[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anregung eines Ultraschallschwingers gemäss
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Schaltung zur Anregung des Ultraschallschwingers
nach diesem Verfahren, sowie die Verwendung des Verfahrens zur Zerstäubung einer Flüssigkeit.
[0002] Die Möglichkeit, Flüssigkeiten mit Hilfe von piezoelektrischen Ultraschallschwingern
zu zerstäuben, ist wohlbekannt. Beispielsweise sind im Aufsatz von W.-D. Drews "Flüssigkeitszerstäubung
durch Ultraschall" in "Elektronik" (1979), Heft 10, Seiten 83-90 das Prinzip dieses
Verfahrens, ein mit einem Zerstäuberteller versehener Ultraschallschwinger und eine
Schaltung zur Anregung dieses Ultraschallschwingers kurz beschrieben.
[0003] Die technische Realisierung der Zerstäubung einer Flüssigkeit mit Hilfe eines Ultraschallschwingers
wird aber durch mehrere Probleme erschwert:
Da eine Zerstäubung nur in der Nähe der Resonanz der aus dem Ultraschallschwingers
und seinem Zerstäuberteller bestehenden Einheit möglich ist, muss die nötige Anregungsfrequenz
sehr genau eingehalten werden. Das Einrasten des Oszillators der Anregungsschaltung
auf eine Scheinresonanz, die keiner wirksamen Zerstäubung entspricht, muss mit Sicherheit
ausgeschlossen werden.
Die Anregungsschaltung muss in der Lage sein, die Anregungsfrequenz entsprechend
den Veränderungen verschiedener Parameter nachzuführen. Solche Parameter sind beispielsweise
die Fertigungstoleranzen der mechanischen Komponenten des Ultraschallschwingers und
insbesondere seines Zerstäubertellers, die Variationen der mechanischen und elektrischen
Kenngrössen der zu seiner Herstellung verwendeten Piezokeramik, die Betriebstemperatur
des Ultraschallschwingers (sehr wichtig bei der Verwendung in Brennern), die Alterung
des Ultraschallschwingers, die sich darauf bildenden Ablagerungen (wie z.B. Russ
und Harze bei der Anwendung in Brennern), die Eigenschaften des zu zerstäubenden Mediums,
und auch die Fertigungs-, Justier- und sonstigen Toleranzen in der Anregungsschaltung.
Das Aussetzen der Zerstäubung muss sicher erkannt werden. Wenn das Aussetzen durch
am Zerstäuberteller hängenbleibende Tröpfchen verursacht wird, muss auch ihr Abschleudern
vom Zerstäuberteller gewährleistet sein.
Eine praktische Anforderung an die industrielle Einsetzbarkeit ist die freie Austauschbarkeit
der Anregungsschaltung und des Ultraschallschwingers selbst oder gegebenenfalls
seines Zerstäubertellers, und zwar ohne jegliche Abgleicharbeiten und ohne hohe Toleranzanforderungen
an die Ersatzteile oder an die Komponenten der Schaltung (was bei reparaturbedingtem
Ersatz einzelner Komponenten von besonderer Wichtigkeit ist).
Die Wirkleistung des Ultraschallschwingers bzw. seines Zerstäubertellers muss in einem
möglichst grossen Dynamikbereich regelbar sein, und die Regelung von Wirkleistung
und Frequenz dürfen sich nicht gegenseitig beeinflussen. Ferner dürfen Änderungen
der vorgenannten Parameter und der Betriebsspannung keinen oder einen nur sehr geringen
Einfluss auf die Funktion der Regelkreise haben.
[0004] Zur Lösung dieser Probleme wurden bereits verschiedene Verfahren bzw. Schaltungen
vorgeschlagen.
