(19)
(11) EP 0 340 319 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.11.1989  Patentblatt  1989/45

(21) Anmeldenummer: 88106996.7

(22) Anmeldetag:  02.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 85/50, B65D 5/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE NL

(71) Anmelder: Herzberger Papierfabrik Ludwig Osthushenrich GmbH & Co. KG
D-3420 Herzberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Henne, Heinrich
    D-3420 Herzberg am Harz (DE)

(74) Vertreter: Gramm, Werner, Prof. Dipl.-Ing. et al
GRAMM, LINS & PARTNER, Theodor-Heuss-Strasse 2
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Faltschachtel


    (57) Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel, insbesondere als Ver­packung für Schnittblumen, mit zwei sich gegenüberliegenden Stirnwänden (1) und zwei sich gegenüberliegenden, an dem Schachtel­boden angelenkten Seitenwänden (2). Zur Bildung einer flach zu be­vorratenden Aufrichteschachtel mit weitgehend wasserdichtem Bo­den werden folgende Merkmale vorgeschlagen:

    a) Die Schachtel besteht aus einem einstückigen Zuschnitt;

    b) der Schachtelboden weist eine mittige, parallel zu den Sei­tenwänden (2) verlaufende, nach innen faltende Rillinie (9) auf, die mit je einer mittigen nach außen faltenden Rillinie (19) in den Stirnwänden (1) fluchtet;

    c) der Schachtelboden setzt sich aus zwei Bodenabschnitten (6,7) zu­sammen, die über zumindest eine, parallel zu den Seitenwän­den (2) verlaufende, an dem Längsrand eines Bodenabschnitts (7) an­gelenkten Klebelasche (8) miteinander verklebt sind;

    d) der Schachtelboden trägt an seinem stirnseitigen Rand je­weils einen sich über die Stirnbreite erstreckenden und nach innen hochgebogenen Randstreifen (10,16), der an der zugeord­neten Stirnwand (1) anliegt.






    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel, insbesondere als Ver­packung für Schnittblumen, mit zwei sich gegenüberliegenden Stirnwänden und zwei sich gegenüberliegenden, an dem Schachtel­boden angelenkten Seitenwänden.

    [0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vorgeklebte, flachliegend zu bevorratende Faltschachtel zu entwickeln, deren Boden weitgehend wasserdicht ausgebildet ist, damit sich die Faltschachtel auch als Blumenverpackung verwenden läßt.

    [0003] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch folgende Merkmale gelöst:

    a) Die Schachtel besteht aus einem einstückigen Zuschnitt;

    b) der Schachtelboden weist eine mittige, parallel zu den Sei­tenwänden verlaufende, nach innen faltende Rillinie auf, die mit je einer mittigen nach außen faltenden Rillinie in den Stirnwänden fluchtet;

    c) der Schachtelboden setzt sich aus zwei Bodenabschnitten zu­sammen, die über zumindest eine, parallel zu den Seitenwän­den verlaufende, an dem Längsrand eines Bodenabschnitts an­gelenkten Klebelasche miteinander verklebt sind;

    d) der Schachtelboden trägt an seinem stirnseitigen Rand je­weils einen sich über die Stirnbreite erstreckenden und nach innen hochgebogenen Randstreifen, der an der zugeordneten Stirnwand anliegt.



    [0004] In einer ersten Ausführungsform ist es vorteilhaft, wenn sich der erste Bodenabschnitt über die volle Bodenfläche erstreckt und auf dem zweiten Bodenabschnitt liegt, der sich nur über die halbe Bo­denbreite erstreckt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der erste Bodenabschnitt an seinen beiden stirnseitigen Rändern die genann­ten Randstreifen und an seinem freien Längsrand einen dritten, nach innen hochgebogenen Randstreifen trägt, der an der zugeord­neten Seitenwand anliegt. Ferner ist es zweckmäßig, wenn der dritte Randstreifen über je eine Diagonalfaltung mit den beiden anderen Randstreifen verbunden ist.

