
est homogénéisé en présence d'un apport de charges.
7. Procédé selon l'une des revendications 4 ou 5, caractérisé par le fait que le mélange
est amené dans un granulateur, en présence d'un apport de charges, sous la forme d'un
granulat ayant une grosseur de grain de 50 à 2000 m.
8. Procédé selon l'une des revendications 4 à 7, caractérisé par le fait que des charges
minérales, par exemple MgO, ZnO, talc ou poudre de marbre, sont ajoutées au mélange,
dans une proportion allant jusqu'à 5%.