[0005] In DE-3222425 wurde vorgeschlagen, den Ultraschallschwinger über ein Anpassnetzwerk
anzuregen, das unter anderem das Anschwingen des Ultraschallschwingers auf Oberwellen
seiner Resonanzfrequenz unterdrücken soll. Die Gleichstromkomponente des Resonatorstromes
dient der Regelung des Anregungssstromes und die Wechselstromkomponente des Resonatorstroms
dient der Regelung der Anregungsfrequenz, wobei ein Bandpass nur die Frequenzkomponente
auf der Resonanz-Sollfrequenz des Ultraschallschwingers durchlässt. Bei Ausfall der
Resonanz wird die Anregungsfrequenz gewobbelt, um den Resonanzpunkt zu durchlaufen
und das Wiedereinrasten zu erreichen. Nachteilig ist bei dieser Lösung, dass die Schaltung
auf den Ultraschallschwinger und insbesondere auf seine Resonanz-Sollfrequenz abgestimmt
sein muss, so dass der Betrieb des Ultraschallschwingers den Änderungen einiger der
vorstehend aufgeführten Parameter nicht nachgeführt werden kann und auch die leichte
Austauschbarkeit von Komponenten nicht gewährleistet ist. Eine zuverlässige Funktion
ist beim Anschwingen vor allem unter Last und bei sich ändernden Betriebsbedingungen
nicht gewährleistet, da sich die Impedanz und damit die Phasenbeziehungen zwischen
Strom und Spannung des Ultraschallschwingers bei Belastungsänderungen stark ändern
und damit eine Nachführung der optimalen Schwingfrequenz, abgeleitet aus Phasenbeziehungen
zwischen Strom und Spannung im Ultraschallschwinger, nicht möglich ist. Mittels einer
Induktivität eine echte Kompensation der Kapazität des Ultraschallschwingers zu
erreichen, ist wegen der sich im Betrieb und insbesondere bei Belastungsänderungen
ändernden Kapazität nicht möglich.
[0006] In etwas anderer Ausbildung wurde ähnliches in US-4275363 vorgeschlagen, wobei auch
die gleichen, vorstehend erwähnten Nachteile entstehen.
[0007] In DE-3314609 wurde vorgeschlagen, den Ultraschallschwinger mit getakteter variabler
Anregungsleistung ("Bursts") unter Verwendung von unterschiedlichen Steuerzeiten zu
betreiben. Die abklingende Schwingung wird zur Frequenzregelung herangezogen. Nachteilig
ist dabei, dass es für das richtige Funktionieren nötig ist, entweder die Schaltung
an das einzelne verwendete Exemplar des Ultraschallschwingers anzupassen oder entsprechend
geringe Toleranzen für den Ultraschallschwinger und die Komponenten der Schaltung
vorzusehen, und dass die Leistung über die Zeit nicht konstant ist.
[0008] In etwas anderer Ausbildung wurde ähnliches in DE-3401735 vorgeschlagen, wobei auch
die gleichen, vorstehend erwähnten Nachteile entstehen.
[0009] In DE-3534853 wurde vorgeschlagen, den Ultraschallschwinger mit getakteter Anregungsleistung
("Bursts") zu betreiben und für den automatischen Frequenzabgleich eine Strommessung
zu ganz bestimmten Zeiten vorzunehmen. Nachteilig und insbesondere kostspielig ist
dabei die notwendige Zwischenspeicherung der Werte der Strommessung sowie die genaue
Synchronisation der Steuerabläufe.
[0010] Im Schweizer Patentgesuch Nr. 3155/87-0 vom 17.08.1987 wurde unter anderem vorgeschlagen,
bei konstanter Anregungsspannung am Ultraschallschwinger die Leistung über eine Variation
der Betriebsfrequenz in dem zwischen der Serienresonanz und der Parallelresonanz des
Ultraschallschwingers liegenden Frequenzbereich zu regeln. Die Verstärkung des dazu
bestimmten Regelkreises ist so ausgelegt, dass leichte Regelschwingungen auftreten,
wenn der Ultraschallschwinger ungedämpft schwingt. Wenn die Regelschwingungen hingegen
fehlen, wird ein Wobbelgenerator aufgeschaltet, um am Ultraschallschwinger eventuell
anhängende Tropfen abzuschütteln und die Betriebsfrequenz neu zu suchen. Nachteilig
ist dabei, dass mit Ultraschallschwingern, welche nicht die maximale einstellbare
Leistung erreichen, die Anregungsschaltung bei hoher Leistungsanforderung nicht mehr
auf der gewünschten Betriebsfrequenz einrasten kann. Ein weiterer Nachteil ist auch,
dass die Strom/Frequenz-Kennlinie nahe der Parallelresonanz, also bei niedrigen Leistungen,
eine geringe Steilheit aufweist, was zum Aussetzen der Regelschwingung und damit zum
unbegründeten Aufschalten des Wobbelgenerators führt. Der Dynamikbereich der Leistungsregelung
wird durch diese beiden Phänomene stark eingeschränkt.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und eine kostengünstige
und funktionssichere Ansteuerung eines Ultraschallschwingers zu ermöglichen.