    [0005] Bei einer zweiten Ausführungsform ist es zweckmäßig, wenn sich die beiden Bodenabschnitte über jeweils die halbe Bodenbreite erstrecken. Dabei kann jeder Bodenabschnitt an seinem freien Längsrand eine nach innen hochgebogene Klebelasche tragen, die gemeinsam einen Längsmittelsteg bilden und miteinander verklebt sind.

    [0006] In einer dritten Ausführungsform können sich die beiden Bodenab­schnitte ebenfalls über jeweils die halbe Bodenbreite erstrecken, wobei es dann zweckmäßig ist, wenn die benachbarten stirnseitigen Randstreifen der beiden Bodenabschnitte jeweils über eine Klebe­lasche miteinander verklebt sind, die an dem einen Randstreifen über eine nach innen faltende Rillinie angelenkt ist.

    [0007] Bei allen Ausführungsformen besteht die Faltschachtel aus einem einteiligen Zuschnitt. Die Faltschachtel läßt sich jeweils in vorgeklebtem Zustand flach bevorraten und vor den Benutzung in einfacher Weise aufrichten. Der Boden ist aufgrund seiner hochge­zogenen Randbereiche weitgehend wasserdicht ausgebildet.

    [0008] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprü­che und werden in Verbindung mit weiteren Vorteilen der Erfin­dung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

    [0009] In der Zeichnung sind einige als Beispiele dienende Ausführungs­formen der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Figur 1 einen Faltschachtelzuschnitt in Draufsicht;

    Figur 2 in isometrischer Darstellung eine aus dem Zu­schnitt gemäß Figur 1 verklebte und aufgerichtete Faltschachtel;

    Figur 3 einen Schnitt gemäß der Linie A - A in Figur 2;

    Figur 4 einen Zuschnitt einer abgewandelten Faltschach­tel in einer Darstellung gemäß Figur 1;

    Figur 5 eine aus dem Zuschnitt gemäß Figur 4 verklebte und aufgerichtete Faltschachtel in einer Darstel­lung gemäß Figur 2;

    Figur 6 einen Schnitt gemäß der Linie A - A in Figur 5;

    Figur 7 einen Zuschnitt einer weiterhin abgewandelten Faltschachtel in einer Darstellung gemäß Fig. 1;

    Figur 8 eine aus dem Zuschnitt gemäß Figur 7 geklebte und aufgerichtete Faltschachtel in einer Darstellung gemäß Figur 2 und

    Figur 9 einen Schnitt gemäß der Linie A - A in Figur 8.



    [0010] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellte Faltschachtel besteht aus einem einstückigen Zuschnitt gemäß Figur 4. Demnach besteht die Faltschachtel aus zwei sich gegenüberliegenden Stirnwänden 1 und zwei sich gegenüberliegenden Seitenwänden 2, in denen Grifflö­cher 3 vorgesehen sein können. An dem oberen Rand der vier Wän­ de 1,2 sind Deckelklappen 4,5 angelenkt. Diese sind jeweils so schmal ausgebildet, daß sie in ihrer nach innen gefalteten Schließstellung zwischen sich eine freie Deckelöffnung ein­schließen.

    [0011] Der Schachtelboden setzt sich zusammen aus einem ersten Bodenab­schnitt 6, der an dem unteren Längsrand der einen Seitenwand 2 angelenkt ist und sich über die volle Bodenfläche der Schachtel erstreckt, und aus einem zweiten Bodenabschnitt 7, der an dem unteren Längsrand der gegenüberliegenden Seitenwand 2 angelenkt ist, sich nur über die halbe Bodenbreite erstreckt und an seinem freien Längsrand eine Klebelasche 8 trägt, die an dem zweiten Bodenabschnitt 7 über eine nach innen faltende Rillinie 9 ange­lenkt ist. Diese Klebelasche 9 ist gegen die Unterseite des ersten Bodenabschnitts 6 geklebt, der bei aufgerichteter Falt­schachtel auf dem zweiten Bodenabschnitt 7 aufliegt.

