[0001] Die Erfindung betrifft ein Verpackungsbehältnis für schüttfähiges Füllgut aus flexiblem
Material in Form eines Sackes oder Beutels, der für eine portionsweise Entnahme von
Füllgut aus dem Füllraum eine Entnahmevorrichtung mit einem Auslaufteil für das Füllgut
aufweist, der zur Durchführung eines Entnahmevorgangs über eine linienförmig vorgegebene
Öffnung im Verpackungsmaterial einen Auslaufweg für Füllgut aus dem Füllraum bildet.
[0002] Bei einem bekannten Verpackungsbehältnis dieser Art, das insbesondere als großvolumiger
Sack ausgebildet ist, dessen unterer Verschluß aus einem Kreuzboden mit einem äußeren
Bodendeckblatt besteht, ist als Entnahmevorrichtung ein Seitenfaltenschlauchstück
in den Kreuzboden des unteren Sackverschlusses eingearbeitet, dessen innerer Teil
durch einen Einsteckschlitz des Bodendeckblattes hindurchgeführt und im auseinandergespreizten
Zustand an dessen Innenseite befestigt ist, während das äußere, aus dem Einsteckschlitz
nach außen herausragende Seitenfaltenschlauchstück einen Auslaufteil für das Füllgut
bildet, dessen Ende anfänglich durch eine Schweißnaht verschlossen ist. Für eine portionsweise
Entnahme von Füllgut wird dabei das bei dem vorgesehenen Einsatz des Verpackungsbehältnisses
als Großsack nach unten herabhängende Seitenfaltenschlauchstück oberhalb der endseitigen
Verschlußschweißnaht durchschnitten, woraufhin durch eine von dem Einsteckschlitz
und sich endseitig rechtwinklig an diesen anschließende, aufzubrechende Perforations
linien gebildete Öffnung im Verpackungsmaterial Füllgut aus dem Füllraum durch das
äußere, aufgeweitete Seitenfaltenschlauchstück als Auslaufteil austreten kann. Zur
Beendigung des Füllgutentnahmevorgangs wird das Seitenfaltenschlauchstück zusammengedrückt,
woraufhin es umgeschlagen und mit geeigneten Hilfsmitteln am Sack festgelegt werden
kann.
[0003] Abgesehen davon, daß die bekannte Entnahmevorrichtung auf ihre Anbringung an einem
einen unteren Sack- oder Beutelverschluß bildenden Kreuzboden beschränkt ist, ist
die Einarbeitung eines Seitenfaltenschlauchstücks in den Kreuzboden zur Bildung der
Entnahmevorrichtung sehr arbeitsaufwendig, und es besteht die Gefahr, daß das außen
auf dem Kreuzboden auf liegende bzw. von diesem herabhängende Seitenfaltenschlauchstück
bei der Handhabung des Sackes beschädigt oder zerstört wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verpackungsbehältnis für schüttfähiges
Füllgut der angegebenen Art mit einer Entnahmevorrichtung für Füllgutteilmengen zu
schaffen, die bei, insbesondere hinsichtlich ihrer Endverschlüsse, beliebig ausgebildeten
Verpackungsbehältnissen aus flexiblem Material mit geringem Aufwand vorgesehen werden
kann, vor Beschädigungen oder einer vorzeitigen Zerstörung bei der Handhabung des
Verpackungsbehältnisses geschützt ist und im Bedarfsfall unter Verzicht auf Fremdmittel
wieder verschlossen werden kann.
[0005] Ausgehend von einem Verpackungsbehältnis für schüttfähiges Füllgut aus flexiblem
Material in Form eines Sackes oder Beutels der eingangs angegebenen Art wird diese
Aufgabe nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Öffnung im Verpackungsmaterial
von einer Materialschwächungslinie in einer der Verpackungswände vorgegeben ist, durch
deren Auftrennen ein Materiallappen zumindest teilweise aus dem Verpackungsmaterial
herauslösbar ist, und daß der Auslaufteil von einem inneren, mit der Innenseite der
öffnungsbildenden Verpackungswand verbundenen flexiblen Flachmaterialzuschnitt gebildet
ist, der die Materialschwächungslinie mit Übermaß übergreift und dessen oberer Endteil
nach dem Auftrennen der Materialschwächungslinie unter Bildung einer Ausschütt-Tülle
aus der Verpackungswand herausziehbar ist.