[0012] Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst. Eine Verwendung
des Verfahrens ist im Anspruch 8 und eine Schaltung zur Ausführung dieses Verfahrens
im Anspruch 9 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 7.
[0013] Im nachstehenden wird ein Beispiel einer Ausbildung der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemässen Schaltung zur Anregung eines Ultraschallschwingers,
Fig. 2 ein Beispiel einer Ausbildung der Endstufe der Schaltung gemäss Fig. 1, und
Fig. 3 eine schematische Kennlinie des zeitlichen Mittelwerts des die Endstufe der
Schaltung gemäss Fig. 2 durchfliessenden Stromes, gemessen als Spannungsabfall an
einem Strommesswiderstand, als Funktion der Anregungsfrequenz des Ultraschallschwingers.
[0014] Fig. 1 zeigt eine Schaltung zur Anregung eines Ultraschallschwingers 1, dessen an
sich bekannter Zerstäuberteller (vgl. beispielsweise in DE-3534853) nicht dargestellt
ist. Die An regung des Ultraschallschwingers 1 erfolgt über eine Endstufe 2, die
von einer Quelle einer Gleichspannung U mit einem Strom I gespeist wird. Die Endstufe
2 wird von einer Treiberstufe 3 gesteuert, die ihrerseits ein Signal der Frequenz
f von einem spannungsgesteuerten Oszillator 4 erhält.
[0015] Der spannungsgesteuerte Oszillator 4 ist an sich bekannt ("VCO") und mit handelsüblichen
Bauelementen aufgebaut. Der zulässige Spannungshub an seinem Steuereingang ist vorgegeben,
der entsprechende Frequenzhub an seinem Signalausgang ist auf bekannte Weise durch
den Wert von am Oszillator 4 anschliessbaren, in Fig. 1 nicht dargestellten frequenzbestimmenden
Bauelementen einstellbar, die bei Verwendung von Analogtechnik Widerstände und/oder
Kondensatoren sein können, bei Verwendung von Digitaltechnik einen Quarzoszillator
und Signaleingaben auf entsprechende Programmiereingänge umfassen können.
[0016] Der Steuereingang des Oszillators 4 erhält ein Signal von einen Dreieckgenerator
5, so dass die Frequenz f in Abhängigkeit der Ausgangsspannung des Dreieckgenerators
5 gewobbelt wird. Entsprechend der Wobbelrichtung erhöht oder vermindert der Dreieckgenerator
5 seine Ausgangsspannung und der Oszillator 4 seine Frequenz f.
[0017] Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer Ausbildung der Endstufe 2 der Schaltung gemäss Fig.
1. Der Ultraschallschwinger 1 wird über einen Transformator 21 angeregt, der eine
galvanische Trennung des Ultraschallschwingers 1 gewährleistet und gegebenenfalls
(je nach seinen Windungsverhältnissen) die Anregung mit verschiedenen Spannungsbereichen
der Spannung U gestattet. Die Endstufe 2 umfasst zwei Transistoren 22 und 23, die
von der Treiberstufe 3 im Gegentakt angesteuert werden und wechselweise den Strom
I auf je eine Hälfte der Primärwicklung des Transformators 21 durchschalten. Die Treiberstufe
3 liefert die für die Transistoren 22 und 23 notwendigen phasen richtigen Signale
in Abhängigkeit von dem der Treiberstufe 3 zugeführten Signal der Frequenz f. Eine
solche Treiberstufe ist dem Fachmann wohlbekannt und braucht hier nich näher beschrieben
zu werden. Der Anregungsstromkreis für den Ultraschallschwinger 1 wird über einen
Strommesswiderstand 24 geschlossen. Ein Kondensator 25 führt die auf der Frequenz
f erfolgenden Änderungen des Stromes I direkt von den Transistoren 22 und 23 auf
die Quelle der Spannung U zurück und bewirkt dadurch, dass der am Strommesswiderstand
24 auftretende Spannungsabfall V dem zeitlichen Mittelwert des Stromes I proportional
ist, d.h. keine nennenswerte Variation auf der Frequenz f aufweist.