    [0012] Der erste Bodenabschnitt 6 trägt an seinen drei freien Rändern jeweils einen nach innen hochgebogenen Randstreifen 10,11, die untereinander über je eine Diagonalfaltung 12 verbunden sind. Die beiden stirnseitig angeordneten Randstreifen 10 sind an ihrem dem längsseitigen Randstreifen 11 abgewandten Ende über je eine Dia­gonalfaltung 13 gegen die Innenseite der zugeordneten Stirnwand 1 geklebt. Dabei geht der eine stirnseitige Randstreifen 10 in eine an dem stirnseitigen Rand der einen Seitenwand 2 angelenkte Fa­brikkante 14 über, während der andere stirnseitige Randstrei­fen 10 über die genannte Diagonalfaltung 13 in eine Klebela­sche 15 übergeht, die an dem unteren Rand der zugeordneten Stirn­wand 1 angelenkt ist, sich über die halbe Breite der Stirnwand 1 erstreckt, nach innen hochgefaltet und gegen die Innenseite der genannten Stirnwand 1 geklebt ist.

    [0013] Auch der zweite Bodenabschnitt 7 weist zwei stirnseitige Rand­streifen 16 auf, die über je Diagonalfaltung 17 in je eine Klebe­ lasche 18 übergehen, die am unteren Rand der zugeordneten Stirn­wand 1 angelenkt ist, sich über deren halbe Breite erstreckt und nach innen hochgebogen und gegen die Innenseite der Stirnwand ge­klebt ist.

    [0014] Die mittig über den Schachtelboden und parallel zu den Seitenwän­den 2 verlaufende, nach innen faltende Rillinie 9 fluchtet mit je einer mittigen, nach außen faltenden Rillinie 19 in den Stirnwän­den 1.

    [0015] Die Figuren 2 und 3 lassen erkennen, daß bei dieser Ausführungs­form der zu oberst liegende erste Bodenabschnitt 6 mit seinen Randstreifen 10,11 eine Art Schale bildet, die die volle nutzbare Bodenfläche abdeckt.

    [0016] Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 4 bis 6 erstrecken sich die beiden Bodenabschnitte 6,7 über jeweils die Hälfte der Boden­breite, wobei jeder Bodenabschnitt an seinem freien Längsrand eine nach innen hochgebogene Klebelasche 20 trägt, die bei auf­gerichteter Schachtel gemeinsam einen in den Schachtelinnenraum ragenden Längsmittelsteg bilden und miteinander verklebt sind. Jede Klebelasche 20 geht an ihrem stirnseitigen Ende über eine Diagonalfaltung 12 bzw. 21 in die stirnseitigen Randstreifen 10 bzw. 16 der Bodenabschnitte 6,7 über. Ferner ist jede Klebela­sche 20 über eine nach innen faltende Rillinie 9 an dem zugeord­neten Bodenabschnitt 6,7 angelenkt, wobei diese Rillinie 9 mit je einer mittigen, nach außen faltenden Rillinie 19 in den Stirn­wänden 1 fluchtet.

    [0017] Bei aufgerichteter Schachtel ergeben sich bei dieser Ausführungs­form im Bodenbereich zwei schalenförmig ausgebildete, allseitig geschlossene Bodenfächer.

    [0018] Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 7 bis 9 erstrecken sich die beiden Bodenabschnitte 6,7 in Übereinstimmung mit der Ausfüh­rungsform gemäß den Figuren 4 bis 6 jeweils über die halbe Boden­breite. Jedoch trägt nur der zweite Bodenabschnitt 7 eine Klebe­lasche 8, die über eine nach innen faltende Rillinie 9 an den Längsrand des zweiten Bodenabschnitts 7 angelenkt ist und gegen die Unterseite des ersten Bodenabschnitts 6 geklebt wird. Die be­nachbarten stirnseitigen Randstreifen 10,16 der beiden Bodenab­schnitte 6,7 sind jeweils über eine Klebelasche 22 miteinander verklebt, die die am freien Längsrand des zweiten Bodenab­schnitts 7 angelenkte Klebelasche 8 mit jeweils einem der genann­ten Randstreifen 16 verbindet und an letzterem über eine nach innen faltende, mit der Rillinie 9 fluchtenden Rillinie 9a ange­lenkt ist.