[0006] Bei dieser Ausgestaltung kann die die Öffnung in zweckentsprechender Größe im Verpackungsmaterial
vorgebende Materialschwächungslinie, beispielsweise in Form einer Kerblinie oder,
vorzugsweise, einer Perforationslinie, unabhängig von der Art und der Anbringung der
Endverschlüsse am Verpackungsbehältnis an einer beliebigen geeigneten Stelle in einer
der Verpackungswände, vorzugsweise in einem an den oberen Verpackungsverschluß angrenzenden
Endbereich, angebracht werden und die Ausbildung der Entnahmevorrichtung mit denkbar
geringem Aufwand erfolgen, da der Auslaufteil der Entnahmevorrichtung von einem einfachen,
blattförmigen Zuschnitt eines flexiblen Flachmaterials, wie Papier oder Kunststoffolie,
gebildet ist, der mit einfachen Nähten an der Innenseite der Verpackungswand befestigt
wird. Dabei ist der Auslaufteil anfänglich im Inneren des Verpackungsbehältnisses,
d.h. im Füllraum, in einem flach an der Verpackungswand anliegenden Zustand gehalten
und somit vor einer Beschadigung oder vorzeitigen Zerstörung bei der Handhabung des
Verpackungsbehaltnisses wirksam geschützt. Erst dann, wenn die Absicht besteht, zum
ersten Mal eine Füllgutteilmenge dem Verpackungsbehältnis zu entnehmen, wird nach
dem Auftrennen der Materialschwächungslinie der Flachmaterialzuschnitt mit seinem
oberen Endbereich aus dem Verpackungsinneren herausgezogen und bildet dabei dank
des Übermaßes, mit dem er die Materialschwächungslinie übergreift, eine Ausschütt-Tülle,
die ein dosiertes Ausschütten des Füllgutes durch entsprechendes, mehr oder weniger
starkes Kippen des Verpackungsbehältnisses wie bei einer Kanne, einem Kanister oder
dgl. Behälter ermöglicht. Dabei ist es auch ohne weiteres möglich, nach Absetzen
des Verpackungsbehältnisses den die Auschütt-Tülle bildenden Endteil des Flachmaterialzuschnitts
durch die von dem Materiallappen freigegebene Öffnung wieder in das Verpackungsinnere
hineinzudrücken, um einen Verschluß zu bilden, der von dem vorzugsweise nur teilweise
aus der Verpackungswand herausgelösten Materiallappen außen abgedeckt werden kann,
indem der Materiallappen seinerseits in seine Ausgangslage zurückgedrückt wird, in
der er üblicherweise durch randseitige Verhakung mit dem angrenzenden Öffnungsrand
der Verpackungswand an den auf gebrochenen Materialstegen der vorzugsweise als Schwächungslinie
Anwendung findenen Perforations linie gehalten wird.
[0007] Der Ausbildung des Verpackungsbehältnisses sind durch das Vorsehen der Entnahmevorrichtung
nach der Erfindung keine Grenzen gesetzt. So kann das Verpackungsbehältnis aus jedem
geeigneten flexiblen bzw. faltbaren Material, wie es bei der Herstellung von Säcken
oder Beuteln Anwendung findet, bestehen. Es sind dies insbesondere Papier, Kunststoffolien,
Laminate oder Gewebe, insbesondere Kunststoff-Bändchengewebe, in ein- oder mehrlagiger
Ausführung, wobei sich bei einer mehrlagigen Ausführung des Verpackungsmaterials die
Materilschwächungslinie zum Herauslösen des Materiallappens aus der öffnungsbildenden
Verpackungswand durch sämtliche Material lagen hindurcherstreckt. Insbesondere können
auch der obere und der untere Endverschluß des Verpackungsbehältnisses eine beliebige
geeignete Ausführung, z.B. als Kreuz- oder Blockboden, als Falz- oder Wickelboden
oder dgl. aufweisen. Auch können die Endverschlüsse von einem Nähabschluß oder einer
Endabschweißung gebildet sein, wobei auch verschiedene Bodenausführungen an den beiden
Endverschlüssen möglich sind, z.B. kann der untere Verpackungsverschluß von einem
Kreuz- oder Blockboden und der obere Verpackungsverschluß von einer Endabschweißung
gebildet sein. Ferner kann der untere Verpackungsverschluß, insbesondere bei seiner
Ausbildung als Formboden, mit einem Füllventil versehen sein und der obere Verpackungsverschluß
einen Traggriff umfassen, der im Falle einer oberen Endabschweißung des Verpackungsbehältnisses
aus einer Grifflocheinstanzung in einem vom Füllraum abgetrennten Bereich des Verpackungsbehältnisses
bestehen kann. Schließlich kann in eine der Verpackungswände, vorzugsweise im an den
unteren Verpackungsverschluß angrenzenden Endbereich, ein Sichtfenster zum Füllraum
eingearbeitet sein, durch das der Benutzer den Füllzustand des Verpackungsbehältnisses
überprüfen kann.
[0008] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
des Gegenstands der Erfindung schematisch veranschaulicht ist. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Verpackungs behältnisses in Form eines
Seitenfaltenbeutels mit geschlossener Entnahmevorrichtung,
Fig. 2 eine Hälfte des Verpackungsbehältnisses gemäß Fig. 1 mit geöffneter Entnahmevorrichtung,
Fig. 3 einen Teilbereich des Verpackungsbehältnisses nach den Fig. 1 und 2 unter Freilegung
der Innenseite der die Entnahmevorrichtung enthaltenden Verpackungs wand in gegenüber
den Fig. 1 und 2 vergrößertem Maßstab,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des oberen Endbereichs des Verpackungsbehältnisses
bei geöffneter Entnahmevorrichtung, wiederum in gegenüber den Fig. 1 und 2 vergrößertem
Maßstab und
Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform der Entnahme vorrichtung in einer Darstellung
entsprechend Fig. 3.
[0009] Das in der Zeichnung dargestellte Verpackungsbehältnis 1 besitzt die Form eines Seitenfaltenbeutels
und besteht beispielsweise aus einem kunststoffbeschichteten Papier, so daß die Materialverbindungen
durch Schweißnähte vorgenommen werden können. Der einen Standboden bildende untere
Verpackungs- verschluß 2 ist von einem Block- oder Klotzboden gebildet, in den in
an sich bekannter Weise ein Füllventil (nicht dargestellt) eingearbeitet sein kann.
Der obere Verpackungsverschluß 3 umfaßt einen vom Füllraum 4 des Verpackungs- behältnisses
1 mit Hilfe einer Querschweißnaht 5 abgetrennten flachen Endbereich 6 des Verpackungsbehältnisses
1, der seinerseits endseitig mit einer Abschlußschweißnaht 7 versehen ist. In dem
Verpackungsbereich 6 ist als Tragegriff eine Grifflocheinstanzung 8 angebracht.
[0010] Das Verpackungsbehältnis 1 ist in der Zeichnung im gefüllten Zustand gezeigt, in
dem die zwischen den einander gegenüberliegenden Breitseitenwänden 9,10 des Verpackungsbehältnisses
1 an beiden Seiten eingelegten Seitenfalten 11,12 flach auseinandergespreizt sind
und jeweils eine Schmalseitenwand des Verpackungsbehaltnisses 1 bilden. Wie die Fig.
1 und 2 zeigen, ist in die Verpackungswand 9 ein Sichtfenster 13 eingearbeitet, das
dem Benutzer einen Einblick in den im übrigen allseits verschlossenen Füllraum 4 gestattet.
[0011] Für eine portionsweise Entnahme von Füllgut aus dem Füllraum 4 ist in der Verpackungswand
11 eine Entnahmevorrichtung 14 im an den oberen Verpackungsverschluß 3 angrenzenden
Endbereich gebildet, die in ihrem in den Fig. 1 und 3 veranschaulichten geschlossenen
Zustand von außen durch eine Materialschwächungs linie 15 in Form einer Perforationslinie
erkennbar ist. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, weist die Materialschwächungslinie
15 eine sich mit ihrem Scheitelpunkt 16 vom oberen Verpackungsverschluß 3 forterstreckende
bogenförmige Grundausrichtung auf, wobei der den Scheitelpunkt 16 umfassende Endteil
der Schwächungslinie 15 einen laschenförmig abgesetzten Handhabungsteil 17 bildet.
Die Schwächungslinie 15 kann im übrigen jeden geeigneten, z.B. auch zungenförmigen,
Verlauf aufweisen, wie er sich zum Heraustrennen eines von der Schwächungslinie 15
abgegrenzten Materiallappens 18 aus der Verpackungswand 11 als zweckmäßig erweist.
[0012] Der Materiallappen 18 ist bei dem dargestellten Beispiel mit Hilfe der Materialschwächungslinie
15 nur teilweise aus der Verpackungswand 11 heraustrennbar. Entlang einer in Fig.
3 strichpunktiert eingezeichneten Faltlinie 19, die die beiden oberen Endpunkte der
Schwächungslinie 15 verbindet und im wesentlichen parallel zur Ebene des oberen Verpackungsverschlusses
3 verläuft, bleibt der Materiallappen 18 mit der Verpackungswand 11 einstückig verbunden.
Die Faltlinie 19 kann somit auch als Grundlinie des Materiallappens 18 bezeichnet
werden, um die dieser zwischen einer Schließstellung, wie sie etwa aus den Fig. 1
und 3 ersichtlich ist, und einer Offenstellung etwa gemäß den Fig. 2 und 4 verschwenkbar
ist. Statt dessen ist es auch möglich, den Materiallappen 18 zum Öffnen der Entnahmevorrichtung
insgesamt aus der Verpackungswand 11 herauszutrennen. In diesem Fall würde die Materialschwächungs
linie 15 eine in sich geschlossene Kontur aufweisen, indem sie sich beispielsweise
über die Strecke der Grundlinie 19 fortsetzt.
[0013] Vervollständigt wird die Entnahmevorrichtung 14 durch einen flexiblen Flachmaterialzuschnitt
20 z.B. aus Papier oder Kunststoffolie, der, wie dies ebenfalls insbesondere aus Fig.
3 ersichtlich ist, auf der Innenseite der Verpackungswand 11 mit Hilfe zweier seitlicher
Verbindungsnähte 21 befestigt ist. Je nach der Materialbeschaffenheit des Zuschnitts
20 sind die Verbindungsnähte 21 Schweiß- bzw. Siegelnähte oder Klebenähte. Die Verbindungsnähte
21 konvergieren in vom oberen Verpackungs verschluß 3 fortweisender Richtung, und
ihr Vereinigungs- bzw. Endpunkt 22 liegt in der vertikalen Verlängerung des Scheitelpunkts
16 der Materialschwächungslinie 15. Es kann sich empfehlen, an den Scheitelpunkt
16 der Materialschwächungslinie 15 einen vertikalen Schwächungslinienfortsatz anzuschließen,
der oberhalb des Endpunktes 22 der Verbindungsnähte 21 endet. Dies kann unter Umständen
die Ausbildung einer Ausschütt-Tülle 20′ durch Herausziehen des Zuschnitts 18 aus
der durch Heraustrennen des Materiallappens 18 gebildeten Öffnung in der Verpackungswand
11 begünstigen.
[0014] Um dieses Herausziehen des Zuschnitts 20 aus der Verpackungswand 11 durch die entstandene
Öffnung zu ermöglichen, ist der obere Endteil 23 des Zuschnitts 20 von einer Verbindung
mit der Innenseite der Verpackungswand 11 freigehalten. Wie dies wiederum insbesondere
aus Fig. 3 ersichtlich ist, überragt der Endteil 23 im an der Innenseite der Verpackungswand
11 gehaltenen Zustand des Zuschnitts 20 die angrenzende Faltlinie 19 des Materiallappens
18 nach oben zum oberen Verpackungsverschluß 3 hin. Ferner ist der Zuschnitt 20 in
seinem mittleren Bereich mit einer vertikalen, in vom oberen Verpackungsverschluß
3 fortweisender Richtung verjüngten Materialfalte 24 versehen, die das Übermaß bestimmt,
mit dem der Zuschnitt 20 die Schwächungslinie 15 parallel zur Faltlinie 19 in der
Nichtgebrauchsstellung übergreift. Die Verbindungsnähte 21 sind dabei im Bereich
zwischen den äußeren Seitenrändern des Zuschnitts 20 und den angrenzenden Teilstücken
der Materialschwächungslinie 15 im wesentlichen deren Vorlauf folgend angeordnet,
und der Zuschnitt 20 selbst hat eine V-förmige Grundgestalt entsprechend der Ausrichtung
der Schwächungslinie 15 und der Verbindungsnähte 21. Diese Grundform ist für die Funktion
des Zuschnitts 20 als Ausschütt-Tülle jedoch ohne Bedeutung, wesentlich hierfür ist
vielmehr neben einem zumindest annähernd waagerechten bzw. parallelen Verlauf der
oberen Randkante 25 des Endteils 23 zur Faltlinie 19, die Festlegung des Zuschnitts
20 in einem der Kontur der Schwächungslinie 15 folgenden, an diese angrenzenden Bereich.
[0015] Die Fig. 2 und 4 veranschaulichen den geöffneten Zustand der Entnahmevorrichtung
14, bei dem der Materiallappen 18 durch Aufbrechen der Materialschwächungslinie 15
aus der Verpackungs wand 11 herausgetrennt und um die in dem dargestellten, mit dem
Standboden 2 auf einer waagerechten Unterlage abgestützten Zustand des Verpackungsbehältnises
1 waagerechte Faltlinie 19 hochgeklappt ist. Die Ausschütt-Tülle 20′ ist dabei unter
Auflösung der Materialfalte 24 durch Herausziehen des oberen Endteils 23 des Zuschnitts
20 und Vorwölben des Materials gebildet, wobei sich die tüllenförmige Materialverjüngung
nach unten zum Endpunkt 22 der V-förmig zusammenlaufenden Verbindungsnähte 21 einstellt.
Der obere Endteil 23 kann mit einem Randumschlag zu seiner Verstärkung und Versteifung
versehen sein, der außerdem zu einer Stabilisierung des Tüllenrandes beim Ausschütten
von Füllgutteilmengen durch entsprechendes Kippen des Verpackungsbehältnisses 1 beitragen
kann.
[0016] Bei Beendigung eines Entnahmevorgangs wird die Ausschütt-Tülle 20′ mehr oder weniger
zwanglos in den Füllraum 4 zurückgedrückt, wobei der Zuschnitt 20 im wesentlichen
wieder die insbesondere aus Fig. 3 ersichtliche Stellung einnimmt, in der auch der
obere Randbereich des Endteils 23 oberhalb der Faltlinie 19 liegt. Das Zurückkehren
in diese Stellung wird durch die noch ein kurzes Teilstück über die Faltlinie 19 nach
oben hochgeführten seitlichen Verbindungsnähte 21 des Flachmaterialzuschnitts 20
begünstigt. Auch der Materiallappen 18 kann um seine Falt- oder Grundlinie 19 wieder
in die aus Fig. 3 ersichtliche Ausgangslage zurückgeschwenkt werden, in der er durch
Reibungsschluß an dem angrenzenden konturengleichen Öffnungsrand der Verpackungswand
11 gehalten ist.
[0017] Die abgewandelte Ausführungsform der Entnahmevorrichtung gemäß Fig. 5 unterscheidet
sich von dem oben anhand der Fig. 1 bis 4 beschriebenen Ausführungsbeispiel im wesentlichen
dadurch, daß der obere Endteil 23′ des Flachmaterialzuschnitts 20 rand seitig an
der Innenseite der öffnungsbildenden Verpackungswand 11 durch eine obere Verbindungsnaht
25 parallel zur Grundlinie 19 des Materiallappens 18 festgelegt, jedoch durch Auftrennen
einer Materialschwächungs- bzw.-perforationslinie 27 von der Verpackungswand 11 lösbar
ist.
[0018] Durch die obere Verbindungsnaht 26, die die Endpunkte der über die Falt- bzw. Grundlinie
19 des Materiallappens 18 hochgeführten seitlichen Verbindungsnähte 21 miteinander
verbindet, erhalten die den Flachmaterialzuschnitt 20 an der Innenseite der Verpackungswand
11 festlegenden Verbindungsnähte 21,21,26 eine dreieckförmige Kontur. Die auch bei
dieser Ausführungsform vorhandene Materialfalte 24 ist in ihrem oberen Randbereich
durch die Verbindungsnaht 26, sofern es sich hierbei um eine Schweißnaht handelt,
flach zusammengeschweißt bzw. geschlossen, oder es kann zwischen die Faltenteile ein
geeigneter Klebstoff für einen oberen, randseitigen Verschluß der Materialfalte 24
aufgetragen werden.
[0019] Die Materialschwächungslinie 27 des oberen Endteils 23′ des Flachmaterialzuschnitts
20 weist die Grundform eines umgekehrten U-Profils auf. Die Basislinie 28 des U-Profils
verläuft parallel zur oberen Verbindungsnaht 26 des Endteils 23′, und die seitlichen
Schenkel 29 des U-Profils erstrecken sich über ein kurzes oberes Teilstück der seitlichen
Verbindungsnähte 21 entlang diesen in Richtung auf den unteren Endpunkt 22 der Verbindungsnähte
21.
[0020] Durch die die Materialschwächungslinie 15 bzw. den von dieser zu bildenden Materiallappen
18 rundum abschließenden Verbindungsnähte 21 und 27 ist die Dichtigkeit des Verpackungsbehältnisses
vor dem ersten Öffnen der Entnahmevorrichtung ungeachtet der Materialschwächungslinie
15 gewährleistet, da auf diese Weise die Verbindung zwischen dem Füllraum 4 und der
der Innenseite der Verpackungswand 11 zugewandten Seite des Flachmaterialzuschnitts
20 unterbrochen ist. Auch kann bei der in ihrem oberen Randbereich durch die Verbindungsnaht
26 oder dgl. nahtförmig geschlossenen, zur Innenseite der Verpackungswand 11 hin
eingelegten Materialfalte 24 kein Füllgut von oben entlang der Materialfalte 24 nach
unten in den Bereich vor den mittels der Materialschwächungslinie 15 zu bildenden
Materiallappen 18 gelangen, das dann, bei einem Aufbrechen der Schwächungslinie 15,
unkontrolliert aus dem Verpackungsbehältnis austreten könnte, bevor durch Aufbrechen
auch der sich über den oberen Endbereich 23′ hinwegerstreckenden Materialschwächungslinie
27 und Herausziehen des dadurch von seiner Verbindung mit der Innenseite der Verpackungswand
11 gelösten Endteils 23′ die Ausschütt-Tülle 20′ in der anhand des ersten Ausführungsbeispiels
beschriebenen Weise gebildet ist.
[0021] Im übrigen entspricht das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 dem anhand der Fig. 1
bis 4 beschriebenen ersten Ausführungs beispiel, wie es auch durch die Verwendung
gleicher Bezugszeichen für gleiche bzw. übereinstimmende Teile kenntlich gemacht
ist.
1. Verpackungsbehältnis für schüttfähiges Füllgut aus flexiblem Material in Form eines
Sackes oder Beutels, der für eine portionsweise Entnahme von Füllgut aus dem Füllraum
eine Entnahmevorrichtung mit einem Auslaufteil für das Füllgut aufweist, der zur
Durchführung eines Entnahmevorgangs über eine linienförmig vorgegebene Öffnung im
Verpackungsmaterial einen Auslaufweg für Füllgut aus dem Füllraum bildet, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung im Verpackungsmaterial von einer Materialschwächungslinie
(15) in einer (11) der Verpackungswände (9,10,11,12) vorgegeben ist, durch deren Auftrennen
ein Materiallappen (18) zumindest teilweise aus dem Verpackungsmaterial herauslösbar
ist, und daß der Auslaufteil von einem inneren, mit der Innenseite der öffnungsbildenden
Verpackungswand (11) verbundenen flexiblen Flachmaterialzuschnitt (20) gebildet ist,
der die Materialschwächungslinie (15) mit Übermaß übergreift und dessen oberer Endteil
(23) nach dem Auftrennen der Materialschwächungslinie (15) unter Bildung einer Ausschütt-Tülle
(20′) aus der Verpackungswand (11) herausziehbar ist.
2. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Endteil
(23) des Flachmaterialzuschnitts (20) von der Innenseite der Verpackungswand (11)
verbindungsfrei gehalten ist.
3. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Endteil
(23) des Flachmaterialzuschnitts (20) mit einem Randumschlag versehen ist.
4. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der obere Endteil
(23′) des Flachmaterialzuschnitts (20) randseitig an der Innenseite der öffnungsbildenden
Verpackungswand (11) festgelegt, jedoch durch Auftrennen einer innerhalb seines festgelegten
Randbereichs angeordneten Materialschwächungslinie (27) von der Verpackungswand (11)
lösbar ist.
5. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialschwächungslinie (15) von einer Perforationslinie gebildet ist.
6. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialschwächungslinie (15) in einem an den oberen Verpackungsverschluß
(3) angrenzenden Endbereich der Verpackungswand (11) angeordnet ist.
7. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Materiallappen (18) bei für seine teilweise Herauslösung aus der Verpackungswand
(11) ausgebildeter Materialschwächungslinie (15) entlang einer zur Ebene des oberen
Verpackungsverschlusses (3) parallelen Faltlinie (19) im Bereich des oberen Endteils
(23) des flexiblen Flachmaterialzuschnitts (20) in einstückiger Verbindung mit der
Verpackungswand (11) gehalten ist.
8. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialschwächungslinie (15) für ein vollständiges Herauslösen des Materiallappens
(18) eine in sich geschlossene Kontur aufweist.
9. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialschwächungslinie (15) eine sich mit ihrem Scheitelpunkt (16) vom oberen
Verpackungsverschluß (3) forterstreckende bogenförmige Grundausrichtung aufweist.
10. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den
Scheitelpunkt (16) der Material schwächungslinie (15) ein vertikaler Schwächungslinienfortsatz
in vom oberen Verpackungsverschluß (3) fortweisender Richtung anschließt.
11. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialschwächungslinie (15) zungenförmig in vom oberen Verpackungsverschluß
(3) fortweisender Richtung ausgebildet ist.
12. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ,dadurch gekennzeichnet,
daß der flexible Flachmaterialzuschnitt (20) eine V-förmige Grundgestalt aufweist,
bei der die Spitze des V vom oberen Verpackungsverschluß (3) fortgerichtet ist.
13. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der flexible Flachmaterialzuschnitt (20) im wesentlichen durch V-förmige, in vom
oberen Verpackungsverschluß (3) fortweisender Richtung konvergierende seitliche Verbindungsnähte
(21) mit dem Verpackungsmaterial fest verbunden ist.
14. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen
Verbindungsnähte (21) im Bereich zwischen den äußeren Seitenrändern des Flachmaterialzuschnitts
(20) und den angrenzenden Teilstücken der Materialschwächungslinie (15) im wesentlichen
deren Verlauf folgend angeordnet sind.
15. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Verbindungsnähte (21) des Flachmaterialzuschnitts (20) durch eine
obere Verbindungsnaht (26) parallel zur Grundlinie (19) des Materiallappens (18)
zu einer dreieckförmigen Kontur vervollständigt sind.
16. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschwächungslinie
(27) des oberen Endteils (23′) des Flachmaterialzuschnitts (20) die Grundform eines
umgekehrten U-Profils aufweist, dessen Basislinie (28) parallel zur oberen Verbindungsnaht
(26) des Endteils (23′) verläuft und dessen seitliche Schenkel (29) sich über ein
kurzes oberes Teilstück der seitlichen Verbindungsnähte (21) entlang diesen in Richtung
auf deren Endpunkt (22) erstrecken.
17. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flachmaterialzuschnitt (20) in seinem mittleren Bereich mit einer vertikalen,
das Übermaß quer zur Schüttrichtung in seinem die Schwächungslinie (15) übergreifenden
Bereich bestimmenden Materialfalte (24) versehen ist.
18. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale
Materialfalte (24) in vom oberen Verpackungsverschluß (3) fortweisender Richtung verjungt
ist.
19. Verpackungsbehältnis nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialfalte (24) in ihrem oberen Randbereich nahtförmig geschlossen ist.
20. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Endteil (23) des Flachmaterialzuschnitts (20) in seinem an der Innenseite
der Verpackungswand (11) gehaltenen Zustand die angrenzende Faltlinie (19) des Materiallappens
(18) nach oben überragt.
21. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 20, in einer Ausbildung als
Seitenfaltensack oder -beutel, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahmevorrichtung
(14) in einer (11) der beiden von einer Seitenfalte gebildeten Verpackungswände (11,12)
angeordnet ist.
22. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß es im Bereich des oberen Verpackungsverschlusses (3) mit einem Tragegriff (8)
versehen ist.
23. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß der untere Verpackungsverschluß (2) mit einem Füllventil versehen ist.
24. Verpackungsbehältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß in eine (9) der Verpackungswände (9,10,11,12) ein Sichtfenster (13) zum Füllraum
(4) eingearbeitet ist.