[0018] Fig. 3 zeigt eine schematische, d.h. qualitativ dargestellte Kennlinie 31 des zeitlichen
Mittelwerts des Stromes I als Funktion der Anregungsfrequenz f des Ultraschallschwingers.
Auf der Abszisse ist die Anregungsfrequenz f und auf der Ordinate der am Strommesswiderstand
24 gemessene Spannungsabfall V eingetragen. Angedeutet ist in Fig. 3 auch der Frequenzbereich
32 der Regelschwingung eines nachstehend beschriebenen Resonanzerkennungs-Regelkreises
der Schaltung, wenn dieser sich in den auf der gewünschten Resonanzfrequenz f
r eingerasteten Zustand befindet.
[0019] Da die Verluste in der Endstufe 2 und im Transformator 21 im Vergleich zur Nutzleistung
genügend klein gehalten werden können, ist der Spannungsabfall V am Strommesswiderstand
24 auch ein direktes Mass für die dem Ultraschallschwinger 1 zugeführte elektrische
Leistung. Diese ist ihrerseits ein brauchbares Mass für die Zerstäubungsleistung des
Ultraschallschwingers 1, wenn dieser mit einem Zerstäuberteller versehen und zur
Zerstäubung einer Flüssigkeit verwendet wird.
[0020] Die in Fig. 3 dargestellte Kennlinie 31 entspricht dem wohlbekannten Impedanzverlauf
(d.h. hier auch Reaktanzverlauf) eines Resonanzsystems wie dasjenige eines Piezoschwingers.
Das auf der Kennlinie 31 erkennbare Maximum 33 entspricht der sich aus dem bekannten
Ersatzschaltbild eines Schwingers ergebenden Serienresonanz, das erkennbare Minimum
34 entspricht der sich aus demselben Ersatzschaltbild ergebenden Parallelresonanz.
Das Verhältnis der Ströme I beim Maximum 33 und beim Minimum 34 (also auch das Verhältnis
der entsprechenden Werte des Spannungsabfalls V) wird im wesentlichen durch das Impedanzverhalten
des Ultraschallschwingers 1 festgelegt.
[0021] Wie in Fig. 1 dargestellt, wird die Ausgangsspannung des Dreieckgenerators 5 einem
Fensterkomparator 6 zugeführt. Wie aus dem nachstehenden hervorgehen wird, liegt diese
Ausgangsspannung stets zwischen den beiden Fenstergrenzen des Fensterkomparators
6. Wenn nun die Ausgangsspannung des Dreieckgenerators 5 die obere bzw. die untere
Fenstergrenze des Fensterkomparators 6 erreicht, steuert dieser ja nach der eben
erreichten Fenstergrenze einen Setzeingang bzw. Rücksetzeingang eines D-Flipflops
7 an, was diesen Flipflop 7 kippen lässt (die Umsetzung des Ausgangssignals eines
Fensterkomparators in Steuersignale für die Eingänge eines Flipflops ist dem Fachmann
wohl bekannt und braucht hier nicht näher beschrieben zu werden). Somit überwacht
der Fensterkomparator 6 die Wobbelrichtung des Oszillators 4, und der Flipflop 7
dient als Speicher für die Wobbelrichtung.
[0022] Ein Ausgang des Flipflops 7 liefert ein Signal an einen Steuereingang des Dreieckgenerators
5. Dieses Signal bestimmt die Wobbelrichtung. Wenn also die Ausgangsspannung des Dreieckgenerators
5 die obere bzw. die untere Fenstergrenze des Fensterkomparators 6 erreicht, bewirkt
das Kippen des Flipflops 7 die Umkehr der Wobbelrichtung, und der Ultraschallschwinger
1 wird mit einer Frequenz betrieben, die zwischen einer unteren Frequenz f und einer
oberen Frequenz f
o (vgl. Fig. 3) gleichmässig gewobbelt wird, solange der Takteingang des Flipflops
7 keine Impulse erhält.
[0023] Der Spannungsabfall V am Strommesswiderstand 24 wird in einem Allpass-Filter 8 um
einen frequenzabhängigen Zeitbetrag verzögert. Der Spannungsabfall V und der im Allpass-Filter
8 verzögerte Spannungsabfall werden je einem Eingang eines Komparators 9 zugeführt,
gegebenenfalls nachdem sie durch eine (nicht dargestellte) Filterung von Störsignalen
befreit und durch eine (nicht dargestellte) Verstärkung in passende Signale umgewandelt
worden sind.
[0024] Ist oder wird das dem verzögerten Spannungsabfall entsprechende Signal um ein im
Komparator vorgegebenes Mass grösser als das dem unverzögerten Spannungsabfall entsprechende
Signal, so liefert der Komparator 9 ein Signal an den Takteingang des Flipflops 7,
was den Flipflop 7 kippen lässt und somit das Signal am Steuereingang des Dreieckgenerators
5 ändert und die jeweilige Wobbelrichtung des Oszillators 4 umkehrt. Somit wird die
Wobbelrichtung vom Wert der momentanen Differenz zwischen dem verzögerten Spannungsabfall
und dem unverzögerten Spannungsabfall, bzw. vom Vergleich dieser Differenz mit einer
Schwelle bestimmt.
[0025] Die vorangehend beschriebene Schaltung funktioniert wie folgt.
[0026] Wenn der Ultraschallschwinger 1 in einem Zustand betrieben wird, bei welchem keine
oder eine ungenügend ausgeprägte Resonanzspitze 33 auftritt, u.a. wenn das Verhältnis
der Ströme I beim Maximum 33 und beim Minimum 34 einem zu stark gedämpften Impedanzverhalten
des Ultraschallschwingers 1 entspricht, so wird die Wobbelrichtung umgekehrt, wenn
der Dreieckgenerator 5 eine Ausgangsspannung liefert, die der unteren Frequenzgrenze
f
u bzw. der oberen Frequenzgrenze f
o entspricht. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn der Ultraschallschwinger 1 zur
Zerstäubung einer Flüssigkeit verwendet und dabei durch anhängende Tropfen zu stark
gedämpft wird.
[0027] Die Wobbelfrequenz kann sinnvollerweise im Bereich der Eigenresonanz des anhängenden
Tropfens gelegt werden, um diesen abzuschleudern.
[0028] Zusammen bilden der Ultraschallschwinger 1, die Endstufe 2, der Strommesswiderstand
24, das Allpass-Filter 8, der Komparator 9, das Flipflop 7, der Dreieckgenerator
5, der Oszillator 4 und die Treiberstufe 3 einen Regelkreis, der aufgrund seiner
Auslegung Regelschwingungen der Anregungsfrequenz des Ultraschallschwingers 1 um seine
Serienresonanzfrequenz f
r herum ausführt. Durch geeignete Wahl der Verzögerung im Allpass-Filter 8 und der
Schaltschwellen im Komparator 9 erreicht man, dass nur der für ordnungsgemässes Zerstäuben
typische Verlauf der Resonanzkurve als echte Resonanz erkannt wird. Diese geeignete
Wahl ergibt sich aus der verwendeten Wobbelfrequenz, dem Frequenzabstand zwischen
der Serienresonanz 33 und der Parallelresonanz 34 des Ultraschallschwingers, sowie
aus den regelungstechnischen Eigenschaften der im Regelkreis enthaltenen Baugruppen.
Die Wobbelrichtung wird umgekehrt, wenn der verzögerte Spannungsabfall um einen vorgegebenen
Betrag grösser ist als der unverzögerte Spannungsabfall V. Dies führt dazu, dass
sich die Anregungsfrequenz f des Ultraschallschwingers 1 periodisch in einem Bereich
32 um die Resonanzfrequenz herum ändert, dieser Frequenzregelkreis also mit konstanter
Amplitude schwingt.
[0029] Entsprechend der gewählten Wobbelgeschwindigkeit ergibt sich die momentane Frequenz
und Amplitude des Stromes I in Abhängigkeit der Dämpfung des Ultraschallschwingers
im Bereich der Resonanz (vgl. Fig. 3). Dabei entspricht eine geringe Dämpfung einer
hohen momentanen Amplitude und hohen momentanen Frequenz, wobei sich eine entsprechend
grosse Differenz zwischen dem unverzögertem und dem verzögertem Spannungsabfall ergibt.
Wählt man nun die Eckfrequenz des Allpass-Filters 8 sowie die Hysterese des Komparators
9 derart, dass dieser nur bei genügend entdämpften, also im Falle der An wendung
zur Ultraschallzerstäubung bei nicht "abgesoffenem" Schwinger schaltet und die Wobbelrichtung
umkehrt so erreicht man ein Einrasten auf die Resonanzfrequenz f
r. Anderenfalls erhält man automatisch eine Rückmeldung, dass ein Tropfen am Ultraschallschwinger
hängt, da dann die Anregungsfrequenz f die untere Frequenzgrenze f
u bzw. die obere Frequenzgrenze f
o errreicht, wodurch der Fensterkomparator 6 anspricht, wie oben beschrieben worden
ist.
[0030] Die Schaltung lässt also die Anregungsfrequenz f des Ultraschallschwingers einen
vorgegebenen Frequenzbereich durchwobbeln, und zwar solange, bis die Resonanzerkennung
einrastet, d.h. die Wobbelrichtung noch vor Erreichen der Frequenzgrenze f
u bzw. f
o umgekehrt wird. Danach rastet die Anregungsfrequenz f des Ultraschallschwingers
auf seine Resonanzfrequenz f
r ein, sofern diese Resonanz eine genügend hohe Güte aufweist (z.B. der Ultraschallschwinger
nicht durch anhängende Tropfen gedämpft ist). Kriterium für das Einrasten ist die
Änderungsgeschwindigkeit des die Endstufe 2 durchfliessenden Stromes I, der in erster
Näherung proportional zur Wirkleistung des Ultraschallschwingers 1 ist.
[0031] Die gewünschte Leistung des Ultraschallschwingers kann dabei durch Einstellung der
Betriebsspannung U der Endstufe 2 eingestellt werden, beispielsweise mit Hilfe einer
(nicht dargestellten) einstellbaren Spannungsquelle. Soll die Wirkleistung des Ultraschallschwingers
auch noch geregelt werden, so kann z.B. der Strom I mit der Betriebsspannung U multipliziert
und das Resultat dieser Multiplikation mit der gewünschten Leistung verglichen werden.
[0032] Das hier beschriebene Verfahren hat u.a. den Vorteil, dass die Funktionen der Resonanzerkennung
und der Leistungsregelung getrennt sind, d.h. die Resonanzerkennung kann über einen
Dynamikbereich von mehr als 1 : 10 arbeiten. Auch arbeitet das Verfahren stetig,
es ist also nicht an externe Zeit abläufe gebunden und kann daher problemlos Veränderungen
wie z.B. Änderungen der Betriebsdämpfung, der Leistung, der Resonanzfrequenz usw.
folgen. Anhängende Tropfen werden schneller abgeschüttelt als bei Verwendung von bisher
bekannten Verfahren, da nicht starr über den gesamten Frequenzbereich gewobbelt
wird, sondern die Schaltung bereits ab einem bestimmten Grad der Entdämpfung, z.B.
bereits bei teilweise abgeschütteltem Tropfen, zwischen der Frequenz mit der zum
jeweiligem Zeitpunkt höchsten Wirkleistung und einer der beiden Frequenzgrenzen wobbelt.
[0033] In Analogie zur Schaltung, die im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben wurde, kann
die Analyse der Kennlinie 31 auch durch direkte Ableitung des Stromes I bzw. des Spannungsabfalls
V nach der Frequenz f erfolgen. Dies ist wiederum gleichwertig mit einer Ableitung
des Stromes I bzw. des Spannungsabfalls V nach der Zeit, da die vom Dreieckgenerator
5 bestimmte Frequenz f linear mit der Zeit variiert. Eine solche Ableitung ist ja
auch nur der Grenzfall der vorangehend beschriebenen Differenzbildung im Falle einer
gegen Null tendierenden Zeitverzögerung am Allpass-Filter 8.
[0034] Im vorstehenden ist die Erfindung im Zusammenhang mit einem Ultraschallschwinger,
insbesondere einem piezoelektrischen Ultraschallschwinger beschrieben worden, dessen
Einsatz z.B. im Zerstäuben einer Flüssigkeit liegt. Die Erfindung ist jedoch ebenfalls
mit Vorteil auf andere Resonanzsysteme anwendbar, deren Resonanz in einem definierten
Frequenzbereich liegt und sich in Abhängigkeit von verschiedenen Parameter und insbesondere
von der üblichen Streuung der Eigenschaften von in Serie hergestellten Ultraschallschwingern
und Schaltungskomponenten ändern kann.
1. Verfahren zur Anregung eines Ultraschallschwingers durch das Ausgangssignal eines
spannungsgesteuerten Oszillators, wobei die Steuerspannung des Oszillators so geregelt
wird, dass seine Frequenz in einem vorbestimmten, die Frequenz der Serienresonanz
des Ultraschallschwingers umschliessenden Bereich periodisch gewobbelt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass eine der Dämpfung des Ultraschallschwingers entsprechende Messgrösse
gebildet und mit einem vorbestimmten Schwellenwert verglichen wird, der einer vorbestimmten
höchstzulässigen Dämpfung entspricht, und wenn der Vergleich ergibt, dass die Dämpfung
des Ultraschallschwingers kleiner ist als die höchstzulässige Dämpfung, die Steuerspannung
zusätzlich in Abhängigkeit von der Messgrösse geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgrösse der Wert
einer Funktion des Anregungsstroms des Ultraschallschwingers ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein momentaner Wert und
ein verzögerter Wert der Messgrösse sowie eine Differenz dieser Werte gebildet werden,
diese Differenz mit dem Schwellenwert verglichen wird, und wenn diese Differenz gleich
dem Schwellenwert wird, die Änderungsrichtung der Steuerspannung umgekehrt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerung der Messgrösse
durch ein Allpass-Filter erfolgt, dessen Kennlinie für die Verzögerung in Abhängigkeit
von der Frequenz so gewählt ist, dass die Differenz nur dann gleich dem Schwellenwert
werden kann, wenn die Dämpfung des Ultraschallschwingers kleiner ist als die höchstzulässige
Dämpfung.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgrösse die Ableitung
des Anregungsstroms nach der Frequenz ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzen des Bereiches,
in dem die Frequenz des Oszillators gewobbelt wird, so gewählt sind, dass unter Berücksichtigung
der Toleranzen für die Kennwerte des Ultraschallschwingers seine Nutzresonanzfrequenzen
innerhalb dieses Bereiches, seine Störresonanzen aber ausserhalb dieses Bereiches
zu liegen kommen.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung am Ultraschallschwinger
durch Variation der Betriebspannung einer zwischen dem Oszillator und dem Ultraschallschwinger
geschalteten Endstufe geregelt wird.
8. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Zerstäubung einer Flüssigkeit durch
einen mit einem Zerstäuberteller versehenen Ultraschallschwinger.
9. Schaltung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Regelkreis (5,
6, 7) für einen spannungsgesteuerten Oszillator (4) zur Anregung eines Ultraschallschwingers
(1) über eine Treiberstufe (3) und eine Endstufe (2), und mit einem Strommesswiderstand
(24), gekennzeichnet durch ein Allpass-Filter (8), dem die Spannung (V) am Strommesswiderstand
(24) zugeführt wird und der eine entsprechend verzögerte Spannung liefert, einem Komparator
(9), der die Spannung (V) am Strommesswiderstand (24) mit der im Allpass-Filter (8)
verzögerten Spannung vergleicht und ein Signal liefert, das dem Takteingang eines
Flipflops (7) zugeführt wird, während ein am einen Ausgang des Flipflops (7) auftretendes
Signal einem Dreieckgenerator (5) zugeführt wird, der die Frequenz (f) des spannungsgesteuerten
Oszillators (4) bestimmt.