    [0019] Bei dieser Ausführungsform ergibt sich bei aufgerichteter Schach­tel ebenso wie bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 1 bis 3 eine durchgehende Bodenfläche mit stirnseitig angelenkten, sich an der Innenseite der Stirnwände abstützenden Randstreifen.


    Ansprüche

    1. Faltschachtel, insbesondere als Verpackung für Schnittblu­men, mit zwei sich gegenüberliegenden Stirnwänden (1) und zwei sich gegenüberliegenden, an dem Schachtelboden ange­lenkten Seitenwänden (2), gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) Die Schachtel besteht aus einem einstückigen Zuschnitt;

    b) der Schachtelboden weist eine mittige, parallel zu den Seitenwänden (2) verlaufende, nach innen faltende Rill­linie (9) auf, die mit je einer mittigen nach außen faltenden Rillinie (19) in den Stirnwänden (1) fluch­tet;

    c) der Schachtelboden setzt sich aus zwei Bodenabschnit­ten (6,7) zusammen, die über zumindest eine, parallel zu den Seitenwänden (2) verlaufende, an dem Längsrand eines Bodenabschnitts (7) angelenkten Klebelasche (8; 20) miteinander verklebt sind;

    d) der Schachtelboden trägt an seinem stirnseitigen Rand jeweils einen sich über die Stirnbreite erstreckenden und nach innen hochgebogenen Randstreifen (10,16), der an der zugeordneten Stirnwand (1) anliegt.


     
    2. Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stirn- und Seitenwänden (1,2) jeweils Deckelklappen (4,5) angelenkt sind.
     
    3. Faltschachtel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckelklappen (4,5) in ihrer Schließstellung zwischen sich eine freie Deckelöffnung einschließen.
     
    4. Faltschachtel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Fabrikkante (14) an dem stirnseitigen Rand einer Seitenwand (2) angelenkt ist.
     
    5. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß jeder Bodenabschnitt (6,7) stirn­seitig über eine Diagonalfaltung (13,17) mit der zugeordne­ten Stirnwand (1) verklebt ist.
     
    6. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß sich der erste Bodenabschnitt (6) über die volle Bodenfläche erstreckt und auf dem zweiten Bodenabschnitt (7) liegt, der sich nur über die halbe Boden­breite erstreckt. (Figuren 1 bis 3)
     
    7. Faltschachtel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bodenabschnitt (6) an seinen beiden stirnseitigen Rändern die genannten Randstreifen (10) und an seinem freien Längsrand einen dritten, nach innen hochgebogenen Randstrei­fen (11) trägt, der an der zugeordneten Seitenwand (2) an­liegt. (Figuren 2 und 3)
     
    8. Faltschachtel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Randstreifen (11) über je eine Diagonalfaltung (12) mit den beiden anderen Randstreifen (10) verbunden ist. (Figuren 2 und 3)
     
    9. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß sich die beiden Bodenabschnitte (6,7) über jeweils die halbe Bodenbreite erstrecken. (Figuren 4 bis 9)
     
    10. Faltschachtel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Bodenabschnitt (6,7) an seinem freien Längsrand eine nach innen hochgebogene Klebelasche (20) trägt, die gemein­sam einen Längsmittelsteg bilden und miteinander verklebt sind. (Figuren 5 und 6)
     
    11. Faltschachtel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß] jede der beiden Klebelaschen (20) über je eine Diagonalfal­tung (12,21) mit dem Randstreifen (10,16) des zugeordneten Bodenabschnitts (6,7) verbunden ist. (Figuren 5 und 6)
     
    12. Faltschachtel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die benachbarten stirnseitigen Randstreifen (10,16) der bei­den Bodenabschnitte (6,7) jeweils über eine Klebelasche (22) miteinander verklebt sind, die an dem einen Randstrei­fen (16) über eine nach innen faltende Rillinie (9a) ange­lenkt ist. (Figuren 8 und 9)
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht